(19)
(11) EP 0 646 393 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.04.1995  Patentblatt  1995/14

(21) Anmeldenummer: 94114737.3

(22) Anmeldetag:  19.09.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A63B 23/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 01.10.1993 DE 9314933 U

(71) Anmelder: AKSPORT GmbH & Co. Vertriebs KG
D-63762 Grossostheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Trompke, Wolfgang
    D-47533 Kleve (DE)
  • Kruspig, Volkmar
    D-85667 Oberpframmern (DE)

(74) Vertreter: Kruspig, Volkmar, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Meissner, Bolte & Partner Postfach 86 06 24
D-81633 München
D-81633 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Trainingsgerät, insbesondere zum Muskel- und Bewegungstraining der unteren Extremitäten


    (57) Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät, insbesondere zum Muskel- und Bewegungstraining der unteren Extremitäten, wobei das Trainingsgerät einen Gestellkörper mit mindestens zwei Fußauflagen aufweist, wobei die Fußauflagen mittels einer Achse beweglich am Gestellkörper befestigt sind und wobei sich die Fußauflagen um einen gemeinsamen Drehpunkt gegenphasig auf- und abbewegen. Zur Erzeugung des gegenphasigen Auf- und Abschwingens der Fußauflagen sind diese jeweils über einen Pumpzylinder gegen den Gestellkörper abgestützt. Die Pumpzylinder sind mit einer gasleitenden Verbindung versehen, so daß beim wechselseitigen Auf- und Abbewegen der Fußauflagen und der Pumpzylinder ein Gasaustausch zwischen den Zylindern stattfinden kann. Mittels des Trainingsgerätes ist die Bewegung des Treppensteigens nachvollziehbar. Durch eine Veränderung der Querschnittsfläche der gasleitenden Verbindung zwischen den Pumpzylindern ist eine Variation des Widerstandes bzw. des Kraftaufwandes beim Auf- und Abschwingen der Fußauflagen möglich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät, insbesondere zum Muskel- und Bewegungstraining der unteren Extremitäten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Seit längerer Zeit sind Trainingsgeräte bekannt, mit deren Hilfe die Bewegung des Treppensteigens nachvollzogen werden kann. Bei derartigen Trainingsgeräten ruhen die Füße des Benutzers auf Fußauflagen bzw. Tretflächen, wobei durch Gewichtsverlagerung die Tretflächen wechselseitig auf- und abschwingen.

    [0003] Ein solches Trainingsgerät für Medizin und Sport zeigt beispielsweise die europäische Patentanmeldung 0 073 744 A1. Bei dem dort gezeigten Trainingsgerät ist jede der beiden Fußauflagen über einen Drehpunkt mit einer Druckstange eines Hydraulikzylinders mechanisch verbunden. Die beiden hydraulischen Druckzylinder sind untereinander über eine dazwischengeschaltete hydraulische Steuereinheit verbunden. Mit Hilfe der hydraulischen Steuereinheit läßt sich die zeitliche Auslösung der Bewegungen der Trainingsperson und die Geschwindigkeit der Bewegungsabläufe für jede Fußauflage individuell einstellen.

    [0004] Beim Niederschwingen der sich in der oberen Endlage befindlichen, dann durch das Körpergewicht der trainierenden Person belasteten Fußauflage, wird die sich in der unteren Endlage befindliche, durch das Körpergewicht der trainierenden Person momentan nicht belastete Fußauflage gleichzeitig und zwangsläufig durch den Hydraulikkreislauf in die obere Endlage zurückgeführt.

    [0005] Durch eine abwechselnde Verlagerung des Körpergewichtes der Trainingsperson kann eine fortgesetzte Betätigung mit Aufund Niederschwingen der betreffenden Fußauflage durchgeführt werden.

    [0006] Beim dort gezeigten Trainingsgerät muß die Niedergangsgeschwindigkeit der jeweils belasteten niederschwingenden Fußauflage individuell geregelt werden. Zur Erfüllung dieser Forderung ist zwischen den hydraulischen Druckzylindern die hydraulische Steuereinheit eingebaut, welche Rückschlagventile, Drosselventile und einen sogenannten hydraulischen Timer aufweist.

    [0007] Es ist ersichtlich, daß bei dem Trainingsgerät nach EP 0 073 744 A1 eine außerordentlich aufwendige Konstruktion, bestehend aus den beiden hydraulischen Druckzylindern, der hydraulischen Steuereinheit und von Rückschlag- und Drosselventilen erforderlich ist. Des weiteren ist bedingt durch die temperaturabhängigen Viskositätseigenschaften der Hydraulikflüssigkeit eine unerwünschte Veränderung der Betätigungskraft möglich, welche nur teilweise durch die vorhandenen Drosselventile ausgeglichen werden kann.

    [0008] Besonders unangenehm ist es, wenn aus dem Hydrauliksystem Hydraulikflüssigkeit austritt und diese die Bodenfläche des Raumes, in dem das Trainingsgerät aufgestellt ist, nachhaltig verschmutzt.

    [0009] Insgesamt ist das oben beschriebene Trainingsgerät durch eine Vielzahl von Konstruktionselementen störanfällig, in seiner Herstellung teuer und in der Anwendung kompliziert zu handhaben.

    [0010] Bei dem Gymnastikgerät zur Durchführung von Bein- und/oder Fußgymnastik nach der europäischen Patentanmeldung EP 0 277 266 A1, ist mindestens ein Wippedal an einem Standfuß vorgesehen, wobei das Wippedal mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Niedertretwiderstandes gekoppelt ist. Diese Einrichtung zur Erzeugung eines Niedertretwiderstandes weist mindestens eine in Niedertretrichtung wirkende Bremse auf. Diese Bremse soll in ihrer Bremswirkung einstellbar sein, um den Niedertretwiderstand an die individuelle Leistung bzw. an individuelle Bedürfnisse der Trainingsperson einfach anzupassen. In einer dort gezeigten alternativen Ausgestaltung ist die Einrichtung zur Erzeugung eines Niedertretwiderstandes in Form eines vom Wippedal betätigbaren Blasebalges vorgesehen. Beim Niedertreten des Wippedales wird die Luft aus dem Blasebalg ausgetrieben, wobei die hierzu notwendige Öffnung eine verstellbare Drossel aufweist, so daß die Auströmung behindert wird, wodurch ein Niedertretwiderstand in veränderbarer Größe entsteht.

    [0011] Gemäß EP 0 277 266 A1 ist ebenfalls vorgeschlagen, ein elastisches Element derart vorzusehen, daß dieses als ein von einem Blasebalg füllbarer Druckspeicher ausgebildet ist. Dieser Druckspeicher kann z. B. eine Gummiblase sein, welche mit einer kräftigen elastischen Wandung versehen ist. Beim Niedertreten des Blasebalges wird die Luft verdrängt und in den Druckspeicher bzw. Gummiblase hineingefördert, wobei die Gummiblase entsprechend ihrer Wandungselastizität der einströmenden Luft mehr oder weniger großen Widerstand entgegensetzt.

    [0012] Zusammenfassend ist es aus der Lehre der EP 0 277 266 A1 zwar bekannt, anstelle einer Hydraulikflüssigkeit Luft als strömendes Medium zwischen einem als Blasebalg ausgebildeten Wippedal und einer Einrichtung zur Erzeugung einer Niedertretwiderstandes, z. B. einem Blasebalg, hin- und herströmen zu lassen, jedoch ist auch die dort gezeigte Konstruktion aufwendig und kann nur bei voneinander unabhängig betätigbaren Wippedalen verwendet werden.

    [0013] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Trainingsgerät, insbesondere zum Muskel- und Bewegungstraining der unteren Extremitäten vorzuschlagen, welches kostengünstig herstellbar ist und das trotz einer unkomplizierten Konstruktion ein effizientes Muskeltraining ermöglicht.

    [0014] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruches 1, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Grundgedankens der Erfindung zeigen.

    [0015] Bei der Erfindung wird davon ausgegangen, daß es zweckmäßig ist, ein Trainingsgerät mit zwei Fußauflagen, welche mittels einer Achse beweglich an einem Gestell befestigt sind, und wobei die Fußauflagen um einen gemeinsamen Drehpunkt gegenphasig auf- und abschwingen, auszubilden, wobei durchgängig auf pneumatische Mittel zurückgegriffen wird.

