(19)
(11) EP 0 649 797 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.04.1995  Patentblatt  1995/17

(21) Anmeldenummer: 94115708.3

(22) Anmeldetag:  06.10.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 85/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 25.10.1993 DE 4336378

(71) Anmelder: Focke & Co. (GmbH & Co.)
D-27283 Verden (DE)

(72) Erfinder:
  • Focke, Heinz
    D-27283 Verden (DE)
  • Bretthauer, Hans-Jürgen
    D-28201 Bremen (DE)

(74) Vertreter: Bolte, Erich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Weichpackung für Zigaretten


    (57) Weichpackungen für Zigaretten, insbesondere Weichbecherpackungen erhalten eine zusätzliche Versteifung im Bereich einer Bodenwand (20) durch zwei- oder mehrlagige Ausbildung eines Becher-Zuschnitts (21, 22) im Bereich der Bodenwand (20). Die zwei- oder mehrlagige Versteifung des Becher-Zuschnitts (22) kann sich auch bis in den Bereich angrenzender Packungswandungen erstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Weichpackung für Zigaretten, insbesondere Weichbecherpackung, mit einem aus einem Zuschnitt aus faltbarem Verpackungsmaterial gebildeten becherförmigen Behälter Zur Aufnahme einer Zigaretten-Gruppe.

    [0002] Weichpackungen für Zigaretten sind vorwiegend als Weichbecherpackungen bekannt. Bei diesem Packungstyp ist eine Zigaretten-Gruppe in einen Innenzuschnitt aus Stanniol oder Papier vollständig eingehüllt. Ein so gebildeter Zigaretten-Block sitzt in dem oben offenen, becherförmigen Behälter. Dieser besteht üblicherweise aus Papier, kann aber auch aus ggf. mehrlagiger Folie gebildet sein.

    [0003] Ein Nachteil derartiger Weichpackungen, insbesondere der Weichbecherpackungen, ist die mangelnde Formstabilität. Vor allem nach Entnahme eines Teils der Zigaretten wird die äußere Gestalt der Weichbecherpackungen unansehnlich, da die formstabilisierende Wirkung durch den Packungsinhalt nicht mehr gegeben ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Weichpackungen für Zigaretten, insbesondere Weichbecherpackungen, so auszubilden, daß sie bei Erhaltung des äußeren Erscheinungsbilds und der Funktionalität eine erhöhte Formfestigkeit aufweisen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Weichpackung bzw. der becherförmige Behälter dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt mindestens im Bereich einer Bodenwand der Weichpackung bzw. des becherförmigen Behälters mehrlagig, insbesondere zweilagig ausgebildet ist.

    [0006] Bei der erfindungsgemäßen Weichpackung ist demnach das Verpackungsmaterial selbst mit einer die Formstabilität erhöhenden Versteifung versehen durch teilweise doppel- oder mehrlagige Ausbildung des Zuschnitts. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der ein entsprechend bemessener Zuschnitt für die Weichpackung bzw. für den Becher-Behälter durch Falten in einem Teilbereich zwei- oder mehrlagig ist. Der Zuschnitt erhält dabei eine streifenförmige Verstärkung, die bei der Fertigung der Weichpackung bzw. des Behälters eine örtliche Versteifung der Packung bewirkt. Die Verstärkung kann sich auch über die Bodenwand hinaus erstrecken im Bereich angrenzender Packungswände.

    [0007] Die Weichpackung bzw. der becherförmige Behälter kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung in mehreren Bereichen durch doppel- bzw. mehrlagige Ausbildung des Zuschnitts mit Verstärkungen versehen sein, insbesondere im Bereich der Bodenwand einerseits und im Bereich eines oberen Randes andererseits.

    [0008] Bei der Fertigung des Verpackungsmaterials wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß eine fortlaufende Materialbahn für die Zuschnitte mit einem durchgehenden Verstärkungsstreifen versehen wird, der insbesondere durch Umfalten oder durch Z-förmiges Falten der Materialbahn entsteht. Die Zuschnitte werden mit der fertigen Verstärkung von dieser Materialbahn abgetrennt.

    [0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    eine Weichbecherpackung für Zigaretten in perspektivischer Darstellung,
    Fig. 2
    einen Vertikalschnitt durch die Weichbecherpackung gemäß Fig. 1,
    Fig. 3
    den unteren, bodenseitigen Bereich der Weichbecherpackung im Vertikalschnitt, bei vergrößertem Maßstab,
    Fig. 4
    eine Darstellung entsprechend Fig. 2 für eine andere Ausführungsform einer Weichbecherpackung,
    Fig. 5
    eine Darstellung entsprechend Fig. 3 zum Ausführungsbeispiel der Fig. 4,
    Fig. 6
    eine fortlaufende Materialbahn zum Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und 3,
    Fig. 7
    einen Querschnitt durch die Materialbahn der Fig. 6,
    Fig. 8
    eine Materialbahn zum Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5,
    Fig. 9
    einen Schnitt durch die Materialbahn gemäß Fig. 8.
    Fig. 10
    einen Vertikalschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Weichpackung,
    Fig. 11
    den oberen, stirnseitigen Bereich der Packung gemäß Fig. 10 in vergrößertem Maßstab,
    Fig. 12
    eine analoge Darstellung des bodenseitigen Bereichs,
    Fig. 13
    einen Abschnitt einer fortlaufenden Materialbahn für eine Verpackung gemäß Fig. 10,
    Fig. 14
    einen Querschnitt durch die Materialbahn gemäß Fig. 13.


    [0010] Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele von Weichpackungen für Zigaretten betreffen zwei hinsichtlich des Grundaufbaus unterschiedliche Typen. Die Ausführungsformen gemäß Fig. 1 bis Fig. 9 sind typische Weichbecherpackungen aus mehreren bzw. zwei Zuschnitten. Fig. 11 bis Fig. 14 zeigen Einzelheiten einer Weichpackung aus lediglich einem Zuschnitt des Verpackungsmaterials.

    [0011] Eine typische Weichbecherpackung besteht aus einem äußeren, becherförmigen Behälter 10 und einer in einen Innenzuschnitt 11 eingehüllten Zigaretten-Gruppe 31 zur Bildung eines quaderförmigen Zigaretten-Blocks 12 als Packungsinhalt. Der Zigaretten-Block 12 ragt geringfügig oben, also an der offenen Seite, aus dem Behälter 10 heraus. In diesem Bereich ist üblicherweise eine Banderole 13 angebracht, die sich quer über eine Stirnwand 14 des Zigaretten-Blocks 12 bis in den Bereich einer angrenzenden Vorderwand 15 und Rückwand 16 des Behälters 10 erstreckt.

    [0012] Der Innenzuschnitt 11 umgibt die Zigaretten-Gruppe 31 vollständig. Der Innenzuschnitt 11 ist so ausgebildet, daß die Stirnwand 14 des Zigaretten-Blocks 12 aus Faltlappen gebildet ist, und zwar als Kuvert-Faltung. Der Innenzuschnitt 11 besteht aus Papier oder Stanniol

    [0013] Der becherförmige Behälter 10 besteht aus einem einstückigen Becher-Zuschnitt. Dieser definiert die großflächige Vorderwand 15 und die entsprechende Rückwand 16, schmale, aufrechte Seitenwände 18, 19 und eine durch Faltung gebildete Bodenwand 20.

    [0014] Zur Erhöhung der Formstabilität einer derartigen Weichbecherpackung sind im Bereich der Bodenwand 20 Materialverstärkungen vorgesehen. Diese bestehen bei den gezeigten Ausführungsbeispielen unmittelbar aus Teilen eines Becher-Zuschnitts 21, 22. Ein die Bodenwand 20 und ggf. angrenzende Bereiche bildender Teil der Becher-Zuschnitte 21, 22 ist zwei- oder mehrlagig ausgebildet, wodurch die erhöhte Steifigkeit des Materials gegeben ist.

    [0015] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 und Fig. 3 der Packungen ist eine Materialverstärkung lediglich im Bereich der Bodenwand 20 selbst gegeben. Alle die Bodenwand 20 bildenden Faltlappen, nämlich trapezförmige, einander teilweise überdeckende Längslappen 23 und 24 sowie an die schmalen Seitenwände 18, 19 anschließende Ecklappen 25, 26 bestehen aus zwei Lagen bzw. zwei Wandungen des Becher-Zuschnitts 21, insbesondere aus (dickerem) Papier. Die Bodenwand 20 hat dadurch eine deutlich höhere Steifigkeit als bei einlagiger Ausbildung.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 und Fig. 5 ist eine weitere Erhöhung der Formstabilität im Bereich der Bodenwand 20 durch doppellagige Ausbildung des Becher-Zuschnitts 22 auch im (unteren) Bereich von Vorderwand 15, Rückwand 16 sowie Seitenwänden 18 und 19 gegeben. Die Versteifung des Behälters 10 ist hier also dreidimensional ausgebildet.

    [0017] Die becherförmigen Behälter 10 werden aus rechteckigen Becher-Zuschnitten 21, 22 gefertigt, die von einer fortlaufenden Materialbahn 27, 28 abtrennbar sind. Ein in Längsrichtung verlaufender Randstreifen 29, 30 der Materialbahn 27, 28 dient zur Herstellung der Bodenwand 20 der abgetrennten Becher-Zuschnitte 21, 22. Die Materialverstärkung wird bereits an der Materialbahn 27, 28 hergestellt. Diese hat zu diesem Zweck eine größere Ausgangsbreite als die der Becher-Zuschnitte 21, 22. Der in Längsrichtung der Materialbahn 27, 28 verlaufende Randstreifen 29, 30 wird umgefaltet bis zur Anlage an der Innenseite der Materialbahn. Der von der so ausgebildeten Materialbahn 27, 28 abgetrente Becher-Zuschnitt 21, 22 ist unmittelbar für den Faltprozeß vorbereitet.

    [0018] Die Materialverstärkung, nämlich der Randstreifen 29, 30, kann durch vorzugsweise vollflächige Klebung mit dem übrigen Teil des Becher-Zuschnitts 21, 22 verbunden sein. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Steifigkeit. Bei mehrschichtigen Folien für die Herstellung des becherförmigen Behälters 10 kann der Randstreifen 29, 30 auch durch thermisches Siegeln einer Kunststoffschicht fixiert sein.

    [0019] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und 7 entspricht der Randstreifen 29 hinsichtlich der Breite einem Streifen der Materialbahn 27 für die Herstellung der Bodenwand 20. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 und 9 geht es um die Fertigung von Becher-Zuschnitten 21, 22 für eine Verpackung gemäß Fig. 4 und 5. Der Randstreifen 30 hat hier eine größere Breite und erstreckt sich in den Bereich der angrenzenden aufrechten Packungswandungen unter Bildung eines Verstärkungsstreifens 32 im Bereich derselben.

    [0020] Für eine weitere Erhöhung der Formstabilität der Verpackung im Bereich der Bodenwand kann zusätzlich oder alternativ auch der Innenzuschnitt 11 im Bereich der Bodenwand 20 doppel- oder mehrlagig ausgebildet sein.

    [0021] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 bis Fig. 14 zeigt Einzelheiten einer modifizierten Weichbecherpackung aus einem einzigen Zuschnitt 17 aus Papier, Folie oder anderem dünnen Verpackungsmaterial. Die Bodenwand 20 dieser Verpackung ist in gleicher Weise ausgebildet wie die des Ausführungsbeispiels der Fig. 4 und Fig. 5. Der Randstreifen 30 des Zuschnitts 17 ist im Bereich der Bodenwand 20 so dimensioniert, daß sich Verstärkungsstreifen als Randbereiche des Randstreifens 30 an der Innenseite von Vorderwand 15, Rückwand 16 und Seitenwänden 18, 19 erstrecken.

    [0022] Ein oberer, stirnseitiger Bereich des Zuschnitts 17 ist bei diesem Beispiel ebenfalls mit einer ringsherumlaufenden Verstärkung 33 versehen. Diese ist hier durch mehrlagige Ausbildung des Zuschnitts 17, nämlich durch eine Z-förmige Faltung - Z-Faltung 34 - erzeugt. Faltschenkel der Z-Faltung 34 liegen an der Innenseite des Zuschnitts 17. Dadurch wird eine ringsherumlaufende, obere, außenliegende Faltkante 35 geschaffen. An einem inneren Faltschenkel 36 der Z-faltung 34 schließen im Bereich der Stirnwand 14 liegende Faltlappen 37, 38 an. Der Faltschenkel 34 ragt geringfügig über die Faltkante 35 hinweg. Es entsteht dadurch ein außen freiliegender Sichtstreifen 39 des Faltschenkels 36. Der Sichtstreifen 39 sowie die anschließenden Faltlappen 37, 38 sind zweckmäßigerweise farblich bzw. hinsichtlich anderer Qberflächengestaltungen von dem Zuschnitt 17 im übrigen abgesetzt. Insbesondere können Sichtstreifen 39 und Faltlappen 37, 38 silberfarben gestaltet sein, so daß der Eindruck entsteht, die Zigarettengruppe 31 sei durch einen separaten Innenzuschnitt umhüllt, wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis Fig. 9.

    [0023] Eine Materialbahn 40 zum Herstellen von Zuschnitten 17 für Verpackungen gemäß Fig. 10 weist zwei in Längsrichtung der Materialbahn 40 verlaufende streifenförmige Materialverstärkungen auf, nämlich Faltungen. Es handelt sich dabei zum einen um den Randstreifen 30 und zum anderen um die fertige, durchlaufende Z-Faltung 34.

    [0024] Die Gestaltung der Verpackung mit einer Verstärkung am oberen stirnseitigen Rand des Behälters 10, insbesondere durch Z-Faltung 34, kann auch bei Ausführungen gemäß Fig. 1 bis 9 zur Anwendung kommen, also mit einer zusätzlichen Innenumhüllung aus einem Innenzuschnitt 11.


    Ansprüche

    1. Weichpackung für Zigaretten, insbesondere Weichbecherpackung, mit einem aus einem Zuschnitt (17, 21, 22) aus faltbarem Verpackungsmaterial gebildeten becherförmigen Behälter (10) zur Aufnahme einer Zigaretten-Gruppe (31), dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (17, 21, 22) mindestens im Bereich einer Bodenwand (20) des becherförmigen Behälters (10) mehrlagig, insbesondere zweilagig ausgebildet ist.
     
    2. Weichpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Faltlappen der Bodenwand (20), nämlich Längslappen (23, 24) und Ecklappen (25, 26) zwei- oder mehrlagig ausgebildet sind.
     
    3. Weichpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Becher-Zuschnitte (21, 22) einen zur Bildung der Bodenwand (20) dienenden, verstärkten Materialstreifen bzw. Randstreifen (29, 30) aufweisen, insbesondere durch zwei- oder mehrlagige Ausbildung der Becher-Zuschnitte (21, 22) im Bereich des Randstreifens (29, 30).
     
    4. Weichpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer bis in den Bereich von Vorderwand (15), Rückwand (16) sowie Seitenwänden (18, 19) sich erstreckenden Materialverstärkung des becherförmigen Behälters (10) der Becher-Zuschnitt (22) einen insbesondere durch Umfalten gebildeten zwei- oder mehrlagigen Randstreifen (30) aufweist, dessen Breite größer ist als die der Faltlappen der Bodenwand (20).
     
    5. Weichpackung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Materialverstärkung bildenden zusätzlichen Lagen durch insbesondere vollflächige Klebung oder - bei thermisch siegelbaren Folien bzw. Beschichtungen - durch vollflächiges Siegeln mit dem Becher-Zuschnitt (21, 22) verbunden sind.
     
    6. Weichpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine (weitere) Materialverstärkung im Bereich oberhalb der Bodenwand (20), insbesondere an einem oberen, einer Stirnwand (14) zugekehrten Randbereich des Zuschnitts (17), vorzugsweise durch mehrlagige, insbesondere Z-förmige Faltung (Z-Faltung 34).
     
    7. Weichpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (14) durch den einstückigen Zuschnitt (17) gebildet ist, vorzugsweise derart, daß Faltlappen (37, 38) der Stirnwand (14) mit einem inneren Faltschenkel (36) der Z-Faltung (34) einstückig verbunden sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht