[0001] Die Erfindung betrifft eine wasserdichte Kragenanschlußvorrichtung für ein nachträgliches
Ausrüsten eines ein herausnehmbares Futter aufweisenden Kleidungsstücks mit einem
zwischen Kleidungsstück und Futter anzuordnenden Funktionsschichtkleidungsstück mit
einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht, wobei das Kleidungsstück
einen doppellagigen Kragen mit einer Außenmateriallage und einer Innenmateriallage
aufweist.
[0002] Unter nachträglichem Ausrüsten soll hier sowohl das erstmalige nachträgliche Ausrüsten
eines bereits gefertigten Kleidungsstücks, für das ursprünglich keine Funktionsschicht
vorgesehen war, mit einem Funktionsschichtkleidungsstück, als auch das Wiedereinbringen
eines vorübergehend aus dem Kleidungsstück entnommenen Funktionsschichtkleidungsstückes
in das Kleidungsstück verstanden werden.
[0003] Kleidungsstücke, die wasserdampfdurchlässig, allerdings auch wasserdurchlässig sind,
jedoch durch Ausrüstung mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht
wasserdicht gemacht sind, bei Aufrechterhaltung der Wasserdampfdurchlässigkeit, ertreuen
sich großer Beliebtheit. Bewährt haben sich solche Kleidungsstücke auch als Berufskleidung
und Arbeitsschutzkleidung. Es gibt Kleidungsstücke, die beim Tragen relativ stark
verschmutzt werden können, beispielsweise Feuerwehrjacken, so daß sie rigiden Reinigungsverfahren
unterzogen werden müssen. Diese könnten die Funktionsschicht, beispielsweise in Form
einer mikroporösen Folie aus Polytetrafluorethylen (PTFE), schädigen.
[0004] Die Losung ist eine wasserdichte Kragenanschlußvorrichtung der einleitend angegebenen
Art, die gekennzeichnet ist durch einen zwischen den beiden Kragenmateriallagen vorgesehenen
ersten Funktionsschichtstreifen mit einem Oberrand, der über einen ersten lösbaren
Verschluß mit dem Kragenoberrand verbindbar ist, und einem Unterrand, der mit einem
zweiten lösbaren Verschluß mit dem Futter verbindbar ist, und durch einen zweiten
Funktionsschichtstreifen mit einem Oberrand, der über einen dritten lösbaren Verschluß
unterhalb des Kragenoberrandes mit der Innenseite der Kragenaußenmateriallage verbindbar
ist, und einem Unterrand, der mit dem Funktionsschichtkleidungsstück verbindbar ist,
wobei die beiden Funktionsschichtstreifen in einer zwischen dem Oberrand und dem Unterrand
des zweiten Funktionsschichtstreifens befindlichen, in etwa parallel zum Oberrand
des ersten Funktionsschichtstreifens verlaufenden Linie mittels einer wasserdichten
Klebenaht aneinander befestigt sind und wobei der Unterrand der Krageninnenlage mittels
eines vierten lösbaren Verschlusses von der Außenmateriallage wegklappbar ist.
[0005] Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Kragenanschlußvorrichtung kann man entweder ein
Kleidungsstück, für das zunächst keine Funktionsschicht vorgesehen war, nachträglich
wasserdicht und dennoch wasserdampfdurchlässig machen. Man kann mit der erfindungsgemäßen
Kragenanschlußvorrichtung aber auch Kleidungsstücke mit einem herausnehmbaren Funktionsschichtkleidungsstück
versehen, das beispielsweise dann aus dem Kleidungsstück herausgenommen wird, wenn
das Kleidungsstück einem Reinigungsvorgang unterzogen wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Kragenanschlußvorrichtung kann auch einen Anschluß für ein herausnehmbares
Futter aufweisen. Ein mit einer solchen Kragenanschlußvorrichtung ausgerüstetes Kleidungsstück,
beispielsweise eine Jacke oder ein Mantel, kann daher wahlweise ohne Funktionsschichtkleidungsstück
und ohne Futter, nur mit Funktionsschichtkleidungsstück oder sowohl mit Funktionsschichtkleidungsstück
als auch mit Futter getragen werden.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung mit einer
einzigen Figur näher erläutert.
[0009] Die Figur zeigt in schematisierter Weise eine perspektivische Schnittansicht eines
doppellagigen Kragens 11 mit dazwischen befindlicher wasserdichter Kragenanschlußvorrichtung
13. Die Kragenanschlußvorrichtung 13 befindet sich zwischen einer Krageninnenlage
15 und einer Kragenaußenlage 17. Die beiden Kragenlagen 15 und 17 sind an einem Kragenoberrand
19 mittels einer Nähnaht 21 miteinander vernäht.
[0010] Mittels der Nähnaht 21 ist mit dem Kragenoberrand 19 außerdem ein oberer Reißverschluß
23 vernäht. An den vom Kragenoberrand 19 abliegenden Längsseitenrand des oberen Reißverschlusses
23 ist ein erster Funktionsschichtstreifen 25 mittels einer Nähnaht 27 festgenäht.
Der erste Funktionsschichtstreifen 25 ist bei der dargestellten Ausführungsform mit
einem Stabilisierungsstreifen 31 aus beliebigem Material hinterlegt, wobei der erste
Funktionsschichtstreifen 25 zur Kragenaußenlage 17 weist und der Stabilisierungsstreifen
31 zur Krageninnenlage 15 weist. Der Funktionsschichtstreifen 25 und der Stabilisierungsstreifen
31 sind an einem Unterrand mittels einer Nähnaht 33 aneinander befestigt. Mittels
der Nähnaht 33 ist außerdem an den Unterrand dieser beiden Streifen 25 und 31 der
Oberrand einer Spange 35 angenäht. An deren Unterrand ist mittels einer Nähnaht 37
ein unterer Reißverschluß 39 angenäht, an dessen von der Spange 35 abliegenden Längsstreifenrand
ein herausnehmbares Winterfutter 41 angenäht ist.
[0011] Zwischen der Kragenaußenlage 17 und der Funktionsschichtstreifenaußenlage 25 befindet
sich ein zweiter Funktionsschichtstreifen 43, dessen Oberrand über einen mittleren
Reißverschluß 45 an der Innenseite der Kragenaußenlage 17 mittels einer Nähnaht 47
befestigt ist. Die Nähnaht 47 befindet sich unterhalb einer parallel zum Kragenoberrand
19 verlaufenden (in der Zeichnung nicht dargestellten) Kragenumschlaglinie, in welcher
der obere Bereich des Kragens 11 über die Kragenaußenlage 17 umgeschlagen wird. Der
Unterrand des zweiten Funktionsschichtstreifens ist mit dem Oberrand eines Funktionsschichtkleidungsstücks
49 vernäht, und zwar mittels einer Nähnaht 51, die auf der zur Kragenaußenlage 17
weisenden Außenseite mittels eines wasserdichten Schweißbandes 53 abgedichtet ist.
Etwa in der Mitte zwischen Oberrand und Unterrand des zweiten Funktionsschichtstreifens
43 sind der zweite Funktionsschichtstreifen 43 und der erste Funktionsschichtstreifen
25 mittels einer Klebenaht 55 aus wasserdichtem Klebermaterial miteinander verbunden.
[0012] An der Spange 35 und an entsprechenden Stellen des Unterrandes der Krageninnenlage
15 sind komplementäre Druckknopfelemente 57 vorgesehen, mittels welchen der Unterrand
der Krageninnenlage 15 an der Spange 35 lösbar befestigt werden kann. Dies gibt die
Möglichkeit, die Krageninnenlage 15 von der Kragenaußenlage 17 weg hochzuklappen,
um Zugang zu allen drei Reißverschlüssen 23, 39 und 45 zu erhalten, wenn die Kragenanschlußvorrichtung
13 vom Kragen 11 getrennt oder mit diesem verbunden werden soll, um das Funktionsschichtkleidungsstück
und/oder das Futter aus dem Kleidungsstück herauszunehmen oder in dieses einzusetzen.
[0013] Der Stabilitätsstreifen 31 dient der erhöhten Stabilität der Kragenanschlußvorrichtung
11, ist jedoch nicht unbedingt erforderlich.
