[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Tragen eines Kleinkindes mit
einer Liegeflache und einem Tragegurt.
[0002] Die bekannten Vorrichtungen zum Tragen von Kleinkindern der genannten Gattung sind
üblicherweise beutelförmig gestaltet. Das Kleinkind liegt in diesen Vorrichtungen
gekrümmt vor dem Oberkörper der tragenden Person. Eine derartige Vorrichtung ist z.
B. durch die EP 0 146 575 bekannt geworden. Nachteilig ist es bei derartigen Tragevorrichtungen,
daß das Kleinkind eingeengt und gekrümmt in einem Tragebeutel liegt und zudem an den
Oberkörper der tragenden Person gepreßt wird. Insbesondere bei warmem Wetter kann
es so zu einer zusätzlichen, insbesondere für das in den Tragebeutel eingezwängte
Kleinkind, unangenehmen Wärmeentwicklung kommen. Von Nachteil ist es außerdem, daß
die bekannten Tragebeutel in der Regel in der Handhabung recht umständlich sind. Sie
weisen eine Vielzahl von Gurten auf, die zur Stabilisierung der Lage des Beutels erforderlich
sind. Diese Gurte müssen nach dem Anlegen miteinander verbunden werden. Umständlich
ist im übrigen letztlich auch die Handhabung der Ursprungsform des Tragebeutels, die
aus einem verknoteten Tuch besteht.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Tragen eines Kleinkindes
zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet und die es gut ermöglicht, sich
mit dem Kleinkind zu beschäftigen und es außer liegend, auch aufgerichtet zu tragen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Merkmal des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch,
daß die Liegefläche biegesteif ausgebildet ist und in ihrer Längsrichtung im wesentlichen
eben verläuft, wird erreicht, daß das Kleinkind in vorteilhafter gestreckter Lage
in der Vorrichtung liegt. Der Tragegurt ist aufgrund seiner einteiligen Gestaltung
sehr leicht zu handhaben und wird einfach über den Oberkörper der tragenden Person
gelegt. Dadurch, daß sich der Tragegurt wenigstens im Bereich des Kopfendes der Liegefläche
über die volle Breite der Stirnseite erstreckt und dort äußere Abschnitte aufweist,
deren Länge einstellbar ist, wird sichergestellt, daß sich die Liegefläche quer zur
Längsrichtung im wesentlichen stets in einer horizontalen Waage befindet. Der vom
Körper der tragenden Person schräg herablaufenden Tragegurt würde ohne Einstellmöglichkeit
bewirken, daß die Liegefläche in Richtung auf den Körper geneigt ist. Der Längenausgleich
in den äußeren Abschnitten des Tragegurtes ermöglicht hier eine korrigierende Einstellung.
[0005] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Liegefläche von einer
Grundplatte gebildet, auf der eine Matratze aus Schaumstoff angeordnet ist. Vorzugsweise
ist die Grundplatte als um ihre Längsachse gekrümmtes Kunststoff-Formteil ausgebildet.
Es ergibt sich so eine muldenförmige Gestaltung, in der das Kleinkind seitlich gut
gehalten ist.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist außerdem die Liegefläche am Kopfende
breiter als am Fußende ausgebildet, wobei der Tragegurt im Bereich des Kopfendes über
die volle Breite der Liegefläche angreift, wobei der jeweils der tragenden Person
zugewandte Abschnitt des Tragegurtes verkürzbar ist. Aus der Reduzierung der Breite
des dem Fußende zugewandten Endes der Liegefläche ergibt sich eine Verkleinerung der
Vorrichtung, die diese insgesamt handlicher macht.
