[0001] Die Erfindung betrifft einen flexiblen Behälter mit wenigstens einer Hebeschlaufe,
dessen Mantel an zwei im Bereich der oberen Kante des Behälters zusammengerafft und
unter Ausbildung der Hebeschlaufe miteinander verbunden ist.
[0002] Aus der EP-PS 118 112 sind derartige flexible Behälter bekannt geworden, wobei die
Hebeschlaufe aus der durchgehenden Gewebebahn gebildet wird, die im Bereich der Hebeschlaufe
zusammengerafft wird und deren Enden im Bodenbereich unter Bildung des Sackes vernäht
werden. Zur Vermeidung von Abtrieb müssen die so gebildeten Schlaufen mit einer Schutzhülle
umwickelt werden, was aufwendig ist.
[0003] Aus der GB-OS 2 042 469 ist ein flexibler Behälter bekannt geworden, bei dem die
Hebeschlaufe dadurch gebildet wird, daß einander gegenüberliegende kleinere Abschnitte
des sackbildenden Gewebes im Bereich der Einfüllöffnung zusammengerafft und gegebenenfalls
mit einer Einlage zusammengenäht werden. Die Tragkraft eines solchen Behälters ist
eingeschränkt, da nur ein Teil der Längsfäden des Gewebes vom Gesamtgewicht des Behälters
samt Füllgut belastet wird. Weiters ist diese Hebeschlaufe gegen Abrieb nicht geschützt.
[0004] Der erfindungsgemäße flexible Behälter ist in erster Linie dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den zusammengerafften Abschnitten ein Schlaufenteil vorgesehen ist. In
bevorzugter Weise wird der Schlaufenteil an seinen beiden Enden mit dem jeweils zusammengerafften
zugeordneten Abschnitt mittels einer Naht vernäht und weiters ist bevorzugt der Schlaufenteil
ein Gewebeschlauch, dessen Enden die Enden der zusammengerafften Abschnitte aufnehmen.
Bevorzugt ist der Gewebeschlauch ein nahtloses Rundgewebe.
[0005] Die in Sackhöhe laufenden Gewebefäden des flexiblen Behälters laufen bevorzugt zur
Gänze in die Hebeschlaufe ein, wobei der Behälter zur Ausbildung einer Einfüllöffnung
an der oberen Kante geschlitzt sein kann. Es kann im Rahmen der Erfindung aber auch
ein Teil der oberen Kante des Behälters als Einfüllöffnung stehenbleiben, sodaß ein
Schlitz nicht notwendig ist. Der Behälter kann an der oberen Kante durch ein Deckteil
abgeschlossen sein, der eine verschließbare Manschette aufweist.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Zeichnungen sind schematisch gehalten. Fig. 1 ist die Schrägansicht eines flexiblen
Behälters vor Ausbildung der Hebeschlaufe. Fig. 2 zeigt den Vorgang der Bildung der
Hebeschlaufe. Fig. 3 zeigt in Seitenansicht eine Ausführungsform des fertigen Behälters.
Fig. 4 ist die abgebrochene Darstellung des oberen Teils einer weiteren Ausführungsform
des flexiblen Behälters.
[0007] Gemäß vorliegender Erfindung wird der flexible Behälter so hergestellt, daß er oben
über den gesamten Querschnitt offen steht. Sodann werden zwei gegenüberliegende Bereiche
des Behälters zusammengerafft, sodaß der überwiegende Teil der Längsfasern in die
zusammengerafften Abschnitte läuft. Die beiden zusammengerafften Gewebeabschnitte
werden sodann mit einem Schlaufenteil, der aus einem röhrenförmigen Gewebeschlauch
besteht, der die zusammengerafften Abschnitte zu beiden Seiten zur Gänze umschließt
und mit diesen vernäht wird, zu einer Hebeschlaufe verbunden.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des flexiblen Behälters vor der Ausbildung der
Hebeschlaufe. Der Mantel 1 besteht bevorzugt aus einem Rundgewebe und von unten wird
der Boden 2 durch eine Naht mit dem Mantel 1 verbunden. Der Mantel kann gegebenenfalls
auch aus einem Flachgewebe bestehen, das durch die Naht 3 zu einem Schlauch verbunden
ist. Die Behälteröffnung 4 ist offen und durch die obere Kante 13 ist der Mantel 1
abgeschlossen.
