[0001] Die Erfindung betrifft einen Temperaturbegrenzer der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art.
[0002] Solche Temperaturbegrenzer sind zur Überwachung von Wärmeerzeugungsanlagen und zu
deren Abschaltung im Falle eines übermässigen Temperaturanstieges einsetzbar. Ein
Temperaturbegrenzer bleibt nach seinem Abschalten blockiert, bis er von Hand wieder
eingeschaltet wird. Dazu dient in der Regel ein Rückstellknopf. Temperaturbegrenzer
sind teilweise mit erweiterten Sicherheitsfunktionen wie z.B. einer Betätigungssicherheitseinrichtung
oder Bruchsicherheitseinrichtung ausgerüstet. Die Betätigungssicherheitseinrichtung
gewährleistet, dass die mit dem Temperaturbegrenzer überwachte Anlage nicht eingeschaltet
werden kann, solange der Rückstellknopf betätigt ist.
[0003] Ein Temperaturbegrenzer gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist unter der Bezeichnung
RAK Serie 08 aus dem Datenblatt CE1P1147 D von Landis & Gyr vom April 1989 bekannt.
Bei diesem Temperaturbegrenzer ist die Betätigungssicherheitsfunktion mittels eines
zusätzlichen Schalters verwirklicht, der den Strompfad bei jedem Eindrücken des Rückstellknopfes
unterbricht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Temperaturbegrenzer mit einer Betätigungssicherheitseinrichtung
ohne zusätzliche Teile wie beispielsweise Schalter zu verwirklichen.
[0005] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Fig. 1 bis 3 näher
erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau eines Temperaturbegrenzers,
- Fig. 2
- eine Federklemme und
- Fig. 3
- eine Schaltwippe.
[0008] Die Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Temperaturbegrenzers in der betriebsmässigen
EIN-Stellung, dessen Schaltmechanismus in an sich bekannter Weise auf dem Zusammenspiel
eines Antriebselementes 1, einer Federklemme 2, eines Kippsystems 3 und einer entsprechend
gestalteten geometrischen Form einer Grundplatte 4 aufgebaut ist.
[0009] Die Fig. 2 zeigt die Draufsicht der Federklemme 2, die aus einem u-förmigen Rahmen
5 und aus einem Balken 6 besteht, dessen eines Ende über beispielsweise zwei Federstege
7 federnd im Bogen des Rahmens 5 angebracht und dessen anderes Ende frei ist. Auf
dem Balken 6 sind in der Nähe der Federstege 7 ein Nocken 8 und beim freien Ende ein
Federklemmenkontaktstück 9 angebracht. Der Rahmen 5 enthält Bohrungen 10a und 10b
zur Befestigung der Federklemme 2 auf der Grundplatte 4 (Fig. 1).
[0010] Die Fig. 3 zeigt die Draufsicht einer Schaltwippe 12, die als rechteckförmige Blattfeder
12a mit einer entlang der Längsseite freigestanzten Zunge 12b ausgebildet ist. Auf
der einen Schmalseite der Blattfeder 12a beim festen Ende der Zunge 12b befindet sich
ein Wippenkontaktstück 13 und auf der anderen Schmalseite der Blattfeder 12a gegenüber
dem freien Ende der Zunge 12b befindet sich eine rechteckförmige Aussparung 12c. Zwischen
dieser Aussparung 12c und dem freien Ende der Zunge 12b ist die Blattfeder 12a mit
einer v-förmigen Prägung quer über die Blattfeder 12a versehen, die als Antriebsstelle
12d des Kippsystems 3 (Fig. 1) dient.
[0011] Das Kippsystem 3 in der Fig. 1 besteht aus einem starr auf der Grundplatte 4 angeordneten
Träger 11, der ein erstes und ein zweites Schneidenlager 11a bzw. 11b aufweist, und
aus der Schaltwippe 12a, b, d. Die Schaltwippe 12 (Fig. 3) ist mit ihrer Aussparung
12c im ersten Schneidenlager 11a eingehängt und stützt sich mit dem freien Ende der
Zunge 12b im zweiten Schneidenlager 11b des Trägers 11 so ab, dass die Blattfeder
12a unter Zugspannung steht. Das so gebildete bistabile Kippsystem 3 kippt von einem
stabilen Zustand in den anderen stabilen Zustand, wenn die Blattfeder 12a von der
einen Seite des zweiten Schneidenlagers 11b über den Stützpunkt der Zunge 12b im zweiten
Schneidenlager 11b hinweg gedrückt wird.
[0012] Die Federklemme 2 und der Träger 11 sind so an der Grundplatte 4 befestigt, dass
in der betriebsmässigen EIN-Stellung des Temperaturbegrenzers die Federklemme 2 über
den Nocken 8 auf die Antriebsstelle 12d des Kippsystems 3 einwirkt und dass das Federklemmenkontaktstück
9 und das Wippenkontaktstück 13 einen geschlossenen elektrischen Kontakt bilden. Das
Antriebselement 1 ist so in die Grundplatte 4 eingebaut, dass es entlang einer y-Achse
14 verschiebbar ist. Beispielsweise ein mit einem Dehnstoff gefülltes Fühlersystem
15 bestimmt die Lage des Antriebselementes 1 auf der y-Achse 14 in Funktion der Temperatur.
