[0001] Die Erfindung betrifft eine wasserdichte Anschlußvorrichtung für ein nachträgliches
Ausrüsten der Innenseite eines wasserdurchlässigen Kleidungsstücks mit einem Funktionsschichtkleidungsstück
mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht.
[0002] Unter nachträglichem Ausrüsten soll hier sowohl das erstmalige nachträgliche Ausrüsten
eines bereits gefertigten Kleidungsstücks, für das ursprünglich keine Funktionsschicht
vorgesehen war, mit einem Funktionsschichtkleidungsstück, als auch das Wiedereinbringen
eines vorübergehend aus dem Kleidungsstück entnommenen Funktionsschichtkleidungsstückes
in das Kleidungsstück verstanden werden.
[0003] Für Kleidungsstücke, die an sich wasserdurchlässig, dadurch aber auch wasserdampfdurchlässig
und winddurchlässig sind, hat sich die Ausrüstung mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht auf der Innenseite des Kleidungsstücks bewährt. Einerseits kann Wasser,
beispielsweise Regenwasser, das Kleidungsstück nicht mehr durchdringen. Trotzdem kann
Schwitzfeuchtigkeit nach außen abgeführt werden. Der Tragekomfort eines solchen Kleidungsstückes
wird dadurch wesentlich erhöht, daß eine solche Funktionsschicht üblicherweise winddicht
ist. Eine derartige Funktionsschicht ist beispielsweise mit mikroporösem Polytetrafluorethylen
(PTFE) aufgebaut.
[0004] Kleidungsstücke mit einer solchen Funktionsschicht haben sich auch besonders für
Berufskleidung bewährt, beispielsweise bei Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr, oder
auch als Arbeitsschutzkleidung.
[0005] Bisher sind solche Kleidungsstücke entweder von vorneherein und untrennbar mit einer
Funktionsschicht versehen. Dies kann unerwünscht sein, beispielsweise wenn das Kleidungsstück
bei entsprechend gutem Wetter ohne Funktionsschicht getragen werden soll oder wenn
das Kleidungsstück, beispielsweise eine Feuerwehrjacke oder eine Arbeitsschutzjacke,
rigiden Waschvorgängen unterzogen werden soll, unter denen die Funktionsschicht leiden
würde. Oder in das Kleidungsstück ist ein Funktionsschichtkleidungsstück mittels Reißverschlüssen
einsetzbar, wobei kein Schutz gegen das Eindringen von Wasser durch die Reißverschlüsse
vorgesehen ist.
[0006] Aus diesen Gesichtspunkten heraus macht die Erfindung eine wasserdichte Anschlußvorrichtung
für ein nachträgliches Ausrüsten der Innenseite eines wasserdurchlässigen Kleidungsstücks
mit einem Funktionsschichtkleidungsstück mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht verfügbar, wobei die Anschlußvorrichtung gekennzeichnet ist durch
einen Funktionsschichtstreifen mit einer ersten Funktionsschichtstreifen-Längsseite,
die mit einem längsseitigen Rand des Funktionsschichtkleidungsstücks verbindbar ist,
und mit einer dazu entgegengesetzten zweiten Funktionsschichtstreifen-Längsseite,
an der eine Funktionsschicht-Abdeckleiste vorgesehen ist, einen Außenanschlußstreifen
mit einem ersten Außenanschlußstreifen-Längsseitenrand, der zwischen den beiden Funktionsschichtstreifen-Längsseiten
auf der Außenseite des Funktionsschichtstreifens befestigt ist, und mit einem dazu
entgegengesetzten zweiten Außenanschlußstreifen-Längsseitenrand, der mit dem Kleidungsstück
verbindbar ist, und einen Innenanschlußstreifen mit einem ersten Innenanschlußstreifen-Längsseitenrand,
der im Bereich der Funktionsschichtabdeckleiste an dem Funktionsschichtstreifen vorgesehen
ist, und mit einem dazu entgegengesetzten zweiten Innenanschlußstreifen-Längsseitenrand,
der mit einer auf der Innenseite des Funktionsschichtstreifens und unterhalb der Funktionsschichtabdeckleiste
anzuordnenden Funktionskleidungsstück-Verschlußeinrichtung zum Verschließen und Öffnen
des Funktionskleidungsstückes verbindbar ist.
[0007] Mit zwei derartigen Anschlußvorrichtungen, die in einer zum Obermaterial des Kleidungsstücks
parallelen Ebene um 180° gegeneinander gedreht sind, kann ein Kleidungsstück nachträglich
mit einem Funktionsschichtkleidungsstück ausgerüstet werden. Dies geschieht entweder
mittels einer lösbaren Verschlußeinrichtung zwischen der Anschlußvorrichtung und dem
Kleidungsstück, wenn das Funktionsschichtkleidungsstück mit dem Kleidungsstück lösbar
verbunden werden soll, oder durch Vernähen, wenn das Funktionsschichtkleidungsstück
nicht wieder entfernt zu werden braucht.
[0008] Die erfindungsgemäße Anschlußvorrichtung ist nämlich nicht nur dann von Vorteil,
wenn das Kleidungsstück in lösbarer Weise mit einem Funktionsschichtkleidungsstück
ausgerüstet werden soll, sondern die erfindungsgemäße Anschlußvorrichtung eignet sich
auch dazu, ein Kleidungsstück, das zunächst nicht mit einer Funktionsschicht ausgekleidet
ist, nachträglich mit einer Funktionsschicht auszurüsten, und zwar in Form einer mittels
der Anschlußvorrichtung an dem Kleidungsstück befestigbaren Funktionsschichtkleidungsstücks.
[0009] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtung sind weitere Anschlußmöglichkeiten
für den lösbaren Anschluß eines Futterkleidungsstückes vorgesehen. In diesem Fall
kann man das Kleidungsstück je nach Wetterbedingung ohne Funktionsschichtkleidungsstück
und ohne Futterkleidungsstück, in Kombination nur mit dem Funktionsschichtkleidungsstück
oder in Kombination sowohl mit dem Funktionsschichtkleidungsstück als auch mit dem
Futterkleidungsstück tragen.
[0010] Im Fall einer Jacke sind sowohl das Funktionskleidungsstück als auch das Futterkleidungsstück
ebenfalls als Jacke ausgebildet, und zwar in Form und Größe zu der Jacke passend,
mit der sie kombinierbar sein sollen.
[0011] Man kann aber auch eine Funktionsschichtjacke mit einem Kleidungsstück in Form einer
Weste in voneinander lösbarer Weise kombinieren. Dies insbesondere in Fällen, bei
denen eine hohe Armbewegungsfreiheit, wie sie Westen bieten, soweit wie möglich erhalten
werden soll, obwohl für das Material der Weste hochstrapazierfähiges Material (zum
Beispiel ein Cordura genanntes textiles Polyamid verwendet wird), das zwar hohe Strapazierfähigkeit
und hohen mechanischen Schutz im Rumpfbereich des Trägers bietet, jedoch Bewegungen
einen gewissen Widerstand leistet. Bestünde eine Jacke mit Rumpfteil und Ärmeln insgesamt
aus einem derartigen Material, würde das die Armbewegungen des Trägers einer solchen
Jacke beeinträchtigen. Insbesondere im Sommer mag es auch angenehmer sein, nur den
Oberkörper, nicht jedoch auch die Arme mit einem derartigen Material bedeckt zu haben.
[0012] Es besteht auch die Möglichkeit, eine Funktionsschichtjacke je nach Wetterbedingungen
und Arbeiten mit einem Außenkleidungsstück entweder in Form einer Weste oder in Form
einer Jacke zu kombinieren.
[0013] Die Weste kann auch aus einem sehr leichten, höchst luftdurchlässigen Gewebe sein,
das beispielsweise mit Luftdurchlaßlöchern versehen ist, die einen Lochdurchmesser
von beispielsweise etwa 5 mm aufweisen. Dieses Material sollte möglichst kein Wasser
saugen. Wenn es dem Träger der Weste zu heiß wird, trennt er die Weste von der Funktionsschichtjacke
ab, zieht die Funktionsschichtjacke aus und trägt die Weste alleine. Dabei kann man
entweder vorsehen, daß die Weste eine eigene Verschlußeinrichtung, beispielsweise
in Form eines Westenreißverschlusses, aufweist. In diesem Fall kann man die Weste,
wenn sie ohne Funktionsschichtjacke getragen wird, wahlweise offen lassen oder schließen.
Die Möglichkeit des Schließens der allein getragenen Weste wird insbesondere dann
wichtig sein, wenn die Weste bei bestimmten Arbeiten als Schutz für den Bauchbereich
des Westenträgers dienen soll. Oder aber die Weste weist keinen eigenen Verschluß
auf. In diesem Fall würde die Weste dadurch, daß der Vorderverschluß der Funktionsschichtjacke
geschlossen wird, ebenfalls im wesentlichen geschlossen gehalten. Wird die Weste ohne
Funktionsschichtjacke getragen, können dann die beiden Reißverschlußhälften, die an
der Weste befestigt sind und dem Anschluß der erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtungen
dienen, mit welcher die Funktionsschichtjacke mit der Weste verbindbar ist, zum Schließen
der alleine getragenen Weste verwendet werden. Für diesen Fall würde man die Reißverschlüsse
der beiden erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtungen, mit denen die beiden Vorderverschlußränder
der Funktionsschichtjacke mit der Weste verbunden werden können, derart ausbilden,
daß die beiden Reißverschlußhälften, die zum Anschluß der beiden erfindungsgemäßen
Anschlußvorrichtungen dienen, auch miteinander in Reißverschlußwirkung treten können.
[0014] Eine Weste aus sehr leichtem, höchst luftdurchlässigem Gewebe ist beispielsweise
dann von Vorteil, wenn der Träger der Weste Sonnenstrahlung ausgesetzt ist und die
Weste (zusätzlich) als Sonnenschutz dienen soll. Eine solche Weste ist beispielsweise
bei solchen Berufen von Vorteil, bei denen der Träger der Weste im Freien arbeitet,
jedoch keinen besonderen mechanischen Schutz für seinen Oberkörper in Form einer Weste
benötigt. Als Beispiel für einen solchen Beruf seien Dachdecker genannt.
[0015] Eine Weste, die kombiniert oder getrennt von einer Funktionsschichtjacke getragen
werden kann, kann beispielsweise auch mit Leuchtfarben oder Leuchtstreifen ausgestattet
werden, beispielsweise zum Einsatz bei Mülleuten, Straßenarbeitern oder Eisenbahn-Rangierern.
Dabei besteht die Möglichkeit, die Funktionsschichtjacke mit einem anderen, billigeren
oder leichter verarbeitbaren Oberstoff herzustellen als die Weste. Vielfach ist es
auch von Vorteil, wenn das Material der Weste hoch wasch-resistent ist. Die bereits
erwähnten Rangierer beispielsweise müssen aus Sicherheitsgründen Kleidungsstücke mit
Leuchtfarben tragen, arbeiten aber gleichzeitig in verschmutzender Umgebung, wobei
die Leuchtfarbe schnell verschmutzt und ihre Funktion nicht mehr gewährleistet ist.
Eine in diesem Beruf verwendete Weste würde dann, wenn sie aus hochstrapazierfähigem
Material besteht, dem Rangierer nicht nur mechanischen Schutz bei seiner gefährlichen
Arbeit bieten sondern sollte auch aus hoch waschresistentem Material gemacht werden,
so daß sie oft und mit harten Waschmethoden und daher leicht waschbar wäre. Funktionsschichtjacken
sollte man wegen der Funktionsschicht, mit welcher sie aufgebaut sind, auf schonendere
Weise waschen. Solche Funktionsschichtjacken sollten beispielsweise nur mit Temperaturen
bis 60° C gewaschen werden.
[0016] Die Weste kann zusätzlich mit einer Reihe von Taschen oder modischen Accessoires
versehen werden. Eine mit einer Funktionsschicht ausgerüstete Jacke mit solchen Taschen
oder modischen Accessoires zu versehen, wäre teuer und aufwendig. Nähte zum Befestigen
solcher Taschen oder Accessoires dürfen entweder durch die Funktionsschicht der damit
aufgebauten Funktionsschichtjacke nicht hindurchgenäht werden oder durch die Funktionsschicht
hindurchgenähte Nähte müssen auf der Innenseite der Funktionsschicht mittels Schweißbandes
abgedichtet werden, um an den Nahtstellen eine Wasserdurchlässigkeit der Funktionsschicht
zu vermeiden. Sind jedoch die Weste und die Funktionsschichtjacke gesonderte, voneinander
trennbare Kleidungsstücke, kann man solche Taschen und Accessoires problemlos an der
Weste festnähen, ohne daß die Funktionsschichtjacke davon irgendwie betroffen wäre.
Falls erwünscht, kann man die Taschen wasserdicht machen, indem man im Bereich der
Taschen Einsätze mit einem eine Funktionsschicht aufweisenden Laminat anordnet.
