[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadentrennvorrichtung einer Ringspinn- oder -zwirnspindel
mit einem kegelstumpfmantelförmigen Fadentrennmesser, das an seiner unteren Kante
eine durch Anschliff nur der Außenseite gebildete Schneide aufweist.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits eine derartige Fadentrennvorrichtung bekannt (DE
40 15 707 C2), welche ein Fadentrennmesser aufweist, das zwischen einer Hülsenaufnahme
der Spindel und einer zum Festlegen eines Abspinnfadens dienenden Aufwickelstelle
angeordnet ist. Dieses Fadentrennmesser ist mit einem von der Spindel in radialer
Richtung abragenden Rand ausgestaltet und besitzt im wesentlichen kegelstumpfartige
Gestalt.
[0003] Das Herstellen eines derartigen Fadentrennmessers ist kostenaufwendig: Der Kegelbereich
besitzt einen Öffnungswinkel von 45°, wobei die Schneidkante von beispielsweise 30°
einen Freiwinkel von 15° erfordert. Aufgrund dieser speziellen Konfiguration müssen
bisher die Fadentrennmesser einzeln geschliffen werden.
[0004] Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer
Fadentrennvorrichtung der eingangs genannten Art ein Fadentrennmesser so zu gestalten,
daß es bei einfachem Aufbau mit geringem Kostenaufwand herstellbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schleiffläche der Schneide
in einem Zylindermantel liegt und daß der Öffnungswinkel des Fadentrennmessers 20°
bis 30° beträgt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß mehrere erfindungsgemäße Fadentrennmesser
zum Paket zusammengefaßt und gemeinsam geschliffen werden können, wobei dennoch ein
Schneidwinkel von 30° bis 20° entsteht. Daraus resultiert eine erhebliche Reduzierung
der Herstellungskosten.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann bei einer Fadentrennvorrichtung, bei
welcher das Fadentrennmesser einen auf die Spindel aufsetzbaren Lagerbereich und darunter
den Kegelstumpfbereich aufweist, der Lagerbereich als rechtwinkelig zur Spindellängsachse
angeordnete, mit einer Öffnung zur Aufnahme der Spindel versehene Plattenebene ausgebildet
sein, an deren Außenumfang der Kegelstumpfbereich anschließt.
[0007] Damit ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung in der Herstellung des erfindungsgemäßen
Fadentrennmessers. Beispielsweise sind folgende Verfahrensschritte vorgesehen: Ausstanzen
einer Ringscheibe aus entsprechendem Stahlblech, kegeliges Abkanten des äußeren Randes
der Ringscheibe, Härten der Kegelscheiben, Zusammenfügen der Kegelscheiben zu einem
Paket sowie Überschleifen des Kegelscheibenpaketes an seinem Außenumfang durch eine
Schleifscheibe oder eine Schleifwalze.
[0008] Um zu gewährleisten, daß die Fadentrennmesser während des Schleifvorganges möglichst
nur im Bearbeitungsbereich aneinanderliegen, können in dem Lagerbereich Distanzhalter
für aus Stahlblech bestehende angrenzende Fadentrennmesser eingeformt sein. Diese
Distanzhalter können beispielsweise im Lagerbereich angeordnete Noppen, im Bereich
der Öffnung vorhandene Nasen oder selbständige, im Lagerbereich des Fadentrennmessers
aufliegende Distanzringe sein.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht - wie vorstehend angegeben - die
Möglichkeit der Anordnung mehrerer Fadentrennmesser zu einem Scheibenpaket, bei welchem
ein Teil der Innenwandung des Kegelstumpfbereichs eines Fadentrennmessers auf der
Außenwandung des Kegelstumpfbereichs des angrenzenden Fadentrennmessers aufliegt und
die Lagerbereiche der Fadentrennmesser über die Distanzhalter im Abstand voneinander
angeordnet sind. Infolge der Höhe der Distanzhalter berühren sich die zu einem Scheibenpaket
zusammengefaßten Fadentrennmesser vorteilhafterweise nur in einer Teilfläche des Kegelstumpfbereichs.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die Möglichkeit, in die gehärteten
Scheiben an sich bekannte V-Nuten einzufräsen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0012] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Fadentrennvorrichtung;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht eines Fadentrennmessers, teils geschnitten;
- Fig. 3, 4 und 5
- drei Möglichkeiten der Anbringung von Distanzhaltern zwischen zu einem Scheibenpaket
zusammengefaßten Fadentrennmessern.
[0013] In Fig. 1 ist eine Fadentrennvorrichtung 1 im Bereich einer Ringspinn- oder -zwirnspindel
2 dargestellt. Auf der Spindel 2, welche im unteren Abschnitt mit einem Unterwindebereich
4 ausgestattet ist, lagert eine schematisch dargestellte Hülse 3. Unterhalb dieser
Hülse 3 befindet sich unter einer Abdeckung 19 ein Fadentrennmesser 5, welches in
der Lage ist, einen Abspinnfaden 6 durchzutrennen, der zwischen dem Unterwindebereich
4 und der Hülse 3 festgespannt ist und in diesem Bereich freiliegt.
[0014] Fig. 2 zeigt das erfindungsgemäße Fadentrennmesser 5 in vergrößerter Ansicht, teils
geschnitten. Wie ersichtlich, weist dieses Fadentrennmesser 5 einen Lagerbereich 10
auf, welcher rechtwinklig zur Spindelängsachse A-A verläuft. Dieser Lagerbereich 10
ist mit einer Öffnung 11 zur Aufnahme der Spindel 2 versehen und bildet eine horizontale
Plattenebene.
[0015] An den Lagerbereich 10 schließt außenseitig ein Kegelstumpfbereich 12 in Mantelform
an. Dieser Kegelstumpfbereich 12 ist an seiner Außenseite 7 in Form eines Zylindermantels
9 ausgebildet, wodurch sich an der unteren Kante eine Schneide 8 ergibt. Die Außenseite
7 bildet eine Schleiffläche zur Herstellung der Schneide 8. Aus Fig. 2 geht weiter
hervor, daß zwischen dem Kegelstumpfbereich 12 und dem Zylindermantel 9 ein Öffnungswinkel
α vorliegt, welcher 20° bis 30° beträgt.
[0016] Infolge der in Fig. 2 dargestellten Konfiguration, wonach die Schleiffläche der Schneide
8 in einem Zylindermantel 9 liegt und der Öffnungswinkel α des Fadentrennmessers 5
20° bis 30° beträgt, besteht nach Fig. 3, 4 und 5 die Möglichkeit, mehrere Fadentrennmesser
5, 5' usw. zu einem Scheibenpaket S zusammenzufügen. Bei diesem Scheibenpaket S liegt
ein Teil der Innenwandung 14 des Kegelstumpfbereichs 12 eines Fadentrennmessers 5
auf der Außenwandung 13 des Kegelstumpfbereichs 12 des angrenzenden Fadentrennmessers
5'.
[0017] Die Lagerbereiche 10 der einzelnen Fadentrennmesser 5 bzw. 5' liegen über Distanzhalter
im Abstand voneinander. Hierbei ist die Höhe der Distanzhalter so bemessen, daß sich
die zu dem Scheibenpaket S zusammengefaßten Fadentrennmesser 5, 5' usw. nur in einer
Teilfläche des Kegelstumpfbereichs 12 berühren.
[0018] Nach Fig. 3 sind die Distanzhalter als im Lagerbereich 10 angeordnete Noppen 15 bzw.
15' ausgebildet. Die Noppen benachbarter Fadentrennmesser 5, 5' sind hierbei z.B.
seitlich gegeneinander versetzt, so daß ein sicheres Aufruhen der die Distanzhalter
darstellenden Noppen auf den betreffenden Lagerbereich 10 des darunterliegenden Fadentrennmessers
gewährleistet ist.
[0019] Statt der in Fig. 3 dargestellten Noppen 15, 15' besteht nach Fig. 4 auch die Möglichkeit,
daß die Distanzhalter als im Bereich der Öffnung 11 angeordnete Nasen 16 ausgebildet
sind, welche sich auf Flächen 17 bzw. 17' des angrenzenden Fadentrennmessers 5 bzw.
5' abstützen.
[0020] Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten jeweiligen Ausführungsmöglichkeit sind die
Distanzhalter einstückig mit dem jeweiligen Fadentrennmesser 5 bzw. 5' gestaltet und
werden während der Herstellung des äußeren Randes der Ringscheibe, d.h. des Kegelstumpfbereichs
12 über ein entsprechendes Werkzeug eingeformt.
[0021] Nach Fig. 5 besteht die Möglichkeit, daß die Distanzhalter als auf dem Lagerbereich
10 des Fadentrennmessers 5 bzw. 5' aufliegende, selbständige Distanzringe 18 ausgebildet
sind. Auch hierdurch ist es möglich, die einzelnen Fadentrennmesser vor dem Überschleifen
des Außenrandes im Kegelstumpfbereich 12 übereinander zu einem Scheibenpaket S zusammenzufassen.