    [0016] Im Ergebnis der Untersuchungen der Anmelderin hat sich herausgestellt, daß bei einem vorgegebenen Verhältnis zwischen den Volumina in zwei Pumpzylindern und einer kommunizierenden Verbindung zwischen den Pumpzylindern ein ausreichender, für einen Trainingseffekt wirksamer Widerstand beim Betätigen der Pumpzylinder erreichbar ist. Durch das über einen bestimmten Bewegungsweg der Pumpzylinder gegebene Komprimieren der Gasfüllung des Gesamtsystems, bestehend aus den zwei Pumpzylindern und der kommunizierenden Verbindung, ist ein Muskeltraining möglich, ohne daß eine Überbeanspruchung der Gelenke, insbesondere der Fußgelenke, erfolgt. Es ist also durch das Komprimieren der Gasfüllung quasi ein kontinuierliches, langsames Ansteigen des Tretwiderstandes bei der Verlagerung des Körpergewichtes abwechselnd auf eine der beiden Fußauflagen erreichbar. Durch das spezielle pneumatische Prinzip unter Verzicht auf störanfällige und zu Undichtheiten führende Drosselmittel, z. B. eines Drosselventils, ist das Trainingsgerät besonders kostengünstig realisierbar.

    [0017] Eventuelle Undichtheiten im kommunizierenden System führen nicht zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung der Umgebung, in der das Trainingsgerät benutzt wird. Durch die Verwendung von Luft als strömendem Medium in dem Trainingsgerät bleibt auch bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen ein vorgegebener Tretwiderstand nahezu konstant.

    [0018] Mit der speziellen erfindungsgemäßen Druckplatte zur Veränderung des Querschnittes des Verbindungsmittels, z. B. eines Schlauches oder einer Röhre, welche zwischen den Pumpzylindern angeordnet sind, kann der Tretwiderstand erhöht werden bzw. eine Veränderung der Frequenz der gegenphasigen Bewegung der Fußauflagen erfolgen. Durch die erfindungsgemäße Druckplatte kann dieses Einstellen ohne einen Eingriff in den Strömungsweg der Gasfüllung erfolgen. Undichtheiten werden dadurch vermieden. Insbesondere ist ausgeschlossen, daß beim Betätigen des Trainingsgerätes ein Teil der Gasfüllung entweicht, so daß sich der Tretwiderstand in unerwünschter Weise verändert und der Hub, d. h. die Steig- oder Trethöhe reduziert wird.

    [0019] Die Erfindung soll nunmehr anhand des nachstehenden Ausführungsbeispieles und unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.

    [0020] Hierbei zeigen:
    Fig. 1
    eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Trainingsgerätes und
    Fig. 2
    eine stirnseitige Ansicht des Trainingsgerätes mit Blick auf die verwendeten Pumpzylinder.


    [0021] Gemäß Fig. 1 besteht das Trainingsgerät zum Muskel- und Bewegungstraining, insbesondere der unteren Extremitäten, aus einem Gestellkörper 1, an dessen unteren Bereich Füße 2 vorgesehen sind.

    [0022] Der Gestellkörper 1 nimmt eine Achse 3 auf, wobei die Achse der drehbaren Befestigung bzw. dem Anlenken der Fußauflagen 4 dient. Die Fußauflagen 4 sind an ihrem einen Ende mit der vorerwähnten Achse 3 am Gestellkörper 1 fixiert. Trittflächen 5 befinden sich auf der Oberfläche der Fußauflagen 4. Diese Trittflächen 5 sind beispielsweise gummiert und weisen eine noppenartige Oberfläche auf, so daß die Füße der Trainingsperson einen festen Halt haben. Die Trittflächen 5 sind gegebenenfalls unter einem Winkel α zu einem Teilbereich 6 der Fußauflagen 4 angeordnet. Durch den Winkel α wird sichergestellt, daß bei gleichmäßiger Belastung der Fußauflagen 4 bzw. der Trittflächen 5 diese trotz des Effektes der sich komprimierenden Gasfüllung in den Pumpzylindern 7 im Ruhezustand nahezu waagerecht stehen und der Hub, d. h. der Trittweg der Fußauflagen 4 nicht wesentlich eingeschränkt ist.

    [0023] Die Pumpzylinder 7 können beispielsweise als Kunststofformteile ausgebildet sein, welche eine Wandung nach Art eines zylindrischen Faltenbalges besitzen, so daß ein Zusammenpressen und Entspannen des jeweiligen Zylinders möglich ist. Es liegt im Sinne der Erfindung, anstelle der Pumpzylinder Faltenbälge oder ähnliches zu verwenden.

