[0001] Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für eine Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordneten
Zylindern, bei dem die jeweils mit mindestens zwei Zylindern besetzten beiden Zylinderbänke
mit dem Kurbelgehäuse zusammen ein Teil bilden und im Kurbelgehäuse Lagerstühle für
die Aufnahme der Hauptlager einer Kurbelwelle vorgesehen sind, deren Ölversorgung
durch einen zwischen den beiden Zylinderbänken parallel zur Kurbelwellenachse verlaufenden
Hauptölkanal sowie von diesem abzweigenden Zuführkanälen erfolgt, wobei die Zuführkanäle
in den die Kammern des Kurbelraumes in Längsrichtung der Brennkraftmaschine begrenzenden
Wänden verlaufen.
[0002] Ein Gehäuse dieser Art ist mit DE-OS 39 14 124 beschrieben. Bei diesem bekannten
Gehäuse werden die Lagerstühle von quer zur Kurbelwellenlängsachse angeordneten Wänden
innerhalb des Kurbelgehäuses gebildet, die damit zumindest oberhalb der Kurbelwelle
den Raum des Kurbelgehäuses in mehrere Kammern unterteilen. Innerhalb dieser Wände
verlaufen die Zuführkanäle zwischen dem Hauptölkanal und den Kurbelwellenhauptlagern.
[0003] Beim motorischen Betrieb wird das im Kurbelgehäuse befindliche Gas von der Unterseite
der in den Zylindern sich bewegenden Kolben in eine pulsierende Bewegung versetzt,
wobei diese Pulsation zwischen den einzelnen Kurbelraumkammern erfolgt. Dabei wird
Energie verbraucht, deren Menge um so größer ist, je höher der Strömungswiderstand
für das zwischen den einzelnen Kammern pulsierende Gas ist.
[0004] Um diesen Strömungswiderstand zu reduzieren ist es insbesondere bei Brennkraftmaschinen
mit in Reihe angeordneten Zylindern bekannt, die zwischen den Kammern des Kurbelgehäuses
zur Aufnahme der Lagerstühle für die Kurbelwelle vorgesehenen Wände mit Fenstern zu
versehen, durch welche der Druckaustausch zwischen den benachbarten Kammern erleichtert
wird (DE-PS 31 07 461). Dabei sind die Fenster über die gesamte Breite des Kurbelwellenhauptlagers
angeordnet, so daß eine direkte Ölzuführung am obersten Punkt des Lagers nicht möglich
ist, sondern ein Zuführkanal seitlich an das Lager herangeführt werden muß, wie dies
z. B. mit DE-PS 38 15 508 für eine Reihenbrennkraftmaschine gezeigt ist. Hier wird
das Öl zu einem Lagerpunkt geführt, der für die Schmierverhältnisse ungünstiger liegt
als der oberste Lagerpunkt, da dieser Lagerpunkt bereits in Bereichen liegt, die am
Aufbau eines tragenden Ölfilms beteiligt sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattunsgemäßes Gehäuse für eine Brennkraftmaschine
zu schaffen, bei dem trotz Anordnung von Öl-Zuführkanälen zwischen einem oberhalb
der Kurbelwelle angeordneten Hauptölkanal und jeweils dem obersten Punkt der Kurbelwellenhauptlager
in den die Kammern des Kurbelraumes in Längsrichtung begrenzenden Wänden wirksam größere
Fenster nahe der unteren Zylinderkanten vorgesehen werden können.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die den Kurbelraum in Längsrichtung
der Brennkraftmaschine begrenzenden Wände mit einem über die Breite der Wände durchgehenden
Fenster versehen sind und der Fensterraum zwischen dem oberhalb des Fensters angeordneten
Hauptölkanal und dem unterhalb des Fensters angeordneten Kurbelwellenhauptlager durch
eine Rohrleitung überbrückt ist.