[0014] Der zweite Funktionsschichtstreifen 43 und dessen Befestigung unterhalb der (nicht
dargestellten) Umschlaglinie sind vorgesehen, um das Futter und den Außenstoff des
Kleidungsstücks in richtiger Position zueinander zu halten. Bei einem Kragen, zwischen
dessen Krageninnenlage und Kragenaußenlage sich keine Funktionsschicht befindet, werden
die beiden Kragenmateriallagen auf einer Höhe, die in etwa der Klebenaht 55 entspricht,
mittels einer Steppnaht durchgesteppt, was nicht möglich ist, wenn sich zwischen Krageninnenlage
und Kragenaußenlage eine Funktionsschicht befindet. Sieht man weder eine solche Durchsteppnaht
noch beim Zwischenfügen einer Funktionsschicht eine Befestigung mittels des mittleren
Reißverschlusses 45 und der Klebenaht 55 vor und ist der Kragen nach hinten, also
vom Kopf weg heruntergeschlagen, hängt am unteren Ende des Kleidungsstücks das Futter
heraus. Außerdem müßte man ansonsten jedesmals beim Anziehen des Kleidungsstücks das
Futter in die richtige Position schütteln.
[0015] Die Nähnaht 51 ist auf der Außenseite mit Schweißband 53 abgedichtet, um zu verhindern,
daß über die Kragenaußenlage 17 eindringendes Wasser durch die Nähnaht 51 hindurch
gelangt und auf die Innenseite des Funktionsschichtkleidungsstücks 49 vordringt. Von
dort könnte das Wasser entweder zu dem Futter 41 vordringen oder, wenn ein solches
nicht vorhanden ist, zu Kleidungsstücken, die unter dem Kleidungsstück mit der Kragenanschlußvorrichtung
13 getragen werden.
[0016] Die Nähnaht 27 ist nicht mittels Schweißbandes abgedichtet. Falls der Benutzer des
Kleidungsstückes über dem Kopf keinen Helm oder keine Kapuze trägt, läuft ohnehin
Wasser auf der Innenseite der Krageninnenlage 15 in den Kragen des Kleidungsstückes
hinein. Da die Nähnaht 27 relativ dicht unterhalb des Kragenoberrandes 19 verläuft,
bringt somit ein Abdichten der Nähnaht 27 mit Schweißband nichts. Normalerweise tragen
Benutzer wie beispielsweise Feuerwehrleute jedoch Helm oder Kapuze, welche die Nähnaht
27 abdecken, so daß dort kein Wasser über die Kragenaußenlage 17 zu der Naht 27 vordringt.
[0017] Wasser, das oberhalb der Klebenaht 55 durch die Kragenaußenlage 17 zwischen die Kragenaußenlage
17 und den Funktionsschichtstreifen 25 gelangt, wird durch die Klebenaht 55 gestoppt.
[0018] Die Druckknopfelemente 57 an der Spange 35 brauchen nicht wasserdicht zu sein oder
abgedichtet zu werden, da dieser Bereich durch das Funktionsschichtkleidungsstück
49, durch das Schweißband 53 und durch die Klebenaht 55 vor dem Zutritt von Wasser
geschützt ist.
[0019] Bei einem Kleidungsstück, das nicht mit einem Winterfutter versehen zu werden braucht
und bei dem der Stabilisierungsstreifen 31 weggelassen werden kann, kann der Unterrand
der Krageninnenlage 15 mittels eines Klettverschlusses direkt an dem Funktionsschichtkleidungsstück
49 befestigt werden. Das Gegenstück des an der Krageninnenlage 15 befestigten Klettverschlußteils
würde dann auf das Funktionsschichtkleidungsstück genäht, wobei diese Naht mit Schweißband
abgedichtet würde.
[0020] Für die Funktionsschicht geeignete Materialien umfassen mikroporöses gerecktes Polytetrafluorethylen
(PTFE), wie es in den US-Patentschriften 3,953,566 und 4,187,390 beschrieben ist;
gerecktes PTFE, das mit hydrophilen Imprägniermitteln und/oder Schichten versehen
ist, wie es in der US-Patentschrift 4,194,041 beschrieben ist; atmungsfähige Polyurethanschichten;
oder Elastomere, wie Copolyetherester und deren Laminate, wie es in den US-Patentschriften
4,725,481 und 4,493,870 beschrieben ist.
