[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Sportschuh, insbesondere Skischuh, der mit vorderem
Einstieg ausgebildet ist und dessen Sohle und dessen Oberteil aus Kunststoff geformt
sind und der im Ristbereich zwei Druckverteilungsplatten aufweist, wobei jede dieser
Druckverteilungsplatten vom Zehenbereich des Schuhes über den Ristbereich und, nach
oben aufgebogen, entlang der Vorderseite des Schuhschaftes verläuft und im Vorfußbereich
des Oberteils an diesem mittels in Schuhquerrichtung verlaufender Laschen gegenüber
dem Oberteil in Schuhlängsrichtung verschiebbar und in Schuhquerrichtung bewegbar
angebracht ist, und die beiden Druckverteilungsplatten im geschlossenen Zustand des
Schuhes einander überlappen und den Einstieg überdecken.
[0002] Die bei Schuhen vorgenannter Art vorgesehenen Druckverteilungsplatten sollen die
Kräfte, welche sich bei einem festen Zusammenspannen der Schuhe ergeben, wie es zum
Erzielen eines festen Sitzes der Schuhe vorgenommen wird, aufnehmen und verteilen,
um ein punktuelles Einwirken druckausübender Kräfte auf den Fuß weitgehend zu vermeiden;
diese Druckverteilungsplatten sollen weiter auch durch ihre Verschiebbarkeit in Schuhlängsrichtung
eine Anpassung der Form des Schuhes an die Form des Fußes erzielen lassen. Zum Einsteigen
in die Schuhe und zum Aussteigen aus denselben müssen diese Druckverteilungsplatten,
welche rechts und links von der Einstiegsöffnung der Schuhe mit dem Schuhoberteil
in Verbindung stehen, in Schuhquerrichtung auseinanderbewegt werden, um die Einstiegsöffnung
freizugeben und so das Einsteigen oder Aussteigen zu ermöglichen.
[0003] Es sind Schuhe vorgenannter Art bekannt, bei denen die Druckverteilungsplatten mittels
Laschen in Form flexibler Stahlbänder, an denen die Druckverteilungsplatten in Schuhlängsrichtung
verschiebbar angeordnet sind, mit dem Schuhoberteil in Verbindung stehen, wobei auf
diesen flexiblen Stahlbändern auch Spannhebelschnallen angebracht sind, welche zum
Zusammenspannen der Schuhe vorgesehen sind. Um die Einstiegsöffnung der Schuhe zu
öffnen bzw. freizugeben, sind die Druckverteilungsplatten in Schuhquerrichtung nach
außen zu bewegen, wobei die flexiblen Stahlbänder, an denen die Druckverteilungsplatten
befestigt sind, elastisch nach außen gebogen werden. Die in Form elastischer Stahlbänder
ausgebildeten Laschen üben dabei eine Kraft aus, welche die Druckverteilungsplatten
in ihre die Einstiegsöffnung überdeckende Stellung zu bringen trachtet, so daß die
Druckverteilungsplatten, solange die Einstiegsöffnung freigehalten werden soll, gegen
die durch die elastischen Stahlbänder ausgeübte Kraft auseinandergehalten werden müssen.
Dies kann zu mehr oder minder großen Unbequemlichkeiten beim Einsteigen in die Schuhe
und gegebenenfalls auch beim Aussteigen aus den Schuhen Anlaß geben. Es hat weiter
das bei diesen bekannten Schuhen vorgesehene Anbringen von Spannhebelschnallen an
den die Befestigungslaschen der Druckverteilungsplatten bildenden elastischen Stahlbändern
zur Folge, daß für ein Auswechseln eines Teiles einer Spannhebelschnalle die an dem
diesen Schnallenteil tragenden Stahlband hängende Druckverteilungsplatte zur Gänze
vom Oberteil des Schuhes abgenommen werden muß, wonach erst die erforderliche Schnallenreparatur
durchgeführt werden kann, und hierauf folgend die betreffende Druckverteilungsplatte
neuerlich montiert werden muß. Auch diese Erfordernisse im Fall einer erforderlich
werdenden Reparatur an einer zum Zusammenspannen des Schuhes vorgesehenen Spannhebelschnalle
können als Nachteil der bei dem erwähnten bekannten Sportschuh vorliegenden Anbringung
der Druckverteilungsplatten und der Spannhebelschnallen angesehen werden.