[0007] Vorzugsweise sind die äußeren Abschnitte des Tragegurtes mittels eines oder mehrerer
Druckknöpfe verkürzbar. Diese Druckknöpfe ermöglichen es, jeweils einen Abschnitt
so zusammenzuraffen, daß sich die Länge des Tragegurts im Bereich des jeweiligen Abschnitts
verkürzt und der schräge Verlauf des Tragegurts derart ausgeglichen wird, daß sich
die Liegefläche quer zu ihrer Längsrichtung in einer horizontalen Lage befindet.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn der Tragegurt breiter als die Stirnseite des Kopfendes der
Liegefläche ausgebildet ist und wenn der Tragegurt an der Stirnseite und zusätzlich
an einem angrenzenden seitlichen Bereich der Liegefläche befestigt ist. Eine derartige
Befestigung stabilisiert die Aufhängung der Liegefläche, und es ergibt sich zusätzlich
der Effekt, daß der Tragegurt den Kopf des Kleinkindes auch zur Seite hin etwas abdeckt.
Es ergibt sich so ein zusätzlicher Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Wind. Es ist
lediglich erforderlich, die Vorrichtung vor den Körper in die richtige Position zu
schwenken. Der Tragegurt ist dabei vorteilhafterweise in etwa voller Breite an die
Schultern der tragenden Person geführt, so daß der Tragegurt sehr weich auf der Schulter
aufliegt.
[0009] Vorzugsweise ist die Liegefläche am Kopfende breiter als am Fußende ausgebildet,
wobei die größte Breite im Bereich der Schultern des Kleinkindes liegt. Eine derartige
Ausbildung stellt bei optimaler Anpassung an die Körperform des Kleinkindes eine Optimierung
der Abmessungen dar. Um ein Herausfallen des Kleinkindes aus der Vorrichtung sicher
zu verhindern, kann an der Liegefläche ein mit Mitteln zum Verschließen versehenes
taschenartiges Zudeck befestigt sein. Die Mittel zum Verschließen sind vorzugsweise
als an der Oberseite des Zudecks angeordnete Druckknöpfe ausgebildet. In dem taschenartigen
Zudeck ist das Kleinkind gegen ein mögliches Herausfallen gut geschützt. Ein zusätzlicher
Stützeffekt kann gegebenenfalls dadurch erreicht werden, daß seitlich an der Liegefläche
von dem Zudeck umfaßte klappenförmige Abschnitte angeordnet sind, die beim Verschließen
des Zudecks nach oben geklappt werden und die Liegefläche zusätzlich seitlich begrenzen.
[0010] Eine besonders kostengünstige Lösung ergibt sich dann, wenn die Liegefläche in ein
einteilig genähtes Stoffteil eingebettet ist, das auch den Tragegurt und das Zudeck
bildet. Durch einen entsprechenden Zuschnitt kann erreicht werden, daß die Liegefläche
auf sehr einfache Weise in das Stoffteil eingeführt und dort fixiert wird, so daß
weitere Bearbeitungsvorgänge entfallen.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1, eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Tragen eines Kleinkindes
mit liegendem Kleinkind,
Figur 2, eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 1 mit sitzendem
Kleinkind,
Figur 3, eine Draufsicht auf die Liegefläche einer anderen Ausführungsform mit einem
Teil des Tragegurtes.
[0012] In der Zeichnung ist mit 1 eine Vorrichtung zum Tragen eines Kleinkindes 13 bezeichnet.
Die Vorrichtung 1 weist eine Liegefläche 2 auf, die biegesteif ausgebildet ist und
in ihrer Längsrichtung im wesentlichen eben verläuft. An der Liegefläche 2 ist an
deren Kopfende 3 und deren Fußende 4 ein einteilig ausgebildeter Tragegurt 5 befestigt.
Der Tragegurt 5 wird zum Tragen der Vorrichtung 1 über den Oberkörper einer Person
6 gelegt.
[0013] Der Tragegurt 5 erstreckt sich wenigstens im Bereich des Kopfendes 3 der Liegefläche
2 über die volle Breite der Stirnseite 7. Der Tragegurt 5 weist in diesem Bereich
äußere Abschnitte 8 und 9 auf, deren Länge derart einstellbar ist, daß sich die Liegefläche
2 der Vorrichtung 1 quer zu ihrer Längsrichtung im wesentlichen in einer horizontalen
Lage befindet.
[0014] Die Liegefläche 2 ist von einer Grundplatte gebildet, auf der eine Matratze 10 aus
Schaumstoff angeordnet ist. Die Liegefläche 2 ist als um ihre Längsachse gekrümmtes
KunststoffFormteil ausgebildet, das eine Mulde bildet. Außerdem ist die Liegefläche
2 am Kopfende 3 breiter als am Fußende 4 ausgebildet.
[0015] Der Tragegurt 5 greift im Bereich des Kopfendes 3 über die volle Breite der Stirnseite
7 der Liegefläche 2 an. Dabei ist der jeweils dem Oberkörper 6 der tragenden Person
zugewandte Abschnitt 8 des Tragegurtes 5 verkürzbar. Hierzu sind an den äußeren Abschnitten
8 und 9 des Tragegurtes 5 Druckknöpfe 11 angeordnet. Die Druckknöpfe 11 ermöglichen
es, jeweils einen Abschnitt 8 oder 9 so zusammenzuraffen, daß sich die Länge des Tragegurts
5 im Bereich des jeweiligen Abschnitts 8 oder 9 verkürzt und so der schräge Verlauf
des schräg nach oben geführten Tragegurts 5 derart ausgeglichen wird, daß sich die
Liegefläche 2 quer zu ihrer Längsrichtung in einer horizontalen Lage befindet.
[0016] Der Tragegurt 5 ist breiter als die Stirnseite 7 des Kopfendes 3 der Liegefläche
2 ausgebildet und außer an den Stirnseite zusätzlich an einem angrenzenden seitlichen
Bereich 12 der Liegefläche 2 befestigt. Der Tragegurt 5 stellt hier zusätzlich eine
Abdeckung 17 für den Kopfbereich des Kleinkindes 13 dar.
[0017] An der Liegefläche 2 ist ein verschließbares taschenartiges Zudeck 14 befestigt.
An der Oberseite des Zudecks 14 sind als Mittel zum Verschließen Druckknöpfe 15 angeordnet.
Seitlich an der Liegefläche 2 befinden sich gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur
3 plattenförmige Abschnitte 16, die vom Zudeck 14 umfaßt und beim Verschließen des
Zudecks 14 mittels der Druckknöpfe 15 nach oben geklappt werden. Das Kleinkind 13
wird somit von den klappenförmigen Abschnitten 16 zusätzlich seitlich gehalten.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zeichnet sich im übrigen dadurch aus, daß das
Kleinkind 13 auf der Liegefläche 2 in liegender Position transportiert werden kann.
Das Kleinkind 13 befindet sich dabei vor dem Oberkörper 6 der tragenden Person und
kann stets gut beobachtet werden. Desgleichen befindet sich das Kleinkind 13 stets
in Blickkontakt mit der tragenden Person 6. Aus der biegesteifen Ausbildung der Liegefläche
2 ergibt sich der weitere Vorteil, daß gegebenenfalls das Kleinkind 13, wie in Figur
2 dargestellt, auch in einer gegebenenfalls von einem Arm der tragenden Person 6 gestützten
sitzenden Position gehalten bzw. transportiert werden kann. Das Kleinkind 13 kann
z. B. zum Fläschchen-Geben aufgerichtet werden. Es ist zudem ganz allgemein von Vorteil,
wenn ein Kleinkind 13 zwischenzeitlich auch während des Transportes aufgerichtet werden
und gegebenenfalls beschäftigt bzw. beruhigt werden kann. Außerdem ist es möglich,
die Neigung der Liegefläche 2 in ihrer Längsrichtung durch einfaches Verschieben des
Tragegurtes 5 auf der Schulter zu verändern. Das Kleinkind 13 kann also wahlweise
horizontal oder, wie aus der Figur 1 ersichtlich, auf einer Schrägen liegend getragen
werden.
[0019] Die Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ermöglicht es im übrigen, einen
in der Zeichnung nicht dargestellten Regenschutz vorzusehen, der ganz einfach um die
Liegefläche 2 herum angeordnet wird. Der Regenschutz weist vorzugsweise eine rechteckige
Form auf und wird über die Liegefläche 2 gelegt und z. B. mittels Druckknöpfen verschlossen.
Für den Kopf des Kleinkindes ist der Regenschutz mit einer Ausnehmung versehen, die
zusätzlich einen an sich bekannten Schirm aufweisen kann. Im Bereich des Tragegurtes
5 wird der Regenschutz mittels einer eingearbeiteten Kordel zusammengezogen und gegen
den Eintritt von Feuchtigkeit verschlossen. Ein derartiger Regenschutz ist sehr einfach
herstell- und anbringbar.
1. Vorrichtung (1) zum Tragen eines Kleinkindes (13) mit einer Liegefläche (2) und einem
Tragegurt (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Liegefläche (2) biegesteif ausgebildet ist und in ihrer Längsrichtung im
wesentlichen eben verläuft, daß der Tragegurt (5) einteilig ausgebildet und an Kopfende
(3) und Fußende (4) der Liegefläche (2) befestigt um den Oberkörper einer Person (6)
legbar ist, wobei der Tragegurt (5) sich wenigstens im Bereich des Kopfendes (3) der
Liegefläche (2) über die volle Breite der Stirnseite (7) erstreckt und dort äußere
Abschnitte (8, 9) aufweist, deren Länge derart einstellbar ist, daß sich die Liegefläche
(2) quer zu ihrer Längsrichtung im wesentlichen in einer horizontalen Lage befindet.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Liegefläche (2) von
einer Grundplatte gebildet ist, auf der eine Matratze (10) aus Schaumstoff angeordnet
ist.
3. Vorrichtung (1) nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Liegefläche
(2) als um ihre Längsachse muldenförmig gekrümmtes Kunststoff-Formteil ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Liegefläche (2) am Kopfende (3) breiter als am Fußende (4) ausgebildet ist,
daß der Tragegurt (5) im Bereich des Kopfendes (3) über die volle Breite der Stirnseite
(7) der Liegefläche (2) angreift und daß der jeweils der tragenden Person (6) zugewandte
Abschnitt des Tragegurtes (5) verkürzbar ist.
5. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Liegefläche (2) am Kopfende (3) breiter als am Fußende (4) ausgebildet ist,
daß der jeweils der tragenden Person (6) zugewandte Abschnitt des Tragegurtes (5)
mittels Druckknöpfen (11) verkürzbar ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragegurt (5) breiter als die Stirnseite (7) des Kopfendes (3) der Liegefläche
(2) ausgebildet ist und daß der Tragegurt (5) an der Stirnseite (7) und zusätzlich
an einem angrenzenden seitlichen Bereich (12) der Liegefläche (2) befestigt ist und
zusätzlich eine Abdeckung (17) für den Kopfbereich der Kleinkindes (13) darstellt.
7. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tragegurt (5) in etwa voller Breite an die Schultern der tragenden Person
(6) geführt ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Liegefläche (2) am Kopfende (3) breiter als am Fußende (4) ausgebildet ist
und daß ihre größte Breite im Bereich der Schultern des Kleinkindes (13) liegt.
9. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Liegefläche (2) ein taschenartiges Zudeck (14) befestigt ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Oberseite des Zudecks (14) Mittel zum Verschließen angeordnet sind.
11. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Verschließen des Zudecks (14) als Druckknöpfe (11) ausgebildet
sind.
12. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich an der Liegefläche (2) von dem Zudeck (14) umfaßte klappenförmige Abschnitte
(16) angeordnet sind, die beim Verschließen des Zudecks (14) nach oben geklappt werden.
13. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Liegefläche (2) in ein einteilig genähtes Stoffteil eingebettet ist, das auch
den Tragegurt (5) und das Zudeck (14) bildet.