[0017] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Weste gesondert von der Funktionsschichtjacke
repariert oder beispielsweise mit Aufnähern versehen werden kann, da die Weste selbst
keine Funktionsschicht aufweist, auf die man Rücksicht nehmen müßte.
[0018] Die erfindungsgemäße Anschlußvorrichtung wird vorzugsweise als separate Komponente
vorgefertigt. Dies geschieht beispielsweise beim Hersteller von Funktionsschichtmaterial,
der über die erforderlichen Technologien und Gerätschaften verfügt, um die Anschlußvorrichtung
so herzustellen, daß sie nicht nur selbst wasserdicht ist, sondern auch die Wasserdichtigkeit
des mit zwei solchen Anschlußvorrichtungen und einem Funktionsschichtkleidungsstück
ausgerüsteten Kleidungsstücks nicht beeinträchtigt. Die vorgefertigte Anschlußvorrichtung
wird dann dem Konfektionär geliefert, der sie in die von ihm gefertigten Kleidungsstücke
einsetzt.
[0019] Zur Verbindung der Anschlußvorrichtung mit dem Kleidungsstück, dem Funktionsschichtkleidungsstück
und gegebenenfalls dem Futterkleidungsstück werden vorzugsweise Reißverschlüsse verwendet.
Verwendbar sind aber auch Klettverschlüsse oder Druckknopfverschlüsse. Man kann diese
verschiedenen Verschlußarten auch miteinander kombinieren.
[0020] Es besteht die Möglichkeit, solche Verschlußeinrichtungen, beispielsweise Reißverschlußhälften,
an der Anschlußvorrichtung bereits von deren Hersteller anbringen zu lassen. Der Konfektionär
braucht dann lediglich die komplementären Teile solcher Anschlußeinrichtungen, also
beispielsweise die komplementären Reißverschlußseiten, an dem Kleidungsstück, dem
Funktionsschichtkleidungsstück und gegebenenfalls dem Futterkleidungsstück zu befestigen.
[0021] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0022] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- Eine Anschlußvorrichtung für das lösbare Verbinden einer Jacke, einer Funktionsschichtjacke
und einer Futterjacke, mit vormontierten Reißverschlußseiten;
- Fig. 2
- eine schematische Ausschnittsdarstellung des Vorderverschlußbereichs einer Jacke mit
zwei Anschlußvorrichtungen zum Anschließen einer Funktionsschichtjacke;
- Fig. 3
- eine schematische Ausschnittsdarstellung des Vorderverschlußbereichs einer Jacke mit
zwei Anschlußvorrichtungen für den Anschluß sowohl einer Funktionsschichtjacke als
auch einer Futterjacke;
- Fig. 4
- eine schematische Ausschnittsdarstellung zweier Anschlußvorrichtungen einer anderen
Ausführungsart für die Verbindung einer Kleidungsstückjacke mit einer Funktionsschichtjacke;
- Fig. 5
- eine schematische Ausschnittsdarstellung des Vorderschlußbereichs einer Jacke mit
zwei Anschlußvorrichtungen der in Fig. 4 gezeigten Art; und
- Fig. 6
- eine schematische Ausschnittsdarstellung des Vorderverschlußbereichs einer Jacke mit
zwei Anschlußvorrichtungen der in Fig. 4 gezeigten Art, die den Anschluß sowohl einer Funktionsschichtjacke als auch einer
Futterjacke ermöglichen.
[0023] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
wasserdichten Anschlußvorrichtung. Diese umfaßt einen Funktionsschichtstreifen 13,
der mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen ist.
Die Funktionsschicht ist vorzugsweise mit einem Trägertextil auf mindestens einer
Seite als Verbundmaterial ausgebildet. Der Funktionsschichtstreifen 13 ist einstückig
mit einer Funktionsschicht-Abdeckleiste 15 versehen. Der Funktionsschichtstreifen
13 ist an einer in
Fig. 1 linken Funktionsschichtstreifen-Längsseite 17 mittels einer ersten Nähnaht 19 mit
einem Längsseitenrand 21 eines Funktionsschichtkleidungsstücks verbunden. Die erste
Nähnaht 19 ist mittels eines wasserdichten Schweißbandes 23 abgedichtet.