[0004] Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen Sportschuh eingangs erwähnter Art
zu schaffen, bei welchem Probleme vorgenannter Art behoben sind und bei dem auf baulich
einfache und leicht herzustellende Weise die Querbewegbarkeit der Druckverteilungsplatten
zum Öffnen bzw. Freigeben der Einstiegsöffnung des Schuhes und die Längsverschiebbarkeit
der Druckverteilungsplatten zur Anpassung des Schuhes an den Fuß realisierbar ist
und bei dem auch ohne gegenseitige Beeinflussung Spannhebelschnallen bzw. Teile von
solchen einerseits und die Druckverteilungsplatten andererseits im Bedarfsfall repariert
bzw. ausgebessert werden können.
[0005] Der erfindungsgemäße Sportschuh eingangs erwähnter Art ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen mit den Druckverteilungsplatten einstückig integriert sind und je
über eine Gelenkstelle an den Druckverteilungsplatten anhängen, wobei diese Gelenkstelle
ein Bewegen der Druckverteilungsplatten in Schuhquerrichtung erlaubt, und daß die
Laschen am Oberteil des Schuhes in Schuhlängsrichtung verschiebbar angebracht sind.
Durch diese Ausbildung kann der vorstehend angeführten Zielsetzung gut entsprochen
werden. Man kann bei der Formung der Druckverteilungsplatten aus einem Kunststoffmaterial
auf einfache Weise und mit sehr geringem zusätzlichem Aufwand die Laschen mitformen
und es können diese Laschen auf sehr einfache Weise längsverschiebbar am Oberteil
des Schuhes angebracht werden, wobei durch die Verschiebbarkeit der Laschen in Schuhlängsrichtung
auch eine korrespondierende Verschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten gegeben ist.
Durch die Verbindung der Druckverteilungsplatten mit den an ihnen vorgesehenen Laschen
über Gelenkstellen können die Druckverteilungsplatten zum Öffnen bzw. Freigeben des
Einstieges des Schuhes leicht und ohne besonderen Kraftaufwand zur Seite geschwenkt
werden. Die Anbringung der Laschen am Oberteil des Schuhes läßt eine gute und stabile
Führung hinsichtlich der Verschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten in Längsrichtung
des betreffenden Schuhes erzielen. Spannhebelschnallen, welche zum Zusammenziehen
der Schuhe vorgesehen werden, können unabhängig von der Befestigung der Druckverteilungsplatten
am Oberteil des Schuhes befestigt werden, wodurch ein von den Druckverteilungsplatten
bzw. deren Anbringung unabhängiger, stabiler Sitz der Spannhebelschnallen erzielt
werden kann.
[0006] Eine baulich sehr einfache Ausbildung der Gelenkstellen zwischen den einzelnen Laschen
und der betreffenden Druckverteilungsplatte, an der diese Laschen anhängen, in Verbindung
mit einer langen Lebensdauer der Gelenkstelle und in Verbindung mit einer sehr leichtgängigen
Beweglichkeit der Druckverteilungsplatte in Bezug auf die Laschen kann durch eine
bevorzugte Ausführungsform des Sportschuhes erzielt werden, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Gelenkstelle, über die die einzelnen Laschen an der betreffenden Druckverteilungsplatte
anhängen, durch ein Filmscharnier gebildet ist.