Das Antriebselement 1 wirkt etwa in der Mitte des Balkens 6 (Fig. 2) mit einer Kraft
so auf den Balken 6 ein, dass das freie Ende des Balkens 6 gegen die Kraft des Federelementes
2 aus der Ruhelage auf der Grundplatte 4 angehoben wird, bis das Ende auf einer Anschlagsfläche
16 eines an der Grundplatte 4 befestigten Anschlagselementes 17 aufliegt und der Balken
6 die Auslenkung des Antriebselementes 1 mit dem Nocken 8 auf die Antriebsstelle 12d
des Kippsystems 3 überträgt.
[0013] Bei steigender Temperatur nimmt die Krafteinwirkung des Antriebselementes 1 auf den
Balken 6 zu, der Balken 6 dreht sich gegen die Federkraft des Rahmens 5 (Fig. 2) um
die Anschlagsfläche 16 und drückt mit dem Nocken 8 auf die Antriebsstelle 12d des
Kippsystems 3, bis beim Erreichen der Schalttemperatur die Blattfeder 12a über das
zweite Schneidenlager 11b hinaus geschoben ist und das Kippsystem 3 in die stabile
AUS-Stellung kippt und der elektrische Kontakt zwischen dem Wippenkontaktstück 13
und dem Federklemmenkontaktstück 9 unterbrochen ist.
[0014] Die Betätigungssicherheit beruht auf einem Mechanismus, bei dem ein Rückstellknopf
18 beim Betätigen über ein erstes Element auf den Balken 6 mit dem Federklemmenkontaktstück
9 und über ein zweites Element auf die Schaltwippe 12 mit dem Wippenkontaktstück 13
so einwirkt, dass zwischen dem Wippenkontaktstück 13 und dem Federklemmenkontaktstück
9 ein Abstand entsteht und der elektrische Kontakt zwischen der Schaltwippe 12 und
der Federklemme 2 unterbrochen ist.
[0015] Vorteile dieser Lösung sind, dass die Betätigungssicherheit allein durch konstruktive
Massnahmen unter Ausnutzung der für die Bruchsicherheit ohnehin notwendigen Federklemme
2 kostengünstig verwirklicht werden kann. Damit kann auf einen nur wegen der Betätigungssicherheit
notwendigen zusätzlichen Schalter, der den Strompfad des Temperaturbegrenzers beim
Betätigen des Rückstellknopfs 18 unterbricht, verzichtet werden. Somit vereinfacht
und verbilligt sich die Herstellung des Temperaturbegrenzers.
[0016] Bei einem Verlust des Dehnstoffes des Fühlersystems 15 durch ein Leck vermindert
sich mit Vorteil die Kraft des Antriebselementes 1 auf den Balken 6 der Federklemme
2, so dass sich die Federklemme 2 entspannt und in ihre Ruhelage zurückkehrt. Dabei
öffnet sich der elektrische Kontakt zwischen dem Federklemmenkontaktstück 9 und dem
Wippenkontaktstück 13, wobei die Schaltwippe 12 durch das Anschlagselement 17 auf
mechanische Weise gehindert ist, dem Federklemmenkontaktstück 9 in dessen Ruhelage
zu folgen. Durch diesen Mechanismus ist die Bruchsicherheit des Temperaturbegrenzers
gewährleistet.
[0017] Beispielsweise weist der Temperaturbegrenzer einen auf der Grundplatte 4 befestigbaren
Deckel 21 zum Schutz der aus der Federklemme 2 und dem Kippsystem 3 gebildeten elektrischen
Schaltvorrichtung auf. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung fasst den Rückstellknopf
18 und die beiden Betätigungselemente in einem Teil als Stössel mit zwei abgesetzten
Stufen 19, 20 zusammen. Eine zwischen einen Anschlag des Rückstellknopfes 18 und den
Deckel 21 eingelegte Feder 23 verhindert, dass der Rückstellknopf 18 das Kippsystem
3 in der Bewegung stört. Beim Eindrücken des Rückstellstössels 18 gegen die Kraft
der Feder 23 kommt zuerst die erste Stufe 19 auf dem Balken 6 und alsdann die zweite
Stufe 20 auf der Schaltwippe 12 zum Aufliegen. Der Balken 6 weist beispielsweise zwei
Fortsätze 6a und 6b (Fig. 2) auf, die als Auflagefläche für den Rückstellknopf 18
dienen. Die beiden Stufen 19 und 20 sind in einem Abstand a derart ausgebildet, dass
der Rückstellknopf 18 den Balken 6 von der Anschlagsfläche 16 vor dem Zurückkippen
der Schaltwippe 12 von der AUS-Stellung in die EIN-Stellung so weit wegdrückt, dass
auch nach dem Zurückkippen der Schaltwippe 12 in die EIN-Stellung ein Abstand zwischen
den Kontaktstücken 9 und 13 verbleibt und die elektrische Kontaktgabe zwischen der
Federklemme 2 und der Schaltwippe 12 sicher unterbrochen ist; die Rückstellung ist
betätigungssicher, d.h. bei jedem Eindrücken des Rückstellknopfes 18 ist der Strompfad
des Temperaturbegrenzers unterbrochen, so dass die damit überwachte Anlage elektrisch
nicht betreibbar ist. Die Betätigungssicherheitsfunktion kann auch so verwirklicht
sein, dass die beiden Betätigungselemente ein Teil eines federnd am Deckel 21 angebrachten
Hebelarmes bilden, der über den Rückstellknopf 18 betätigbar ist.
