[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Installationsgerät, mit einem Gerätesockel
mit daran angeordneten Kontakten und Bedienelementen zur Betätigung des elektrischen
Installationsgerätes, dessen Bauabmessungen seine Verwendung für standardisierte Aufputz-
oder Unterputzmontage zulassen, sowie mit einem an der der Betätigungsseite abgewandten
Rückseite des Gerätesockels angeordneten Zusatzmodul, wobei wenigstens zwei Kontakte
mit Verbindungsstücken versehen sind welche mit dem Zusatzmodul zusammenarbeiten und
zu dessen Halterung sowie zu dessen elektrischen Anschluß dienen.
[0002] Für einige Anwendungsfälle hat es sich als erforderlich und gleichzeitig als vorteilhaft
erwiesen, die hierfür zum Einsatz vorgesehenen elektrischen Installationsgeräte, insbesondere
Steckdosen, mit einem Zusatzmodul zu versehen, welches z. B. für einen Überspannungsschutz
sorgt, eine Filterfunktion ausübt, ein Relais oder einen elektronischen Fernschalter
aufnimmt oder mit einem Fehlerstromschutzschalter versehen ist.
[0003] Aus der DE 37 36 945 A1 ist eine Steckdose mit Zusatzmodul bekannt geworden, die
einen über Abstandsstege von einem Tragring gehaltenen Steckdosensockel aufweist,
der steckerseitig durch ein mit einem Abdeckrahmen versehenen, als Zentralstück ausgebildeten
Steckertopf abgedeckt ist und einbauseitig ein Zusatzmodul trägt.
[0004] Um die Einbautiefe der Steckdose nicht über den von der Norm (DIN 49440) für Wandeinbaudosen
zugelassenen Wert von 32 mm zu erhöhen, sind zur Befestigung des Steckdosensokkels,
dessen Ausgestaltung der für herkömmliche Steckdosen ohne Zusatzmodul entspricht,
die Abstandsstege gekürzt. Hierdurch ist es ermöglicht, daß der serienmäßige Sockel
trotz Erhöhung seiner Einbautiefe infolge des rückseitig angesetzten Zusatzmoduls
in die standardisierten Wandeinbaudosen paßt. Allerdings mit der Folge, daß anstelle
einer serienmäßigen Zentralscheibe mit integriertem Steckertopf ein besonders gestalteter
Einsatz erforderlich ist, der sich etwa um die Bautiefe des Zusatzmoduls von der Ebene
der Einbauwand abhebt.
[0005] Nicht zu übersehen ist bei dieser bekannten Ausgestaltung eines elektrischen Installationsgerätes
der Nachteil sowohl die Fertigung als auch für die Einbaumontage, daß bei Verwendung
solcher Installationsgeräte mit Zusatzmodul einerseits besondere, vom Serienmuster
abweichende Geräteabdeckungen erforderlich sind und andererseits die angestrebte flache
Gestaltung der Installationsgeräte, die sich nur geringfügig von der jeweiligen Einbauwand
abhebt, wegen des erforderlichen Raumbedarfs für das Zusatzmodul gestört ist. Dies
wirkt sich insbesondere bei Kombinationen aus, wo mehrere elektrische Installationsgeräte
in nebeneinanderliegenden Einbaudosen untergebracht sind, von denen dasjenige Gerät
mit Zusatzmodul sich mit größerem Abstand von der Einbauwand als die übrigen abhebt.
[0006] Abgesehen von dieser mehr auf den ästhetischen Eindruck abzielenden Problematik besteht
ein weiterer Nachteil darin, daß bei den bekannten Installationsgeräten mit Zusatzmodul
der elektrische Anschluß mit Hilfe von entsprechenden Kabeln erfolgt, was den Montageaufwand
und den hierfür benötigten Zeitbedarf erhöht.
[0007] Es ist ein Unterputz-Installationsgerät mit Zusatzmodul bekannt geworden, bei welchem
das eine Platine aufweisende Zusatzmodul an die einbauseitige Rückseite des Sockels
angesetzt ist und die Platine mittels mit den Kontakten verbundener Verbindungsstücke
elektrisch angeschlossen und mechanisch gehalten ist. Bei dem bekannten Gerät sind
jedoch die jeweiligen elektronischen Bauteile, wie Varistoren, Widerstände etc. senkrecht
auf der Platine angeordnet, wobei sie in vorhandene Hohlräume des Gerätesockels bzw.
daneben befindliche Freiräume eingreifen. Das mit dem bekannten Gerät realisierte
Modul ist auf den jeweiligen Gerätesockel zugeschnitten und damit nur eingeschränkt
verwendbar.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein elektrisches
Installationsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem die standardisierten
Maßvorgaben- und Abstände, z. B. gemäß DIN 49440, eingehalten werden, und die Verwendung
herkömmlicher Geräteabdeckungen, d. h. wie für Geräte ohne Zusatzmodul, möglich ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Danach ist vorgesehen, daß die Bestückung der als Zusatzmodul vorgesehenen
Platine hinsichtlich der Lage der darauf anzuordnenden Bauelemente flach, nämlich
parallel zur Platine vorgesehen ist, daß die im serienmäßigen Sockel vorhandenen Hohlräume
bzw. Zwischenräume nicht genutzt werden und daß gegenüber der Ausführung ohne Zusatzmodul
nur ein geringer Zuwachs an Bautiefe resultiert, so daß die Gesamtbautiefe des mit
Zusatzmodul versehenen serienmäßigen Sockels die zulässige Einbautiefe von 32 mm in
bezug auf standardisierte Einbaudosen nicht übersteigt.
[0010] Gemäß eine: bevorzugten Ausführungsform sind hierbei die Verbindungsstücke an den
jeweiligen Kontakten des elektrischen Installationsgerätes einstückig angeformt. Stattdessen
kann es aber auch in bestimmten Fällen zweckmäßig sein, die Verbindungsstücke mit
den jeweiligen Kontakten zu verschweißen oder aber insbesondere im Hinblick auf eine
möglichst vielseitige Verwendbarkeit die Verbindungsstücke mit den jeweiligen Kontakten
kraftschlüssig oder kraft- und formschlüssig zu verbinden, z. B. in Form von Steckkontakten.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzmodul
in Form einer mit den betreffenden Bauelementen versehenen Platine einlagig ausgebildet,
in welche die Verbindungsstücke eingreifen und mittels Lötverbindung die elektrische
Verbindung herstellen sowie die mechanische Halterung des Zusatzmoduls sichern.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht mehrere, z. B. vier oder sechs, Verbindungsstücke
vor, welche das Zusatzmodul mit dem Gerätesockel verbinden, wobei zwei der vier Verbindungsstücke
mit den als Polkontakten bezeichneten Anschlußkontakten des Gerätesockels verbunden
sind und die beiden übrigen Verbindungsstücke potentialfrei sind und beispielsweise
mit Schaltkontakten, im Falle eines Schalters, oder mit Steckkontakten, im Falle einer
Steckdose, verbunden sind.
[0013] Abhängig von der jeweiligen bezweckten Funktion, die das Zusatzmodul erfüllen soll,
ist seine flächenmäßige Erstreckung, die jedoch nie die Außenabmessungen des Gerätesockels
überschreitet. Vielmehr ist es möglich, insbesondere bei Einsatz der SMD-Technik die
erforderliche Baugröße des Zusatzmoduls soweit zu verringern, daß sich sein Raumbedarf,
nicht zuletzt wegen der erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindung des Zusatzmoduls mit
den zugeordneten Kontakten des Gerätesockels über die Verbindungsstücke die Sockelabmessungen
für herkömmliche Gerätesockel nicht oder nur unwesentlich erhöht.
[0014] Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein,
das Zusatzmodul zum Schutz gegen Einwirkungen von außen mit einer Abdeckhaube zu versehen.
Diese Abdeckhaube kann als Kappe vorgesehen sein, die mittels Rasthaken am Gerätesockel
ankoppelbar ist.
[0015] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0016] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung sollen
die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie besondere Vorteile
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Unterputzschutzkontaktsteckdose mit abgenommener Geräteabdeckung in Draufsicht
- Figur 2
- eine Einbau-Schutzkontaktsteckdose im eingebauten Zustand im Längsschnitt
- Figur 3
- eine Einzelheit E gemäß Figur 2 der Schutzkontaktsteckdose im Längsschnitt.
[0018] In Figur 1 ist ein als Schutzkontaktsteckdose ausgebildetes elektrisches Installationsgerät
10 mit abgenommener Geräteabdeckung in Draufsicht dargestellt. In dieser Ansicht ist
ein Tragring 12 zu erkennen, in dessen zentrischer Ausnehmung 13 ein Gerätesockel
14 angeordnet ist und mittels Halteschrauben 15 am Tragring 12 befestigt ist. Während
der Tragring 12 üblicherweise als Stanzbiegeteil aus Blech hergestellt ist, besteht
der Gerätesockel 14 aus Isolierstoff, in welchem die für die jeweilige Funktion erforderlichen
Kontakte, hier z. B. für den elektrischen Anschluß dienende Polkontakte 16 und die
hiermit verbundenen Kontaktfedern 17 sowie Schutzkontakte 18 zum Anschluß eines hier
nicht näher dargestellten Schutzleiters sowie weitere Kontakte 19.
[0019] In Figur 2 ist das in Figur 1 gezeigte elektrische Installationsgerät 10, hier jedoch
mit einer Geräteabdeckung 20 im Längsschnitt gezeigt. Die Geräteabdeckung ist aus
einer Zentralscheibe 22 mit integriertem Steckertopf 23 sowie einem serienmäßigen
Abdeckrahmen 24 gebildet. Das elektrische Installationsgerät 10, bei welchem es sich
wie auch in Figur 1 ebenfalls um eine Unterputzschutzkontaktsteckdose handelt, ist
an einer Einbauwand 21 in eine Wandeinbaudose 26 eingesetzt und in bekannter, hier
nicht näher dargestellter Weise mittels nicht näher gezeigter Spreizklemmen darin
verankert.
[0020] Im Hinblick auf die vorliegende Erfindung ist es vielmehr wesentlich, daß auf der
in Figur 2 nach unten weisenden Rückseite des Gerätesockels 14 ein als Platine 28
mit darauf flach anliegend angeordneten Bauelementen 32 ausgebildetes Zusatzmodul
28 angeordnet ist, welches über entsprechende, aus der Einzelheit E, die in Figur
3 wiedergegeben ist, näher ersichtliche Verbindungsstücke 30 mit jeweils zugeordneten
Kontakten 16, 18, 19 verbunden ist. Vorzugsweise sind zur Bestückung der Platine 28
Bauelemente 32 geringer Bauhöhe vorgesehen, die mit ihrer Haupterstreckungsrichtung
parallel zur Platine 28 angeordnet sind, und hierdurch eine minimale Dicke des Zusatzmoduls
gewährleisten.
[0021] Die Verbindungsstücke 30 dienen hierbei sowohl zur elektrischen Verbindung des Zusatzmoduls
28 mit dem Gerätesockel 14, wozu sie mit dem als Platine ausgebildeten Zusatzmodul
28 verlötet sind, als auch gleichzeitig als mechanische Halterung für das Zusatzmodul
28 am Gerätesockel 14.
[0022] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich ist, schließt das darin gezeigte, am Zusatzmodul
28 verlötete Verbindungsstück 30 unmittelbar an der als Polklemme dienenden Anschlußklemme
16 an. Weitere Anschlußpunkte, die aufgrund der Schnittansicht nicht erkennbar sind,
sind vorgesehen.
[0023] Zu Figur 2 ist noch darauf hinzuweisen, daß zwischen dem als Platine ausgebildeten
Zusatzmodul 28 und dem Boden der Wandeinbaudose 26 der in der Norm vorgeschriebene
Mindestabstand a
min = 8 mm sicher eingehalten wird, so daß sogar noch eine Schutzkappe 29 als Abdeckung
des Zusatzmoduls 28 Platz findet, die am Gerätesockel verrastet werden kann.
[0024] Die beispielhaft dargestellte Unterputz-Steckdose mit Zusatzmodul ist erfindungsgemäß
aus serienmäßigen Teilen wie Tragring 12 und Geräteabdeckung 20 mit Zentralscheibe
22 und Abdeckrahmen 24 zusammengesetzt, wobei gegenüber einer serienmäßigen Steckdose
lediglich das Zusatzmodul 28 auf der Rückseite des Gerätesockels 14 hinzukommt. Die
flache Gestaltung des Zusatzmoduls, das nicht auf Hohl- und Zwischenräume am Sockel
zugreift, um darin Bauelemente 32 unterzubringen, bietet die Grundlage für das erfindungsgemäße
Steckdosenkonzept, einerseits die Bauabmessungen für Standardgeräte einzuhalten und
andererseits die dafür vorgesehenen Bauteile wie Tragring etc. verwenden zu können.
Insbesondere ist hiermit sichergestellt, daß ein montiertes Installationsgerät gemäß
der Erfindung sich auf der Bedien- oder Zugangsseite nicht von vergleichbaren Geräten
ohne Zusatzmodul unterscheidet, so daß der angestrebte gleiche visuelle und ästhetische
Eindruck gewahrt ist.
1. Elektrisches Installationsgerät (10), mit einem Gerätesockel (14) mit daran angeordneten
Kontakten (16, 18, 19) und Bedienelementen zur Betätigung des elektrischen Installationsgerätes,
welcher Gerätesockel Bauabmessungen aufweist, die seine Verwendung für die standardisierte
Aufputz- oder Unterputzmontage gestatten, sowie mit einem an der der Betätigungsseite
abgewandten Rückseite des Gerätesockels (14) angeordneten Zusatzmodul (28), wobei
wenigstens zwei Kontakte (16) mit Verbindungsstücken (30) versehen sind, welche mit
dem Zusatzmodul (28) zusammenarbeiten und zu dessen Halterung sowie zu dessen elektrischem
Anschluß dienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestückung der als Zusatzmodul vorgesehenen Platine (28) hinsichtlich der
Bauabmessungen der darauf anzuordnenden Bauelemente (32) flach, nämlich parallel zur
Platine (28) vorgesehen ist, daß die im serienmäßigen Sockel (14) vorhandenen Hohlräume
bzw. Zwischenräume nicht genutzt werden und daß gegenüber der Ausführung ohne Zusatzmodul
(28) nur ein geringer Zuwachs an Bautiefe resultiert, so daß die Gesamtbautiefe des
mit Zusatzmodul (28) versehenen serienmäßigen Sockels (14) die zulässige Einbautiefe
von 32 mm in bezug auf standardisierte Einbaudosen eingehalten ist.
2. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke
an den jeweiligen Kontakten (16, 18, 19) einstückig angeformt sind.
3. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke
mit den jeweiligen Kontakten (16, 18, 19) verschweißt sind.
4. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstücke
(30) mit den jeweiligen Kontakten (16, 18, 19) kraftschlüssig oder kraft- und formschlüssig
verbunden sind.
5. Elektrisches Installationsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Verbindungsstücke (30) vorgesehen sind, die das Zusatzmodul (28) mit dem
Gerätesockel (14) verbinden, wobei die Verbindungsstücke (30) mit den als Anschlußkontakten
dienenden Polkontakten (16), Schutzleiterkontakten (18) und potentialfreien Kontakten
(50) verbunden sind.
6. Elektrisches Installationsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigung der Verbindungsstücke (30) an dem Zusatzmodul (28) als Lötverbindung
vorgesehen ist.
7. Elektrisches Installationsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich um ein Unterputz-Installationsgerät handelt, daß die Gesamtbautiefe des
Gerätesockels (14) mit dem daran angeordneten Zusatzmodul (28) höchstens die maximal
zulässige Norm-Einbautiefe erreicht.
8. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bauabmessungen des Gerätesockels (14) mit Zusatzmodul (28) für dessen Montage
die Verwendung von Zubehörteilen, wie Installationsgerätabdeckung (20) oder ähnliches,
nach herkömmlicher Bauart zulassen.
9. Elektrisches Installationsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Ausgestaltung als Unterputzschutzkontaktsteckdose eine herkömmliche Zentralscheibe
(22) verwendbar ist und daß der Abstand der Oberseite des Steckdosentopfes (23) zur
Einbauwand (21) dem bei einer herkömmlichen Unterputzschutzkontaktsteckdose entspricht.