[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umstellen von Sammel- auf Nichtsammelbetrieb
an einem Schneid-/Sammelzylinder eines Falzapparates für Rotationsdruckmaschinen,
welcher von Sammelbetrieb auf Nicht-Sammelbetrieb und umgekehrt umsteilbar ist und
in welchem mindestens eine Reihe von Punkturen aufgenommen ist, deren Lagerungswelle
über eine Kurvenrolle aktivierbar ist, die an einem Kurvenkörper abrollt, der einer
Stirnseite des Schneid-/Sammelzylinders gegenüberliegend am Gehäuse des Falzapparates
verstellbar aufgenommen ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik, JP-A-63 185 777 ist ein Falzapparat für eine Rotationsdruckmaschine
bekannt. Durch eine aufsteckbare Handkurbel ist eine Welle verdrehbar, auf welcher
mehrere Kupplungen angeordnet sind. Eine dieser Kupplungen wird ausgerückt, wonach
durch Betätigen der Handkurbel die Phasenlage einer Steuerkurve veränderbar ist. Nach
erfolgter Verstellung wird besagte Kupplung wieder eingerückt. Bei dieser Vorrichtung
erfolgt ein sammeln von Exemplaren auf einem separaten Sammelzylinder, der nicht gleichzeitig
eine Schneidfunktion übernimmt.
[0003] Ein weiterer aus dem Stand der Technik bekannter Falzapparat gemäß DE 38 28 372 A1
umfaßt einen mehrfachgroßen Sammelzylinder. In diesem sind mehrere Betätigungseinrichtungen
aufgenommen, die an ihren zwei Steuerkurven zugewandten Enden je zwei auf einer gemeinsamen
Achse nebeneinander angeordnete Tastrollen aufweisen.
[0004] Zwischen den beiden bezogen auf den Sammelzylinder stillstehenden Steuerkurven ist
ein Nockenträger angeordnet, welcher mehrere Nocken aufnimmt, die in eine Aktiv- und
eine Passivstellung bringbar sind. In Aktivstellung der Nocken hindern diese durch
ein Abstützen einer der beiden Tastrollen einer jeden Betätigungseinrichtung, daß
ein Falzvorgang ausgeführt wird. In Passivstellung der Nocken hingegen, können die
Tastrollen den Steuersenken der jeweiligen Steuerkurve folgen und Falz- bzw. Punkturvorgänge
auslösen. Der aus den Figuren der DE 38 28 372 A1 hervorgehende große apparative Aufwand
ist jedoch nur bei Großtiefdruckmaschinen gerechtfertigt, die bis zu acht Ätzungen
am Umfang eines Druckwerkzylinders aufweisen können. Bei kleineren Falzapparaten ist
der mechanische Aufwand nicht vertretbar.
[0005] US-PS 3,865,361 offenbart einen Falzzylinder, an dessen Stirnseite eine Kurve aufgenommen
ist, in welche mehrere Laufflächen aufgenommen sind. In diesen Laufflächen rollen
nebeneinander angeordnete Rollen ab und bewegen Punkturenwellen entsprechend. Ein
Umstellung am Falzzylinder vom Betriebsmodus Sammeln auf den Betriebsmodus Nicht-Sammeln
erfolgt durch axiales Verschieben der Kurve am gemeinsamen Hochpunkt der Laufflächen.
Aus Kostengründen gilt es heute, die Fertigung von Kurven mit unterschiedlichen Laufflächen,
die zudem unterschiedlich gehärtet werden müssen, möglichst zu vermeiden. Die axiale
Verschiebbarkeit einer eine Kurve aufnehmenden Konstruktion birgt die Gefahr, daß
durch sich während des Betriebes einstellendes Spiel die Verkantungsgefahr der auf
der Welle aufgenommenen Konstruktion ständig zunimmt. Dies macht die Verwendung einer
verschiebbaren Kurve zumindest problematisch.
[0006] DE 17 61 134 schließlich offenbart eine von Einfachbetrieb auf Sammelbetrieb umstellbare
Falzvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen mit einem angetriebenen Falzzylinder.
Bei dieser Konfiguration sind in eine als Schleife ausgebildete Kurvennut einer Steuerscheibe
mehrere an der diametral gegenüberliegende nach innen gerichtete Kurvenvorsprünge
eingelassen. Ferner ist ein Zahnradschaltgetriebe vorgesehen, mit welchem das Drehzahlverhältnis
der Drehzahl der Steuerscheibe in Bezug auf die Drehzahl des Falzzylinders einstellbar
ist. Der entscheidende Nachteil dieser Falzvorrichtung liegt in der raumgreifenden
Dimensionierung des Zahnradschaltgetriebes, welches eine unvertretbar hohe Anzahl
geradverzahnter Zahnräder umfaßt, die die Fertigungskosten negativ beeinflussen.
[0007] Ausgehend von den skizzierten Konstruktionen des Standes der Technik, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Umstellen von Sammel- auf Nichtsammelbetrieb
an Schneid-/Sammelzylindern so zu verbessern, daß auf minimalem Bauraum mit wenigen
Komponenten eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist von besonderem Vorteil, daß durch ineinander
geschachtelte Anordnung der Kraftübertragungselemente eine kompakte Einheit geschaffen
werden konnte, bei der lediglich ein Kraftübertragungselement eine axiale Verschiebung
erfährt. Dadurch lassen sich der mechanische Aufwand äußerst gering und die Bauraumanforderungen
sehr niedrig halten.
[0010] In weiterführender Ausgestaltung des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens ist
vorgesehen, das zweite Kraftübertragungselement auf einem Wellenfortsatz des Schneid-/Sammelzylinders
axial verschiebbar zu gestalten. Daneben umfaßt das erste Kraftübertragungselement
eine erste Krafteinleitungsstelle, die als Außenverzahnung ausgebildet ist. Außerdem
ist im ersten Kraftübertragungselement eine zweite Krafteinleitungsstelle als Innenverzahnung
ausgeführt. Da der Kurvenkörper am ersten Kraftübertragungselement befestigt ist,
kann über dieses eine Rotationsbewegung in den Kurvenkörper eingeleitet werden. Dazu
ist das erste Kraftübertragungselement in Lagern einer Seitenwandbuchse drehbar aufgenommen
und gleichzeitig auf einem Lager am Wellenfortsatz aufgenommen. Dadurch ist eine stabile
Dreipunktlagerung verwirklicht, die zur Folge hat, daß mechanische Belastungsspitzen
sicher aufgenommen werden können. Die Dreipunktlagerung verhindert zudem ein Kippen
des ersten Kraftübertragungselementes bezogen auf seine Querachse am Wellenfortsatz.
[0011] Parallel zum Wellenfortsatz ist in einer Seitenwandbuchse eine Stummelwelle gelagert,
an welcher ein erste und ein zweite miteinander verbundene Verzahnung aufgenommen
sind. Das zweite Kraftübertragungselement ist mit der ersten Verzahnung in Eingriff
bringbar, wodurch die zweite Verzahnung den Antrieb in die Außenverzahnung des ersten
Kraftübertragungselementes eingeleitet wird. In dieser Betriebsstellung wird eine
Untersetzung der Drehzahl des Kurvenkörpers zur Drehzahl des Schneid-/Sammelzylinders
von 1:2 erreicht. Demnach rotiert der Kurvenkörper nur halb so schnell wie der Schneid-/Sammelzylinder,
so daß dessen Lagerungswelle der Punkturen nur bei jeder zweiten Umdrehung des Schneid-/Sammelzylinders
aktiviert wird.
[0012] Ist das zweite Kraftübertragungselement hingegen mit der Innenverzahnung des ersten
Kraftübertragungselementes in Eingriff gebracht, rotieren der Kurvenkörper und die
Umfangsfläche des Schneid-/Sammelzylinders mit gleicher Geschwindigkeit. Sind zuvor
die auf der Mantelfläche des Schneid-/Sammelzylinders angebrachte Markierung und die
gehäusefeste Markierung in Übereinstimmung gebracht worden und wird danach der Zahneingriff
hergestellt, verbleiben die Punkturen während der Rotation des Zylinders in ihrer
eingefahrenen Position; der besagte Zylinder fungiert dann lediglich als Schneidzylinder.
[0013] An der Stellachse der Sammelvorrichtung sind den Betriebspositionen des zweiten Kraftübertragungselementes
entsprechende Rastnuten ausgeführt, um das zweite Kraftübertragungselement in seinen
Arbeitspositionen zu verriegeln.
[0014] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung nachstehend detailliert erläutert.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau eines Falzapparates samt Schneid-/Sammelzylinder,
- Fig. 2
- die Funktionsweise des Schneid-/Sammelzylinders im Betriebsmodus "Nicht-Sammeln",
- Fig. 3a,b,c
- die Funktionsweise des Schneid-/Sammelzylinders im Betriebsmodus "Sammeln",
- Fig. 4a,b
- den Längsschnitt durch einen Schneid-/Sammelzylinder im Betriebsmodus "Sammeln"
- Fig. 5a,b
- den Längsschnitt durch einen Schneid-/Sammelzylinder im Betriebsmodus "Nicht-Sammeln"
[0016] Fig. 1 zeigt den Aufbau eines Falzapparates schematisch. Eine über eine Trichterwalze
1 in einen Trichter 2 einlaufende Materialbahn wird dort längsgefalzt. Danach wird
die längsgefalzte Materialbahn zwischen Zugwalzen 3 gepresst und gelangt von dort
aus in einen Zylinderspalt 19, der zwischen den Umfangsflächen eines Schneid-/Sammelzylinders
4 und eines Falzzylinders 5 gebildet wird. Der Falzzylinder 5 rotiert im Uhrzeigersinn,
der Schneid-/Sammelzylinder 4 entgegen des Uhrzeigersinnes; beide Zylinder besitzen
gleiche Umfangsgeschwindigkeit, wobei sich die Durchmesser des Falzzylinders 5 und
des Schneid-/Sammelzylinders 4 wie 2:1 verhalten.
[0017] Der Schneid-/Sammelzylinder 4 ist auf seinem Umfang einerseits mit einem Schneidmesser
6 versehen, während andererseits in unmittelbarer Nähe zum Schneidmesser 6 Punkturen
7 in die Mantelfläche des Schneid-/Sammelzylinders 4 eingelassen sind. Die Punkturen
7 bestehen aus nebeneinander angeordneten Punkturenstangen 21, die mittels Punkturenhebeln
8 an einer Lagerungswelle 9 aufgenommen sind. Der Falzzylinder 5 hingegen, in doppeltem
Durchmesser ausgeführt, ist miteinander gegenüberliegenden Falzmesserwellen 10 ausgerüstet,
die jeweils ein Falzmesser 11 aufnehmen. Um etwa 90
o am Umfang des Falzzylinders 1 versetzt, sind Messerbalken 12 aus Kautschuk und zwei
Punkturenreihen 13 aufgenommen. Diese wiederum befinden sich an den Enden von Punkturenhebeln
14, die ihrerseits an Punkturenwellen 15 gelagert sind.
[0018] Unterhalb des Falzzylinders 5 befindet sich ein Paar Falzwalzen 16, zwischen die
- je nach Betriebsmodus des Falzapparates - einzelne Exemplare oder übereinanderliegende
Exemplare durch die Falzmesser 11 eingestoßen werden. Die auf diese Art quergefalzten
Produkte werden über ein Schaufelrad 17 auf einem Auslageband 18 ausgelegt.
[0019] In Fig. 2 ist die Funktionsweise des Schneid-/Sammelzylinders 4 im Betriebsmodus
"Nicht-Sammeln" dargestellt.
[0020] Der in den Zylinderspalt 19 einlaufende Bahnbereich 20 wird von aus dem Falzzylinder
5 ausgefahrenen Punkturen ergriffen und am Umfang des Falzzylinders 5 gehalten. Nach
einer halben Zylinderumdrehung des Falzzylinders 5 fahren die Punkturen wieder in
den Falzzylinder 5 ein und der Bahnbereich 20 wird durch einen Schnitt zwischen Schneidmesser
6 und Messerbalken 12 zu einem abgetrennten Exemplar 20'. Durch ein Falzmesser 11,
welches an einer Falzmesserwelle 10 aufgenommen ist, wird das abgetrennte Exemplar
20' zwischen zwei Falzwalzen 16 eingestoßen und die ausgefahrenen Punkturen 13 ergreifen
von neuem einen herangeführten Bahnbereich 20. So erhält das Exemplar 20' einen quer
zum im Trichter 2 erzeugten Längsfalz verlaufenden weiteren Falz. Dann gelangen die
Exemplare 20' in die Taschen des Schaufelrades 17, von dem sie auf das Auslageband
18 ausgelegt werden. Im hier skizzierten Produktionsmodus "Nicht-Sammeln" sind die
Punkturen 7 außer Funktion, sie verbleiben in der Mantelfläche des Schneid-/Sammelzylinders
4 eingefahren.
[0021] Die Funktionsweise im Betriebsmodus "Sammeln" ist in den Fig. 3a, 3b, 3c dargestellt.
[0022] In der Darstellung gemäß Fig. 3a wird ein in den Zylinderspalt 19 einlaufender -
hier gestrichelt dargestellter - Bahnbereich 22 von ausgefahrenen Punkturen 7 am Schneid-/Sammelzylinder
4 ergriffen. Die Punkturen 13a und 13b des doppeltgroßen Falzzylinders 5 verbleiben
in ihrer eingefahrenen Position.
[0023] Im in Fig. 3b gezeigten Zustand hat sich der Falzzylinder 5 um eine halbe Umdrehung
gedreht, während der Schneid-/Sammelzylinder 4 eine ganze Umdrehung ausgeführt hat.
Dabei ist der gestrichelt gezeichnete Bahnbereich 22 komplett auf dem Umfang des Schneid-/Sammelzylinders
4 aufgenommen und wird nach dem Schnitt als Exemplar 22' bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt,
unmittelbar nach dem Schnitt des Schneidmessers 6, fahren die Punkturen 7, die über
Punkturenhebel 8 an einer Lagerungswelle 9 aufgenommen sind, in den Umfang des Schneid-/Sammelzylinders
4 zurück und geben somit das Exemplar 22' frei. Dieses wird unmittelbar danach zusammen
mit dem neu ankommenden Bahnbereich 23 von ausgefahrenen Punkturen 13b ergriffen.
Durch diesen "Punkturenwechsel" werden der Bahnbereich 23 und das Exemplar 22' übereinanderliegend
am Umfang des Falzzylinders 5 fixiert, bis dieser eine halbe Umdrehung ausgeführt
hat. In diesem Augenblick wird der Bahnbereich 23 durch einen Schnitt des Schneidmessers
6 mit dem Messerbalken 12 abgetrennt. Die die Exemplare 22' und 23' fixierenden Punkturen
13b fahren zurück in den Falzzylinder 5, bevor, wie Fig. 3c zu entnehmen ist, eines
der Falzmesser 11 die übereinanderliegenden Exemplare 22' und 23' in den Spalt zwischen
den Falzwalzen 11 einstößt. Mit 24 ist ein anschließend in den Zylinderspalt 19 einlaufender
Bahnbereich bezeichnet, der im Betriebsmodus "Sammeln" von ausgefahrenen Punkturenstiften
7 des Schneid-/Sammelzylinders 4 ergriffen wird.
[0024] In den Fig. 4a, b ist ein Längsschnitt durch einen Schneid-/Sammelzylinder samt eines
Details der Lagerungswelle dargestellt.
[0025] Der Antrieb des Schneid-/Sammelzylinders 4 erfolgt durch ein Antriebsritzel 26 und
wird über eine Antriebswelle mit Wellenfortsatz 35 übertragen. In einer Seitenwand
25 des Falzapparates ist eine Seitenwandbuchse 33 eingelassen, welche über Wälzlager
das erste Kraftübertragungselement 29 abstützt. Dieses ist gleichzeitig von einem
Wälzlager auf der Welle 35 des Schneid /Sammelzylinders 4 unterstützt. Am zylinderseitigen
Ende des ersten Kraftübertragungselementes 29 ist ein Kurvenkörper 27 befestigt, der
in einer Kurvenbahn 28 die Laufrollen 41 aufnimmt, mit welchen die Lagerungswellen
9 und damit die Punkturen 7, 21 aktivierbar sind.
[0026] An der Seitenwand 25 ist eine gehäusefeste Markierung 32 aufgenommen, welche mit
der Zylindermarkierung 36 in Übereinstimmung bringbar ist. Fluchten beide Markierungen
miteinander, sind die Punkturen 7 in die Mantelfläche des Schneid /Sammelzylinders
4 eingefahren.
