[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Automaten für die Ausgabe von Lebensmitteln
in flüssiger Form gemäss Oberbegriff von Patentanspruch 1, z. B. für warme und kalte
Getränke wie Kaffee, Tee oder Fruchtsäfte, sowie Instant-Suppen und dergleichen mehr,
wobei ein im Zusammenhang mit der Erfindung in Frage kommender Automat im wesentlichen
eine Becherzuführung mit einem angetriebenen Schlitten aufweist, der den freigegebenen
Becher etwa horizontal unter die Ausgabestation bringt.
[0002] Ein solcher Automat ist aus der US-A-3,554,364 bekannt, wobei der handbetätigte Schlittenantrieb
relativ komplizierte Hebelmechanismen und Ketten benötigt. Der Automat besitzt zwar
eine Türe, um die Becher und die Getränkeausgabestelle vor Verschmutzung zu schützen,
doch kann diese jederzeit geöffnet werden, so dass Entnahme von leeren Bechern und
Beschädigungen möglich sind.
[0003] Aus der CH-A-294 183 ist eine Schankvorrichtung für Getränke bekannt, bei der der
Becher eine Hin- und Her-Bewegung ausführt, um gefüllt und entnommen zu werden, wobei
die Ausgabestelle durch eine senkrecht bewegbare Türe verschlossen ist und Mittel
vorhanden sind, um die Entnahme von leeren Bechern zu hindern, falls die Türe geöffnet
ist. Diese Schankvorrichtung weist zudem eine Vielzahl von Federn, Hebelmechanismen
und dergleichen auf und ist sehr aufwendig gebaut.
[0004] Die beiden oben genannten, über zwanzig, bzw. vierzig Jahre alten Getränkeautomaten
haben sich nicht bewährt und so haben sich die jetzt bekannten Automaten auf dem Markt
durchgesetzt. Dort gibt es eine Vielzahl von solchen Getränke-Automaten, bei denen
in der Regel der Becher nach seiner Freigabe über eine Rutsche oder dergleichen (siehe
Fig. 1) durch die Schwerkraft an die Ausgabestelle gelangt, an der eine Vielzahl von
Zuleitungen angebracht sind, in denen die verschiedenen Getränke herbeigeführt werden.
Getränke-Automaten dieses Typs haben im wesentlichen zwei Nachteile, einerseits bedingt
die Zuführung des Bechers durch die Schwerkraft Störungen, indem der Becher irgendwo
hängen bleibt, und andererseits ergibt sich daraus eine relativ grosse Bauhöhe, die
insbesondere dann ins Gewicht fällt, falls mit dem Getränke-Automaten ein Kühlaggregat
vereint werden soll. Ferner sind bei vielen Automaten die Becher frei zugänglich,
so dass sich daraus Probleme sowohl bezüglich Hygiene als auch bezüglich mutwillige
Störung ergeben.
[0005] Es sind auch Automaten bekannt, bei denen die Getränkeausgabe-Einheit verfahrbar
ist und vor dem Herabfallen des Bechers zurückweicht, um nachher wieder in die ursprüngliche
Stellung zurückzukehren. Dieser Typ von Getränke-Automat bedingt u. a. flexible Schläuche,
die zudem in einer Ueberlänge vorhanden sein müssen, wodurch sich lebensmittelhygienische
Probleme ergeben, da die durchhängenden Schläuche schwer reinzuhalten sind.
[0006] Es ist ausgehend von diesem Stand der Technik Aufgabe der vorliegenden Erfindung
einen Getränke-Automaten anzugeben, der eine sehr einfach aufgebaute, zuverlässige
Becher-Zuführung aufweist und bei geringerer Bauhöhe als bei den auf den Markt befindlichen
Automaten eine einwandfreie Hygiene und vollständige Sicherung vor Entnahme von leeren
Bechern bietet. Diese Aufgabe wird mit einem Automaten gemäss Patentanspruch 1 gelöst.
[0007] In einer bevorzugten Ausführung gemäss Anspruch 2 weist der Getränkeautomat einen
elektrischen Motor auf, der über zwei Hebel auf den Schlittenantrieb wirkt.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch den Ablauf einer Becherzuführung gemäss bekanntem Stand der Technik,
- Fig. 2
- zeigt in einer Vorderansicht Teile des Automaten gemäss der Erfindung in der Entnahmestellung,
- Fig. 3
- zeigt den Automaten von Fig. 2 in der geschlossenen Stellung,
- Fig. 4
- zeigt den Automaten in der Stellung gemäss Fig. 3 in einer Hinteransicht, und
- Fig. 5
- zeigt den Automaten von Fig. 3 in Draufsicht.
[0009] Wie bereits eingangs erwähnt, fallen bei den meisten sich auf dem Markt befindlichen
Becherzuführungen die Becher 1 mittels Schwerkraft auf einer schräg angeordneten Rutsche
2 in ihre endgültige Position 3 unterhalb der Getränke-Ausgabestelle 4, wobei systembedingt
die Gesamthöhe HT mindestens 240 mm beträgt, während die Getränkefallhöhe HG zwischen
Getränkeausgabestelle und oberem Becherrand 5 um 90 mm beträgt. Das Abgleiten der
relativ leichten Becher mittels Schwerkraft an einer schrägen Rutsche führt regelmässig
zu Störungen, während die erhebliche Getränkefallhöhe den Becher verspritzt und beispielsweise
bei der Ausgabe von Cappucino oder Kaffee zu unappetitlichen Mustern im Schaum führen
kann.
[0010] Beim Ausführungsbeispiel eines Getränkeautomaten nach der Erfindung gemäss den Figuren
2-5 fällt der Becher 1 mit seinem Rand 5 insgesamt nur um etwas mehr als seine Höhe
HB, wodurch sich eine gesamte Fallhöhe ergibt, die sich nach der Höhe des Bechers
richtet. In vorliegendem Ausführungsbeispiel wird von einer für weit verbreitete Automaten
maximale Höhe von 100 mm und einem Volumen von ung. 150 bis 200 ccm ausgegangen. Dadurch
ergibt sich eine Einsparung gegenüber Automaten gemäss Fig. 1 um mindestens 140 mm,
was vor allem bei Wandgeräten eine sehr grosse Rolle spielt, da diese Automaten wenig
Platz zur Verfügung haben, was insbesondere bei der Verwendung einer Kühleinheit ins
Gewicht fällt. Aus Fig. 2 geht ferner hervor, dass die Getränkefallhöhe HG II wesentlich
niedriger ist als bei dem Automaten gemäss Fig. 1 und beispielsweise 8 mm beträgt.
[0011] Aus den Figuren 2 und 3 erkennt man ferner, dass der Becher 1 senkrecht um seine
Höhe in einen Becherhalter 6 eines Becherschlittens 7 fällt und von dort unter den
Auslauf-Halter 8 gelangt, wo der Becher gefüllt wird und entnommen werden kann.
[0012] In der Zeichnung ist im wesentlichen nur die eigentliche Becherzuführung schematisch
dargestellt, während für die anderen Bauteile übliche und bekannte Elemente verwendet
werden können. So können die ganze Münzeinheit, die verschiedenen Behälter und Zuführvorrichtungen
für die warmen und kalten Getränke, Suppen und dergleichen, sowie das Bechermagazin
aus an sich bekannten Baugruppen und Elementen zusammengestellt werden.
[0013] In Fig. 2 ist die Ausgabestellung des Schlittens 7 eingezeichnet, d. h. der Becher
1 oder gegebenenfalls, nach Betätigen einer entsprechenden Taste, ein anderer Behälter,
befindet sich unter dem Auslaufhalter 8 und kann nach dem Abfüllen entnommen werden.
Nach der Entnahme des Bechers fährt der Schlitten 7, wie mit Doppelpfeil 9 angedeutet,
in die Ruhestellung zurück, d. h. gemäss Fig. 2 nach links. Dann befindet sich der
Becherhalter 6 in Schlitten 7 unter dem Bechermagazin 10 und die Verschlussfläche
11 am Schlitten 7 schiebt sich vor die Ausgabestelle 19 und verschliesst diese.
[0014] Der Schlitten 7 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen ersten Teil auf, der als
geschlossener Kasten 12 mit der als Verschluss dienenden Fläche 11 ausgebildet ist,
an dem sich ein zweiter Teil als nach vorne offener Kasten 13 anschliesst, dessen
Hinterwand 14 den Becherhalter 6 trägt, der als den Becher überäquatorial fassende
Halterung 15 ausgebildet ist, in dem der Becher hängt und durch leichtes Zusammendrücken
herausgezogen werden kann.
[0015] Im zweiten kastenähnlichen Teil 13 ist ein Rost 16 angebracht, unter welchem sich
ein herausziehbares, nicht eingezeichnetes Abtropfblech befindet. Man erkennt ferner
in Figur 5 den Auslaufhalter 8, der als Schlauchhalterung ausgebildet ist, in der
die festen und möglichst geradlinigen Schläuche 17 münden, die von den verschiedenen
Getränkezubereitungs- und Vorratsbehältern stammen. Ausserdem ist die Vorderfront
18 des Gerätes mitsamt der Oeffnung 19 für die Getränkeausgabestelle erkenntlich,
die durch die Verschlussfläche 11 des ersten kastenähnlichen Teils des Schlittens
7 verschlossen ist, um hygienisch einwandfreie Bedingungen zu gewährleisten und die
Becherausgabestelle vor Unfug, bzw. Entnahme von Bechern ohne Getränkeausgabe zu schützen.
[0016] Der Schlitten 7 wird gemäss den Figuren 4 und 5 mit einem beispielsweise Synchronmotor
20 angetrieben, der auf einen ersten Hebel 22 wirkt, der drehbeweglich mit einem zweiten
Hebel 23 verbunden ist, wobei der zweite Hebel 23 ebenfalls drehbeweglich mit dem
Schlitten verbunden ist und diese Verbindung 24 sowie eine weitere Führung 25 in einem
Schlitz 26 in der Gehäuse-Rückwand 27 geführt sind. Dabei entspricht die doppelte
Länge des ersten Hebels 22 einer ganzen Schlittenbewegung. Die beiden Endstellungen
des Schlittens werden durch eine Kurvenscheibe gesteuert, die mit dem Synchronmotor
20 verbunden ist und auf eine geeignete Schaltung wirkt.
[0017] Zweckmässigerweise können auch elektronische Mittel vorhanden sein, um die Anwesenheit
eines Bechers im Becherhalter zu überwachen. Eine Emitter-Sensor-Anordnung ist aus
der EP-A-0 053 489 bekannt, wobei der Sensor die vom Becher, der aus einem strahlenreflektierenden
Material hergestellt sein muss, reflektierende Strahlung empfängt und somit auf Anwesenheit
des Bechers prüft.
[0018] In vorliegendem Beispiel ist gemäss Fig. 4 oben links ein optischer Sender 30 vorgesehen,
dessen Strahlung 29 auf einen optischen Empfänger, einen Sensor 28 gerichtet ist,
der sich nahe beim Boden des Gehäuses etwa diagonal gegenüber, unten rechts befindet,
wobei der Sender über eine Leitung 31 mit der Automaten-Steuerung verbunden ist. Wie
aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, steht ein Becher in der Entnahmestellung im Strahlengang
und verdeckt so den Sensor. Sobald der Becher entnommen ist, gelangt ein Signal an
den Sensor und der Schlitten bewegt sich in die Schliessstellung.
[0019] Ausgehend von diesem Grundgedanken sind einige Variationen denkbar, so kann der Antrieb
des Schlittens auch auf andere Art sichergestellt werden, beispielsweise über Zahnstangen,
Riemen, Seilzug oder dergleichen an sich bekannten Antriebsmöglichkeiten. Die weiter
oben genannten Masse sind Masse für gebräuchliche Automaten, doch ist die Erfindung
selbstverständlich nicht auf solche fixiert, und kann für verschiedene andere Automaten
verwendet werden, die andere Bauhöhen und dergleichen aufweisen.
[0020] Die Verwendung eines Becherschlittens ermöglicht, wie bereits erläutert, eine einwandfreie
Zuführung des Bechers, eine sehr geringe Fallhöhe des Getränkes und dadurch beispielsweise
die Bereitstellung eines auch optisch perfekten Cappucinos oder Kaffees, und vor allem
auch eine starke Verringerung der gesamten Bauhöhe des Ausgabeteils, wodurch Probleme
beim Einbau von weiteren Geräten, beispielsweise eines Kühlaggregates, stark vermindert
werden. Ausserdem erlaubt die Verwendung des Becherschlittens mit dem Verschlussteil
einwandfreie hygienische Bedingungen und Sicherung vor Unfug mit den Bechern, da mit
dem Schlitten sowohl die Ausgabestelle verschlossen als auch die Becher vor jedem
Zugriff geschützt werden.
1. Automat für die Ausgabe von Lebensmitteln in flüssiger Form, mit einer Becherzuführung,
die einen angetriebenen Schlitten (7) aufweist, um einen freigegebenen Becher (1)
im wesentlichen horizontal unter die Ausgabestation (8) zu bringen, wobei die gesamte
Fallhöhe (HB) des Bechers (1) etwa seiner Höhe entspricht, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittel (6) zum Halten eines Bechers (1) aufweisende Schlitten (7) mit einer
Verschlussfläche (11) verbunden ist, die im Ruhezustand des Automaten die Ausgabeöffnung
(19) verschliesst.
2. Automat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (7) von einem
elektrischen Motor (20) angetrieben ist, der mit einem ersten Hebel (22) und dieser
drehbeweglich mit einem zweiten Hebel (23) verbunden ist, der wiederum mit dem Schlitten
(7) drehbeweglich verbunden ist.
3. Automat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Motor ein Synchronmotor
(20) ist, der eine Kurvenscheibe (21) aufweist, die auf die Steuerung des Automaten
wirkt, um die beiden Endstellungen des Schlittens zu steuern.
4. Automat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Flüssigkeits-Ausgabestelle
(8) etwa 8 mm oberhalb des Randes (5) des bereitgestellten Bechers (1) befindet.
5. Automat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel
zum Halten des Bechers aus einer den Becher (1) über-äquatorial fassenden Halterung
(15) besteht, die an der Hinterwand (14) des Schlittens (7) befestigt ist.
6. Automat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der angetriebene
Schlitten (7) Mittel aufweist, um das Vorhandensein eines Bechers im Schlitten festzustellen,
wobei ein optischer Sender (30) und Empfänger (28) derart zueinander angeordnet sind,
dass ein Becher in der Entnahmestellung sich im Strahlengang des Senders befindet.