[0007] Zur angestrebten leichtgängigen Längsverschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten
kann man vorteilhaft vorsehen, daß die Laschen mit Langloch-Bolzen-Führungen am Oberteil
des Schuhes angebracht sind und hierbei die Langlöcher der Führungen in den Laschen
vorgesehen sind. Es ergibt sich dabei weiter eine hinsichtlich der Herstellung der
zum Zusammenwirken mit den Langlöchern der Führungen vorgesehenen Bolzen und hinsichtlich
eines einfachen Zusammenfügens der Bolzen mit den Langlöchern der Führungen eine vorteilhafte
Ausführungsform, wenn man vorsieht, daß die zum Zusammenwirken mit den Langlöchern
der Führungen vorgesehenen Bolzen am Schuhoberteil angeformt sind.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sportschuhes, welche einen
guten Schutz der die Längsverschiebung der Druckverteilungsplatten ermöglichenden
Führungen vor nachteiligen Einflüssen, die von außen kommen, wie z.B. Schnee, Eis
und Schmutz, erzielen läßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen, bei über
dem Einstieg liegender Stellung der Druckverteilungsplatten, unter die Druckverteilungsplatte,
an der sie anhängen, eingeklappt sind und zur Einstiegsöffnung des Schuhes gerichtet
verlaufen. Es bietet diese Ausführungsform auch den weiteren Vorteil, daß sich durch
das Einklappen der Laschen unter die Druckverteilungsplatten in der Regel eine im
Sinne eines Zurseiteklappens der Druckverteilungsplatten wirkende geringe Kraft ergibt,
welche im Ruhezustand die Einstiegsöffnung des Schuhes offenhält, so daß ein zusätzliches
händisches Offenhalten der Einstiegsöffnung beim Einsteigen und Aussteigen entbehrlich
ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei der die Gelenkstelle,
über welche die einzelnen Laschen mit den Druckverteilungsplatten in Verbindung stehen,
weitgehend von Kräften entlastet ist, welche in Schuhlängsrichtung wirken und beim
Verschieben der Druckverteilungsplatten in Schuhlängsrichtung auftreten, ist dadurch
gekennzeichnet, daß an der dem Schuhinneren zugewandten Innenseite der Druckverteilungsplatten
Stützen vorgesehen sind, welche neben den in Schuhquerrichtung verlaufenden Rändern
der eingeklappten Laschen angeordnet sind und diese Laschen gegen ein relativ zur
zugeordneten Druckverteilungsplatte erfolgendes Bewegen in Schuhlängsrichtung an der
betreffenden Druckverteilungsplatte abstützen. Fertigungstechnisch ist es dabei günstig,
wenn man vorsieht, daß die Stützen an die Innenseite der Druckverteilungsplatten angeformt
sind. Es kann weiter im Interesse des Kleinhaltens von auf die Lasche einwirkenden
Verschiebekräften und im Interesse des Erzielens einer leichten Längsverschiebbarkeit
der Druckverteilungsplatten mit Vorteil vorgesehen werden, daß die Höhe der an der
Innenseite der Druckverteilungsplatten vorgesehenen Stützen größer ist, als die Höhe
der Laschen und allfällig über die Laschenhöhe ragender, mit dem Oberteil des Schuhes
verbundener Führungsteile für die Laschen.
[0009] Eine baulich und hinsichtlich der Montage der Druckverteilungsplatten sehr einfache
Alternative zur vorstehend erörterten Ausführungsform, bei der die Laschen unter den
Druckverteilungsplatten zu liegen kommen, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen
vom Außenrand der betreffenden Druckverteilungsplatte weg in Schuhquerrichtung verlaufend
vorgesehen sind.
[0010] Es ist im Interesse einer leichtgängigen Längsverschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten
weiter von Vorteil, wenn man vorsieht, daß die Druckverteilungsplatten an ihrem Rand
mit einer Stützrippe versehen sind, welche bei geschlossenem Schuh am Oberteil des
Schuhes anliegt. Eine solche Stützrippe kann auch Abdichtungsfunktionen, z.B. gegen
das Eindringen von Schnee und Eis oder Schmutz, erbringen.
[0011] Es ist weiter für das Erzielen einer leichgängigen Verschiebbarkeit der beiden im
geschlossenen Zustand des Schuhes übereinanderliegenden Druckverteilungsplatten von
Vorteil, wenn man vorsieht, daß die innere der beiden Druckverteilungsplatten des
Schuhes an ihrer Oberseite eine Stützrippe trägt, an welcher die außenliegende Druckverteilungsplatte
zum Anliegen kommt.
[0012] Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die schematisch
gehaltene Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Schuhes in Seitenansicht;
Fig. 2 diesen Schuh im Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine Ausführungsform einer für einen solchen Schuh vorgesehenen Druckverteilungsplatte
im Einbauzustand in einer Ansicht;
Fig. 4 einen Schnitt des in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schuhes gemäß der Linie
IV-IV in Fig. 2;
Fig. 5 die in Fig. 3 dargestellte Druckverteilungsplatte im Schnitt gemäß der Linie
V-V in Fig. 3 bei noch nicht eingeklappten Laschen; und
Fig. 6 eine Teilansicht einer anderen Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schuhes.
[0013] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform eines Sportschuhes 1, nämlich
eines Skischuhes, hat eine Sohle 2 und einen Oberteil 3, welche aus Kunststoff geformt
sind. Im Ristbereich 4 weist dieser Schuh zwei Druckverteilungsplatten 5, 6 auf, welche
vom Zehenbereich 7 über den Ristbereich und, nach oben aufgebogen, entlang der Vorderseite
des Schuhschaftes 8 verlaufen. Der Oberteil 3 des Schuhes 1 ist zur Bildung eines
vorderen Einstieges an seiner Oberseite mit einer längslaufenden Öffnung 9 versehen.
Zum Schließen des Schuhes, wobei der Oberteil unter Verengen der Öffnung 9 zusammengezogen
wird, sind im Vorfußbereich 10 des Schuhes zwei Spannhebelschnallen 11 vorgesehen,
welche aus einem Spannhebelteil 12 und einem Einhängeteil 13 gebildet sind. Es ist
in Fig. 1 nur eine dieser Spannhebelschnallen 11 detailliert dargestellt, die andere
nur strichliert angedeutet. Die Spannhebelteile 12 dieser Spannhebelschnallen sind
auf der einen Seite des Oberteils 3 befestigt, die Einhängeteile 13 dieser Spannhebelschnallen
auf der anderen Seite des Oberteils 3.
[0014] Die Druckverteilungsplatten 5, 6, welche dazu vorgesehen sind, die von den Spannhebelschnallen
beim Schließen derselben und im geschlossenen Zustand derselben auf den Fuß ausgeübten
Druckwirkungen über eine größere Fläche zu verteilen, und welche weiter dazu dienen
sollen, das Einsteigen und Aussteigen durch die Öffnung 9 bei einem verhältnismäßig
steif ausgebildeten Oberteil 3 zu erleichtern, sind am Oberteil 3 mittels Laschen
14 befestigt, welche in Schuhquerrichtung, welche durch Pfeile 15 angedeutet ist,
verlaufen. Die Laschen 14 sind mit den Druckverteilungsplatten 5, 6 integriert und
hängen an diesen Druckverteilungsplatten je über eine Gelenkstelle 16, welche im vorliegenden
Fall als Filmscharnier ausgebildet ist, an. Diese Gelenkstelle erlaubt, wenn die Laschen
14 am Oberteil 3 des Schuhes angebracht sind, ein klappendes Bewegen der Druckverteilungsplatten
in Schuhquerrichtung. Die Laschen 14 sind, unabhängig von der Anbringung der Spannhebelschnallen
11, am Oberteil 3 des Schuhes in der durch den Doppelpfeil 21 angedeuteten Schuhlängsrichtung
verschiebbar angebracht. Diese Verschiebbarkeit der Laschen 14 wird durch Langloch-Bolzen-Führungen
ermöglicht, wobei im dargestellten Fall Langlöcher 17 in den Laschen 14 vorgesehen
sind und mit diesen Langlöchern 17 zusammenarbeitende bzw. in diese Langlöcher eingreifende
Bolzen 18, 19, am Oberteil 3 des Schuhes angebracht sind. Der in Fig. 2 auf der linken
Seite dargestellte Bolzen 18 ist als mitgeformter Ansatz des Oberteils 3 ausgebildet,
der in Fig. 2 auf der rechten Seite dargestellte Bolzen 19 hingegen in Form eines
in eine Bohrung des Oberteils 3 eingesetzten Nietes ausgebildet. Durch die Verschiebbarkeit
der Laschen 14 in Schuhlängsrichtung können auch die Druckverteilungsplatten, welche
mit diesen Laschen integriert ausgebildet sind, in Schuhlängsrichtung verschoben werden.
Es sind bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Fall, wie vorstehend erörtert, die
Langlöcher der Langloch-Bolzen-Führungen der Laschen 14 in diesen Laschen vorgesehen.
Es ist aber auch in Abwandlung hiezu möglich, entsprechende Langlöcher im Oberteil
3 des Schuhes vorzusehen und die zu den Langloch-Bolzen-Führungen gehörenden Bolzen
an den Laschen 14 anzubringen.
[0015] Die Laschen 14 sind bei der in Fig. 2 dargestellten, über dem durch die Öffnung 9
gebildeten Einstieg des Schuhes liegenden Stellung der Druckverteilungsplatten 5,
6 unter die Druckverteilungsplatte, an der sie anhängen, eingeklappt und weisen dabei
zur Öffnung 9 hin. Solcherart sind die Laschen und die Führungen derselben gegen nachteilige
von außen kommende Einflüsse, wie z.B. Schlageinwirkungen, Verschmutzungen, Schnee
und Eis, gut geschützt und üben solche Einflüsse keine nachteilige Wirkung auf die
Längsverschiebbarkeit der Druckverteilungsplatten aus.
[0016] Die Praxis hat gezeigt, daß die in ihrem Aufbau sehr einfachen und leichtgängig flexiblen
Filmscharniere beachtlichen Belastungen widerstehen können und eine lange Lebensdauer
erreichen können. Es können solche Filmscharniere sowohl Kräften, welche quer zur
Schwenkachse gerichtet angreifen, als auch Kräften, die annähernd in Richtung der
Schwenkachse angreifen, gut standhal ten. Trotzdem kann es als vorteilhaft angesehen
werden, die Filmscharniere gegenüber von außen kommenden Kräften, welche von außen
auf die Druckverteilungsplatten einwirken, zu schützen. Es sind hiezu, wie in Fig.
4 dargestellt ist, an der dem Schuhinneren zugewandten Innenseite 20 der Druckverteilungsplatten
5, 6 Stützen 22 vorgesehen, welche neben den in Schuhquerrichtung verlaufenden Rändern
23 der eingeklappten Laschen 14 angeordnet sind; Kräfte, welche ein Verschieben der
Druckverteilungsplatten in Schuhlängsrichtung bewirken, können durch die Stützen 22
auf die Ränder 23 der Laschen 14 übertragen werden, und es werden solcherart die Laschen
14 gegen ein Bewegen in Schuhlängsrichtung 21 relativ zur zugeordneten Druckverteilungsplatte
abgestützt und damit die Filmscharniere weitgehend von solchen Verschiebungskräften
entlastet. Die Stützen 22 können einfach bei der Herstellung der Druckverteilungsplatten
an die Innenseite derselben angeformt werden. Es ist aber auch möglich, solche Stützen
nachträglich anzubringen, z.B. anzuschweißen. Vorteilhaft sieht man vor, daß die Höhe
24 der an der Innenseite 20 der Druckverteilungsplatten 5, 6 vorgesehenen Stützen
22 größer ist als die Höhe 25 der Laschen und über die Laschenhöhe ragender Führungsteile,
welche mit dem Oberteil 3 des Schuhes verbunden sind, wie z.B. die Bolzen 18; solcherart
ist oberhalb der Laschen 14 und allfällig aufragender Führungsteile ein Abstand 26
gebildet, so daß keine Zwängung von Laschen 14, Bolzen 18 oder dergleichen auftritt,
welche die Verschiebebewegung der Druckverteilungsplatte in Schuhlängsrichtung 21
hemmen könnte.
[0017] Fig. 3 zeigt eine weitere Fakultativmaßnahme, nämlich eine an der Oberseite der innenliegenden
Druckverteilungsplatte 5 vorgesehene Stützrippe 27, an welcher bei geschlossenem Schuh
die außenliegende Druckverteilungsplatte 6 zum Anliegen kommt. Eine solche Stützrippe
27 erleichtert ein Verschieben der beiden Druckverteilungsplatten 5, 6 zueinander
und damit eine Anpassung der Lage der Druckverteilungsplatten an die Fußform des Trägers
des Schuhes.
[0018] Es sind die Druckverteilungsplatten 5, 6 vorteilhaft fakultativ an ihrem außenliegenden
Rand 28 mit einer Stützrippe 29 versehen, welche bei geschlossenem Schuh am Oberteil
des Schuhes anliegt, ein gleitendes Verschieben des Druckverteilungsplatten in Bezug
auf den Schuhoberteil erleichtert und eine abdichtende Wirkung gegen das Einwirken
von Fremdmaterial in den unter den Druckverteilungsplatten liegenden Raum hat.
[0019] Fig. 5 zeigt eine Druckverteilungsplatte 5, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, in
dem Zustand, in dem sie bei ihrer Herstellung anfällt, d.h. bevor die mit dieser Druckverteilungsplatte
5 integrierten Laschen 14 im Sinne des Pfeiles 30 zur Innenseite 20 der Druckverteilungsplatte
hin eingeklappt worden sind. Bei dieser Einklappbewegung schwenkt die Lasche 14 um
die als Filmscharnier ausgebildete Gelenkstelle 16. Am Rand 28 der Druckverteilungsplatte
5 ist eine Stützrippe 29 angeordnet. Die Lasche 14 ist mit einem Langloch 17 versehen,
durch welches, wie vorstehend erörtert worden ist, im Zusammenwirken mit einem in
ein solches Langloch eingesetzten Bolzen eine ein Längsverschieben (in Richtung senkrecht
zur Zeichenebene) ermöglichende Führung gebildet wird.
[0020] Bei dem in Fig. 6 dargestellten Teil einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Schuhes sind die mit der Druckverteilungsplatte 5 integrierten Laschen
14 vom Außenrand 28 der Druckverteilungsplatte 5 weg in Schuhquerrichtung 15 verlaufend
vorgesehen. In den Laschen 14 sind Langlöcher 17 vorgesehen, welche mit Bolzen 18
zusammen eine Langloch-Bolzen-Führung bilden, wobei die zugehörigen Bolzen 18 am Oberteil
3 des Schuhes angebracht oder angeformt sind. Die Druckverteilungsplatten können solcherart
durch diese Führungen eine Verschiebebewegung in Schuhlängsrichtung 21 ausführen,
und es können die Druckverteilungsplatten weiter eine Aufklappbewegung im Sinne des
Pfeiles 31 ausführen, wobei die betreffende Druckverteilungsplatte in Bezug auf die
mit ihr integrierten Laschen 14 um eine als Filmscharnier ausgebildete Gelenkstelle
16 schwenkt. Die Lager 32 von zum Schließen bzw. Zusammenziehen des Schuhoberteils
vorgesehenen Spannhebelschnallen sind auch bei dieser Ausführungsform unabhängig von
den Druckverteilungsplatten am Oberteil 3 des Schuhes befestigt.
1. Sportschuh, insbesondere Skischuh, der mit vorderem Einstieg (9) ausgebildet ist und
dessen Sohle (2) und dessen Oberteil (3) aus Kunststoff geformt sind und der im Ristbereich
(4) zwei Druckverteilungsplatten (5, 6) aufweist, wobei jede dieser Druckverteilungsplatten
vom Zehenbereich (7) des Schuhes über den Ristbereich und, nach oben aufgebogen, entlang
der Vorderseite des Schuhschaftes (8) verläuft und im Vorfußbereich (10) des Oberteils
(3) an diesem mittels in Schuhquerrichtung verlaufender Laschen (14) gegenüber dem
Oberteil in Schuhlängsrichtung (21) verschiebbar und in Schuhquerrichtung (15) bewegbar
angebracht ist, und die beiden Druckverteilungsplatten im geschlossenen Zustand des
Schuhes einander überlappen und den Einstieg (9) überdecken, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen (14) mit den Druckverteilungsplatten (5, 6) einstückig integriert
sind und je über eine Gelenkstelle (16) an den Druckverteilungsplatten anhängen, wobei
diese Gelenkstelle (16) ein Bewegen der Druckverteilungsplatten in Schuhquerrichtung
erlaubt, und daß die Laschen (14) am Oberteil (3) des Schuhes in Schuhlängsrichtung
(21) verschiebbar angebracht sind.
2. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gelenkstelle (16), über die die einzelnen Laschen (14) an der betreffenden Druckverteilungsplatte
(5, 6) anhängen, durch ein Filmscharnier gebildet ist.
3. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen (14) mit Langloch-Bolzen-Führungen (17, 18, 19) am Oberteil des Schuhes
angebracht sind und hiebei die Langlöcher (17) der Führungen in den Laschen (14) vorgesehen
sind.
4. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zum Zusammenwirken mit den Langlöchern (17) der Führungen vorgesehenen Bolzen (18,
19) am Schuhoberteil (3) angeformt sind.
5. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laschen (14), bei über dem Einstieg (9) liegender Stellung
der Druckverteilungsplatten (5, 6), unter die Druckverteilungsplatte (5, 6), an der
sie anhängen, eingeklappt sind und zur Einstiegsöffnung (9) des Schuhes gerichtet
verlaufen (Fig.1, 2, 3).
6. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an
der dem Schuhinneren zugewandten Innenseite (20) der Druckverteilungsplatten (5, 6)
Stützen (22) vorgesehen sind, welche neben den in Schuhquerrichtung verlaufenden Rändern
(23) der eingeklappten Laschen (14) vorgesehen sind und diese Laschen (14) gegen ein
relativ zur zugeordneten Druckverteilungsplatte (5, 6) erfolgendes Bewegen in Schuhlängsrichtung
an der betreffenden Druckverteilungsplatte abstützen (Fig.3, 4).
7. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützen (22) an die Innenseite (20) der Druckverteilungsplatten (5, 6) angeformt sind.
8. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der an der Innenseite (20) der Druckverteilungsplatten (5, 6) vorgesehenen
Stützen (22) größer ist, als die Höhe (25) der Laschen (14) und allfällig über die
Laschenhöhe ragender, mit dem Oberteil des Schuhes verbundener Führungsteile (18)
für die Laschen (14).
9. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen (14) vom Außenrand (28) der betreffenden Druckverteilungsplatte (5)
weg in Schuhquerrichtung (15) verlaufend vorgesehen sind (Fig.6).
10. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckverteilungsplatten (5, 6) an ihrem Rand (28) mit einer
Stützrippe (29) versehen sind, welche bei geschlossenem Schuh am Oberteil (3) des
Schuhes anliegt.
11. Sportschuh, insbesondere Skischuh, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere (5) der beiden Druckverteilungsplatten (5, 6) des Schuhes
an ihrer Oberseite eine Stützrippe (27) trägt, an welcher die außenliegende Druckverteilungsplatte
(6) zum Anliegen kommt.