(19)
(11) EP 0 649 620 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1995  Patentblatt  1995/17

(21) Anmeldenummer: 94116425.3

(22) Anmeldetag:  18.10.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47G 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE LI NL

(30) Priorität: 20.10.1993 DE 4335759

(71) Anmelder: Arnold Kock GmbH & Co. KG
D-48552 Steinfurt-Borghorst (DE)

(72) Erfinder:
  • Brockmann, Josef
    D-48268 Greven (DE)

(74) Vertreter: Busse & Busse Patentanwälte 
Postfach 12 26
49002 Osnabrück
49002 Osnabrück (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wäschestück für Betten, Sitz- und/oder Liegemöbel


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Wäschstück 1 für Betten, Sitz- und/oder Liegemöbel, insbesondere Bett- oder Kissenbezug, aus einem gemusterten und/oder bedruckbaren Natur-, Chemie- oder Mischfasereinfachgewebe aus Kett- und Schußfäden. Um insbesondere ein variabel benutzbares Wäschestück zu haben, ist dieses als beidseitig benutzbares Umstülpwendewäschestück ausgebildet. Entweder die linke oder die rechte Einfachgewebeseite ist für den Sommer- oder für die Winternutzung ausgebildet, wobei die Einfachgewebeseite 4 für die Winternutzung mindestens 50% gerauhte Schuß- und/oder Kettfäden und die Einfachgewebeseite 3 für die Sommernutzung mindestens 50% glatte Schuß- und/oder Kettfäden aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Wäschestück für Betten, Sitz- und/oder Liegemöbel, insbesondere aus einen Bett- oder Kissenbezug, aus einem gemusterten und/oder bedruckbaren Natur-, Chemie- oder Mischfasereinfachgewebe aus Kett- oder Schußfäden.

    [0002] Wäschestücke für Betten, Sitz- oder Liegemöbel, wie Bett- und Kissenbezüge, Spannbettlaken und dgl. sind in unterschiedlicher Gewebeart erhältlich und bestehen in herkömmlicher Weise zum Beispiel aus Flanell, Satin und dgl.

    [0003] Um insbesondere den Schlafkomfort in unterschiedlichen Jahreszeiten zu fördern oder aber auch den persönlichen Gewohnheiten des Benutzers Rechnung zu tragen, wird Bettwäsche aus einem gerauhten Gewebe beispielsweise für die Winternutzung vorgehalten, die bei tieferen Temperaturen für viele Benutzer das Behaglichkeitsgefühl und damit den Schlafkomfort erhöht. In der Sommerzeit steht jedoch eher die Leichtigkeit für viele Benutzer im Vordergrund, so daß im Sommer vielfach Bettwäsche aus einem glatten Gewebe, z.B. Satin, bevorzugt wird.

    [0004] Viele Benutzer haben daher eine erhöhte Zahl von Bettwäschegarnituren zu bevorraten, die über große Zeiträume ungenutzt sind.

    [0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wäschestück der eingangs genannten Art zu schaffen, das vielfältiger als herkömmliche Wäschestücke nutzbar ist.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich das Wäschestück der eingangs genannten Art dadurch aus, daß es als beidseitig benutzbares Umstülpwendewäschestück und entweder die linke oder die rechte Einfachgewebeseite für die Sommer- oder für die Winternutzung ausgebildet ist, wobei die Einfachgewebeseite für die Winternutzung mindestens 50% gerauhte Schuß- und/oder Kettfäden und die Einfachgewebeseite für die Sommernutzung mindestens 50% glatte Schuß- und/oder Kettfäden aufweist.

    [0007] Damit ist ein Wäschestück geschaffen, das sowohl für die Winter- als auch für die Sommernutzung zur Verfügung steht, gleichwohl jedoch ein Einfachgewebe aufweist, das je nach individuellem Geschmack vom Benutzer sowohl mit glatter als auch mit gerauhter Benutzerseite nutzbar ist. Die beiden Nutzungsseiten sind beim Beziehen zu wählen, indem entweder die linke Gewebeseite die Außenseite des Bezuges ist oder umgekehrt die rechte Gewebeseite. Sowohl die linke als auch die rechte Gewebeseite können gemustert oder bedruckt sein, so daß beispielsweise auch bei Beziehen eines Doppelbettes beide darin schlafende Personen individuell die ihnen genehme Sommer- oder Wintergewebeseite wählen können, gleichwohl ein harmonisches Gesamterscheinungsbild erhalten bleibt.

    [0008] Insbesondere in einer Ausbildung des Wäschestückes als Bett- oder Kissenbezug ist in zweckmäßiger Weise das Verschlußelement des Kissenbezuges innenliegend auszubilden, so daß es von einem Stehsaum oder einem Schrägband abzudecken ist. Dabei erstreckt sich die eine Gewebeseite bis hin zum innenliegenden Reißverschluß und übergreift mithin den Stoffteil des Reißverschlusses, so daß im geschlossenen Zustand die untere andersartige Gewebeseite nicht mehr erkennbar ist. Nach Umstülpen des Kissenbezuges ist der Reißverschluß außen an der Einfüllstirnkante gelegen, wobei der Stehsaum im Inneren des Bezuges gelegen ist. Damit ist sowohl bei Nutzung der linken als auch bei Nutzung der rechten Einfachgewebeseite sichergestellt, daß sowohl bei der einen als auch bei der anderen Gewebeseitennutzung keinerlei andersartige Flächenbereiche sichtbar sind.

    [0009] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 5 verwiesen.

    [0010] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
    Fig. 1
    in einer perspektivischen schematischen Ausschnittsdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Wäschestückes nach der Erfindung, das als Kissenbezug ausgebildet ist im Bereich seines Reißverschlußelementes;
    Fig. 2
    ausschnittsweise vergrößert den Bereich des Kissenbezugs gemäß Fig. 1 im Bereich des Reißverschlusses; und
    Fig. 3
    schematisch ausschnittsweise eine Querschnittsdarstellung des verwendeten Einfachgewebes.


    [0011] Das in der Zeichnung allgemein mit 1 bezifferte Wäschestück ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Bett- oder Kissenbezug ausgebildet und besteht aus einem Einfachmischgewebe aus Kett- und Schußfäden und ist mit einer Musterung 2 versehen. Das Einfachgewebe soll aus einem jaquardgemusterten Baumwoll- oder Baumwollmischgewebe bestehen, wobei auf der einen Seite des Gewebes die Schußfäden und auf der anderen Seite die Kettfäden von der Wahl bzw. Fläche her dominieren. Außerhalb der Musterung 2 ist das Gewebe bevorzugtermaßen in einer 1/4-Atlasbindung gebunden. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sollen die Kettfäden aus einem Polyestermaterial bestehen mit einer Garnnumierung von etwa Nm 67 (150 Dtex) und einer Kettdichte von etwa 45 Faden/cm. Die Schußfäden sind gerauhte Baumwollfäden mit einer Garnnumierung von etwa Nm 34 und einer Schußdichte von 24 Faden/cm.

    [0012] In der zeichnerischen Darstellung ist die Seite des Einfachgewebes, bei denen die Kettfäden dominieren, mit 3 beziffert (in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die rechte Gewebeseite), wohingegen die beim Bettbezug innere bzw. linke Seite des Einfachgewebes die Seite ist, bei der die Schußfäden dominieren, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit 4 beziffert ist. Die Schußfäden der linken Gewebeseite 4 sind gerauht, so daß sich eine rechte glatte Gewebeseite 3 und eine gerauhte linke Gewebeseite 4 ergibt. Der Bettbezug 1 ist als beidseitig benutzbarer Wende- bzw. Umstülpwendebettbezug nutzbar, wobei die linke, glatte Einfachgewebeseite 3 die Nutzungsseite für den Sommer und die linke, gerauhte Gewebeseite 4 die Seite für die Winternutzung sein soll.

    [0013] Durch eine besondere Anbringung einer Verschlußleiste, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch einen Reißverschluß 5 gebildet ist, sind sowohl bei Nutzung der rechten als auch bei Nutzung der linken Gewebeseite irgendwelche Ansätze, andersartige andere Gewebeseiten nicht sichtbar. Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist der Reißverschluß 5 als - bezogen auf die glatte Gewebeseite 3 - innenliegender Reißverschluß 5 ausgebildet. Der Reißverschluß 5 ist von einem Stehsaum 6 abdeckbar, wobei sich die glatte Gewebeseite 2 bis hin zum Reißverschluß erstreckt, so daß der Stehsaum 6 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel bei der Sommernutzung jeweils von außen her wie die glatte Gewebebahnseite 2 ausgebildet ist. Die anderen Längsseitenkanten des Bettbezuges weisen ebenfalls Stehsäume 7 auf, so daß sich insgesamt ein harmonisches äußeres Erscheinungsbild ergibt.

    [0014] Im Fall der Winternutzung wird der Bettbezug durchgekehrt bzw. umgestülpt, so daß die rauhe Einfachgewebebahnseite 4 außen gelegen ist. In diesem Falle sind sowohl der Stehsaum 6 als auch die Stehsäume 7 nach innen gekehrt, so daß auch im Winterbetrieb mit der nach außen gekehrten aufgerauhten Baumwoll- bzw. Flanellseite von der glatten Gewebebahnseite 3 nichts mehr zu erkennen ist. Insgesamt ist dieser Umstülpvorgang mit wenigen Handgriffen zu vollziehen, so daß sich je nach gefordertem Schlafkomfort bzw. Gewohnheit des Benutzers der Bezug variabel nutzen läßt.


    Ansprüche

    1. Wäschestück (1) für Betten, Sitz- und/oder Liegemöbel, insbesondere Bett- oder Kissenbezug, aus einem gemusterten und/oder bedruckbaren Natur-, Chemie- oder Mischfasereinfachgewebe aus Kett- und Schußfäden, dadurch gekennzeichnet, daß das Wäschestück als beidseitig benutzbares Umstülpwendewäschestück und entweder die linke oder die rechte Einfachgewebeseite (4) für die Sommer- oder für die Winternutzung ausgebildet ist, wobei die Einfachgewebeseite für die Winternutzung mindestens 50% gerauhte Schuß- und/oder Kettfäden und die Einfachgewebeseite (3) für die Sommernutzung mindestens 50% glatte Schuß- und oder Kettfäden aufweist.
     
    2. Wäschestück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfachgewebeseite (4) für die Winternutzung gerauhte Kett- bzw. Schußfäden mit einer Fadenstärke von Nm 10 bis 50 und einer Fadendichte von 10 bis 45/cm und die Einfachgewebeseite (3) für die Sommernutzung glatte Schuß- bzw. Kettfäden mit einer Fadenstärke von Nm 10 bis 80 und einer Fadendichte von 10 bis 66/cm aufweist.
     
    3. Wäschestück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuß- und/oder Kettfäden aus einem Polyestermaterial bestehen mit einer Garnnumierung von etwa Nm 67 und einer Schuß- bzw. Kettdichte von etwa 45 Faden/cm.
     
    4. Wäschestück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- bzw. Schußfäden des Einfachgewebes aus Baumwolle bestehen mit einer Garnnumierung von etwa Nm 34 und einer Kett- bzw. Schußdichte von 24 Faden/cm.
     
    5. Wäschestück nach einem der Ansprüche 1 bis 4 aus einem gemusterten Einfachgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebeflächen außerhalb der Musterung (2) in einer Atlasbindung (1/4-Bindung) und die Musterungsflächen der Musterung (2) in einer 1/1-, 1/3- bis 1/7-Bindung gebunden sind.
     
    6. Wäschestück nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in einer Ausbildung als Bett- oder Kissenbezug mit zumindest zwei aneinander festgenähten Einfachgewebebahnen zur Umgrenzung eines über eine Einfüllöffnung mit einem Kissen befüllbaren Füllraumes, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllöffnung durch zumindest ein innenliegendes, von einem Stehsaum (6) oder einem Schrägband abdeckbaren Verschlußelement (5) verschließbar ist.
     
    7. Wäschestück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement (5) als innenliegender Reißverschluß ausgebildet ist.
     
    8. Wäschestück nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wäschestück an jeder Längsseite einen Stehsaum (7) aufweist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht