[0001] Bildmeldersysteme und Bildmelder zur Sicherung von an Wänden angehängten Bildern
sind an sich bekannt. Das können mechanische Kontakte sein, die beim Versuch, ein
Bild wegzunehmen, ansprechen. Es gibt auch kapazitive Bildmelder, bei denen im allgemeinen
in der Wand verborgen aktive Elektroden angeordnet sind, wobei an dem Bild sich an
entsprechender Stelle eine Gegenelektrode befindet. Eine Wegnahme des Bildes verursacht
eine Kapazitätsänderung, die von dem Bildmeldesystem detektiert wird und zu einer
Alarmgabe führt. Bei der mechanischen Kontaktgabe ist man beim Aufhängen der Bilder
an verschiedene Vorgaben dieser Einrichtung gebunden. Kapazitive Bildmelder, die möglichst
empfindlich sein sollen, führen oftmals schon bei zu großer Annäherung seitens des
Betrachters zu einer Fehlalarmmeldung.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bildmeldersystem zu schaffen, bei dem oben geschilderte
Nachteile vermieden werden können und welches nach völlig anderen Prinzipien arbeitet.
[0003] Diese Aufgabe wird mit einem Bildmeldersystem gelöst, welches sich dadurch auszeichnet,
daß im Wandbereich matrixartig elektrische, isolierte Leiter angeordnet sind, an denen
im Kreuzungsbereich gezielt ansteuerbare Sende- und Empfangs-Sensoren angeschlossen
sind, daß am Bild zumindest ein elektronischer Schaltkreis mit einer Empfangs- und
Sendeeinrichtung im Erfassungsbereich eines Sensors angeordnet ist, daß der elektronische
Schaltkreis von dem zugeordneten Sensor aktiviert und zur Abgabe eines spezifischen
Antwortsignals veranlaßt wird, daß sämtliche elektrische Leiter an einer Steuer- und
Auswerteeinrichtung angeschlossen sind, die regelmäßig die elektrischen Schaltkreise
abfragt, und daß beim Ausbleiben eines Antwortsignals eine Alarmmeldung abgegeben
wird.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Bildmeldersystem sind im Wandbereich in Zeilen und Spalten
elektrische, isolierte Drähte angeordnet, die zueinander einen bestimmten Abstand
aufweisen, wobei in einem jeweiligen Kreuzungsbereich einer Zeile und einer Spalte
Sende- und Empfangssensoren an den Drähten angeschlossen sind. Am Bild ist unsichtbar
zumindest ein elektronischer Schaltkreis mit einer dem Sensor angepaßten Empfangs-
und Sendeeinrichtung derart angeordnet, daß sie sich im Erfassungsbereich eines Sensors
befindet. Jeder der elektrischen Sensoren aktiviert den zugehörigen elektronischen
Schaltkreis und veranlaßt ihn zur Abgabe eines spezifischen Antwortsignals. Dazu sind
sämtliche elektrischen Leiter, d.h. die Zeilen- und Spaltendrähte, an einer Steuer-
und Auswerteeinrichtung angeschlossen, die regelmäßig, beispielsweise in einem Multiplexverfahren,
die elektrischen Schaltkreise abfragt, wobei ein Ausbleiben, aufgrund der Wegnahme
oder des Verschiebens eines Bildes des Antwortsignals zu einer Alarmmeldung führt.
[0005] Zweckmäßigerweise wird bei dem erfindungsgemäßen Bildmeldersystem in einer Initialisierungsphase
jeder der vorhandenen elektrischen Schaltkreise einer Wand von der Steuer- und Auswerteeinrichtung
erfaßt und aufgrund eines Antwortsignals das Vorhandensein des Schaltkreises gespeichert.
Fur Sensoren, die kein Antwortsignal erhalten, ist somit kein elektrischer Schaltkreis
vorhanden. Anschließend wird mit einer zyklischen Abfrage regelmäßig das Vorhandensein
der registrierten elektrischen Schaltkreise überprüft.
[0006] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann die Steuer- und Auswerteeinrichtung
für das Bildmeldesystem einfach aber anwenderspezifisch aufgebaut sein, wobei mittels
eines angeschlossenen Personalcomputers die Steuer- und Auswerteeinrichtung entsprechend
programmierbar ist.