    [0024] Die Pumpzylinder sind mit ihrer Deckfläche 8 an der Unterseite der jeweiligen Fußauflagen 4 befestigt. Diese Befestigung kann beispielsweise durch eine Befestigungsnut oder eine Aussparung in den Fußauflagen oder durch Kleben erfolgen. Die Deckfläche 8 des Pumpzylinders 7 verschließt diesen oberseitig hin luftdicht. Die Grundflächen 9 der Pumpzylinder 7 ruhen zweckmäßigerweise in einer Aussparung 10 des Gestellkörpers 1. Die Grundfläche 9 jedes Pumpzylinders 7 besitzt vorteilhafterweise einen Anschlußstutzen 11. Die beiden Anschlußstutzen 11 der beiden Pumpzylinder 7 werden dann mit einem Schlauch oder einer Röhre verbunden, so daß sich ein kommunizierendes System zwischen den beiden Pumpzylindern 7 über diese Schlauchverbindung ergibt.

    [0025] Zweckmäßigerweise sind die Pumpzylinder 7 unter einem Winkel β zur Oberfläche des Gestellkörpers 1 angeordnet, so daß die Verspannung beim Niedertreten bzw. gegenphasigen Bewegen der Fußauflagen 4 gering ist und unnötige Kräfte auf die Oberfläche der Pumpzylinder 7, die beispielsweise nach Art eines Faltenbalges, ausgebildet ist, vermieden wird.

    [0026] Die vorerwähnte Faltenbalg-Ausbildung der Pumpzylinder 7 und das kommunizierende System zwischen den Pumpzylindern 7 soll mittels der Fig. 2 näher erläutert werden.

    [0027] Der Gestellkörper 1 kann eine oder mehrere Sacklochbohrungen 16 aufweisen. In diese Sacklochbohrungen 16 können zweckmäßigerweise teleskopartig einstell- und zusammenschiebbare Haltestöcke 17 eingesteckt werden. Diese Haltestöcke 17 werden höhenmäßig durch die trainierende Person so eingestellt, daß ein Abstützen und Gleichgewichtshalten beim Training möglich ist. Die Sacklochbohrungen 16 können im wesentlichen senkrecht, aber auch unter einem Winkel geneigt ausgebildet werden.
    Es liegt im Sinne der Erfindung, daß die Haltestöcke 17 ein z.B. gummiertes Griffteil 18 aufweisen. Als Haltestöcke können erfindungsgemäß Ski- oder Wanderstöcke verwendet werden.

    [0028] Zur Geräuschdämmung sind in einer Ausführungsform der Erfindung im Gestellkörper 1 Dämmatten (nicht gezeigt) oder ein dämmendes Füllmaterial angeordnet. Hierdurch wird das aufgrund des pneumatischen Systems resultierende Strömungsgeräusch beim Betätigen des Trainingsgerätes reduziert.

    [0029] Fig. 2 zeigt die rückseitige Ansicht mit Blick auf die Pumpzylinder 7, welche zwischen den beiden Fußauflagen 4 und dem Gestellkörper 1 angeordnet bzw. fixiert sind.

    [0030] In der Fig. 2 sind die Anschlußstutzen 11 der Pumpzylinder 7 erkennbar, welche über einen Schlauch 12 miteinander verbunden sind.

    [0031] Die Fig. 2 zeigt die Ruhestellung des Trainingsgerätes, wobei die Pumpzylinder 7 aufgrund ihrer Restelastizität ein vorgegebenes Gasvolumen umfassen. Dieses Gasvolumen besitzt eine derartige Größe, daß beim Niedertreten einer Fußauflage 4 das über die Verbindung bzw. den Schlauch 12 strömende Medium in den gegenüberliegenden Pumpzylinder 7 eintritt und die gegenüberliegende Fußauflage 4 nach oben bewegt. Es sei angemerkt, daß das Bewegen der Pumpzylinder 7 bzw. der Fußauflagen 4 mit den Doppelpfeilen in den Figuren 1 und 2 symbolisch dargestellt ist.

    [0032] Mit dem Detail A soll die beispielsgemäße Ausführungsform des Pumpzylinders 7 erläutert werden. Dieser Pumpzylinder besteht aus einem hochelastischen, nach Art eines zylindrischen Faltenbalges ausgebildeten Kunststoffmaterial bzw. Kunststoffformteil. Die Falten des Kunststoffmaterials lassen sich in vorgegebener Weise zusammenpressen und auseinander bewegen, wobei eine vorgegebene Restelastizität erhalten bleibt. Die jeweiligen Pumpzylinder sind vorteilhafterweise einstückig im Spritzpressverfahren hergestellt und besitzen, wie erwähnt, an ihrer Grundfläche 9 bzw. an einem Teil der unteren Mantelfläche (nicht gezeigt) den erwähnten Anschlußstutzen 11.

