[0001] Die Erfindung betrifft einen Luftabscheider für Gase enthaltende, durch eine Leitung
geführte Flüssigkeit, insbesondere zum Abscheiden von Luftblasen aus Blut, mit einer
im wesentlichen kreiszylinderförmigen Kammer, die von der Flüssigkeit im wesentlichen
auf schraubenlinienförmigen Strömungsbahnen durchflossen wird, so daß die Gasblasen
wegen der durch die auftretenden Zentrifugalkräfte erzeugten Druckunterschiede in
radialer Richtung zur Längsachse der Kammer gedrängt werden. Ein solcher gattungsgemäßer
Luftabscheider weist weiterhin einen Einlaufstutzen und einen Auslaufstutzen auf,
mittels derer er mit einer Leitung, beispielsweise in Form eines Schlauches, verbunden
werden kann.
[0002] Ein solcher Luftabscheider, der - insofern er auch für andere Gase als Luft verwendet
wird - allgemeiner auch als Entgasungsvorrichtung bezeichnet wird, ist beispielsweise
aus der offengelegten Britischen Patentanmeldung 2 063 108 bekannt. Der dort beschriebene
Luftabscheider weist eine im wesentlichen kreiszylinderförmig ausgebildete, senkrecht
angeordnete Kammer auf, an deren oberen Ende ein Einlaßstutzen so angeordnet ist,
daß die zu entgasende Flüssigkeit im wesentlichen tangential im Bereich des äußeren
Umfangs eintritt. Durch die tangentiale Einleitung fließt die zu entgasende Flüssigkeit
zunächst auf einer kreisförmigen Strömungsbahn, die jedoch von der Gesamtströmung
durch die senkrechte Kammer überlagert wird, so daß die Flüssigkeit die Kammer auf
einer schraubenlinienförmigen Strömungsbahn durchfließt. Am unteren Ende ist entsprechend
ein tangential angeordneter Ablaufstutzen vorgesehen, so daß die entgaste Flüssigkeit
austreten kann. Der Entgasungseffekt wird bei dem gattungsgemäßen Luftabscheider bzw.
der Entgasungsvorrichtung bewirkt, indem durch die kreisförmigen Bewegungsanteile
der Flüssigkeitsströmung Zentrifugalkräfte erzeugt werden, die in der Flüssigkeit
Druckunterschiede aufbauen, so daß die weniger dichten, d.h. leichteren Luftblasen
zur Mitte der Kammer gedrängt werden und längs der Längsachse der Kammer aufsteigen,
bis sie durch eine Entlüftungsbohrung abgeführt werden.
[0003] Der beschriebene Luftabscheider wird insbesondere zur Entgasung von Blut eingesetzt.
Es ist immer dann notwendig Blut von eventuell enthaltenen Gasen zu trennen, wenn
Blut dem natürlichen Blutkreislauf eines Patienten entnommen und durch einen künstlichen
Blutkreislauf geleitet wird, bevor es wieder in den Körper des Patienten zurückgeleitet
wird. Dies kommt beispielsweise bei der Zellseparation im Rahmen der Autotransfusion
von Blut bei Operationen vor, weiter bei der Hämodialyse oder Hämofiltration, sowie
bei Mischformen dieser Behandlungstechniken.
[0004] Insbesondere bei der Entgasung von Blut stellt sich das Problem, daß zwar einerseits
die Abscheidung von enthaltenen Luftblasen mit großer Zuverlässigkeit erfolgen muß,
da eventuell im Blut verbleibende Luftblasen zum Tode des Patienten führen können,
andererseits aber der Luftabscheider hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften
und der ausgebildeten Strömungsform so beschaffen sein muß, daß Beschädigungen der
Blutbestandteile vermieden werden. Für eine geringe Blutschädigung ist ein gutes Auswaschverhalten
des Luftabscheiders wünschenswert, was einhergeht mit materialseitig glatten Oberflächen
sowie mit einer strömungsgünstigen kontinuierlichen Gestaltung der Strömungsbahnen,
so daß das Anhaften von Blutkörperchen an Oberflächen des Luftabscheiders und damit
eine Konglomeration von Blutkörperchen vermieden wird. Für eine geringe Blutschädigung
weiterhin förderlich sind kurze Verweilzeiten des Blutes im Luftabscheider, ohne jedoch
die Luftabscheidung als solche zu verschlechtern, sowie ein kleines Füllvolumen.