[0007] Durch eine solche Maßnahme kann in den Trennwänden zwischen den Kammern des Kurbelraumes
ein Fenster mit maximalem Durchlaßquerschnitt sehr nahe an den unteren Zylinderkanten
vorgesehen werden, so daß sich die Gaspulsation zwischen den benachbarten Kammern
bei relativ geringen Strömungsgeschwindigkeiten und auf kürzestem Wege ausgleichen
können. Die Pumpleistung an der Kolbenunterseite und die Gasgeschwindigkeit im Kurbelraum
wird somit reduziert. Die durch die Pulsation hervorgerufene Gasbewegung verläuft
weitestgehend oberhalb der Kurbelwelle. Die Ölbewegung im Kurbelraum wird damit kaum
belastet. Trotzdem ist eine Ölzuführung an den obersten Punkt des jeweiligen Kurbelwellenhauptlagers
möglich. Die dafür in der Öffnung des Fensters verlaufende Rohrleitung verringert
den Querschnitt nur unwesentlich und beeinträchtigt den Druckausgleich zwischen den
benachbarten Kammern des Kurbelraumes kaum.
[0008] Die Rohrleitung ist vorteilhafterweise durch ein Rohr gebildet, welches in einer
Bohrung des Lagerstuhls des Kurbelwellenhauptlagers sowie einer den Hauptölkanal schneidenden
Bohrung des Zylinderblockes gehalten ist.
[0009] Dadurch kann mit geringem Aufwand die Rohrleitung zwischen Hauptölkanal und Kurbelwellenhauptlager
realisiert werden. Die Bohrung ist während der Bearbeitung des Zylinderblockes ohne
zusätzliche Zeit einbringbar, ebensowie das Einpressen des Rohres. Das Rohr kann ein
dünnwandiges Rohr sein, welches nur geringes Gewicht hat und wenig Querschnittsfläche
am Fenster belegt. Damit besteht gegenüber einem Gehäuse nach der DE-PS 10 50 600,
bei dem die Kurbelwellenhauptlager gleichfalls von einem darüberliegenden Ölhauptkanal
versorgt werden und bei dem der Ölzuführkanal durch eine Druckschraube führt, bei
der vorliegenden Erfindung sowohl eine andere Aufgabe als auch eine neuartige Lösung.
Diese Druckschraube hat aus Festigkeitsgründen sowie wegen der notwendigen Werkzeugangriffsflächen
wesentlich größere Dimensionen als ein dünnwandiges Rohr und verdeckt somit auch einen
wesentlich größeren Anteil des Durchlaßquerschnittes des Fensters. Ein Hinweis zur
Optimierung dieses Durchlaßquerschnittes ist mit DE-PS 10 50 600 nicht gegeben.
[0010] In vorteilhafter Weise ist die Bohrung im Lagerstuhl gleichachsig mit der Bohrung
im Zylinderblock, so daß ein gerades Rohr aus Richtung des Kurbelwellenhauptlagers
in die das Rohr haltenden Bohrungen gedrückt werden kann.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1:
- die Stirnseite eines Gehäuses für eine Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordneten
Zylindern;
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch das Gehäuse nach Fig. 1 entlang der Linie A - A.
[0012] Das Gehäuse 1 wird im wesentlichen durch einen Zylinderblock 2 sowie einen Kurbelgehäuserahmen
3 gebildet. Der Zylinderblock 2 weist zwei in V-Form zueinander angeordnete Zylinderbänke
4 und 5 auf. In den Zylinderbänken 4 und 5 befinden sich Zylinder 6, die nach unten
in einen Kurbelraum 7 eines Kurbelgehäuses münden, welcher quer zur Längsachse des
Gehäuses 1 durch Wände 8 in mehrere Kammern 9 unterteilt ist. Die Wände 8 sind jeweils
Teil eines Lagerstuhls 10 für die Aufnahme von Hauptlagern einer im Gehäuse 1 gelagerten
Kurbelwelle. Die Lagerstühle 10 werden geschlossen von Lagerdeckeln 11, die Teil des
Kurbelgehäuserahmens 3 sind.
[0013] Die Wände 8 sind unmittelbar unterhalb der unteren Kanten der Zylinder 6 mit einem
Fenster 12 durchbrochen, welches unter Berücksichtigung der Festigkeitsanforderungen
des Gehäuses 1 sowohl in der Breite als auch in der Höhe Maximalwerte aufweisen. Oberhalb
der Lagerstühle 10 für die Hauptlager der Kurbelwelle verläuft im Zylinderblock 2
parallel zur Längsachse der Kurbelwelle ein Hauptölkanal 13, welcher von einer Ölpumpe
her die wichtigen Schmierstellen der Brennkraftmaschine mit Öl versorgt. Von dem Hauptölkanal
13 ist zu den obersten Punkten 14 der Kurbelwellenhauptlager jeweils eine Rohrleitung
15 verlegt, welche die Fläche des Fensters 12 überquert.