[0024] Mittels einer ersten Klebenaht 25 aus wasserdichtem Klebematerial ist an der in
Fig. 1 nach oben weisenden Außenseite des Funktionsschichtstreifens 13 ein Außenanschlußstreifen
27 befestigt. Mittels einer zweiten Nähnaht 29 ist an einem in
Fig. 1 links befindlichen ersten Außenanschlußstreifenlängsseitenrand 31 eine erste Reißverschlußseite
33 für den Anschluß an ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Kleidungsstück mittels
einer komplementären Reißverschlußseite festgenäht. Bei der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weist der Außenanschlußstreifen 27 auf der rechten
Seite der Klebenaht 25 eine gleiche Erstreckung wie die Funktionsschichtabdeckleiste
15 auf. An ihren rechten Enden sind die Funktionsschichtabdeckleiste 15 und der Außenanschlußstreifen
27 mittels einer zweiten Klebenaht 35 aus einem wasserdichten Klebematerial miteinander
verbunden.
[0025] An der in Fig. 1 nach unten weisenden Innenseite des Funktionsschichtstreifens 13
sind mittels einer dritten Klebenaht 37 aus wasserdichtem Klebematerial von einem
Innenanschlußstreifen 39 ein erster Innenanschlußstreifenlängsseitenrand 40 und ein
Futteranschlußstreifen 41 in einstückiger Ausbildung befestigt. An einem zweiten Innenanschlußstreifenlängsseitenrand
42 des Innenanschlußstreifen 39 ist mittels einer dritten Nähnaht 47 eine zweite Reißverschlußseite
49 festgenäht, die dem lösbaren Verschließen der Funktionsschichtjacke dient. Am Futteranschlußstreifen
41 ist mittels einer vierten Nähnaht 51 eine dritte Reißverschlußseite 53 für den
Anschluß einer Futterjacke festgenäht.
[0026] Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform sind der Funktionsschichtstreifen
13 mit der Funktionsschichtabdeckleiste 15, der Außenanschlußstreifen 27, der Innenanschlußstreifen
39 und der Futteranschlußstreifen 41 je mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht aufgebaut. Für den Außenanschlußstreifen 27, den Innenanschlußstreifen
39 und den Futteranschlußstreifen 41 ist dies nicht unbedingt erforderlich.
[0027] Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind die Nähnähte 19, 29, 47 und 51 als
Verstürznähte ausgebildet.
[0028] Fig. 2 zeigt in schematischer Teilansicht einen Vorderverschlußbereich eines Kleidungsstücks
mit zwei erfindungsgemäßen Anschlußvorrichtungen 11 und 11'. Die beiden Anschlußvorrichtungen
11 und 11' sind identisch zueinander. Sie sind lediglich unterschiedlich ausgerichtet.
Die beiden Anschlußvorrichtungen 11 und 11' sind in einer zur Materialebene einer
Jacke 55 parallelen Ebene um 180° gegeneinander verdreht.
[0029] Aufgrund dieser Identität werden die Einzelteile der Anschlußvorrichtung 11' nicht
nochmals erläutert. Deren einzelne Bereiche sind mit den gleichen Bezugszeichen wie
den für die Anschlußvorrichtung 11 verwendeten gekennzeichnet, zur Unterscheidung
jedoch mit einem Apostroph-Strich versehen.
[0030] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist lediglich eine Funktionsschichtjacke
vorgesehen, deren linke und rechte Längsseitenränder 21 und 21' gezeigt sind. Der
Anschluß einer Futterjacke ist dagegen nicht vorgesehen.
[0031] Die beiden in Fig. 2 gezeigten Anschlußvorrichtungen 11 und 11' stimmen mit der in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsform weitgehend überein. Es bestehen die beiden Unterschiede,
daß einerseits kein Futteranschlußstreifen vorhanden ist, da der Anschluß eines Futters
nicht vorgesehen ist, und daß sich der Außenanschlußstreifen 27, 27' nicht über die
Funktionsschichtabdeckleiste 15 bzw. 15' erstreckt sondern nur bis zur ersten Klebenaht
25 bzw. 25', wo er mit einem zweiten Außenanschlußstreifenlängsseitenrand 30 befestigt
ist.
[0032] Die Jacke 55 weist einen linken Verschlußrand 57 und einen rechten Verschlußrand
57' auf. An jedem der beiden Verschlußränder 57 und 57' ist je eine vierte Reißverschlußseite
59 bzw. 59' befestigt, die zum Verschließen der Jacke 55 dient. Außerdem ist an jedem
Verschlußrand 57, 57' eine fünfte Reißverschlußseite 58 bzw. 58' befestigt, die mit
der ersten Reißverschlußseite 33 bzw. 33' zusammenwirkt, um die Anschlußvorrichtung
11 bzw. 11' mit dem Verschlußrand 57 bzw. 57' zu verbinden. Dieser Befestigung dient
eine fünfte Nähnaht 61 bzw. 61'.
[0033] Das Material der Jacke 55 ist wasserdurchlässig. Wasser, das die Jacke 55 und/oder
deren Reißverschluß 59, 59' durchdringt, kann zwar durch Reißverschlüsse 33, 58 und
33', 58' und durch die zweiten Nähnähte 29 und 29' hindurchgelangen. Dort wird es
aber an einem weiteren Vordringen von der Funktionsschichtjacke mit den Längsseitenrändern
21, 21', von den Funktionsschichtstreifen 13, 13' und von den übereinander befindlichen
Funktionsschichtabdeckleisten 15, 15' am weiteren Vordringen nach innen gehindert.
Die Klebenähte 25, 25' und 37, 37' verhindern ein Vorankriechen von Wasser parallel
zu den Funktionsschichtstreifen 13, 13' und den Funktionsschichtabdeckleisten 15,
15'. Der Reißverschluß 49, 49' zum Schließen der Funktionsschichtjacke ist durch die
Funktionsschichtabdeckleisten 15, 15' gegen das Eindringen von Wasser geschützt.
[0034] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform mit zwei Anschlußvorrichtungen 11 und 11', die
je mit der in Fig. 1 gezeigten Anschlußvorrichtung 11 übereinstimmen bis auf die Abweichung,
daß sich die Außenanschlußstreifen 27, 27' nicht über die Funktionsschichtabdeckleisten
15, 15' erstrecken sondern an den ersten Klebenähten 25, 25' enden. Der Anschluß der
beiden Anschlußvorrichtungen 11, 11' an die Jacke 55 erfolgt genauso wie bei der in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsform. In Abweichung zu der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
weisen die Anschlußvorrichtungen 11, 11' der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wie
die Anschlußvorrichtung 11 in Fig. 1 Futteranschlußstreifen 41, 41' auf. Aufgrund
der ansonsten bestehenden Übereinstimmung mit Fig. 2 braucht die in Fig. 3 gezeigte
Ausführungsform nicht weiter erläutert zu werden.
[0035] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit zwei Anschlußvorrichtungen 63 und 63', deren
Aufbau von den in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen insofern abweicht,
als sowohl vierte Klebenähte 67, 67' als auch fünfte Klebenähe 69, 69' als Ersatz
für die ersten Klebenähte 25, 25' bzw. für die dritten Klebenähte 37, 37' auf der
Außenseite des je zugehörigen Funktionsschichtstreifens 13 bzw. 13' angeordnet sind.
Mittels der vierten Klebenähte 67, 67' sind Außenanschlußstreifen 27, 27' an den Funktionsschichtstreifen
13, 13' befestigt. Mit Hilfe der fünften Klebenähte 69, 69' sind die Funktionsschichtabdeckleisten
15, 15' an den Funktionsschichtstreifen 13 befestigt. Die Innenanschlußstreifen 39,
39' sind bei dieser Ausführungsform nicht an den Funktionsschichtstreifen 13, 13'
befestigt sondern mit den Funktionsschichtstreifen 13, 13' einstückig ausgebildet.
[0036] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind an den Außenanschlußstreifen 27,
27' noch keine Anschlußeinrichtungen, wie beispielsweise Reißverschlußseiten, für
den Anschluß an eine Jacke angebracht. Für den Fall, daß die Anschlußvorrichtungen
63, 63' der Fig. 4 nur zum Nachrüsten einer danach fest installierten Funktionsschichtjacke
dienen, brauchen an den freien Enden der Außenanschlußstreifen 27, 27' keine Verschlußeinrichtungen
wie Reißverschlußseiten angenäht zu werden sondern diese freien Enden können direkt
mit der Jacke vernäht werden.
[0037] Fig. 5 zeigt in schematischer Ausschnittsdarstellung den Verschlußbereich eines Kleidungsstücks
mit zwei Anschlußvorrichtungen 63, 63' der in Fig. 4 gezeigten Art. Hierbei sind an
den Außenanschlußstreifen 27, 27' Jackenanschlußstreifen 71 bzw. 71' mittels Druckknöpfen
73 bzw. 73' befestigt. Da sich unterhalb der Druckknöpfe 73, 73' die Funktionsschichtstreifen
13, 13' befinden und beidseits der Druckknöpfe 73, 73' die Klebenähte 67, 67' sowie
69, 69' verlaufen, brauchen die Druckknöpfe 73, 73' nicht wasserdicht ausgeführt zu
sein.
[0038] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines Kleidungsstücks mit zwei Anschlußvorrichtungen
63, 63' der in Fig. 4 gezeigten Art, die jedoch je zusätzlich mit einem Futteranschlußstreifen
41 bzw. 41' versehen sind, an die Reißverschlußseiten 53, 53' für den Anschluß einer
Futterjacke angenäht sind. Die Futteranschlußstreifen 41, 41' sind wie die Innenanschlußstreifen
39, 39' einstückig mit den Funktionsschichtstreifen 13, 13' ausgebildet. Bei dieser
Ausführungsform stehen die Außenanschlußstreifen 27, 27' über beide Seiten der vierten
Klebenähte 67, 67' über. An den nicht mit Druckknöpfen 73, 73' versehenen Überstand
75, 75' des jeweiligen Außenanschlußstreifens 27, 27' ist mittels einer sechsten Nähnaht
77 bzw. 77' je ein Längsseitenrand 21, 21' der Funktionsschichtjacke festgenäht.
[0039] Zu den Ausführungsformen der Figuren 5 und 6 ist noch anzumerken, daß dort die Schweißbänder
23, 23' auf der in diesen Figuren nach unten weisenden Innenseiten der Außenanschlußstreifen
27, 27' angeordnet sind.
[0040] Für die Funktionsschicht geeignete Materialien umfassen mikroporöses gerecktes Polytetrafluorethylen
(PTFE), wie es in den US-Patentschriften 3,953,566 und 4,187,390 beschrieben ist;
gerecktes PTFE, das mit hydrophilen Imprägniermitteln und/oder Schichten versehen
ist, wie es in der US-Patentschrift 4, 194,041 beschrieben ist; atmungsfähige Polyurethanschichten;
oder Elastomere, wie Copolyetherester und deren Laminate, wie es in der US-Patentschriften
4,725,481 und 4,493,870 beschrieben ist.
1. Wasserdichte Anschlußvorrichtung für ein nachträgliches Ausrüsten der Innenseite eines
wasserdurchlässigen Kleidungsstücks (55) mit einem Funktionsschichtkleidungsstück
mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht,
gekennzeichnet durch,
einen Funktionsschichtstreifen (13, 13') mit einer ersten Funktionsschichtstreifenlängsseite
(17, 17'), die mit einem Längsseitenrand (21, 21') des Funktionsschichtkleidungsstücks
verbindbar ist, und mit einer dazu entgegengesetzten zweiten Funktionsschichtstreifenlängsseite,
an der eine Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') vorgesehen ist;
einen Außenanschlußstreifen (27, 27') mit einem ersten Außenanschlußstreifenlängsseitenrand
(30), der zwischen den beiden Funktionsschichtstreifenlängsseiten auf der Außenseite
des Funktionsschichtstreifens (13, 13') befestigt ist, und mit einem dazu entgegengesetzten
zweiten Außenanschlußstreifenlängsseitenrand (31), der mit dem Kleidungsstück (55)
verbindbar ist;
und einen Innenanschlußstreifen (39, 39'), mit einem ersten Innenanschlußstreifenlängsseitenrand
(40), der im Bereich der Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') an dem Funktionsschichtstreifen
(13, 13') vorgesehen ist, und mit einem dazu entgegengesetzten zweiten Innenanschlußstreifenlängsseitenrand
(42), der mit einer auf der Innenseite des Funktionsschichtstreifens (13, 13') und
unterhalb der Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') anzuordnenden Funktionsschichtkleidungsstückverschlußeinrichtung
(49, 49') zum Verschließen und Öffnen des Funktionskleidungsstücks verbindbar ist.
2. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an der ersten Funktionsschichtstreifenlängsseite ein Futteranschlußstreifen (41,
41') vorgesehen ist, der mit einer auf der Innenseite des Funktionsschichtstreifens
(13, 13') anzuordnenden Futteranschlußvorrichtung (53, 53') zum lösbaren Anschließen
eines innerhalb des Funktionsschichtkleidungsstücks zu tragenden Futterkleidungsstücks
verbindbar ist.
3. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenanschlußstreifen (27, 27'), der Innenanschlußstreifen (39, 39') und
gegebenenfalls der Futteranschlußstreifen (41, 41') eine Funktionsschicht aufweisen.
4. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenanschlußstreifen (27, 27') mittels einer ersten Klebenaht (25, 25';
67, 67') aus wasserdichtem Klebermaterial an der Außenseite des Funktionsschichtstreifens
(13, 13') befestigt ist.
5. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') mit dem Funktionsschichtstreifen (13,
13') einstückig ausgebildet ist und der Innenanschlußstreifen (39, 39') mittels einer
zweiten Klebenaht (37, 37') aus wasserdichtem Klebermaterial an der Innenseite des
Funktionsschichtstreifens (13, 13') befestigt ist.
6. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Futteranschlußstreifen (41, 41') mit dem Innenanschlußstreifen (39, 39')
einstückig ausgebildet ist und sich der Futteranschlußstreifen (41, 41') auf der von
der Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') wegweisenden Seite der zweiten Klebenaht
(69, 69') von der Klebenaht (69, 69') wegerstreckt.
7. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenanschlußstreifen (39, 39') mit dem Funktionsschichtstreifen (13, 13')
einstückig ausgebildet ist und die Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') mittels
einer zweiten Klebenaht (69, 69') aus wasserdichtem Klebermaterial auf der Außenseite
des Funktionsschichtstreifens (13, 13') befestigt ist.
8. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Außenanschlußstreifen (27, 27') beidseits über die erste Klebenaht (67, 67')
übersteht und daß der zur Funktionsschichtabdeckleiste (15, 15') weisende Langsseitenrand
des Außenanschlußstreifens (27, 27') mit dem Kleidungsstück (55) und der von der Funktionsschichtabdeckleiste
(15, 15') wegweisende Längsseitenrand des Außenanschlußstreifens (27, 27') mit dem
Längsseitenrand (21) des Funktionsschichtkleidungsstücks verbindbar ist.
9. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Futteranschlußstreifen (41) mit dem Funktionsschichtstreifen (13, 13') einstückig
ausgebildet ist.
10. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem zweiten Außenanschlußstreifenlängsseitenrand (31, 31') eine Reißverschlußseite
(33, 33') für einen lösbaren Kleidungsstückanschluß befestigt ist.
11. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem zweiten Außenanschlußstreifen (27, 27') eine Druckknopfleiste (73, 73')
für einen lösbaren Kleidungsstückanschluß befestigt ist.
12. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem zweiten Innenanschlußstreifenlängsseitenrand eine Reißverschlußseite (49,
49') für einen lösbaren Anschluß eines Funktionsschichtkleidungsstücks befestigt ist.
13. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Futteranschlußstreifen (41, 41') eine Reißverschlußseite (53, 53') für
einen lösbaren Anschluß eines Futterkleidungsstücks befestigt ist.
14. Kleidungsstück, insbesondere Jacke, aus wasserdurchlässigem Material, mit einer lösbaren
Vorderverschlußeinrichtung, insbesondere in Form eines Reißverschlusses (59, 59'),
dadurch gekennzeichnet, daß beidseits der Vorderverschlußeinrichtung (59, 59') je eine wasserdichte Anschlußvorrichtung
(11, 11'; 63, 63') nach einem der Ansprüche 1 bis 13 befestigt ist.
15. Kleidungsstück nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtung (11, 11'; 63, 63') mittels einer lösbaren Befestigungsvorrichtung,
insbesondere in Form eines Reißverschlusses (33, 58, 33', 58'), mit dem Kleidungsstück
(55) verbunden ist.
16. Kleidungsstück nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Anschlußvorrichtungen (11, 11'; 63, 63') identisch ausgebildet sind, jedoch
in der Materialebene des Kleidungsstücks (55) gesehen um 180° gegeneinander gedreht
sind.
17. Kleidungsstückset
gekennzeichnet durch eine Außenjacke oder Außenweste, eine innerhalb davon angeordnete Funktionsschichtjacke
und zwei Anschlußvorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 13 zur lösbaren Verbindung
der Außenjacke oder Außenweste und der Funktionsschichtjacke miteinander.