[0005] Für im Krankenhausbetrieb eingesetzte Luftabscheider ist es darüber hinaus wünschenswert,
daß sie sich leicht befestigen lassen und ohne großen Aufwand in bereits bestehende
Schlauchleitungen eingefügt werden können. Aus diesem Grund ist es wünschenswert,
daß Einlaß- und Auslaßstutzen koaxial miteinander fluchtend angeordnet sind, so daß
der Luftabscheider beispielsweise nach Aufschneiden eines existierenden Schlauches
in diesen eingesetzt werden kann, ohne daß die Schlauchführung geändert werden müßte.
Weiterhin kann beispielsweise die Schlauchführung an Dialysemaschinen ohne unnötige
Schlaufen erfolgen und das Herstellungsverfahren für eine aus Luftabscheider und Schlauch
bestehende vorgefertigte Einheit wird vereinfacht, da die Schläuche automatisch montiert
werden können.
[0006] In allen die Sicherheit eines Patienten betreffenden Systemen ist darüber hinaus
eine ständige Kontrollmöglichkeit wünschenswert, so daß eine optische Überwachung
des Füllstands möglich sein soll. Weiterhin sind kapazitive Füllstandsüberwachungen
denkbar, für deren ordnungsgemäßes Funktionieren wiederum ein gutes Auswaschverhalten
notwendig ist, um das Verbleiben von Restblut im Luftabscheider zu verhindern.
[0007] Der aus der genannten britischen Patentanmeldung bekannte Luftabscheider erfüllt
die oben genannten Forderungen nur teilweise. Insbesondere weist er keine koaxiale,
in der Längsrichtung der Kammer liegenden Anschlüsse bzw. Stutzen auf, so daß seine
Handhabung umständlich ist und das Auswaschverhalten hohen Anforderungen nicht genügt.
[0008] Da andererseits die schraubenlinienförmige Strömungsausbildung eine gute Luftabscheidung
gewährleistet, liegt der Erfindung zunächst die Aufgabe zugrunde, einen Luftabscheider
zu schaffen, der die Vorteile der schraubenlinienförmigen Strömungsführung beibehält
und trotzdem in der Längsachse des Luftabscheiders liegende, koaxial zueinander angeordnete
Anschlüsse bzw. Stutzen ermöglicht.
[0009] Insbesondere bei der Verwendung eines gattungsgemäßen Luftabscheiders zur Behandlung
von Blut ist es im Krankenhausbetrieb wünschenswert, wenn der Luftabscheider selbst
als Wegwerfteil ausgebildet ist, d.h., wenn er nach einer gewissen Einsatzzeit und
insbesondere natürlich einem Patientenwechsel ausgetauscht und entsorgt werden kann,
da eine Reinigung, die den hygienischen Anforderungen des Krankerhausbetriebes Genüge
täte, vom Aufwand her nicht zu vertreten wäre. Es ist daher weiterhin eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, die oben beschriebenen, zu erzielenden Vorteile mittels
eines neu zu schaffenden Luftabscheiders so zu realisieren, daß der vorgeschlagene
Luftabscheider aus üblichen Kunststoffen kostengünstig in großen Stückzahlen, insbesondere
durch Spritzgießen, herstellbar ist.