[0022] Nachdem beispielsweise gemäß Fig. 3 bis 5 die einzelnen Fadentrennmesser 5 bzw. 5'
zu einem Kegelscheibenpaket S zusammengefaßt sind, erfolgt das Überschleifen dieses
Paketes an seinem Umfang mit einer nicht näher dargestellten Schleifscheibe bzw. Schleifwalze.
Aus Fig. 4 ist der Bereich 20 erkennbar, welcher zunächst bei Bildung des Scheibenpakets
S vorhanden ist und dann bei Überschleifen mit Hilfe eines nicht näher dargestellten
Schleifwerkzeuges bis zur Außenseite 7, d.h. dem Zylindermantel 9, abgearbeitet wird.
Damit ergibt sich auf einfache Weise die Herstellung der Schneide 8 bei einer größeren
Anzahl von Fadentrennmessern 5, 5' in einem einzigen Arbeitsgang.
[0023] Erfindungsgemäß besteht fakultativ weiterhin die Möglichkeit eines zur Schleifachse
parallelen Einschleifens von V-Nuten mittels einer Schleifscheibe mit V-förmigem Schleifprofil
(nicht näher dargestellt).
[0024] Nach der endgültigen Fertigstellung der zu dem Scheibenpaket zusammengefaßten Fadentrennmesser
5, 5' usw. wird dieses Scheibenpaket S zerlegt, so daß die einzelnen Fadentrennmesser
in einsatzfähiger Form vorliegen.
1. Fadentrennvorrichtung einer Ringspinn- oder -zwirnspindel mit einem kegelstumpfmantelförmigen
Fadentrennmesser, das an seiner unteren Kante eine durch Anschliff nur der Außenseite
gebildete Schneide aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleiffläche der Schneide (8) in einem Zylindermantel (9) liegt und
daß der Öffnungswinkel (α) des Fadentrennmessers (5) 20° bis 30° beträgt.
2. Fadentrennvorrichtung nach Anspruch 1, bei welchem das Fadentrennmesser einen auf
die Spindel aufsetzbaren Lagerbereich und darunter den Kegelstumpfbereich aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lagerbereich (10) als rechtwinkelig zur Spindellängsachse (A-A) angeordnete,
mit einer Öffnung (11) zur Aufnahme der Spindel (2) versehene Plattenebene ausgebildet
ist, an deren Außenumfang der Kegelstumpfbereich (12) anschließt.
3. Fadentrennvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Lagerbereich (10) Distanzhalter für aus Stahlblech bestehende, angrenzende
Fadentrennmesser (5, 5') eingeformt sind.
4. Anordnung mehrerer Fadentrennmesser nach einem der vorhergehenden Ansprüche zu einem
Scheibenpaket (S), bei welchem ein Teil der Innenwandung (13) des Kegelstumpfbereichs
(12) eines Fadentrennmessers (5) auf der Außenwandung (14) des Kegelstumpfbereichs
(12) des angrenzenden Fadentrennmessers (5) aufliegt und die Lagerbereiche der Fadentrennmesser
(5, 5') über die Distanzhalter im Abstand voneinander liegen.
5. Fadentrennvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzhalter als im Lagerbereich (10) angeordnete Noppen (15, 15') ausgebildet
und daß die Noppen benachbarter Fadentrennmesser (5, 5') gegeneinander versetzt sind.
6. Fadentrennvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzhalter als im Bereich der Öffnung (11) angeordnete Nasen (16) ausgebildet
sind, welche sich auf Flächen (17, 17') des angrenzenden Fadentrennmessers abstützen.
7. Fadentrennvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzhalter als auf dem Lagerbereich (10) des Fadentrennmessers (5, 5')
aufliegende, selbständige Distanzringe (18) ausgebildet sind.
8. Fadentrennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Höhe der Distanzhalter sich die zu einem Scheibenpaket (S) zusammengefaßten
Fadentrennmesser (5, 5') nur in einer Teilfläche des Kegelstumpfbereichs (12) berühren.
9. Fadentrennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch V-Nuten am Umfang des Kegelstumpfbereichs (12).
10. Fadentrennvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
zylindrisches Überschleifen des Außenrandes des Kegelscheibenpakets (S) im Kegelstumpfbereich
(12) zur Herstellung der Schneide (8).