[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Bezüglich des Standes der Technik wird auf die folgenden Druckschriften verwiesen:
(1) DE-PS 682 894
(2) WO 91/01408
(3) US-A-5 045 153
(4) DE-PS 2 023 521
Die Erfindung geht aus von Druckschrift (3). Hierbei sind Leisten in beiden Siebschlaufen
angeordnet. Dabei sind die Leisten innerhalb der einen Siebschlaufe den Leisten innerhalb
der anderen Siebschlaufe gegenüberliegend angeordnet. Die Leisten der einen wie auch
der anderen Gruppe können sich innerhalb von Saugkästen befinden weil die den gesamten
Bereich der Leisten mit Unterdruck beaufschlagen, um somit die Entwässerung zu steigern.
Die Saugkästen haben entsprechende Sauganschlüsse, an welchen ein Unterdruck angelegt
wird, um das Wasser aus den Kästen zu entfernen.
[0003] Bei diesem Abführen von Siebwasser oder Filtrat sind die Saugkästen nicht oder nur
teilweise mit Wasser gefüllt.
[0004] Der Papiermacher ist bestrebt, ein Papier zu erzeugen, das in jeder Beziehung homogen
ist. Es soll sowohl über die Bahnbreite hinweg ein gleichmäßiges Profil aufweisen,
und zwar bezüglich seiner Dicke, als auch bezüglich seiner Stoffzusammensetzung. Auch
soll es in Maschinen-Längsrichtung gesehen stets gleichbleibende Eigenschaften aufweisen.
Zu diesem Zwecke werden große Anstrengungen unternommen, um insbesondere im Bereich
der Blattbildung, d.h. auf dem Doppelsiebformer, alle Voraussetzungen für eine gute
Qualität der Papierbahn im obigen Sinne zu schaffen. Dennoch gelingt dies bis heute
nicht in vollem Maße.
[0005] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Doppelsiebformer zu schaffen,
der die Voraussetzungen für eine in jeder Beziehung gleichförmige Papierbahn hat.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Kombination der in Anspruch 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
[0007] Die Erfinder haben erkannt, daß die oben genannten Entwässerungskästen während des
Betriebes der Papiermaschine nicht oder nicht vollständig mit Siebwasser gefüllt sind.
Der Siebwasserspiegel innerhalb des Saugkastens kann während des Betriebes ganz erheblich
schwanken. So kann es Phasen geben, in welchen sich der Spiegel fast am Boden des
Kastens befindet, und solche, in welchen er das Sieb mehr oder minder berührt. Außerdem
haben die Erfinder festgestellt, daß es bei solchen Bedingungen zu stark bewegten
Wasserspiegeln innerhalb der Saugkästen kommt, und daß hierdurch das im Entstehen
begriffene Papierblatt durch das von unten heranklatschende Siebwasser ausgewaschen
wird, so daß der Gehalt an Füllstoffen und Feinstoffen verarmt. Insgesamt gesehen
führen alle diese Erscheinungen zu Störungen der Blattbildung, und damit zu einer
Minderung der Gleichmäßigkeit der entstehenden Papierbahn.
[0008] Die Erfinder haben ferner erkannt, daß der an das Sieb angrenzende Innenraum des
Saugkastens ständig voll Wasser sein sollte, so daß das Sieb stets "unter Wasser steht".
Das Sieb sollte somit ständig gleichmäßig benetzt bleiben, insbesondere über die Bahnbreite.
[0009] Die Erfindung läßt sich sowohl bei sogenannten Hybridformern als auch bei sogenannten
Gapformern anwenden. Dabei kann unter anderem wichtig sein, daß sich die Saugkästen
des einen Siebes und jene des anderen Siebes gegenüberliegen, und zwar derart, daß
sie sich wenigstens teilweise überlappen. Es kann vorteilhaft sein, daß die Saugkästen
auf der einen und auf der anderen Seite der Entwässerungsstrecke formidentisch ausgebildet
sind.
[0010] Die Erfindung läßt sich sowohl bei horizontaler als auch bei vertikaler Entwässerungsstrecke
anwenden, aber auch bei einer gegen die Horizontale geneigten Entwässerungsstrecke.
[0011] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
[0012] Fig.1 zeigt schematisch in Seitenansicht gesehen einen Doppelsiebformer mit zwei
Sieben 1,2, die jeweils eine Siebschlaufe miteinander bilden. Das untere der beiden
Siebe, nämlich Sieb 1, umschlingt unter anderem einen Siebtisch 3 mit gekrümmter Arbeitsfläche,
sodann einen Saugkasten 4 mit einer Mehrzahl von Entwässerungsleisten 5, und schließlich
einen Trennsauger 6. Das Obersieb 2 umschlingt einen Saugkasten 14 mit darin befindlichen
Entwässerungsleisten 15. Außerdem sind beiden Siebschlaufen Leitwalzen zugeordnet,
die aber für die Erfindung keine Rolle spielen.
[0013] Die innerhalb des Saugkastens 4 befindlichen Entwässerungsleisten 5 sind elastisch
gegen Sieb 1 angedrückt, während die Entwässerungsleisten 15 des Saugkastens 14 von
Sieb 2 starr gelagert sind. Die Leisten 5 und die Leisten 15 sind auf Lücke angeordnet.
[0014] Fig. 2 zeigt etwas genauer die Art und Weise, in welcher Saugkasten 14 gestaltet
sein kann. Saugkasten 14 ist durch eine Trennwand 14.3 in zwei Saugkästen 14.1, 14.2
unterteilt. Man erkennt ferner Sauganschlüsse 14.4 und 14.5.
[0015] Noch aufschlußreicher sind die Fig. 3 und 4. Beide Darstellungen sind Vertikalschnitte
durch die im wesentlichen horizontal angeordnete Entwässerungsstrecke, welche aus
den beiden Sieben 1 und 2 gebildet ist. Dabei ist Fig. 3 ein Vertikalschnitt in Laufrichtung
der Papierbahn, und Fig. 4 ein Vertikalschnitt senkrecht zur Laufrichtung der Papierbahn.
Man erkennt wiederum die beiden Saugkästen 4,14, sowie bereits in Fig. 1 angedeutet,
ferner die Entwässerungsleisten 5 bzw. 15. Der untere Saugkasten 4 ist an ein Standrohr
4.1 angeschlossen, das mit dem Innenraum des Saugkastens hier in leitender Verbindung
steht. Standrohr 4.1 weist einen Sauganschluß 4.2 auf. Im Standrohr 4.1 wird mittels
Unterdruckes ein Siebwasserspiegel 4.3 hergestellt, der deutlich oberhalb des Siebes
1 liegt. Die beiden Siebe 1 und 2 umhüllen sandwichartig die im Entstehen begriffene
Papierbahn 7.
[0016] Auch Saugkasten 14 hat einen Unterdruckanschluß 14.2. Der Siebwasserspiegel 14.3
von Saugkasten 14 liegt natürlich ebenfalls oberhalb von Sieb 2, was sich bei Anwendung
von Saugkästen in einem Doppelsieb automatisch ergibt. Wesentlich ist allerdings,
daß die beiden Saugkästen 4 und 14 einander gegenüberliegen, wie man aus den Fig.
3 und 4 erkennt.
[0017] In den Fig. 5 und 6 ist die Erfindung bei einem Doppelsiebformer mit im wesentlichen
vertikaler Entwässerungsstrecke angewandt. Man erkennt wiederum die Zwei Siebe 1,2,
die jeweils eine geschlossene Siebschlaufe bilden. Innerhalb des Siebes 1 befindet
sich wiederum ein Saugkasten 4 mit Entwässerungsleisten 5, die elastisch gegen die
Innenfläche von Sieb 1 anstellbar sind. Innerhalb von Sieb 2 befindet sich ein Entwässerungskasten
14 mit Entwässerungsleisten 15, die nicht-nachgiebig angeordnet sind und somit ortsfest
an der Innenfläche von Sieb 1 anliegen.
[0018] Die beiden Saugkästen weisen Sauganschlüsse 4.4 und 14.4 auf, ferner Standrohre 8
und 18. Die Standrohre haben Sauganschlüsse 8.1 bzw. 18.1. Dabei wird im Betrieb der
Unterdruck an den Sauganschlüssen 8.1 und 18.1 derart bemessen, daß der Spiegel 8.2
bzw. 18.2 in dem betreffenden Standrohr deutlich oberhalb der Oberkante des betreffenden
Saugkastens liegt, so daß die beiden Siebe 1,2 ständig "unter Wasser stehen".
[0019] Alternativ zur Ausführungsform gemäß Fig. 5 können die beiden Entwässerungskästen
4,14 mit ihren zugehörenden Entwässerungsleisten 5 bzw. 15 gemäß Fig. 6 ausgebildet
werden.
[0020] Dem Doppelsiebformer ist selbstverständlich ein Stoffauflauf zugeordnet, von welchem
in den Fig. 1 und 5 nur die Auslaufdüse 10 dargestellt ist. Außerdem schließen sich
an die Doppelsiebformer die üblichen Aggregate an, im allgemeinen eine Pressenpartie,
die aber hier nicht gezeigt ist.
1. Doppelsiebformer für eine Papiermaschine
1.1 mit einem ersten und einem zweiten Sieb (1,2), die jeweils eine Siebschlaufe bilden;
1.2 mit einer Vielzahl von Entwässerungsleisten (5,15) innerhalb der beiden Siebschlaufen;
1.3 die Leisten (5) des ersten Siebes (1) liegen an der Innenfläche des ersten Siebes
an (erste Leisten), und die Leisten (15) des zweiten Siebes (2) liegen an der Innenfläche
des zweiten Siebes (2) an (zweite Leisten);
1.4 die Leisten sind gruppenweise innerhalb von Saugkästen (4,14) angeordnet;
1.5 jeder Saugkasten (4,14) ist an einen Unterdruck anschließbar;
1.6 Saugkästen (4,14) der beiden Siebe (1,2) liegen sich gegenüber, so daß sie sich
wenigstens teilweise überdecken;
1.7 jeder Saugkasten (4,14) ist - mittelbar oder unmittelbar - an einen Unterdruck
anschließbar;
1.8 der Unterdruck ist derart einstellbar, daß das Sieb vom Siebwasser innerhalb des
betreffenden Saugkastens (4) bzw. (14) stets benetzt ist.
2. Doppelsiebformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der einzelne Saugkasten
(4,14) an ein Standrohr (8,18) angeschlossen ist, an das ein Unterdruck anlegbar ist,
und daß der Unterdruck derart einstellbar ist, daß der Flüssigkeitsspiegel (8.2) bzw.
(18.2) im betreffenden Standrohr (8) bzw. (18) oberhalb der obersten Kante des Saugkastens
(4) bzw. (14) liegt.
3. Doppelsiebformer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsstrecke
horizontal verläuft.
4. Doppelsiebformer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsstrecke
vertikal verläuft.
5. Doppelsiebformer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungsstrecke
unter einem Winkel gegen die Horizontale geneigt verläuft.
6. Doppelsiebformer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leisten (5) des ersten Siebes (1) nachgiebig an der Innenfläche des ersten Siebes
anliegen, und daß die Leisten (15) des zweiten Siebes (2) nicht-nachgiebig an der
Innenfläche des zweiten Siebes (2) anliegen.