[0010] Die Lösung der Aufgabe ist bei einem gattungsgemäßen Luftabscheider dadurch gekennzeichnet,
daß Einlaufstutzen und Ablaufstutzen in der Längsachse der Kammer liegend angeordnet
sind, und daß zum Erzeugen des schraubenlinienförmigen Strömungsbildes stromab des
Einlaufstutzens ein Strömungsleitbauteil - im folgenden auch Einlaufverteiler genannt
- angeordnet ist, das im wesentlichen aus einem rotationsymmetrischen Rundkörper besteht,
dessen der einströmenden Flüssigkeit zugewandte äußere Oberfläche (auch als erste
Leitfläche bezeichnet) geometrisch durch Rotation eines Kurvenabschnitts um die Längsachse
der Kammer definiert ist, und daß auf der Leitfläche Leitschaufeln angeordnet sind,
die zur Erzeugung der kreisförmigen Bewegungsanteile der Strömung in auf der Längsachse
der Kammer senkrecht stehenden Ebenen gekrümmt sind. Dabei ist der Kurvenabschnitt
vorzugsweise ein Ellipsenabschnitt.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines stromab des Einlaufstutzens angeordneten
Strömungsleitbauteils (Einlaufverteilers) wird es ermöglicht, eine Anordnung von Einlaufstutzen
und Ablautstutzen in der Längsachse der Kammer vorzusehen, ohne daß auf die Vorteile
des Grundkonzepts, die Strömung schraubenlinienförmig auszubilden und die auftretenden
Zentrifugalkräfte zur Entgasung des Blutes zu nutzen, verzichtet werden muß. Durch
die beschriebene Gestaltung des Einlaufverteilers wird einerseits sichergestellt,
daß sich dieses Bauteil wegen seiner geometrischen Form leicht aus üblichen Kunststoffen,
insbesondere durchsichtigen, im Spritzgießverfahren herstellen läßt, andererseits
wird eine kontinuierliche, Stöße weitgehend vermeidende Strömungsführung ermöglicht,
so daß im Blut oder der gegebenenfalls anderen zu entgasenden Flüssigkeit ein gleichmäßiges
Strömungsprofil erzeugt wird, das mit niedrigen und gleichmäßigen Schubspannungen
und demgemäß geringer Blutschädigung einhergeht.
[0012] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausgestaltung des rotationssymmetrischen Grundkörpers
des Einlaufsverteilers, bei dem die äußere Oberfläche bzw. die erste Leitfläche durch
Rotation eines konkav gekrümmten Kurvenabschnitts um die Längsachse der Kammer definiert
ist. Durch eine solche Ausbildung wird ein stoßfreier Einlauf des Blutes in den Luftabscheider
begünstigt.
[0013] Andererseits kann vorgesehen sein, den rotationssymmetrischen Grundkörper des Einlaufverteilers
kegelförmig zu gestalten. Eine solche Ausgestaltung des Einlaufverteilers wird zwar
mit etwas höheren Stoßverlusten im Einlaufbereich erkauft, bietet jedoch neben fertigungstechnischen
Vorteilen den weiteren Vorteil, daß im Innenraum des Kegels die Mündung eines Tauchrohres
angeordnet sein kann, was die Möglichkeit eröffnet, den Luftabscheider für einen Durchfluß
von unten nach oben auszulegen.
[0014] Vorteilhaft ist weiterhin, eine zweite Leitfläche parallel zur ersten angeordnet
vorzusehen, wobei vorzugsweise die Höhe der Leitschaufeln dann so bemessen ist, daß
sie sich senkrecht zur Strömungsrichtung von einer Leitfläche bis zur anderen erstrecken.
Jeweils zwei Leitschaufeln und die beiden parallel zueinander angeordneten Leitflächen
begrenzen dann jeweils einen Strömungskanal, wodurch die Strömung genauer geführt
werden kann und Strömungsablösungen, die Induzierung von Wirbeln etc. verhindert werden
kann. Eine solche Ansgestaltung trägt also dazu bei, Verwirbelungen mit den damit
verbundenen hohen Schubspannungen zu vermeiden, so daß die Ausgestaltung insbesondere
unter dem Gesichtspunkt einer möglichst minimalen Blutschädigung vorteilhaft ist.
[0015] Bei der bereits beschriebenen Anordnung des Luftabscheiders der Gestalt, daß er von
unten nach oben durchflossen wird, kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß die
Außenwandung der Kammer bereichsweise kegelförmig ausgebildet ist und die Innenseite
der Wandung gleichzeitig als zweite Leitfläche fungiert.
[0016] Im folgenden werden weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Luftabscheiders
anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
[0017] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen senkrecht angeordneten Luftabscheider gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung, der für eine Durchflußrichtung von oben nach unten
vorgesehen ist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Strömungsverteilers mit aufgesetzter zweiter
Leitfläche,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Einlaufverteilers aus Fig. 2 mit abgenommener zweiter
Leitfläche,
- Fig. 4
- eine Draufsicht des Einlaufverteilers gemäß Fig. 3, und
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch einen Luftabscheider gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, der für einen Durchfluß von unten nach oben ausgelegt ist.
[0018] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Luftabscheider 10 im Längsschnitt dargestellt,
der im wesentlichen aus einer senkrecht angeordneten kreiszylinderförmigen Kammer
12 besteht, die von einer Wandung 14 begrenzt wird. Am oberen Ende der Kammer 12 ist
ein Einlaufstutzen 16 und am unteren Ende ein Ablaufstutzen 18 angeordnet, die jeweils
einen Innendurchmesser D aufweisen, der zusammen mit dem Durchmesser eines einzufügenden
Schlauches eines Preßpassung bildet. Der Einlaßstutzen 16 ist einstückig mit einem
Deckelbauteil 20 ausgebildet, das als Kunststoffteil im Spritzgießverfahren hergestellt
ist und mit der ebenfalls im Spritzgießverfahren hergestellten Wandung 14 der Kammer
12 durch Verschweißen o.ä. an einer Nahtfüge 22 verbunden ist.
[0019] Stromabwärts des Einlaßstutzens 16 ist ein Einlaufverteiler 24 angeordnet, der allgemeiner
im Rahmen dieser Beschreibung auch als Strömungsleitbauteil bezeichnet wird. Der Einlaufverteiler
24 ist in Fig. 3 perspektivisch dargestellt. Er besteht aus einem rotationssymmetrischen
Grundkörper 26, dessen der einströmenden Flüssigkeit zugewandte äußere Oberfläche
als erste Leitfläche bezeichnet wird. Diese erste Leitfläche ist geometrisch definiert
durch Rotation eines konkaven Kurvenabschnitts um die Langsachse L der Kammer. Auf
der ersten Leitfläche sind Leitschaufeln 28 angeordnet, die der konkaven Krümmung
der Leitfläche des Rotationskörpers 26 folgen. Die Leitschaufeln sind zusätzlich,
wie in Fig. 4 verdeutlicht, in Ebenen gekrümmt, die senkrecht auf der Längsachse L
der Kammer stehen. Durch diese Ausgestaltung der Leitschaufeln 28 wird die in Richtung
des oberen Pfeils in Fig. 1 in den Einlaufstutzen 16 einströmende Flüssigkeit durch
die konkave Krümmung des Grundkörpers 26 zunächst radial nach außen geleitet und durch
die Krümmung der Schaufeln 28 in auf der Längsachse L senkrecht stehenden Ebenen zusätzlich
so umgelenkt, daß die Flüssigkeit beim Austritt aus dem Einlaufverteiler 24 im wesentlichen
tangential zur kreisförmigen Wandung 14 der Kammer 12 strömt, wodurch die gewünschte
schraubenlinienförmige Strömung induziert wird.
[0020] Wie Fig. 1 zeigt, ist zusätzlich zu dem Einlaufstutzen 16, der einstückig mit dem
Deckelbauteil 20 ausgebildet ist, stromabwärts einer Einflußöffnung 30 ein weiterer
Flansch 32 einstückig mit dem Deckelbauteil 20 ausgebildet, dessen innere Oberfläche
34 als zweite Leitfläche parallel zur ersten Leitfläche des Einlaufverteilers 24 angeordnet
ist. Der Einlaufverteiler 24 ist ebenfalls im Spritzgießverfahren hergestellt und
mit der zweiten Leitfläche 34 über die Oberseiten 36 der Leitschaufeln 28 verschweißt
oder durch eine Klemmverbindung befestigt. Der Durchmesser der Einlaßöffnung 30 ist
vorzugsweise so gewählt, daß er dem Innendurchmesser des in den Stutzen 16 einzuführenden
Schlauches entspricht, so daß keine eine Strömungsablösung verursachenden Kanten verbleiben,
sondern vielmehr ein glatter Übergang zwischen der Innenseite des zuführenden Schlauches
und der zweiten Leitfläche 34 entsteht. Die zweite Leitfläche 34 begrenzt zusammen
mit der ersten Leitfläche des Grundkörpers 24 einen im wesentlichen ringförmigen Spalt,
der durch die Leitschaufeln 28 (vgl. Fig. 3) in Strömungskanäle unterteilt wird. Die
Strömungskanäle 36 sind besonders deutlich in Fig. 2 zu sehen, das den Grundkörper
26, die Leitschaufeln 28 und den Flansch 32 zeigt. Der Flansch 32 ist dabei als unabhängiges
Einzelteil gezeichnet, vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, daß er, wie aus Fig. 1
ersichtlich, einstückig mit dem Deckelbauteil 20 ausgebildet ist.
[0021] Das einlaufende Blut oder die sonstige zu entgasende Flüssigkeit tritt durch den
Einlaufstutzen 16 und fließt durch die Strömungsleitkanäle 36, wodurch die Strömungsrichtung
in einer räumlich gewundenden Kurve aus der zunächst parallel zur Längsachse 11 verlaufenden
Richtung in eine tangential an die Wandung 14 der Kammer 12 verlaufende Richtung umgelenkt
wird. Hierdurch wird eine schraubenlinienförmige Strömung induziert, wobei die kreisförmigen
Bewegungsanteile einen Druckunterschied aufbauen, der dazu führt, daß die Luftblasen
in Richtung auf die Längsachse gedrängt werden und aufgrund ihrer geringeren Dichte
nach oben aufsteigen. Die aufgestiegenen Luftblasen bilden im oberen Teil der Kammer
12 ein Luftpolster 38, das durch eine geeignete, in Fig. 1 nicht dargestellte Entlüftungsbohrung
abgeleitet werden kann. Der Flüssigkeitsspiegel 40 des eingelaufenen Blutes ist aufgrund
der Drehung leicht parabelförmig ausgebildet, wobei die in Fig. 1 dargestellte Parabel
überhöht gezeichnet ist. Generell sind möglichst geringe Strömungsgeschwindigkeiten
anzustreben, um eine erneute Zufuhr von Luft an der Oberfläche 40 der Flüssigkeit
zu verhindern. Wie Fig. 1 weiter zeigt, ist der Auslauf des Einlaufverteilers 24 unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels 40 angeordnet.
[0022] Nachdem das Blut von oben nach unten in schraubenlinienförmigen Bahnen durch die
Kammer 12 geflossen ist, fließt es durch eine zusätzlich vorgesehene Filterkerze 42
und dann durch den Auslauf 18 zur weiteren Verwendung ab.
[0023] In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Luftabscheiders
dargestellt, bei dem eine von einer Wandung 114 umgebene Kammer 112 von unten nach
oben durchflossen wird. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbespiel sind gleiche
oder vergleichbare Teile mit den gleichen Bezugszeichen, erhöht um den Wert 100, bezeichnet.