[0014] Diese Rohrleitung 15 wird durch ein Rohr 16 gebildet, welches vom Kurbelwellenhauptlager
her durch eine Bohrung 17 im Lagerstuhl 10 sowie eine in Verlängerung der Bohrung
17 verlaufenden Bohrung 18 im Zylinderblock 2 zu dem Hauptölkanal 13 hin eingepreßt
ist.
[0015] Bei einem derartigen Gehäuse 1 können somit die Wände 8 zwischen den Kammern 9 des
Kurbelraumes 7 mit einem in der Breite durchgängigen Fenster 12 versehen werden. Diese
Fenster 12 können auch unmittelbar unter den unteren Kanten der Zylinder 6 angeordnet
werden. Der damit mögliche große Fensterquerschnitt am wirksamsten Ort für einen Pulsationsausgleich
zwischen den benachbarten Kammern 9 ermöglicht eine optimale Wirkung. Die Pulsation
erfolgt mit geringer Gasgeschwindigkeit. Sie verbraucht so wenig Energie und wirkt
nicht negativ auf die Ölnebelbildung im Kurbelgehäuse. Trotz der Fenster 12 über die
Breite der Wände 8 zwischen den Kammern 9 kann aber von dem zentral zwischen den Zylinderbänken
4 und 5 angeordneten Hauptölkanal 13 Öl direkt zu dem obersten Punkt 14 der Kurbelwellenhauptlager
durch die Rohrleitungen 15 gebracht werden. Die dafür zwischen dem Hauptölkanal 13
und den Kurbelwellenhauptlagern verlaufenden Rohre 16 kreuzen zwar die Fenster 12,
reduzieren jedoch den Gasdurchsatz durch diese nicht merkbar.
[0016] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt. Es entspricht
z. B. ebenso der Erfindung, wenn anstelle eines geraden Rohres 16 ein gekrümmtes Rohr
zwischen einer von dem Hauptölkanal abzweigenden Bohrung quer über das Fenster 12
in der Wand 8 zu einer Bohrung im obersten Punkt des Lagerstuhles für ein Kurbelwellenhauptlager
geführt ist. Eine solche Ausführung wäre z. B. dann zweckmäßig, wenn der Hauptölkanal
13 nicht in der Mittelebene des Zylinderblockes 2 angeordnet ist.
1. Gehäuse für eine Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordneten Zylindern, bei dem jeweils
mit mindestens zwei Zylindern besetzte Zylinderbänke mit einem einen Kurbelraum umschließenden
Kurbelgehäuse zusammen ein Teil bilden, im Kurbelgehäuse Lagerstühle für die Aufnahme
der Hauptlager einer Kurbelwelle vorgesehen sind, welche Wände bilden und den Kurbelraum
in Kammern unterteilen und die Ölversorgung der Hauptlager durch einen zwischen den
beiden Zylinderbänken parallel zur Kurbelwellenachse verlaufenden Hauptölkanal sowie
von diesem abzweigende in den die Kammern des in Längsrichtung der Brennkraftmaschine
begrenzenden Wänden verlaufenden Zuführkanäle erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kurbelraum (7) in Längsrichtung der Brennkraftmaschine begrenzenden Wände
(8) mit einem über die Breite der Wände (8) durchgehenden Fenster (12) versehen sind
und der Fensterraum zwischen dem oberhalb des Fensters (12) angeordneten Hauptölkanal
(13) und dem unterhalb des Fensters (12) angeordneten Kurbelwellenhauptlager durch
eine den Zuführkanal bildende Rohrleitung (15) überbrückt ist.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung (15) jeweils durch ein Rohr (16) gebildet ist, welches in einer
Bohrung (17) des Lagerstuhls (10) des Kurbelwellenhauptlagers sowie einer den Hauptölkanal
(13) schneidenden Bohrung (18) gehalten ist.