[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorsatzsieb für Wasserauslaufarmaturen mit einer Anzahl
von Durchfluß- oder Sieböffnungen, das als einstückiges Kunststoffspritzteil ausgebildet
ist.
[0002] Ein Vorsatzsieb der eingangs erwähnten Art ist bereits aus der europäischen Patentschrift
0 284 763 bekannt. Dieses Vorsatzsieb dient als Schutzsieb, um die Durchflußöffnungen
nachfolgender Einbauteile vor einem Verstopfen mit Schmutzteilchen zu schützen. Das
vorbekannte Vorsatzsieb hat dazu eine Anzahl von Sieböffnungen, die alle einen rechteckigen
lichten Querschnitt aufweisen.
[0003] Solche Vorsatzsiebe sind dem Wasserdruck des zuströmenden Wassers, hohen Wassertemperaturen
sowie gleichzeitig auch einer zunehmenden verschmutzungsbedingten Erhöhung des Durchgangswiderstandes
ausgesetzt. Diesen Belastungen könnte an sich durch eine entsprechende Materialdicke
des Vorsatzsiebes entgegengewirkt werden. Stattdessen ist man jedoch bestrebt, derartige
Vorsatzsiebe möglichst dünnwandig zu gestalten. Bei dünnwandigen Vorsatzsieben wird
nämlich einer überlangen Führung und scharfen Abgrenzung der Einzelstrahlen entgegengewirkt,
die andernfalls zu einer verstärkten Geräuschbildung führen könnten. Das vorbekannte
Vorsatzsieb weist daher stattdessen einen zentralen Stützstift auf, der sich an dem
in Strömungsrichtung nachgeordneten Einbauteil abstützt.
Das vorbekannte Vorsatzsieb ist jedoch bezüglich seines Geräusch- und Schwingungsverhaltens
sowie hinsichtlich seiner Siebwirkungen noch verbesserungsfähig.
Es besteht daher die Aufgabe, ein Vorsatzsieb der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
das sich durch eine möglichst geringe Geräuscherzeugung, eine hohe Durchflußleistung
und gleichzeitig auch durch eine gute Sieb- oder Reinigungswirkung auszeichnet.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Vorsatzsieb der eingangs
erwähnten Art insbesondere darin, daß das Vorsatzsieb Sieböffnungen aufweist, welche
einen etwa gleichen sechseckigen lichten Öffnungsquerschnitt haben, daß der Gesamtöffnungsquerschnitt,
bezogen auf die Gesamtstirnflache des Siebes mehr als etwa 40% beträgt, daß die Durchtrittslänge
der Sieböffnungen jeweils weniger als das doppelte Größtmaß einer Sieböffnung beträgt
und daß die einander zugewandten Seitenwände benachbarter Sieböffnugen etwa parallel
zueinander verlaufen.
Das erfindungsgemäße Vorsatzsieb weist eine Anzahl von Sieböffnungen auf, die einen
sechseckigen lichten Querschnitt haben. Bei einem solch sechseckigen lichten Querschnitt
der Sieböffnungen wird die Längendifferenz zwischen der Länge einer Diagonalen und
dem Abstand zweier paralleler Seiten im Gegensatz zu rechteckigen Sieböffnungen vergleichsweise
klein gehalten, weshalb sechseckige Durchflußöffnungen sich durch eine hohe und vor
allem konstante Siebleistung auszeichnen. Da die einander zugewandten Seitenwände
benachbarter Sieböffnungen bei dem erfindungsgemäßen Vorsatzsieb etwa parallel zueinander
verlaufen und daher wabenartig zueinander angeordnet sind, verbleiben zwischen diesen
Sieböffnungen nur vergleichsweise schmale Materialbrücken, während der lichte Gesamtquerschnitt
aller Sieböffnungen wesentlich erhöht werden kann. Durch den hohen lichten Gesamtquerschnitt
wird der Durchgangswiderstand des erfindungsgemäßen Vorsatzsiebes derart verringert,
daß auf ein besonderes Stützteil verzichtet werden kann. Durch den geringen Durchgangswiderstand
der erfindungsgemäßen Vorsatzsiebes und dessen hohe Durchflußleistung kann das Vorsatzsieb
dennoch so dünnwandig ausgebildet werden, daß dessen Betrieb nur mit einer vergleichsweise
geringen Geräuschbildung verbunden ist.
Durch die geringe Führungslänge in Durchströmrichtung wird eine unerwünschte, gerichtete
Strahlbildung verhindert, so daß man im Anschluß an das Vorsatzsieb mit vergleichsweise
einfachen Strahlzerlegemaßnahmen auskommt.
Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Verhältnis der Flächenanteile zwischen
Sieböffnungen und den dazwischen befindlichen Stegen oder Seitenwänden etwa 4:1 bis
1:1, vorzugsweise 3:1 beträgt.
Dadurch wird einerseits die notwendige Stabilität des Vorsatzsiebes auch in Hinblick
auf einen praktisch schwingungsfreien Betrieb erreicht und andererseits erreicht man
damit einen größtmöglichen Durchlaßquerschnitt.
[0005] Einem Eindrücken des Vorsatzsiebes auch bei hohen Wasserdrücken oder Wassertemperaturen
wird dadurch noch zusätzlich entgegengewirkt, daß das Vorsatzsieb in Richtung zur
Zuströmseite konvex oder kegelförmig gewölbt ist.
[0006] Vorteilhaft ist es, wenn die Seitenwände der Sieböffnungen an ihren zuströmseitigen
und/oder abströmseitigen Kanten gerundet sind. Dabei wird durch zuströmseitig gerundete
Kanten der geringe Durchgangswiderstand des erfindungsgemäßen Vorsatzsiebes noch zusätzlich
begünstigt. Dagegen können die Einzelstrahlen an abströmseitig gerundeten Kanten linear
abströmen, wodurch einer Verwirbelung dieser Einzelstrahlen und einer entsprechenden
Geräuschbildung zusätzlich entgegengewirkt wird.
Bei der Herstellung des einstückigen Kunststoffsiebes ist vorgesehen, daß sich dessen
Anspritzpunkt insbesondere im Bereich der zuströmseitigen Kegelspitze befindet. Dadurch
ist eine besonders gleichmäßige Spritzmaterialverteilung erreichbar, durch die sich
auch sehr feine Strukturen für die Seitenwände herstellen lassen.
Das erfindungsgemäße Vorsatzsieb kann grundsätzlich auch dem Wasserauslauf einer Wasserauslaufarmatur
in Strömungsrichtung vorgeschaltet sein. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Vorsatzsiebes
kommen jedoch besonders zum Tragen, wenn das Vorsatzsieb einem Rückschlagventil, einem
Wassermengenregler, einem Drosselstück oder dergleichen Einbauteil für Wasserauslaufarmaturen,
insbesondere einem Strahlregler in Strömungsrichtung vorgeschaltet ist.
[0007] Um das Vorsatzsieb auf einfache Weise an dem entsprechenden Einbauteil lösbar befestigen
zu können, sieht eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, daß das
Vorsatzsieb einen Ringbund hat, welcher eine ringförmige Rastnut oder dergleichen
Rastausnehmung aufweist und daß diese Rastausnehmung mit zumindest einem Rasthaken
oder dergleichen Rastmittel des Einbauteiles vorzugsweise lösbar verbindbar ist, welches
an dessen insbesondere zuströmseitiger Sirnseite vorgesehen ist.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispieles in Verbindung mit den Ansprüchen sowie der
Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung verwirklicht sein.
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Vorsatzsieb für Wasserauslaufarmaturen in einem Längsschnitt,
- Fig. 2
- das Vorsatzsieb aus Figur 1 in einer Draufsicht und
- Fig. 3
- das Vorsatzsieb aus Figur 1 und 2 in einem Teil-Längsschnitt im Bereich des Ausschnittes
A aus Figur 1.
[0010] In den Figuren 1 bis 3 ist ein Vorsatzsieb 1 für Wasserauslaufarmaturen dargestellt,
das als Schutzsieb dient, um die Durchflußöffnungen nachfolgender Einbauteile vor
einem Verstopfen mit Schmutzteilchen zu schützen. Das Vorsatzsieb 1 hat dazu eine
Anzahl von Sieböffnungen 2, die ein Durchfließen des zuströmenden Wassers erlauben
und dessen Reinigung bewirken. Die Sieböffnungen 2 haben alle etwa den gleichen sechseckigen
lichten Öffnungsquerschnitt, wobei die einander zugewandten Seitenwände benachbarter
Sieböffnungen 2 etwa parallel zueinander verlaufen. Durch ihren sechseckigen Öffnungsquerschnitt
haben die Sieböffnungen 2 einen nahezu konstanten Öffnungsradius, welcher an eine
runde Querschnittsform angenähert ist. Im Vergleich zu runden Löchern haben im Querschnitt
sechseckige Sieböffnungen 2 den Vorteil, daß pro Flächeneinheit und bei gegebenem
Seitenwand - oder Stegquerschnitt ein größerer Durchlaßquerschnitt möglich ist. Dieser
Duchlaßquerschnitt kann bei vorgegebenen, üblichen Stabilitätsverhältnissen 50% oder
mehr, bezogen auf die Gesamtstirnfläche des Siebes betragen. Im Vergleich dazu würde
sich bei runden Sieböffnungen und sonst gleichen Vorgaben ein Öffnungsquerschnitt
von nur etwa 44% ergeben.
Der weitgehend konstante Öffnungsradius begünstigt eine gute und gleichmäßige Reinigung
des durchströmenden Wassers, da auch im Bereich der Diagonalen der Sieböffnungen 2
keine wesentlich größeren Schmutzpartikel durchströmen und das abströmseitig nachgeordnete
Einbauteil behindern können. Durch die parallele Anordnung der einander zugewandten
Seitenwände benachbarter Sieböffnungen können die zwischen den Sieböffnungen verbleibenden
Materialbrücken vergleichsweise schmal gehalten werden, so daß der Druchgangswiderstand
des Vorsatzsiebes 1 wesentlich verringert und dessen Durchflußleistung erheblich erhöht
wird.
[0011] Wie aus dem Längsschnitt in Figur 1 deutlich wird, ist das Vorsatzsieb 1 in Richtung
zur Zuströmseite konvex oder kegelförmig gewölbt. Durch diese kegelförmige Ausgestaltung
des Vorsatzsiebes 1 im Bereich seiner Sieböffnungen 2 wird die hohe Stabilität des
Vorsatzsiebes 1 noch zusätzlich begünstigt; gleichzeitig können die an das Vorsatzsieb
herangeführten Schmutzpartikel aus dem kegelförmigen Bereich in dessen zuströmseitigen
Umfangsbereich verdrängt und weitergeführt werden, wo sie das Durchfließen des einströmenden
Wassers nicht weiter behindern.
[0012] Die gute Durchflußleistung des Vorsatzsiebes 1 wird noch dadurch begünstigt, daß
die Sieböffnungen 2 etwa achsparallel zur Sieb-Längsachse L angeordnet sind. Die hohe
Durchflußleistung des Vorsatzsiebes 1 erlaubt es, dieses auch ohne ein zusätzliches
Stützteil auszugestalten, ohne daß auch bei hohen Wasserdrücken oder Wassertemperaturen
ein Eindrücken des Vorsatzsiebes 1 zu befürchten wäre.
[0013] Das Vorsatzsieb 1 ist vorzugsweise als einstückiges Kunststoffspritzteil ausgebildet.
Dabei ist der Anspritzpunkt dieses Kunststoffspritzteiles im Bereich der zuströmseitigen
Kegelspitze 3 vorgesehen.
[0014] Wie insbesondere aus Figur 3 deutlich wird, sind die abströmseitigen Kanten 5 der
die Sieböffnungen begrenzenden Seitenwände 4 gerundet. Durch diese Rundung der Seitenwände
4 an ihren abströmseitigen Kanten 5 können die Einzelstrahlen nach dem Durchfließen
durch die Sieböffnungen 2 linear abströmen, wodurch eine Verwirbelung der Einzelstrahlen
vermieden und eine Geräuschbildung zumindest vermindert wird. Um auch auf der Zuströmseite
den Durchgangswiderstand des Vorsatzsiebes 1 zu reduzieren, kann es zweckmäßig sein,
die Seitenwände 4 auch an ihren zuströmseitigen Kanten 8 in gleicher Weise abzurunden.
[0015] Das hier dargestellte Vorsatzsieb 1 kann auch für sich allein als Filtersieb vielseitig
eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, das Vorsatzsieb 1 als Schutzsieb
zu verwenden, welches einem Rückschlagventil, einem Wassermengenregler, einem Drosselstück
oder dergleichen Einbauteil für Wasserauslaufarmaturen in Strömungsrichtung vorgeschaltet
ist. Dabei wird eine Ausführungsform bevorzugt, bei der das Vorsatzsieb 1 einem Strahlregler
vorgeschaltet ist.
[0016] Um das Vorsatzsieb 1 abströmseitig mit einem nachgeordneten Einbauteil lösbar verbinden
zu können, Weist das Vorsatzsieb 1 an seinem äußeren Umfangsbereich einen napfförmigen
Ringbund 6 auf. Wie aus Figur 1 deutlich wird, hat dieser Ringbund an seinem freien
Endbereich innenseitig eine ringförmige Rastnut oder dergleichen Rastausnehmung 7,
die mit zumindest einem Rasthaken oder dergleichen Rastmittel an der zuströmseitigen
Stirnseite des betreffenden, hier allerdings nicht dargestellten - Einbauteiles zusammen
wirkt.
[0017] Um das Vorsatzsieb 1 nach dem Kunststoffspritzvorgang aus der Spritzform mittels
Ausnehmern auswerfen zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Vorsatzsieb 1 mehrere
Auswerferpunkte oder Auswerferanformungen 9 hat, die in dem kegelförmigen Siebabschnitt
auf der abströmseitigen Sieb-Innenfläche kreisförmig und in gleichen Abständen zu
einander angeordnet sind.
[0018] Das Vorsatzsieb 1 zeichnet sich durch eine geringe Geräuschbildung, eine hohe Durchflußleistung
und gleichzeitig auch durch eine gute Sieb- und Reinigungswirkung aus.
1. Vorsatzsieb oder Filtersieb für Wasserauslaufarmaturen mit einer Anzahl von Durchfluß-
oder Sieböffnungen, das als einstückiges Kunststoffspritzteil ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsatzsieb (1) Sieböffnungen (2) aufweist, welche einen etwa gleichen sechseckigen
lichten Öffnungsquerschnitt haben, daß der Gesamtöffnungsquerschnitt, bezogen auf
die Gesamtstirnfläche des Siebes mehr als etwa 40% beträgt, daß die Durchtrittslänge
der Sieböffnungen jeweils weniger als das doppelte Größtmaß einer Sieböffnung beträgt
und daß die einander zugewandten Seitenwände (4) benachbarter Sieböffnungen (2) etwa
parallel zueinander verlaufen.
2. Vorsatzsieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß daß der Gesamtöffnungsquerschnitt,
bezogen auf die Gesamtstirnfläche des Siebes (1) etwa 50% beträgt.
3. Vorsatzsieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Flächenanteile zwischen Sieböffnungen (2) und den dazwischen befindlichen Stegen oder
Seitenwänden etwa 4:1 bis 1:1, vorzugsweise 3:1 beträgt.
4. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittslänge
der Sieböffnungen (2) in Durchströmrichtung etwa dem lichten Größtmaß einer Sieböffnung
entspricht.
5. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsatzsieb
(1) in Richtung zur Zuströmseite konvex oder kegelförmig gewölbt ist.
6. Vorsatzsieb nach Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (4)
der Sieböffnungen (2) an ihren zuströmseitigen und/oder abströmseitigen Kanten (5,
8) gerundet sind.
7. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sieböffnungen
(2) etwa achsparallel zur Sieb-Längsachse (L) angeordnet sind.
8. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das als
einstückiges Kunststoffspritzteil ausgebildete Vorsatzsieb (1) einen Anspritzpunkt
insbesondere im Bereich der zuströmseitigen Kegelspitze (3) aufweist.
9. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsatzsieb
(1) einem Rückschlagventil, einem Wassermengenregler, einem Drosselstück oder dergleichen
Einbauteil für Wasserauslaufarmaturen, insbesondere einem Strahlregler, in Strömungsrichtung
vorgeschaltet ist.
10. Vorsatzsieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorsatzsieb
(1) einen Ringbund (6) hat, welcher eine ringförmige Rastnut oder dergleichen Rastausnehmung
(7) aufweist und daß diese Rastausnehmung (7) mit zumindest einem Rasthaken oder dergleichen
Rastmittel des Einbauteiles vorzugsweise lösbar verbindbar ist, welches an dessen
insbesonderer zuströmseitiger Stirnseite vorgesehen ist.
11. Strahlregler, dadurch gekennzeichnet, daß diesem ein Vorsatzsieb gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10 in Strömungsrichtung vorgeschaltet ist.