[0027] Am ersten Kraftübertragungselement 29 sind zwei Krafteinleitungsstellen 29a, 29b
vorgesehen, die als Innen- bzw. Außenverzahnung ausgeführt sind. Auf dem Wellenfortsatz
35 befindet sich eine Schiebeverzahnung 34, welche das zweite Kraftübertragungselement
darstellt. Die Schiebeverzahnung 34 ist durch eine Verriegelung 30, die auf zwei Ringnuten
37, 38 einer Stellwelle 39 einwirkt, arretierbar; durch ein am Ende des Wellenfortsatzes
35 an der Stellwelle 39 aufgenommenes Handrad 31 ist die Schiebeverzahnung 34 koaxial
zum ersten Kraftübertragungselement 29 betätigbar. Parallel zum Wellenfortsatz 35
ist in der Seitenwandbuchse 33 eine Stummelwelle aufgenommen, auf welcher eine mit
zwei Verzahnungen 42, 43 vesehene Hülse aufgenommen ist. Die Schiebeverzahnung 34
ist sowohl mit der Verzahnung 43 als auch mit der Innenverzahnung 29b des ersten Kraftübertragungselementes
29 in Eingriff zu bringen, während die Verzahnung 42 andauernd mit der Außenverzahnung
29a des ersten Kraftübertragungselementes 29 kämmt.
[0028] Im in Fig. 4a gezeigten Zustand kämmt die Schiebeverzahnung 34 mit der Verzahnung
43. Dadurch leitet der Schneid-/Sammelzylinder 4 den Antrieb in die Verzahnung 43
ein. Von dieser fließt der Antrieb über die Verzahnung 42 mit kleinerem Durchmesser
an die Außenverzahnung 29a des ersten Kraftübertragungselementes 29 und damit in den
Kurvenkörper 27. Durch die Untersetzung der Verzahnung 42, 29a rotiert der Kurvenkörper
27 nur halb so schnell wie der Schneid-/Sammelzylinder 4, wodurch dessen Punkturen
7 nur bei jeder zweiten Umdrehung aus der Mantelfläche ausfahren und somit bei jeder
zweiten Umdrehung ein Exemplar auf seinem Umfang gesammelt werden kann.
[0029] Die Fig. 5a, b geben einen Längsschnitt durch den Schneid-/Sammelzylinder 4 im Modus
"Nicht-Sammeln" wieder. Der Unterschied zu Fig. 4a liegt in der anderen Arbeitsposition
der Schiebeverzahnung 34. Vor der vorzunehmenden Umstellung auf diese Betriebsart,
werden nach Fluchten der Markierungen 32 und 36 die Punkturen 7 in die Mantelfläche
des Schneid-/Sammelzylinders 4 eingefahren. Dann wird die Verriegelung 30 betätigt,
per Handrad 31 die Schiebeverzahnung 34 koaxial zum ersten Kraftübertragungselement
29 verschoben. In dieser Stellung ist die Schiebeverzahnung 34 durch die Verriegelung
30 und die Ringnut 38 arretiert. Nunmehr kämmt die Schiebeverzahnung 34 mit der Innenverzahnung
29b gleichen Teilkreisdurchmessers, wodurch sich ein Übersetzungsverhältnis von 1
gibt. Die Verzahnungen 42, 43 laufen leer mit, Kurvenkörper 27 und Schneid-/Sammelzylinder
4 rotieren mit derselben Umfangsgeschwindigkeit, die Punkturen 7 werden mithin nicht
betätigt, wodurch keine Exemplare auf dem Umfang des Schneid-/Sammelzylinders 4 gesammelt
werden, im Gegensatz zum Zustand in Fig. 4a.
[0030] Es leuchtet ein, daß nach dem geschilderten Prinzip auch andere Umfangsgeschwindigkeitsverhältnisse
zwischen Schneid-/Sammelzylinder 4 und Kurvenkörper 27 realisiert werden können; dies
hängt vom zur Verfügung stehenden Bauraum sowie von der Anzahl der Punkturenreihen
auf dem Umfang und den Durchmesserverhältnissen zwischen Falzzylinder 5 und Schneid-/Sammelzylinder
4 ab.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Trichterwalze
- 2
- Trichter
- 3
- Zugwalze
- 4
- Schneid-/Sammelzylinder
- 5
- Falzzylinder
- 6
- Schneidmesser
- 7
- Punktur
- 8
- Punkturhebel
- 9
- Lagerungswelle
- 10
- Falzmesserwelle
- 11
- Falzmesser
- 12
- Messerbalken
- 13
- Punkturen
- 14
- Punkturhebel
- 15
- Punkturenwelle
- 16
- Falzwalzen
- 17
- Schaufelrad
- 18
- Auslageband
- 19
- Zylinderspalt
- 20
- Bahnbereich
- 20'
- Exemplar (Modus ''Nicht-Sammeln'')
- 21
- Punkturstift
- 22
- Bahnbereich
- 22'
- Exemplar (Modus ''Sammeln'')
- 23
- Bahnbereich
- 23'
- Exemplar (Modus ''Sammeln'')
- 24
- Bahnbereich
- 25
- Seitenwand
- 26
- Antriebsritzel
- 27
- Kurvenkörper
- 28
- Kurvenbahn
- 29
- Hülse mit Doppelverzahnung
- 29a
- Außenverzahnung
- 29b
- Innenverzahnung
- 30
- Verriegelung
- 31
- Handrad
- 32
- Gehäusefeste Markierung
- 33
- Seitenwandbuchse
- 34
- Schiebeverzahnung
- 35
- Welle
- 36
- Zylindermarkierung
- 37
- Ringnut
- 38
- Ringnut
- 39
- Stellwelle
- 40
- Rollenhebel
- 41
- Laufrolle
- 42
- erste Verzahnung
- 43
- zweite Verzahnung
1. Vorrichtung zum Umstellen von Sammel- auf Nichtsammelbetrieb an einem Schneid-/Sammelzylinder
(4) eines Falzapparates für Rotationsdruckmaschinen, welcher von Sammelbetrieb auf
Nicht-Sammelbetrieb und umgekehrt umstellbar ist und in welchem mindestens eine Reihe
Punkturen (7) aufgenommen ist, deren Lagerungswelle (9) über eine Kurvenrolle (41)
aktivierbar ist, die in einem Kurvenkörper (27) abrollt, der einer Stirnseite des
Schneid-/Sammelzylinders (4) gegenüberliegend am Gehäuse (25) des Falzapparates verstellbar
aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umfangsgeschwindigkeitsverhältnis von Schneid-/Sammelzylinder (4) zum Kurvenkörper
(27) durch ein ein erstes Kraftübertragungselement (29) mit mindestens zwei Krafteinleitungsstellen
(29a, 29b) durchsetzendes und koaxial bewegbares zweites Kraftübertragungselement
(34) veränderbar ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kraftübertragungselement (34) auf einem Wellenfortsatz (35) des Schneid-/Sammelzylinders
(4) axial verschiebbar ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kraftübertragungselement (29) eine erste Krafteinleitungsstelle umfaßt,
die als Außenverzahnung (29a) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kraftübertragungselement (29) eine zweite Krafteinleitungsstelle umfaßt,
die als Innenverzahnung (29b) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurvenkörper (27) am ersten Kraftübertragungselement (29) befestigt ist.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kraftübertragungselement (29) in Lagern einer Seitenwandbuchse (33)
drehbar aufgenommen ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kraftübertragungselement (29) mit einem Lager auf dem Wellenfortsatz
(35) drehbar gelagert ist.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Wellenfortsatz (35) in der Seitenwandbuchse (33) eine Stummelwelle
gelagert ist, welche ein erstes Verzahnung (43) und eine damit verbundene zweite Verzahnung
(42) aufnimmt.
9. Vorrichtung gemäß den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kraftübertragungselement (34) mit dem ersten Verzahnung (43) in Eingriff
bringbar ist, wodurch das
zweite Verzahnung (42) mit der Außenverzahnung (29a) des ersten Kraftübertragungselementes
(29) kämmt.
10. Vorrichtung gemäß den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kraftübertragungselement (34) mit der Innenverzahnung (29a) des ersten
Kraftübertragungselementes (29) in Eingriff bringbar ist.
11. Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Kraftübertragungselement (34) in seinen Axialpositionen auf dem Wellenfortsatz
(35) in Rastnuten (37, 38) einer Stellwelle (39) verriegelbar ist.
12. Vorrichtung gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine gehäusefeste Markierung (32) am Gehäuse (25) mit einer Markierung (36)
auf dem Umfang des Schneid-/Sammelzylinders (4) in Übereinstimmung bringbar ist.