[0018] Eine besonders robuste Konstruktion, die das Unterbrechen des elektrischen Kontaktes
zwischen den Kontaktstücken 9 und 13 beim Betätigen des Rückstellknopfes 18 in jedem
Fall erzwingt, ist dadurch verwirklichbar, dass die Schaltwippe 12 derart gestaltet
ist, dass sie ihrerseits mit Vorteil auf dem Anschlagselement 17 aufliegt, wenn das
Federklemmenkontaktstück 9 aus seiner normalen Arbeitslage weggedrückt ist, so dass
das Wippenkontaktstück 13 und das Federklemmenkontaktstück 9 elektrisch getrennt sind.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich, wenn das Anschlagselement 17 als Teil
der Grundplatte 4 ausgebildet ist. Mit Vorteil ist der Schalter des Temperaturbegrenzers
als Umschalter ausgebildet, der aus dem Federklemmenkontaktstück 9 und aus einem an
der Grundplatte 4 befestigten AUS-Kontaktstück 22 besteht, und ist das Wippenkontaktstück
13 so auf der Blattfeder 12a aufgenietet, dass in der AUS-Stellung das Wippenkontaktstück
13 und das AUS-Kontaktstück 22 elektrisch kurzgeschlossen sind, so dass die Stellung
der Schaltwippe 12 elektrisch überwacht werden kann.
1. Temperaturbegrenzer mit einem Antriebselement (1) für ein Fühlerelement (15), mit
einem Rückstellknopf (18) und einem elektrischen Schaltkontakt gebildet aus einem
Federklemmenkontaktstück (9) auf dem Balken (6) einer Federklemme (2) und einem Wippenkontaktstück
(13) auf der Schaltwippe (12) eines bistabilen Kippsystems (3) mit einer EIN- und
AUS-Stellung, wobei sich nach einem Überschreiten einer Grenztemperatur am Fühlerelement
(15) das Kippsystem (3) in der AUS-Stellung befindet und der Schaltkontakt (9, 13)
geöffnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Grundplatte (4) als Befestigungselement
für das Kippsystem (3) und für die Federklemme (2) vorhanden ist, dass auf der Grundplatte
(4) ein Anschlagselement (17) mit einer Auflagefläche (16) für das freie Ende des
Balkens (6) angeordnet ist, die die normale Lage des mittels des Antriebselements
(1) von der Grundplatte (4) abgehobenen Federklemmenkontaktstücks (9) und des Balkens
(6) festlegt, dass die Bewegung der Schaltwippe (12) durch ein Mittel (9 bzw. 17)
in der EIN-Stellung in Richtung zur Grundplatte (4) begrenzt ist, und dass der Rückstellknopf
(18) eine Ruhelage und zwei Betätigungselemente zum Verschieben des Balkens (6) und
zum Betätigen der Schaltwippe (12) aufweist, wobei beim Betätigen des Rückstellknopfs
(18) zum Verhindern einer Berührung zwischen den beiden Kontaktstücken (9; 13) das
erste Betätigungselement das freie Ende des Balkens (6) von der Auflagefläche (16)
wegschiebt, bevor mittels des zweiten Betätigungselementes die Schaltwippe (12) von
der AUS-Stellung in die EIN-Stellung kippt.
2. Temperaturbegrenzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstellknopf
(18) als Stössel ausgebildet ist, der als Betätigungselemente zwei um einen vorbestimmten
Abstand (a) abgesetzte Stufen (19; 20) aufweist.
3. Temperaturbegrenzer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung
der Schaltwippe (12) durch das Wippenkontaktstück (13) oder das Anschlagselement (17)
in der EIN-Stellung in Richtung zur Grundplatte (4) begrenzt ist.
4. Temperaturbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlagselement (17) ein integraler Teil der Grundplatte (4) ist.
5. Temperaturbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
in der AUS-Stellung die Bewegung der Schaltwippe (12) in Richtung weg von der Grundplatte
(4) durch ein AUS-Kontaktstück (22) begrenzt ist.
6. Temperaturbegrenzer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der AUS-Stellung
das Wippenkontaktstück (13) der Schaltwippe (12) und das AUS-Kontaktstück (22) einen
elektrischen Kontakt bilden.
7. Temperaturbegrenzer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der elektrische Kontakt zwischen dem Federklemmenkontaktstück (9) und dem Wippenkontaktstück
(13) getrennt ist, sobald infolge eines Ausfalls des Temperaturfühlers (15) das Antriebselement
(1) keine Kraft auf den Balken (6) ausübt und sich die Federklemme (2) entspannt.