    [0033] Über den Anschlußstutzen 11 wird zur Ausbildung des kommunizierenden Systems der Schlauch 12 befestigt und zur Erhöhung der Dichtheit gegebenenfalls mittels eines Schlauchbinders o.ä. fixiert.

    [0034] Bei dieser Ausführungsform sind also lediglich zwei Verbindungsstellen erforderlich, so daß von vornherein konstruktiv die Anzahl möglicher Undichtheiten im System minimiert ist.

    [0035] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine verstellbare Druckplatte 13 vorgesehen, die mit Hilfe eines Verstellringes 14 auf einen flexiblen Bereich 12.1 des Schlauches 12 Druck ausübt. Durch diese Druckausübung ist die Querschnittsfläche des Schlauches 12 im flexiblen Bereich 12.1 veränderbar, so daß die Strömung bzw. der Strömungswiderstand der Gasfüllung im kommunizierenden System verändert wird. Hierdurch läßt sich, wenn gewünscht, der Tretwiderstand beim Betätigen der Pumpzylinder 7 bzw. der Fußauflagen 4 verändern.

    [0036] Es sei jedoch angemerkt, daß zum Erzielen eines ausreichenden und wirkungsvollen Trainingseffektes eine derartige Verstellung nicht erforderlich ist, wenn ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche der Pumpzylinder und der Querschnittsfläche des Schlauches 12 bzw. einer Röhre, die anstelle des Schlauches verwendet wird, eingehalten wird. Im Ergebnis umfangreicher Versuche hat sich herausgestellt, daß das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche der Pumpzylinder 7 und der Querschnittsfläche des Schlauches bzw. der Röhre im wesentlichen im Bereich von 10:1 bis 10:0,5 liegen soll.

    [0037] Wie bereits erwähnt, ist das Gasvolumen, welches durch die Pumpzylinder umschlossen wird, so gewählt, daß bei einseitiger Belastung einer der Fußauflagen 4 das durch den betreffenden Pumpzylinder 7 komprimierte Gasvolumen durch die kommunizierende Verbindung derart in den gegenüberliegenden Pumpzylinder 7 einströmt, daß dieser sich ausdehnt, d. h. eine Hubkraft auf die entsprechende Fußauflage 4 ausübt.

    [0038] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, daß ohne die Verwendung der Druckplatte zur Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit bzw. des Strömungswiderstandes im kommunizierenden System ein besonders vorteilhafter Trainingseffekt erzielbar ist, wenn anstelle eines zu hohen Tretwiderstandes durch das vorgegebene Verhältnis zwischen Querschnittsfläche der Pumpzylinder und Querschnittsfläche des Schlauches ein mittlerer Tretwiderstand eingestellt ist und der gegenphasige Wechselrhythmus des Betätigens der Fußauflagen über den Trainingszeitraum erhöht wird.

    [0039] Das erfindungsgemäße Trainingsgerät läßt sich aus wenigen Kunststoff-Formteilen leicht und kostengünstig fertigen. Da keine Hydraulikflüssigkeit verwendet wird, ist der Einsatz des Trainingsgerätes auch uneingeschränkt im Wohnbereich möglich. Die Gasfüllung besteht aus normaler atmosphärischer Luft, so daß auch hier keine zusätzlichen Kosten entstehen. Dadurch, daß die Deck- und Grundflächen der Pumpzylinder mit einem großen Flächenanteil der Fußauflagen bzw. der Oberfläche des Gestellkörpers zusammenwirken, kann der Aufwand für die Ausbildung der Achse und die Befestigung der Fußauflagen an der Achse minimiert werden. Ein seitliches Verkippen der Fußauflagen bzw. der Trittfläche kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden.