1. Wasserdichte Kragenanschlußvorrichtung (13) für ein nachträgliches Ausrüsten eines
ein herausnehmbares Futter (41) aufweisenden Kleidungsstücks mit einem zwischen Kleidungsstück
und Futter (41) anzuordnenden Funktionsschichtkleidungsstück (49) mit einer wasserdichten,
wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht, wobei das Kleidungsstück einen doppellagigen
Kragen (11) mit einer Kragenaußenlage (17) und einer Krageninnenlage (15) aufweist,
gekennzeichnet durch
einen zwischen den beiden Kragenlagen (15, 17) vorgesehenen ersten Funktionsschichtstreifen
(25) mit einem Oberrand, der über einen ersten lösbaren Verschluß (23) mit einem Kragenoberrand
(19) verbindbar ist, und einem Unterrand, der mit einem zweiten lösbaren Verschluß
(39) mit dem Futter (41) verbindbar ist,
und einen zweiten Funktionsschichtstreifen (43) mit einem Oberrand, der über einen
dritten lösbaren Verschluß (45) unterhalb des Kragenoberrandes (19) mit der Innenseite
der Kragenaußenlage (17) verbindbar ist, und einem Unterrand, der mit dem Funktionsschichtkleidungsstück
(49) verbindbar ist,
wobei die beiden Funktionsschichtstreifen (25, 43) in einer zwischen dem Oberrand
und dem Unterrand des zweiten Funktionsschichtstreifens (43) befindlichen in etwa
parallel zum Oberrand des ersten Funktionsschichtstreifens (25) verlaufenden Linie
mittels einer wasserdichten Klebenaht (55) aneinander befestigt sind und der Unterrand
der Krageninnenlage (15) mittels eines vierten lösbaren Verschlusses (57) von der
Kragenaußenlage (17) wegklappbar ist.
2. Kragenanschlußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Unterrand des ersten Funktionsschichtstreifens (25) der Oberrand einer
Spange (35) befestigt ist, deren Unterrand mit dem zweiten lösbaren Verschluß (39)
verbindbar ist.
3. Kragenanschlußvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Seite des vierten lösbaren Verschlusses (57) an der Spange (35) angeordnet
ist.
4. Kragenanschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Funktionsschichtstreifen (25) zur Erhöhung der Stabilität mit einem
Stabilitätsstreifen (31) hinterlegt ist.
5. Kleidungsstück aus wasserdurchlässigem Material, mit einem doppellagigen Kragen (11)
mit einer Krageninnenlage (15) und einer Kragenaußenlage (17) und mit einem Futter
(41),
gekennzeichnet durch eine Kragenanschlußvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4.
6. Kleidungsstück nach Anspruch 5, mit in einer Umschlaglinie umgeschlagenem Kragen (11),
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte lösbare Verschlußeinrichtung (45) im Bereich der Umschlaglinie an
der Kragenaußenlage (17) befestigt ist.
7. Kleidungsstück nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der lösbaren Verschlüsse je durch einen Reißverschluß (23,
39, 45) gebildet ist.
8. Kleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der vierte lösbare Verschluß durch komplementäre Druckknopfelemente (57) gebildet
ist, die an dem Unterrand der Krageninnenlage (15) bzw. an der Funktionsschichtspange
(35) angeordnet sind.
9. Kleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterrand des zweiten Funktionsschichtstreifens (43) über eine Nähnaht (51)
mit einem Oberrand des Funktionsschichtkleidungsstücks (49) verbunden ist und daß
die Nähnaht (51) auf der zur Kragenaußenlage (17) weisenden Außenseite mittels Schweißbandes
(53) wasserdicht abgedichtet ist.
10. Kleidungsstück nach einem der Ansprüche 5 bis 9, für das in Abwandlung der vorausgehenden
Ansprüche kein herausnehmbares Futter (41) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kragenanschlußvorrichtung (13) ohne Spange (35) und zweite lösbare Verschlußeinrichtung
(39) ausgebildet ist und daß der vierte lösbare Verschluß (57) den Unterrand der Krageninnenlage
(15) mit der Innenseite des Funktionsschichtkleidungsstücks (49) verbindet.
11. Kleidungsstück nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der vierte lösbare Verschluß durch einen Klettverschluß gebildet ist, dessen
einer Klettverschlußteil an dem Funktionsschichtkleidungsstück (49) festgenäht ist,
wobei diese Naht mittels wasserdichten Schweißbandes abgedichtet ist.