Der Einlaufverteiler 124 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen Grundkörper 126
auf, der im wesentlichen kegelförmig ist. Dies hat zur Folge, daß beim Auftreffen
der durch den Einlaufstutzen 116 tretenden Flüssigkeit auf die Spitze 127 des Kegels
wegen der diskontinuierlichen Umlenkung Stoßverluste in Kauf genommen werden müssen,
jedoch bietet diese Ausführungsform neben einer für fertigungstechnische Zwecke günstigen
Ausgestaltung den weiteren Vorteil, daß im Inneren des Kegels 126 Platz für die Mündung
eines mit der Abflußöffnung 119 verbundenen Tauchrohres 144 verbleibt. Die durch den
Einlaßstutzen 116 tretende Flüssigkeit fließt zunächst durch die Strömungsleitkanäle
136, die wie bei dem zuvor besprochenen Ausführungsbeispiel begrenzt durch eine erste
Leitfläche werden, die die Oberfläche des kegelförmigen Grundkörpers 126 des Einlaufsverteilers
124 darstellt, sowie durch jeweils zwei Leitschaufeln 128 und eine zweite Führungsfläche
134, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen Wandungsteil 132 der die
Kammer bildenden Wandung 114 gebildet ist. Nach dem Austritt aus dem Einlaufverteiler
124 steigt die Strömung in schraubenlinienförmigen Stromlinien nach oben auf, wobei
enthaltene Luftblasen durch die aufgrund von Zentrifugalkräften erzeugten Druckunterschiede
nach innen gedrängt werden und sich in einem Luftpolster 138 sammeln, das - wie bereits
zuvor beschrieben - durch eine nicht dargestellte Entlüftungsbohrung im Deckelbauteil
120 abgebaut werden kann.
[0024] Aufgrund des aufgebauten Drucks wird Flüssigkeit durch die Mündung 145 des Tauchrohres
144 gedrückt und steigt in diesem auf, um durch den Ablaufstutzen 118 abzufließen.
Vorteilhaft ist dabei, daß es durch das tiefreichende Tauchrohr 144 ermöglicht wird,
Blut aus den strömungsberuhigten Gebieten der Kammer 112 abzuziehen, was die Entgasung
weiter vorteilhaft unterstützt. Das Tauchrohr 144 ist vorteilhafterweise zusammen
mit dem Ablautstutzen 118 einstückig mit dem Deckelbauteil 120 ausgebildet und kann
im Spritzgießverfahren hergestellt werden. An einer Fuge 122 ist das Deckelbauteil
120 mit der Wandung 114 der Kammer 112 verschweißt. Der Einlaufverteiler 124 kann
ebenfalls im Spritzgießverfaren ohne größeren Aufwand hergestellt werden und mittels
der Leitschaufeln 128 mit der zweiten Leitfläche 134, die einen Teil der inneren Oberfläche
der Kammer 112 bildet, durch Schweißen o.ä. verbunden werden. Weiterhin können Klemmverbindungen
vorgesehen sein, so beispielsweise zwischen den Leitschaufeln und dem Tauchrohr. Zwischen
den Oberkanten der Schaufeln 28 und der gegenüberliegenden zweiten Leitfläche kann
dabei ein Spalt von etwa 0,2 mm verbleiben, um die Oberseite der Schaufeln bespülen
zu können, wodurch unter anderem einer Konglomeration von Blutkörperchen entgegengewirkt
wird.
[0025] Beide Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Luftabscheiders werden vorzugsweise
im Spritzgießverfahren aus durchsichtigem Kunststoff hergestellt, so daß eine optische
Kontrolle des Füllstandes und des Strömungsverlaufes jederzeit einfach möglich ist.
[0026] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Luftabscheiders wird ein billig in
großen Stückzahlen zu fertigender Luftabscheider geschaffen, der eine schnelle koaxiale
Verbindung mit den Schläuchen eines Blutkreislaufes ermöglicht und nach Gebrauch entsorgt
werden kann, wobei sortenreiner Kunststoffabfall anfällt.
[0027] Der Luftabscheider kann insbesondere auch bei allen medizinischen Flüssigkeiten zur
Anwendung kommen.
[0028] Diese Flüssigkeiten können parenterale Lösungen, Plasma, Blut oder andere Blutbestandteile
sein.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10, 110
- Luftabscheider
- 12, 112
- zylindrische Kammer
- 14, 114
- Wandung (von 12, 112)
- 16, 116
- Einlaufstutzen
- 18, 118
- Auslaufstutzen
- 20, 120
- Deckelbauteil
- 22, 122
- Nahtfuge
- 24, 124
- Strömungsleitbauteil (Einlaufverteiler)
- 26, 126
- rotationssymmetrischer Grundkörper (von 24, 124)
- 28, 128
- Leitschaufel
- 30
- Einlauföffnung
- 32
- Flansch
- 34, 134
- zweite Leitfläche
- 36, 136
- Strömungsleitkanal
- 38, 138
- Luftpolster
- 40, 140
- Flüssigkeitsspiegel
- 42
- Filterkerze
- 119
- Ablauföffnung
- 127
- Kegelspitze, Staupunkt
- 132
- kegelmantelförmiger Bereich (von 114)
- 144
- Tauchrohr
- 145
- Mündungsbereich (von 144)
1. Luftabscheider (10, 110) für Gasblasen enthaltende, durch eine Leitung geführte Flüssigkeit,
insbesondere zum Abscheiden von Luftblasen aus Blut, mit einer im wesentlichen kreiszylinderförmigen
Kammer (12, 112), die von der Flüssigkeit im wesentlichen auf schraubenlinienförmigen
Strömungsbahnen durchflossen wird, so daß die Gasblasen wegen der durch die auftretenden
Zentrifugalkräfte erzeugten Druckunterschiede in radialer Richtung zur Längsachse
(L) der Kammer gedrängt werden;
und mit einem Einlaufstutzen (16, 116) und einem Auslaufstutzen (18, 118),
dadurch gekennzeichnet, daß Einlaufstutzen und Ablaufstutzen in der Längsachse der Kammer liegend angeordnet
sind,
daß stromab des Einlaufstutzens (16, 116) ein Strömungsleitbauteil (24 124) (Einlaufverteiler)
angeordnet ist, das im wesentlichen aus einem rotationssymmetrischen Grundkörper (26,
126) besteht, dessen der einströmenden Flüssigkeit zugewandte äußere Oberfläche (erste
Leitfläche) geometrisch durch Rotation eines Kurvenabschnitts um die Längsachse (L)
der Kammer definiert ist, und daß auf der Leitfläche Leitschaufeln (28, 128) angeordnet
sind, die in auf der Längsachse senkrecht stehenden Ebenen gekrümmt sind.
2. Luftabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die erste Leitfläche (26) erzeugende Kurvenabschnitt konkav gekrümmt ist.
3. Luftabscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die erste Leitfläche (126) erzeugende Kurvenabschnitt ein Geradenabschnitt
ist, so daß der Grundkörper des Strömungsleitbauteils kegelförmig ist.
4. Luftabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Strömungsleitfläche (34, 134) mit Abstand parallel zur ersten Leitfläche
angeordnet ist.
5. Luftabscheider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Leitschaufeln (28, 128) so bemessen ist, daß sie sich quer zur
Strömungsrichtung von der ersten bis zur zweiten Leitfläche erstrecken.
6. Luftabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (12) im wesentlichen senkrecht angeordnet ist und für einen Durchfluß
von oben nach unten ausgelegt ist.
7. Luftabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 5, insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (112) im wesentlichen senkrecht angeordnet und für einen Durchfluß
von unten nach oben ausgelegt ist.
8. Luftabscheider nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem oben angeordneten Ablaufstutzen (118) ein Tauchrohr (144) verbunden
ist, das bis in das Innere des kegelstumpfförmigen Strömungsleitbauteils (124) (Einlaufverteilers)
reicht.
9. Luftabscheider nach einem der Ansprüche 7 oder 8 und nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand (114) der im wesentlichen kreiszylinderförmigen Kammer (114) einen
anschließenden kegelförmigen Bereich (132) aufweist, dessen Innenseite die zweite
Leitfläche (134) bildet.
10. Luftabscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Leitfläche (34) Teil der Oberfläche eines Flansches (32) ist, der
mit einem Deckelbauteil (22) einstückig ausgebildet ist.
11. Luftabscheider nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erzeugende Kurvenabschnitt ein Ellipsenabschnitt ist.
12. Luftabscheider nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchrohr (144) den Einlaufverteiler (124) sichert.