    Ansprüche

    1. Trainingsgerät, insbesondere zum Muskel- und Bewegungstraining der unteren Extremitäten, umfassend einen Gestellkörper, mindestens zwei Fußauflagen, welche mittels einer Achse beweglich am Gestellkörper befestigt sind und wobei die Fußauflagen um einen gemeinsamen Drehpunkt gegenphasig auf- und abschwingen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß
    zur Erzeugung des gegenphasigen Auf- und Abschwingens der Fußauflagen (4) diese sich jeweils über einen Pumpzylinder (7) gegen den Gestellkörper (1) abstützen, wobei die Pumpzylinder (7) eine geschlossene Deckfläche (8), die mit der jeweiligen Fußauflage (4) verbunden ist und eine Grundfläche (9) an der der jeweiligen Fußauflage (4) abgewandten Seite aufweisen und daß
    im Bereich der Grundfläche (9) oder der unteren Mantelfläche der Pumpzylinder (7) Mittel zum kommunizierenden Verbinden der Pumpzylinder (7) angeordnet sind, wobei das derart gebildete kommunizierende System eine Gasfüllung aufweist.
     
    2. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß im Bereich der Grundflächen (9) oder der unteren Mantelflächen der Pumpzylinder (7) jeweils ein Anschlußstutzen (11) vorgesehen ist, wobei die Anschlußstutzen (11) durch einen Schlauch oder eine Röhre (12) verbunden sind.
     
    3. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Verhältnis der Querschnittsflächen der Pumpzylinder (7) und der Querschnittsfläche des Schlauches bzw. der Röhre (12) im wesentlichen im Bereich von 10:1 bis 10:0,5 liegt.
     
    4. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pumpzylinder (7) als Faltenbalg-Kunststoffzylinder ausgebildet sind.
     
    5. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pumpzylinder (7) unter einem vorgegebenen Winkel β zwischen der Oberfläche des Gestellkörpers (1) und der Längsachse der Pumpzylinder (7) angeordnet sind.
     
    6. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gestellkörper (1) einen Hohlraum umschließt, wobei der Hohlraum die Mittel zum kommunizierenden Verbinden (11, 12) der Pumpzylinder (7) aufnimmt.
     
    7. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Höhe der Pumpzylinder (7) und der Anstellwinkel α der Fußauflagen (4) so gewählt ist, daß bei gleichmäßiger Belastung der Fußauflagen (4) diese im wesentlichen waagerecht stehen.
     
    8. Trainingsgerät nach Anspruch,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der Oberfläche des Gestellkörpers (1) Ausnehmungen zur Aufnahme und Führung der Grundfläche (9) bzw. der unteren Mantelfläche der jeweiligen Pumpzylinder (7) vorgesehen sind.
     
    9. Trainingsgerät nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Gasfüllung aus Luft besteht.
     
    10. Trainingsgerät nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schlauch oder die Röhre (12) mindestens in einem Bereich (12.1) flexibel und elastisch ist und in diesem Bereich eine verstellbare Druckplatte (13, 14) vorgesehen ist, mit Hilfe der die Querschnittsfläche des Schlauches oder der Röhre (12) vorgegeben verändert werden kann.
     
    11. Trainingsgerät nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schlauch oder die Röhre (12) mindestens mit dem flexiblen Bereich (12.1) von einer Führungsplatte teilweise umfaßt ist, wobei die verstellbare Druckplatte (13, 14) eine Kraft gegen die Führungsplatte ausübt, so daß die Querschnittsveränderung resultiert.
     
    12. Trainingsgerät nach Anspruch 1 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pumpzylinder (7) über eine Elastizität verfügen, so daß im Ruhezustand des Trainingsgerätes bzw. bei unbelasteten Fußauflagen (4) ein vorgegebenes Gasvolumen vom kommunizierenden System eingeschlossen ist.
     
    13. Trainingsgerät nach Anspruch 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das vorgegebene Gasvolumen so gewählt ist, daß bei einseitiger Belastung einer ersten Fußauflage (4) das durch den betreffenden ersten Pumpzylinder (7) komprimierte Gasvolumen durch die kommunizierende Verbindung derart in den zweiten Pumpzylinder (7) strömt, daß dieser sich und die zweite Fußauflage (4) höhenmäßig ausdehnt.
     
    14. Trainingsgerät nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mindestens ein Teil des vom Gestellköper (1) umschlossenen Hohlraumes mit Dämmatten oder einem dämmenden Füllstoff versehen ist.
     
    15. Trainingsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Gestellkörper (1) Mittel zum Befestigen von Haltestöcken (17) aufweist.
     
    16. Trainingsgerät nach Anspruch 15,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Haltestöcke (17) teleskopartig längenverstellbar ausgebildet und als Ski- oder Wanderstock eingesetzt werden können.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht