[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauelement zur Herstellung von Stahlbetondecken oder Stahlbetonwänden,
mit einer Grundplatte, einer der Grundplatte zugeordneten Bewehrung und einem die
Bewehrung mit der Grundplatte verbindenden, an der Grundplatte festgelegten Abstandhalter,
Bauelemente der in Rede stehenden Art sind seit geraumer Zeit aus der Praxis bekannt.
Aus der EP 0 164 330 B1 ist bereits ein vorgefertigtes Schalungselement zur Herstellung
von Stahlbetondecken bekannt, das im wesentlichen aus einer Bauplatte mit Bewehrung
besteht. Die Stahlgitterträger der Bewehrung werden von konstruktiv aufwendigen Haltern
getragen. Die Halter sind pilzförmig ausgebildet und mit der Bauplatte kraftschlüssig
verbunden. Diese Halter werden von Längs- bzw. Zugstäben hintergriffen. Zwei im wesentlichen
parallel zueinander verlaufende Zugstäbe werden dazu auf die "Pilzköpfe" der Halter
aufgelegt und rasten nach einer Preßkraftbeaufschlagung hinter dem Pilzkopf ein. Auf
diese Weise wird eine unlösbare Verbindung zwischen der Bewehrung und den Haltern
hergestellt.
[0002] Nachteilig bei diesem Schalungselement ist der mit hohen Fertigungskosten verbundene
komplizierte Aufbau der Halter. Mit den hohen Fertigungskosten erhöhen sich auch die
Kosten des Schalungselements bzw. der zu fertigenden Decke insgesamt. Hinsichtlich
der Arbeitsintensität aufwendig ist aber auch der Fertigungsaufwand des bekannten
Schalungselementes selbst. Zunächst ist es nämlich notwendig, die Halter in korrektem
Abstand auf der Bauplatte aufzusetzen, diese anschließend mit der Bodenplatte zu verschrauben,
um danach die Bewehrung zu montieren. Folglich sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich,
um ein bekanntes Schalungselement herzustellen. Damit verbunden ist ebenfalls ein
erheblicher Zeitaufwand, was wiederum die Kosten erhöht.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bauelement zur Herstellung von
Stahlbetondecken oder ggf. Stahlbetonwänden anzugeben, bei dem eine schnelle und einfache
Montage der Bewehrung auf einer Grundplatte mit einfachen technischen Mitteln möglich
ist.
[0004] Das erfindungsgemäße Bauelement ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gekennzeichnet.
Danach ist das in Rede stehende Bauelement derart ausgebildet, daß der Abstandhalter
integraler Bestandteil der Bewehrung ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß eine einfache und zeitsparende Montage der
Bewehrung auf der Grundplatte dann möglich ist, wenn die Anzahl der Einzelteile des
Bauelements verringert ist. Weiter ist erkannt worden, daß eine Reduktion der Einzelteile
des Bauelements dann erfolgen kann, wenn auf einen separaten Abstandhalter verzichtet
wird. Schließlich ist erkannt worden, daß ein separater Abstandhalter dann entbehrlich
ist, wenn dieser Abstandhalter integraler Bestandteil der Bewehrung ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Bauelement bringt den enormen Vorteil mit sich, daß eine Fertigungslinie
zur Herstellung des Abstandhalters als Einzelteil komplett entfällt. Zudem entfällt
der zeitaufwendige Arbeitsgang des Positionierens etwaiger Abstandhalter auf der Grundplatte
bevor die Montage der Bewehrung erfolgen kann.
[0007] Zur Erzielung einer hohen Versteifungswirkung umfaßt die Bewehrung mindestens einen
Gitterträger. Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist aufgrund der gitterförmigen
Struktur des Trägers vorteilhafterweise ein Teil des Gitterträgers als Abstandhalter
ausgebildet. Bevorzugt wird ein räumlicher Gitterträger eingesetzt, der statisch stabil
auf die Grundplatte aufbringbar ist.
[0008] Der Gitterträger kann nun in unterschiedlicher Weise ausgeführt sein. Beispielsweise
können zwei Gitterleisten im Sinne eines V-Profils verbunden werden. Denkbar wären
weitere Profilarten wie U- oder X-Profile. Im Hinblick auf eine statisch besonders
stabile Ausgestaltung der Gitterträger ist es zweckmäßig, wenn die sich öffnenden
Bereiche der Gitterträger zur Grundplatte hinweisen.
[0009] Als integraler Bestandteil des Gitterträgers ist der Abstandhalter in weiter vorteilhafter
Weise durch Verlängerungen seitlicher Haltestege des Gitterträgers ausgebildet. Durch
seine Verlängerungen dient der Gitterträger demnach selbst als Abstandhalter.
[0010] Im Hinblick auf eine hohe Stabilität und gute Zugänglichkeit der Abstandhalter bzw.
der Verlängerungen sind diese gegenüber den seitlichen Haltestegen des Gitterträgers
nach außen abgewinkelt. Die Haltestege des Gitterträgers könnten dazu einem Biegevorgang
unterzogen werden. Der Außenwinkel zwischen den seitlichen Haltestegen und den Verlängerungen
weist zweckmäßigerweise einen Betrag auf, der eine Auflage der freien Enden der Verlängerungen
auf der Grundplatte ermöglicht, damit dort eine Befestigung vorgenommen werden kann.
Bei Gitterträgern, die im Querschnitt ein im wesentlichen V-förmiges Profil aufweisen
und deren Haltestege zur Grundplatte hin öffnen, weist der Außenwinkel zwischen Haltesteg
und Abstandhalter bzw. Verlängerung einen zwischen 90° und 180° liegenden Betrag auf.
Bevorzugt ist ein Winkel von etwa 150°, da ein größerer Winkel zu einer weniger zugänglichen
Positionierung des freien Endes des Abstandhalters bzw. der Verlängerung führt und
durch einen Winkel mit einem geringeren Betrag ein größeres Biegemoment an der Verlängerung
auftreten würde. Außerdem wird es im Hinblick auf eine möglichst umfassende Verfüllung
des Frischbetons bevorzugt, wenn hauptsächlich die freien Enden der Verlängerungen
die Grundplatte kontaktieren. Ein zu 90° tendierender Außenwinkel würde zu einer nicht
notwendig großen Kontaktfläche zwischen Verlängerung und Grundplatte führen.
[0011] Im Hinblick auf eine vollständige Ausbetonierung des Bauelements sollten die abgewinkelten
Verlängerungen einen ausreichenden, mindestens 30 mm betragenden Abstand zwischen
den seitlichen Haltestegen des Gitterträgers und der Grundplatte festlegen.
[0012] In erfindungsgemäßer Weise werden nun die Abstandhalter bzw. die Verlängerungen und
damit gleichzeitig die Gitterträger bzw. die Bewehrung in einem Arbeitsgang auf der
Grundplatte befestigt. Im Hinblick auf geringe Herstellungskosten der Einzelteile
des Bauelements erfolgt die Befestigung vorzugsweise kraftschlüssig. Als Befestigungsmittel
werden bspw. Krampen eingesetzt, die lediglich schnelle, einfache Klammerungsvorgänge
erfordern. Alternativ könnte aber auch - je nach Ausbildung der Abstandhalter bzw.
der Verlängerungen - geschraubt oder genietet werden. Je nach dem, ob eine "verlorene"
Schalung oder eine wiederverwertbare Schalung eingesetzt werden soll, wird eine unlösbare
oder lösbare Verbindung zwischen der Grundplatte und dem als Abstandhalter fungierenden
Verlängerungen hergestellt.
[0013] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung eines durch die Verlängerungen ebenfalls
als Abstandhalter wirkenden Gitterträgers sieht vor, den Gitterträger mit Zugstäben
auszustatten, die die Hauptbewehrung des erfindungsgemäßen Bauelements darstellen.
[0014] Damit nun die Zugstäbe in der Zugzone zur Wirkung kommen, sind sie oberhalb des durch
die Verlängerungen des Gitterträgers vorgebenen Abstandes angeordnet. Bei einem Gitterträger
mit einem V-förmigen, sich zur Grundplatte hin öffnenden Profil könnten untere Zugstäbe
dem abgewinkelten Bereich zwischen den seitlichen Haltestegen und den Verlängerungen
zugeordnet sein. Ein oberer Zugstab in einer Zone erhöhter Zugkraftbeaufschlagung
könnte vorteilhafterweise den Scheitel des Gitterträgers bilden. Die Zugstäbe und
der Gitterträger sind zweckmäßigerweise unlösbar und kraftschlüssig, vorzugsweise
durch Schweißen, miteinander verbunden.
[0015] Zusätzlich zur Bewehrung der Grundplatte mit dem Zugstäbe aufweisenden Gitterträger
könnte eine Zusatzbewehrung vorgesehen sein. Diese Zusatzbewehrung könnte zur Erzielung
einer einheitlichen Tragwirkung Querstäbe aufweisen. Die Zusatzbewehrung könnte aus
einzelnen Baustahlstäben bestehen oder auch als aus Quer- und Längsstäben bestehende
Stahlmatte im Sinne eines Gitters eingesetzt werden und bspw. über besondere Abstandhalter
auf der Grundplatte befestigt sein.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Bauelement kann aber in vorteilhafter Weise auf eine gesonderte
Befestigung der besonderen Abstandhalter sowie der Zusatzbewehrung selbst verzichtet
werden, wenn die Stahlmatte bzw. das Gitter unterhalb der Zugstäbe des Gitterträgers
angeordnet ist und die Verlängerungen des Gitterträgers zumindest einen Stab der Zusatzbewehrung
übergreifen. Mit der Befestigung des Gitterträgers auf der Grundplatte wird dadurch
gleichzeitig die Stahlmatte bzw. das Gitter festgelegt. Demnach muß die Stahlmatte
bzw. das Gitter mit den besonderen Abstandhaltern nur noch auf der Grundplatte aufgelegt
werden, bildet durch ihre rasterförmige Aufteilung gewissermaßen eine Schablone zur
Auflage des Gitterträgers und wird noch dazu, in erfinderischer Weise, durch die Befestigung
des Gitterträgers über die Verlängerungen mit befestigt. Folglich erlaubt das erfindungsgemäße
Bauelement nicht nur eine einfache Befestigung des Abstandhalters und der Bewehrung
in einem Arbeitsgang, sondern auch die Montage bzw. Befestigung des Abstandhalters
und damit auch der Bewehrung sowie der Zusatzbewehrung in einem einzigen Arbeitsgang.
[0017] Im Hinblick auf die Erzielung einer hohen Fugensteifigkeit könnte die Zusatzbewehrung
oder auch Teile der Bewehrung über die Grundplatte hinaus ragen. Aus mehreren erfindungsgemäßen
Bauelementen können sowohl Decken als auch Wände gefertigt werden. Hinsichtlich einer
Minimierung der Bauzeit ist es besonders vorteilhaft, die Bauelemente vorzufertigen,
so daß sie direkt auf der Baustelle verbaut werden können.
[0018] Im Hinblick auf eine Reduktion der Innenraumbauarbeiten ist es besonders günstig,
wenn die Grundplatte im Sinne einer verlorenen Schalung im Bauwerk verbleibt. Auf
diese Weise kann direkt eine Ausgestaltung der Wände bzw. der Decken erfolgen, ohne
daß ein Innenputz notwendig ist. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft,
die Grundplatte aus Holzwerkstoff zu fertigen. Bspw. kommen polyharnstoffgebundene
Holzwerkstoffplatten in Betracht, die baubiologisch unbedenklich und außerdem recyclierbar
sind. Des weiteren wäre der Einsatz von Holzwollezementplatten oder Kunststoffplatten
denkbar.
[0019] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel könnten auch zwei erfindungsgemäße Bauelemente
mit ihren bewehrten Flächen beabstandet gegenübergeordnet sein. Dabei könnten die
Gitterträger als Verbindungsstücke ausgebildet sein. Bei genau aufeinander treffenden
Gitterträgern könnten bspw. Einrasteinrichtungen vorgesehen sein. Die Gitterträger
der gegenüberliegenden Grundplatten könnten sich aber auch derart versetzt zugeordnet
sein, daß das jeweils abragendende Ende eines Gitterträgers jeweils auf die gegenüberliegende
Grundplatte auftrifft und von der dem Gitterträger abgewandten Seite der Grundplatte,
quasi von außen her, festlegbar ist. Das jeweils abragende Ende des Gitterträgers
könnte nun mit einem flächigen Element versehen sein, in das Schrauben oder andere
Befestigungsmittel eingreifen können. Dazu könnten die flächigen Elemente bzw. die
Kontaktflächen der als Verbindungsstück wirkenden Gitterträger vorgebohrt sein. Zur
Verschraubung könnten vorzugsweise selbstschneidende Schrauben verwendet werden, die
sich mühelos durch die Spanplatten drehen lassen. Im Hinblick auf den beim Einfüllen
von Beton in den Zwischenraum zwischen den Grundplatten entstehenden Druck ist es
von Vorteil, die Verbindungen sehr stabil auszuführen.
[0020] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Ausschnitts eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Bauelements und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Ausschnitts aus Fig. 1 mit einer Zusatzbewehrung.
[0021] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements
1, das sowohl zur Herstellung von Stahlbetondecken als auch zur Herstellung von Stahlbetonwänden
eingesetzt werden kann. Das Bauelement 1 weist eine Grundplatte 2 auf, der einseitig
eine Bewehrung 3 zugeordnet ist, die über einen Abstandhalter 4 auf der Grundplatte
2 festgelegt ist. Die Bewhrung 3 umfaßt einen Gitterträger 5. Durch eine dem Gitterträger
5 zugehörige Verlängerung wird der Abstandhalter 4 in einem definierten Abstand zur
Grundplatte 2 realisiert. Die Verlängerung fungiert demnach als Abstandhalter 4 und
ist integraler Bestandteil des Gitterträgers 5.
[0022] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist der Gitterträger 5 in diesem Ausführungsbeispiel als
räumlicher Gitterträger ausgebildet. Dazu sind zwei ebene Gitterleisten derart miteinander
verbunden, daß ein im wesentlichen V-förmiges Gitterträgerprofil entsteht. Der Gitterträger
4 weist seitliche Haltestege 6 auf, an die sich die Abstandhalter 4 bzw. die Verlängerungen
anschließen, indem sie nach außen abgewinkelt verlaufen. Der von den Haltestegen 6
und den Abstandhaltern 4 bzw. den Verlängerungen im nach außen weisenden Bereich des
Gitterträgers 5 gebildete Außenwinkel α ist derart bemessen, daß die freien Enden
der Abstandhalter 4 bzw. der Verlängerungen auf der Grundplatte 2 aufliegen. Das hier
beschriebene Ausführungsbeispiel, bei dem die Haltestege 6 des räumlichen Gitters
3 V-förmig zur Grundplatte 2 hin öffnen, erfordert einen Außenwinkel α mit einem Betrag,
der wesentlich größer als 90°, aber kleiner als 180° ist. Durch die als Abstandhalter
4 fungierenden Verlängerungen wird gewährleistet, daß eine gleichmäßige Ausfüllung
des Bauelements mit Frischbeton erfolgen kann.
[0023] Aus den Fig. 1 und 2 ist zu erkennen, daß die Abstandhalter 4 bzw. die Verlängerungen
des Gitterträgers 5 kraftschlüssig mit der Grundplatte 2 verbunden sind. Als Befestigungsmittel
werden bei diesem Ausführungsbeispiel Krampen 7 eingesetzt. Durch den abgewinkelten
Verlauf des Abstandhalters 4 bzw. der Verlängerung ist dessen bzw. deren freies Ende
gut zugänglich. Außerdem erfordert die Betätigung einer Schießeinrichtung für Krampen
einen geringen Zeitaufwand. Die im wesentlichen U-förmigen Krampen 7 dringen mit ihren
angespitzten Schenkeln in die hier aus Holzwerkstoff bestehende Grundplatte 2 und
werden, wie in Fig. 1 gestrichelt dargestellt, vorteilhafterweise während des Einschießens
bzw. während des fortschreitenden Eindringens in die Grundplatte 2 auseinandergespreizt,
so daß eine sichere, im wesentlichen unlösbare, d.h. nur bei sehr hohem Kraftaufwand
lösbare, Verbindung zustandekommt.
[0024] Zur Aufnahme von Zugkräften sind allgemein bekannte Zug- bzw. Längsstäbe 8, 9 und
10 vorgesehen, die in besonderer Weise am Gitterträger 5 angeordnet sind. Aus Fig.
1 ist zu erkennen, daß die Zugstäbe 9 und 10 im abgewinkelten, äußeren Bereich zwischen
den Haltestegen 6 und den Abstandhaltern 4 bzw. den Verlängerungen angeordnet sind
und daß der Zugstab 8 mit dem von der Grundplatte 2 abragenden Ende des Gitterträgers
5 verbunden ist. Die Zugstäbe 8, 9, 10 sind oberhalb der als Abstandhalter 4 fungierenden
Verlängerungen angeordnet.
[0025] In Fig. 2 ist das um eine Zusatzbewehrung 12 ergänzte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Bauelements 1 dargestellt. Die Zusatzbewehrung 12 umfaßt ein aus Querstäben 11 und
Längsstäben 13 gebildetes Gitter, das über besondere Abstandhalter 14 auf der Grundplatte
2 aufliegt. Die Abstandhalter 4 bzw. die Verlängerungen des Gitterträgers 5 übergreifen
hier einen Längsstab 13 und durchgreifen die von den Querstäben 11 und den Längsstäben
13 gebildeten Freiflächen, so daß eine unproblematische Befestigung der Bewehrung
3 und gleichzeitig der Zusatzbewehrung 12 über die mittels der Krampen 7 befestigten
Abstandhalter 4 bzw. die Verlängerungen erfolgt. Die besonderen Abstandhalter 14 dienen
lediglich zur beabstandeten Auflage des Gitters und werden nicht separat an der Grundplatte
2 befestigt.
[0026] Bei diesem Ausführungsbeispiel verbleibt die Grundplatte 2 als verlorene Schalung
im Bauwerk. Die Größe und Geometrie der erfindungsgemäßen Bauelemente wird in erster
Linie im Hinblick auf eine einfache Handhabbarkeit bestimmt.
[0027] Bezüglich weiterer in den Fig. nicht dargestellter Merkmale des erfindungsgemäßen
Bauelements wird auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
[0028] Abschließend sei hier hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Lehre nicht auf das
voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Die erfindungsgemäße Lehre
läßt sich vielmehr auch bei Bauelementen bzw. vorgefertigen Bauelementen mit einer
andersartigen Bewehrung realisieren.
1. Bauelement (1) zur Herstellung von Stahlbetondecken oder Stahlbetonwänden, mit einer
Grundplatte (2), einer der Grundplatte (2) zugeordneten Bewehrung (3) und einem die
Bewehrung (3) mit der Grundplatte (2) verbindenden, an der Grundplatte (2) festgelegten
Abstandhalter (4),
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (4) integraler Bestandteil der Bewehrung (3) ist.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung (3) mindestens
einen Gitterträger (5) umfaßt und daß der Abstandhalter (4) integraler Bestandteil
des Gitterträgers (5) ist.
3. Bauelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterträger (5) räumlich
ausgebildet ist, d. h., mit seinen Elementen einen Raum aufspannt.
4. Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterträger (5) aus zwei
ebenen Gitterleisten gebildet ist, die derart miteinander verbunden sind, daß ein
im wesentlichen V-förmiges, zur Grundplatte (2) hin öffnendes Gitterträgerprofil entsteht.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter
(4) durch eine Verlängerung eines seitlichen Haltestegs (6) des Gitterträgers (5)
ausgebildet ist.
6. Bauelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter (4) bzw.
die Verlängerung gegenüber dem Haltesteg (6) des Gitterträgers (5) nach außen abgewinkelt
verläuft.
7. Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß daß der Außenwinkel α zwischen
dem seitlichen Haltesteg (6) und dem Abstandhalter (4) bzw. die Verlängerung derart
bemessen ist, daß das freie Ende des Abstandhalters (4) bzw. der Verlängerung auf
der Grundplatte (2) aufliegt.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei der Gitterträger (5) ein V-förmiges
Profil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenwinkel α zwischen dem Haltesteg
(6) und dem Abstandhalter (4) bzw. der Verlängerung einen Betrag zwischen 90° und
180° aufweist.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter
(4) bzw. die Verlängerung einen Abstand des Haltesteges (6) zur Grundplatte (2) von
mindestens 30 mm festlegt.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gitterträger
(5) über den Abstandhalter (4) bzw. die Verlängerung des Haltesteges (6) kraftschlüssig
mit der Grundplatte (2) verbunden ist.
11. Bauelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel zur
Verbindung des Abstandhalters (4) bzw. der Verlängerung mit der Grundplatte (2) als
Krampe (7) ausgeführt ist.
12. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrung
(3) mindestens einen dem Gitterträger (5) zugeordneten Zugstab (8, 9, 10) aufweist.
13. Bauelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugstab (8, 9, 10) oberhalb
des Abstandhalters (4) bzw. der Verlängerung angeordnet ist.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Zugstab (8) am von der Grundplatte (2) abgewandten Ende des Gitterträgers (5)
angeordnet ist.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Zugstab (9, 10) dem Außenwinkel α zwischen dem Haltesteg (6) und der als Abstandhalter
(4) dienenden Verlängerung zugeordnet sind.
16. Bauelement nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugstab
(8, 9, 10) unlösbar und kraftschlüssig, vorzusweise durch Schweißen, mit dem Gitterträger
(5) verbunden ist.
17. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Grundplatte (2) eine Querstäbe (11) umfassende Zusatzbewehrung (12) angeordnet ist.
18. Bauelement nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzbewehrung (12)
als sich parallel zur Grundplatte (2) erstreckendes Gitter aus Quer- und Längsstäben
(11, 13) ausgeführt ist und die Grundplatte (2) über zusätzlich angebrachte besondere
Abstandhalter (14) kontaktiert.
19. Bauelement nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzbewehrung
(12) unterhalb der unteren Zugstäbe (9, 10) des Gitterträgers (5) angeordnet ist,
der Abstandhalter (4) bzw. die Verlängerung mindestens einen Stab (11, 13) übergreifen
und die Zusatzbewehrung (12) durch die Befestigung des Abstandhalters (4) bzw. der
Verlängerung auf der Grundplatte (2) auf dieser gehalten ist.
20. Bauelement nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung
der Fugensteifigkeit die Zusatzbewehrung (12) oder Teile der Bewehrung (4) über die
Grundplatte (2) hinausragen.
21. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(2), die Bewehrung (3) und ggf. die Zusatzbewehrung (12) vorgefertigt sind.
22. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(2) als verlorene Schalung im Bauwerk verbleibt.
23. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
(2) aus Holz besteht, vorzugsweise als Preßspanplatte ausgeführt ist.
24. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungen
(3) bzw. die Gitterträger (5) zweier Grundplatten (2) als deren Verbindungsstücke
ausgebildet sind.
25. Bauelement nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß einander gegenüberliegende
abragende Enden der Haltestege (6) der Gitterträger (5) verbindbar sind.
26. Bauelement nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß ein abragendes Ende eines
Gitterträgers (5) einer ersten und/oder einer zweiten Grundplatte (2) die jeweils
gegenüberliegenden Grundplatte (2) derart kontaktiert, daß von der jeweiligen, dem
Gitterträger (5) abgewandten Seite der Grundplatte (2) her das abragende Ende festlegbar
ist.
27. Bauelement nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das abragende Ende ein flächiges
Element aufweist, das von der dem Gitterträger (5) abgewandten Seite der Grundplatte
(2) verschraubbar ist.