[0007] Die elektronischen Schaltkreise können kleine, äußerst flache integrierte Schaltkreise,
also Mikrochips, sein, die halbaktiv sind und aufgrund der Abfrage angeregt werden,
einen bestimmten Code abzugeben.
[0008] Eine sehr vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Signalübertragung zwischen den Sende- und Empfangssensoren und den elektrischen
Schaltkreisen auf induktivem Weg erfolgt, wobei sowohl für die Sende- und Empfangssensoren
als auch für die Empfangs- und Sendeeinrichtung bzw. -Antenne des elektronischen Schaltkreises
Induktionsspulen vorgesehen sind. Dabei ist in vorteilhafter Weise für den elektronischen
Schaltkreis keine eigene Spannungsquelle erforderlich, da der Chip die zum Senden
des Antwortsignals erforderliche Energie aus dem Induktionsfeld bezieht. Es können
aber auch erforderlichenfalls für jeden Chip eine eigene Energiequelle vorgesehen
sein.
[0009] Für eine freie Zuordnung der Bilder und damit für verschiedene Möglichkeiten der
Bildhängungen ist der gesamte Wandbereich mit elektronischen Leitern und den daran
angeschlossenen Sensoren vorgesehen. Es können aber auch nur bestimmte Wandbereiche
mit Leitern versehen sein bzw. nur die erforderlichen Sensoren an den Leitern angeschlossen
sein, d.h. nur für soviel Sensoren als nötig, wenn eine bestimmte Bilderhängung gewünscht
ist.
[0010] Bei diesem erfindungsgemäßen Bildmeldersystem können die Spalten- und Zeilendrähte
mit den zuzuordnenden Sensoren sowohl beim Errichten der entsprechenden Wände für
die Bilder als auch nachträglich in bzw. auf bereits vorhandene Wände ein- bzw. aufgebracht
werden. Die unscheinbaren Drähte und Sensoren können - wenn sie nur auf der Wand aufgebracht
sind - im einfachsten Fall nur übertapeziert sein. Eine derartige Anordnung eignet
sich besonders für freie Stellwände, die für Wanderausstellungen zweckmäßigerweise
vorgesehen sind.
[0011] Der elektronische Schaltkreis bzw. Chip kann am Bilderrahmen und/oder auf der Bildrückseite
angeordnet sein, es können aber auch bei größeren Bildern mehrere Chips auf der Bildrückseite
angeordnet sein. Bei einer Anordnung im Bilderrahmen kann möglicherweise das Herausschneiden
des Bildes nicht detektiert werden.
[0012] Mit dem erfindungsgemäßen Bildmeldersystem können aber auch andere Objekte, die an
der Wand angeordnet bzw. angebracht sind, gesichert sein, wenn das Objekt einen entsprechenden
Chip aufweist.
[0013] Das oben geschilderte Bildmeldersystem kann für die Signalübertragung auch mit einem
anderen Übertragungsmittel, z.B. Hochfrequenzenergie, arbeiten. Zweckmäßigerweise
wird man dann die Leiter geschirmt ausbilden und an den Kreuzungsbereichen kleine
HF-Antennen anschließen. Ebenso wird der halbaktive Chip eine entsprechende HF-Antenne
aufweisen.
[0014] Ein mögliches Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Bildmeldersystem ist prinzipiell
an einer Figur dargestellt.
[0015] Der für die Bildaufhängung vorgesehene Wandbereich WB ist mit elektrischen Leitern
versehen, die in Zeilen ZE und Spalten SP in vorgegebenen Abständen angeordnet sind,
wobei sämtliche Leiter, auf eine Steuer- und Auswerteeinrichtung SAE führen. Im Bereich
des Schnittpunktes der Zeilen- und Spaltendrähte sind entweder an allen Punkten oder
nur an bestimmten Punkten in diesem Ausführungsbeispiel als Sende- und Empfangssensoren
S kleine flache Induktionsspulen angeordnet. Ein zu sicherndes Bild B, das hier rechts
vom Wandbereich WB dargestellt ist, weist zumindest eine elektronische Schaltung IC
mit einer angeschlossenen Empfangs- und sendespule ES auf, die beispielsweise auf
der Rückseite des Bildes B angeordnet ist und im allgemeinen auch bei einem freizügigen
Aufhängen des Bildes von mindestens einem Sensor S erfaßt werden kann. Im Chip kann
die Kennung in einem EE-PROM abgespeichert sein. Sobald die Empfangs- und sendespule
ES des Chips IC die Anregungsenergie vom Sender S empfängt, schaltet der Chip IC Senden
um und strahlt seine Kennung ab, die vom Sensor bzw. der Induktionsspule S empfangen
und über den Spalten- und Zeilendraht SP/ZE zur Steuer- und Auswerteeinrichtung SAE
geleitet wird. Diese gibt ein Alarmsignal AL ab, wenn sie bei der Abfrage für einen
als Vorhanden registrierten Chip kein Antwortsignal erhält. Wie bereits erwähnt, ist
an der Steuer- und Auswerteeinrichtung SAE ein Personalcomputer PC anschließbar, mit
dem diese Steuer- und Auswerteeinrichtung programmierbar ist. Mit dem erfindungsgemäßen
Bildmeldersystem werden die Bilder sowohl auf Wegnahme als auch auf ein Verschieben
überwacht, weil das System auch erkennt, wenn sich die Lage des Bildes verändert hat.
1. Bildmeldersystem,
dadurch gekennzeichnet, daß im Wandbereich (WB) matrixartig (SP/ZE) elektrische, isolierte Leiter (L) angeordnet
sind, an denen im Kreuzungsbereich gezielt ansteuerbare Sende- und Empfangs-Sensoren
(S) angeschlossen sind, daß am Bild (B) zumindest ein eleketronischer Schaltkreis
(IC) mit einer Empfangs- und Sendeeinrichtung (ES) im Erfassungsbereich eines Sensors
(S) angeordnet ist, daß der elektronische Schaltkreis (IC) von dem zugeordneten Sensor
(S) aktiviert und zur Abgabe eines spezifischen Antwortsignals veranlaßt wird, daß
sämtliche elektronischen Leiter (L) an einer Steuer- und Auswerteeinrichtung (SAE)
angeschlossen sind, die regelmäßig die elektrischen Schaltkreise (IC) abfragt, und
daß beim Ausbleiben eines Antwortsignals eine Alarmmeldung (AL) abgegeben wird.
2. Bildmeldersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Initialisierungsphase sämtliche vorhandenen elektronischen Schaltkreise
(IC) von der Steuer- und Auswerteeinrichtung (SAE) erfaßt und entsprechend gespeichert
werden, und daß mit der anschließend zyklischen Abfrage deren Vorhandensein überprüft
wird.
3. Bildmeldersystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Auswerteeinrichtung (SAE) mittels eines anschließbaren Personalcomputers
(PC) programmierbar ist.
4. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektronischen Schaltkreise (IC) von halbaktiven, codierten Chips gebildet
sind.
5. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragung zwischen den Sende- und Empfangssensoren (S) und den elektronischen
Schaltkreisen (IC) auf induktivem Weg erfolgt.
6. Bildmeldersystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sende- und Empfangs-Sensor (S) und die Empfangs- und Sendeeinrichtung (ES)
des elektronischen Schaltkreises ((IC) von Induktionsspulen gebildet sind.
7. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schaltkreis bzw. der Chip bei der Abfrage über das Induktionsfeld
mit der erforderlichen Energie versorgt wird.
8. Bildmeldersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Chip eine eigene (Primär-) Energiequelle aufweist.
9. Bildmeldersystem nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Wandbereich für alle möglichen Bildhängungen mit Leitern und Sensoren
versehen ist.
10. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nur der Wandbereich mit Leitern bzw. Sensoren versehen ist, welche für eine
bestimmte Bilderhängung erforderlich sind.
11. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Leiter und Sensoren nachträglich für bereits bestehende Wände
vorgesehen sind.
12. Bildmeldersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Leiter und Sensoren in freien Stellwänden angeordnet sind.
13. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schaltkreis im Bilderrahmen oder/und auf der Bildrückseite
angeordnet ist.
14. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische Schaltkreis mit seiner Empfangs- und Sendeeinrichtung an einem
anderen Objekt als einem Bild angeordnet ist.
15. Bildmeldersystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Bild bzw. Objekt mehrere elektronische Schaltkreise angeordnet sind.
16. Bildmeldersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4 bzw. 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalübertragung mit HF-Energie erfolgt, wobei die elektrischen Leiter
geschirmt sind und die Sensoren und die Sende- und Empfangseinrichtung der elektronischen
Schaltkreise von HF-Antennen gebildet sind.