[0009] Die Gewebeabschnitte 5, 6 des Behälters werden an der oberen Kante 13 jeweils zusammengerafft,
wie dies in Fig. 2 zu erkennen ist. Der aus eine schlauchförmigen Rundgewebe bestehende
Schlaufenteil 7 wird mit seinen beiden Enden über die zusammengerafften Abschnitte
5, 6 geschoben und durch eine Naht 8 fest verbunden.
[0010] Fig. 3 zeigt den so gebildeten Sack mit Füllgut beim Anheben. Bei dieser Ausführungsform
wird der Behälter zwischen den beiden Enden des Schlaufenteils 7 etwas nach unten
geschlitzt (Schlitz 9), sodaß eine Einfüllöffnung 10 gegeben ist, durch die das Füllgut
eingefüllt und eventuell auch wieder ausgefüllt werden kann.
[0011] Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform im Bereich der Hebeschlaufe. Dabei ist der
obere Teil des Gewebesackes nicht vollständig von beiden Seiten her zusammengerafft,
sondern es bleibt ein freier Bereich 14 der oberen Kante des Mantels. Bei dieser Ausführungsform
laufen somit nicht alle in Höhe des Sackes verlaufende Gewebefäden in die Hebeschlaufe
ein. Die Behälteröffnung 4 ist durch einen Deckteil 11 abgeschlossen, der mit dem
Mantel 1 vernäht ist. Eine Manschette 12 bildet die Einfüll- und Ausfüllöffnung und
kann mit dem Band 15 verschlossen werden.
[0012] In Fig. 4 sind als Alternative für die Ausbildung des Mantels 1 zwei Nähte 16 eingezeichnet,
wobei der Behälter aus Flachbahnen mittels dieser Nähte 16 an den Kanten zusammengenäht
ist. In bevorzugter Weise laufen diese Nähte 16 in die Hebeschlaufe, um die Festigkeit
des Behälters zu erhöhen.
[0013] Der Schlaufenteil 7 kann ebenfalls aus einem Rundgewebe oder auch aus einem zu einem
Schlauch vernähten Flachgewebe gebildet sein. Bevorzugt ist ein Rundgewebe.
[0014] Die erfindungsgemäße Konstruktion weist den Vorteil auf, daß der größte Teil der
Längsfasern des Gewebes belastet wird, sodaß maximale Belastbarkeit des Behälters
möglich ist. Der Schlaufenteil 7 kann aus einem festeren oder verschleißfesteren Gewebe
bestehen, um den Beanspruchungen durch die Hebewerkzeuge wie z. B. Gabelstappler usw.
besser gerecht zu werden, ohne das Gewebematerial des gesamten Sackes fester herstellen
zu müssen, als es der Beladefähigkeit entspricht.
1. Flexibler Behälter mit wenigstens einer Hebeschlaufe, dessen Mantel an zwei Abschnitten
im Bereich der oberen Kante des Behälters zusammengerafft und unter Ausbildung der
Hebeschlaufe miteinander verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zusammengerafften
Abschnitten (5, 6) ein Schlaufenteil (7) vorgesehen ist.
2. Flexibler Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlaufenteil
(7) an seinen beiden Enden mit dem jeweils zugeordneten zusammengerafften Abschnitt
(5, 6) mittels der Naht (8) vernäht ist.
3. Flexibler Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlaufenteil
(7) ein Gewebeschlauch ist, dessen Enden die Enden der zusammengerafften Abschnitte
(5, 6) aufnehmen.
4. Flexibler Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebeschlauch
ein nahtloses Rundgewebe ist.
5. Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
wesentlichen alle in Sackhöhe laufenden Gewebefäden in die Hebeschlaufe einlaufen
und daß der Behälter zur Ausbildung einer Einfüllöffnung an der oberen Kante geschlitzt
ist (Schlitz 9).
6. Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den zusammengerafften Abschnitten (5, 6) eine Einfüllöffnung (10) verbleibt.
7. Flexibler Behälter nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter an der oberen Kante durch ein Deckteil (11) abgeschlossen ist, der eine
verschließbare Manschette (12) aufweist.
8. Flexibler Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (1) des Behälters eine oder mehrere der Höhe nach verlaufende Nähte
(3, 16) aufweist, die in die Hebeschlaufe einlaufen.