[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulisch angetriebenen Abbaubagger für eine unterirdische
Vortriebseinrichtung entsprechend Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] DieZeitschrift "Bauplanung-Bautechnik" 1984, S 226-228, zeigt einen rohrförmigen
Schild zum unterirdischen Vortrieb beim Bau von Verkehrsanlagen oder Ent- und Versorgungs-Trassen.
An ein oberes Tragteil des Schildmantels ist mittels eines Drehlagers ein Ausleger
angeschlossen, der um das Drehlager horizontal und mittels eines Hydraulikzylinders
vertikal über den gesamten Schildquerschnitt geschwenkt werden kann und außerdem als
Ladehilfe dient, um die Abbruchmassen einer Längsförderanlage am Schildboden zuzuführen.
Der Ausleger trägt eine Zughacke, die mittels eines weiteren Hydraulikzylinders schwenkbar
ist. Sobald mit Hilfe des Werkzeuges ein vor dem Schild liegender Bereich der Abbaustrekke
abgegraben und das Abbruchgut über die Längsförderanlage beseitigt worden ist, wird
der Tunnelschild mittels im bereits ausgebauten Tunnel abgestützter Presseinrichtungen
um eine bestimmte Länge vorgetrieben.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, einen Abbaubagger der vorbezeichneten Art zu schaffen,
der bei großer Reichweite eine verschleißarme und fertigungstechnisch einfache Bauweise
aufweist und auch in kleinen Tunnelquerschnitten einen unbehinderten Einsatz beliebiger
Abbauwerkzeuge und einen gesicherten Abtransport des Abbruchmaterials gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Die vorgeschlagene Aufhängung des Auslegers mittels eines von einer Konsolplatte
des oberen Drehlagers ausgehenden Lenkersystems bietet die Möglichkeit, mit dem direkt
oder mittelbar am vorderen Ende des Auslegers angebrachten Abbauwerkzeug vorteilhaft
große Vortriebsbewegungen auszuführen. Durch Längenänderung des zur Schwinge parallelen
Hydraulikzylinders läßt sich der Ausleger mit seinem vorderen Ende über den gesamten
Schild- oder Tunnelquerschnitt verstellen. Dabei bildet das Lenkersystem mit seinen
schmutz-unempfindlichen, verschleißarmen Lagerstellen eine vorteilhaft einfache Längsverstelleinrichtung,
die problematische Werkzeug-Geradführungen vermeidet. Bei nach vorn oder nach hinten
geneigtem Verlauf des Lenkersystem nähert sich der Ausleger dem Tunnelfirst, wodurch
oberhalb der Längsförderanlage ein auch Zum Abtransport größerer Materialklumpen ausreichender
Freiraum entsteht. Außerdem bleibt der Längsförderer frei zugänglich und kann bei
Verstopfung von beiden Seiten aus gereinigt werden. Selbst bei kleineren Abmessungen
der Vortriebseinrichtung können relativ große Werkzeuge eingesetzt werden.
[0006] Vorzugsweise sind als Schwinge unter seitlichem Abstand zueinander an der Konsole
gelagerte Schwingenglieder mit je einem Schwingen-Verstellzylinder vorgesehen. Gleichermaßen
können zwei nebeneinander unter seitlichem Abstand angeordnete Hydraulikzylinder zur
Verstellung der Auslegerneigung vorgesehen und als Parallel-Lenker zur Schwinge bzw.
zu den Schwingenteilen einstellbar sein. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist
die Schwingenlänge so bemessen, daß in der nach vorn oder hinten verschwenkten Schwingenendlage
der waagerecht eingestellte Ausleger sich etwa auf halber Tunnelhöhe befindet.
[0007] Eine Ausgestaltung, bei der das Abbauwerkzeug unmittelbar am vorderen Ende des Auslegers
angeschlossen ist, sieht vor, daß in einer vorderen Gabelung des Auslegers ein mit
einem Löffel und einem Hydraulikhammer oder anderen Werkzeugen versehener Werkzeugträgerkörper
gelagert und mittels eines oder mehrerer Hydraulikzylinder schwenkbar ist. Die Auslegergabelung
ermöglicht eine kompakte Bauweise mit stabiler Lagerung des Werkzeugträgerkörpers,
der im Fall des Löffeleinsatzes im Sinn üblicher Löffelbewegungen geschwenkt wird,
um weiches Material abzugraben oder vom Hammer aufgebrochenes Gestein abzulösen und
der Längsförderanlage zuzuführen.
[0008] Zwischen dem vorderen Ende des Auslegers und einem Werkzeugträgerkörper oder einem
beliebigen Abbauwerkzeug kann mindestens ein zusätzliches Auslegerglied (z.B. Löffelstiel
und/oder ein oder mehrere Zwischenausleger) gelenkig verstellbar angeschlossen sein,
um bei größeren Tunnelquerschnitten eine entsprechende Reichweite zu gewinnen.
[0009] Gemäß einer Variante besteht die Vortriebseinrichtung aus einem Raupenfahrzeug mit
einer darauf abgestützten Dachplatte, an der das Drehlager angebracht ist. Um das
Fahrzeug gegenüber den bei Vortriebsarbeiten auftretenden Längskräften abzustützen,
wird mit seitwärts oder durch die Dachplatte mach oben ausfahrbaren Stempeln zwischen
Tunneldecke und -sohle festgespannt. Zwischen den die Dachplatte am Fahrwerk stützenden
Tragwänden kann die Längsförderanlage in ihrer Neigung verstellbar gehalten sein.
[0010] Ausführungsbeispiele des Abbaubaggers nach der Erfindung sind anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 und 2 einen am First eines Vortriebsschildes angebrachten Abbaubagger in rückwärtiger
bzw. vorderer Schwenkstellung des Lenkersysstems,
Fig. 3 und 4 einen Abbaubagger wie in Fig. 1 und 2, bei dem der Werkzeugträgerkörper
durch einen Löffelstiel mit Grablöffel ersetzt ist,
Fig. 5 und 6 einen Abbaubagger wie in Fig. 1 und 2, bei dem an einem verkürzten Grundausleger
ein Zwischenausleger und ein Löffelstiel mit Grablöffel gelenkig angeschlossen sind,
Fig. 7 und 8 eine Vortriebseinrichtung in Form eines Fahrzeuges mit daran angebrachtem
Abbaubagger in den Fig. 1 bzw. 2 entsprechenden Arbeitsstellungen,
Fig. 9 eine Frontansicht des Abbaubaggers ähnlich Fig. 7, 8.
[0011] In einem in Fig. 1 und 2 nach links vorzutreibenden Tunnel befindet sich ein zylindrisches
Vortriebsschild 10 in Form eines versteiften Rohrabschnittes von einigen m Länge mit
einer vorderen Schildschneide 11. Nach Freilegen einer zusätzlichen Tunnellänge wird
das Vortriebsschild 10 mit Hilfe von an seinem nicht gezeigten rückwärtigen Ende angreifenden
Preßmitteln in den freigegrabenen Raum vorwärts gedrückt, so daß von der neuen Position
aus weiter abgebaut und der Raum hinter dem Vortriebsschild abschnittsweise durch
eine tragende Tunnelauskleidung aus Beton, Stahl oder Mauerwerk ausgesteift werden
kann. Am gewölbten Schildfirst befindet dich als Tragteil 12 eine ebene versteifte
Zwischenwand, an deren Unterseite ein Drehlager 15 befestigt ist, das aus einem Drehkranz
mit senkrechter Drehachse besteht, aber auch als Universalgelenk mit mehreren Freiheitsgraden
ausgeführt sein kann. Teil des Drehlagers 15 ist eine untere Konsolplatte 16, die
mit Hilfe eines zum Beispiel über ein Ritzel in einen Zahnkranz eingreifenden Antriebsmotors
17 um die senkrechte Drehlagerachse drehbar ist.
[0012] An unteren Ansätzen der Konsolplatte 16 ist ein Schwenklager mit waagerechter Achse
für das obere Ende einer Schwinge 18 vorgesehen, die durch einen in Vortriebsrichtung
hinter der Schwinge an der Konsolplatte 16 und an einem rückwärtigen Ansatz der Schwinge
18 gelagerten Schwingenzylinder 19 zwischen einer in Fig. 1 gezeigten rückwärtigen
Endstellung und einer in Fig. 2 gezeigten vorderen Endstellung schwenkbar ist. Der
durch Längenänderung des Schwingenzylinders 19 erreichbare Schwingenschwenkwinkel
beträgt ungefähr 120°; er kann bei Bedarf durch Zwischenschaltung eines vom Zylinder
betätigten Umlenkgestänges vergrößert werden.
[0013] Mit vorderem Abstand von der Schwinge 18 ist am Ansatz der Konsole 16 ein Lenkerzylinder
20 gelagert, dessen unteres Ende an einem Ausleger 21 an einer Stelle angreift, die
den gleichen Abstand von einer das rückwärtige Ende eines Auslegers 21 und das untere
Ende der Schwinge 18 verbindenden Gelenkachse aufweist. Entsprechend Fig. 1 und 2
ist der Ausleger 21 ungefähr waagerecht eingestellt, was durch eine etwa mittlere
Hub-oder Ausfahrlänge des Lenkerzylinders 20 erreicht wird, so daß der Lenkerzylinder
20 parallel zur Schwinge 18 verläuft, also die gleiche Länge wie die Schwinge hat
und mit dieser ein Lenkerparallelogramm bildet, unter dessen Wirkung der Ausleger
21 zwischen den Schwingenendlagen parallel zu sich selbst bleibt. Die in Fig. 2 mit
unterbrochenen Linien eingezeichneten geneigten Längsachsen des Auslegers 21, die
von seiner Gelenkachse an der Schwinge 18 ausgehen, sollen andeuten, daß der Ausleger
21 aus seinem waagerechten Verlauf nach oben und unten jeweils etwa 30 verschwenkbar
ist.
[0014] Entsprechend Fig. 1, 2 besteht der Ausleger 21 aus einem rückwärtigen schmäleren
Abschnitt 22, der gegabelt oder nach oben offen ist, so daß zwischen den seitlichen
Auslegerwänden das untere Ende des Lenkerzylinders 20 Platz findet, wenn der Ausleger
21 seine nach oben geneigte Endstellung erreicht. Der Ausleger besitzt einen breiten
vorderen Gabelabschnitt 23, zwischen dessen seitlichen Gabelwänden ein Werkzeugträger
26 schwenkbar gelagert ist. Der schmale und der breite Auslegerabschnitt 22 bzw. 23
sind mittels eines verschweißten Querrohrs 24 verbunden, das durch andere oder zusätzliche
Querversteifungen ersetzt bzw. ergänzt sein kann.
[0015] Der Werkzeugträger 26 enthält einen zwischen zwei in ihren Umrissen erkennbaren Seitenschilden
28 befestigten Hydraulikhammer 27. Entsprechend Fig. 2 ist an der Unterseite der Seitenschilde
28 ein um eine waagerechte Achse einstellbarer Löffel 29 gelagert und mit Hilfe eines
bei 30 angedeuteten Zylinders 30 zwischen aufgeklappter Arbeitsstellung (Fig. 1) und
an den Werkzeugträger 26 angelegter Ruhestellung (Fig. 2) schwenkbar. In der Arbeitsstellung
des Löffels 29 überragen seine Zähne die Meißelspitze des Hammers 27, so daß beim
Abgraben von Material oder beim Heranziehen von gelockertem Gestein der Hammermeißel
abgedeckt und gegen Querkräfte und Beschädigungen geschützt bleibt.
[0016] Der Werkzeugträger 26 ist ungefähr in seiner Längsmitte um eine Querachse 40 schwenkbar
gelagert, die zwei seitliche Achsbolzen am vorderen Ende des Auslegers 21 definieren.
An den Seitenschilden 28 greifen zwei Schwenkzylinder 25 an, deren rückwärtige Enden
an Ansätzen des rückwärtigen Auslegerabschnittes 22 angelenkt sind. In der ausgefahrenen
Endlage der Schwenkzylinder 25 entsprechend Fig. 1 verläuft der Werkzeugträger 26
ungefähr senkrecht zur Längsachse des Auslegers 21, so daß der Löffel 29 Abraummaterial
über eine Aufschubrampe 42 einer unteren Längsförderanlage 44 zuführen kann. Gemäß
Fig. 2 ist der Werkzeugträger 26 so eingestellt, daß der Meißel des Hydraulikhammers
27 in seiner Hauptarbeitsrichtung und die Längsachse des Auslegers 21 fluchten. Vorzugsweise
ist die Länge der Schwinge 18 so bemessen, daß in der vorderen und hinteren Schwingenendlage
der waagerecht eingestellte Ausleger 21 sich etwa auf halber Tunnelhöhe befindet.
Der Werkzeugträger 26 kann über die in Fig. 2 gezeigte Hauptarbeitsrichtung des Hydraulikhammers
27 weiter nach oben verschwenkt werden, um mit dem Hammer oder einem anderen Werkzeug
von unten schräg aufwärts gegen die Tunneloberseite zu arbeiten. Beim Arbeitseinsatz
des Löffels 29 wird der Werkzeugträger 26 mit Hilfe der Schwenkzylinder 25 zur Ausführung
üblicher Löffelbewegungen bis zu mindestens 120 um die Querachse 40 verschwenkt.
[0017] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 unterscheidet von dem zuerst beschriebenen
Beispiel vor allem darin, daß am vorderen Ende des über seine gesamte Länge gleich
breiten Auslegers 21 ein Löffelstiel 46 gelenkig angeschlossen ist, der von einem
auf der Oberseite des Auslegers abgestützten Stielzylinder 25 geschwenkt wird. Am
vorderen Ende des Löffelstiels 46 ist ein Grablöffel 48 gelagert, der durch ein beliebiges
anderes Werkzeug, z.B. auch durch einen Hydraulikhammer oder einen Werkzeugträger
26 (Fig. 2) ersetzt sein kann und mit Hilfe eines am Löffelstiel abgestützten Löffelzylinders
50 geschwenkt wird. Aufgrund der mit dem Löffelstiel erzielten größeren Reichtweite
kann das Drehlager 15 und auch die untere Längsförderanlage 44 in größerer Entfernung
von der Schildschneide angeordnet sein, so daß vor der Längsförderanlage ein größerer
Freiraum zur Zwischenlagerung gelösten Abraummaterials entsteht und das Werkzeug über
längere Perioden nur zum Vortrieb des Tunnels bzw. nur zur Überführung des zwischengelagerten
Abraummaterials auf die Förderanlage genutzt werden kann.
[0018] An unter seitlichem Abstand zueinander angeordneten unteren Ansätzen der Konsolplatte
16 sind zwei Schwingenglieder 18 mit zugeordneten Schwingenzylindern 19 sowie zwei
zum Lenkersystem gehörende und die Auslegerneigung verändernde Zylinder 20 angelenkt,
die an beiden Seiten des Auslegers 21 angreifen. Ein solches aus vier Gliedern bestehendes
Lenkersystem kann auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1, 2 benutzt werden, obwohl
dort nur ein einzelner Zylinder 20 und eine einzige breite oder aus zwei Schwingengliedern
bestehende Schwinge 18 gezeigt ist. Im Fall von zwei Schwingengliedern können auch
zwei Schwingenzylinder 19 vorgesehen sein.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 5, 6 ist am vorderen Ende eines relativ kurzen
Auslegers 21 ein Zwischenausleger 52 angelenkt, der mit Hilfe des auf der Oberseite
des Auslegers abgestützten Zylinders 25 schwenkbar ist. Am vorderen Ende des Zwischenauslegers
52 ist das rückwärtige Ende eines Löffelstiels 46 gelenkig angeschlossen, der wie
zuvor einen Grablöffel 48 oder ein beliebiges anderes Grabwerkzeug trägt. Zum Verschwenken
des Löffelstiels 46 dienen zwei beiderseits am Zwischenausleger 52 angelenkte "innere"
Stielzylinder 54, und zur Erzielung eines weiten Schwenkbereiches des Grablöffels
48 wirkt der am Löffelstiel 46 abgestützte Löffelzylinder 50 auf ein am Löffelstiel
und am Grablöffel angelenktes Hebelgestänge 56, 58.
[0020] Als Anwendungsbeispiel für diese dreigliedrige Auslegerbaugruppe 21, 52, 46 zeigt
Fig. 5, 6 ein Vortriebsschild 10 größeren Durchmessers beim Durchqueren einer aus
rieselfähigem Material bestehenden Abbaustrecke. Um zu vermeiden, daß das lockere
Abraumgut auf dem Boden des Vortriebsschildes 10 zu große Ansammlungen bildet oder
herabfallende Materialklumpen/Gesteinsbrocken die Längsförderanlage 44 schädigen,
sind auf Zwischenhöhen des Vortriebsschildes ein oder mehrere waagerechte Rückhalteschneiden
11 angeordnet, die sich mit Hilfe der dreigliedrigen Auslegerbaugruppe bequem von
oben oder von unten umgehen lassen. Fig. 5 zeigt mit unterbrochenen Linien den Grablöffel
48 bei Arbeiten unterhalb der Rückhalteschneide 11. Von der angedeuteten Grabposition
kann der Löffel 48 weiter vorwärts bewegt werden, wenn man den Ausleger 21 abwärts
neigt und ihn mit dem Lenkersystem nach vorn bewegt. - Ebenso kann gemäß Fig. 6 das
oberhalb der Rückhalteschneide 11 arbeitende Grabwerkzeug weiter vorgetrieben werden,
indem man das Lenkersystem bis in seine vordere Endstellung bringt und die Richtung
des Zwischenauslegers 52 an die des Auslegers 21 annähert. Unter Berücksichtigung
eines großen Durchmessers des Vortriebsschildes 10 und des am Auslegers 21 hauptsächlich
nach oben schwenkbaren Zwischenausleger 52 ist gemäß Fig. 5, 6 das Drehlager 15 an
einem höheren bzw. der Längsmitte des Vortriebsschildes näheren Tragteil 12a befestigt.
Auch hier befindet sich der waagerecht eingestellte Ausleger 21 ungefähr auf halber
Schildhöhe.
[0021] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis 9 ist das Drehlager 15 des aus vergleichbaren
Komponenten wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen bestehenden Abbaubaggers
an der Unterseite einer stabilen und abgesteiften Dachplatte 35 befestigt, die auf
vom Fahrwerkrahmen 31 einer raupengetriebenen Vortriebseinrichtung 32 ausgehenden
Seitenteilen 33 abgestützt ist. Die Seitenteile 33 haben für die Bewegungen des Lenkersystems
einen ausreichenden seitlichen Abstand voneinander, können über die Höhe der Schwinge
18 auch auswärts gekröpft sein und sind vorn ausgespart oder so weit zurückgesetzt,
daß das an der Konsole 16 gelagerte Lenkersystem seine für Arbeiten über die Tunnelbreite
notwendigen Drehbewegungen unbehindert ausführen kann. Um die fahrbare Vortriebseinrichtung
gegenüber den bei Abbauarbeiten auftretenden Längskräften abzustützen, kann sie mit
Hilfe von durch die Dachplatte 35 nach oben oder auch seitlich aufwärts geneigt (nicht
gezeigt) ausfahrbaren Stempeln 34 zwischen Tunneldecke und -Sohle verspannt werden.
Für die senkrechten Stempel 34 sind an den Seitenteilen 33 Führungen und nicht gezeigte
Stempelzylinder vorgesehen.
[0022] Zwischen den Seitenteilen 33 erstreckt sich eine am vorderen Ende mit einer Aufschubrampe
42 versehene Längsförderanlage 44, die in einem zur Aufnahme und Weitertransport des
Grabgutes günstigen Neigungswinkel durch ein rückwärtiges Lager 36 am Fahrzeug 32
abgestützt ist und mit Hilfe von an den Seitenteilen angelenkten Zylindern 38 hochgezogen
oder in ihrer Neigung verstellt werden kann.
[0023] Fig. 9 als Frontansicht des fahrbaren Abbaubaggers im Zustand gemäß Fig. 4 zeigt
einen seitlich oberhalb der einen Raupe und unterhalb der Dachplatte 35 angeordneter
Fahrerstand 39 sowie eine aus zwei unter seitlichem Abstand zueinander angeordneten
Schwingengliedern bestehende Schwinge 18, die an unter seitlichem Abstand von der
Konsole 16 nach unten ragenden Ansätzen gelagert ist. Fig. 9 zeigt ferner die Seitenschilde
28 des Werkzeugträgers 26, den dazwischen gehaltenen Hydraulikhammer 27 sowie am äußeren
Ende des Löffels 29 angeordnete Reißzähne, die sich oberhalb des Bandförderers 44
befinden, vor dem eine z.B. fächerförmig verbreiterbare Aufschubrampe 42 angeordnet
ist.
[0024] Mit einem Baggerfahrzeug nach Fig. 7-9 können auch enge Tunnel, Röhren oder unterirdische
Kanalisationskanäle befahren werden, um dort beispielsweise alte Ausmauerungen abzuschlagen,
Tunnelquerschnitte zu vergrößern oder Einstürze zu beseitigen. Wie für den Ausleger
des Schildes kann auch für das Fahrzeug eine separate elektrische Fernbetätigung vorgesehen
sein. Vom Fahrzeug 32 kann eine elektrisch betriebene Hydraulikanlage auf einem Anhänger
nachgezogen werden, über den ein zusätzliches Förderband den Aushub weitertransportiert.
Anstelle auf einem Raupenfahrwerk kann die Vortriebseinrichtung auf einem anderen
Spezialfahrwerk angeordnet sein.
1. Hydraulischer Abbaubagger für eine unterirdische Vortriebseinrichtung, mit einem
Ausleger, an den einenends zumindest unmittelbar ein Abbauwerkzeug anschließbar und
der anderenends um ein an einem oberen Tragteil der Vortriebseinrichtung angebrachtes
Drehlager schwenkbar ist, ferner mit mindestens einem Hydraulikzylinder zur Veränderung
der Auslegerneigung und mindestens einem anderen am Ausleger abgestützten Hydraulikzylinder
zur Betätigung des um eine Querachse schwenkbaren Abbauwerkzeuges,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger (21) an einer am Drehlager (15) festen Konsole (16) mittels eines
Lenkersystems aufgehängt ist, das aus einer mittels Hydraulikzylinder (19) verschwenkbaren
Schwinge (18) und dem Hydraulikzylinder (20) zur Veränderung der Auslegerneigung besteht,
der durch Längenänderung als Parallel-Lenker zur Schwinge (18) einstellbar ist.
2. Abbaubagger nach Anspruch 1, bei dem als Schwinge (18) zwei unter seitlichem Abstand
zueinander an der Konsole gelagerte Schwingenglieder mit je einem Schwingen-Verstellzylinder
(19) vorgesehen sind.
3. Abbaubagger nach Anspruch 1 oder 2, bei dem zwei unter seitlichem Abstand zueinander
an der Konsole (16) gelagerte Hydraulikzylinder (20) zur Veränderung der Auslegerneigung
vorgesehen und als Parallel-Lenker zur Schwinge (18) einstellbar sind.
4. Abbaubagger nach Anspruch 1, bei dem die Schwingenlänge so bemessen ist, daß der
waagerecht eingestellte Ausleger (21) sich in der nach vorn oder hinten verschwenkten
Schwingenendlage etwa auf halber Höhe des Tunnels oder der Vortriebseinrichtung befindet.
5. Abbaubagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Ausleger (21)
aus der durch Parallelogrammeinstellung seines Schwenkzylinders (20) erreichbaren
Längsstellung nach oben und unten um jeweils etwa 30 ° verschwenkbar ist.
6. Abbaubagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Vortriebseinrichtung
eine vom Abbauwerkzeug erreichbare untere Längsförderanlage (44) aufweist.
7. Abbaubagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Vortriebseinrichtung
aus einem Raupenfahrzeug mit einer Dachplatte (36) besteht, an der das das Drehlager
(15) angebracht ist.
8. Abbaubagger nach Anspruch 7, bei dem das Raupenfahrwerk (32) mit Hilfe von nach
oben durch die Dachplatte (36) oder seitwärts ausfahrbaren Stempeln (34) zwischen
Tunneloberseite und -sohle feststellbar ist.
9. Abbaubagger nach Anspruch 7, bei dem die Dachplatte (35) durch am Raupenfahrwerk
befestigte seitliche Tragwände (33) abgestützt ist, an denen die dazwischen verlaufende
Längsförderanlage (44) mit verstellbarer Neigung gehalten ist.
10. Abbaubagger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in einer vorderen
Gabelung (23) des Auslegers (21) ein mit einem Löffel (Hacke, Reißzahn oder dergleichen)
und einem Hydraulikhammer (Fräser, Bohrer oder dergleichen) versehener Werkzeugträgerkörper
(26) mit einer etwa in seiner Körpermitte liegenden Drehachse gelagert und mittels
des Hydraulikzylinders (25) schwenkbar ist.
11. Abbaubagger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem zwischen dem vorderen Ende
des Auslegers (21) und dem Abbauwerkzeug (48) mindestens ein zusätzliches Auslegerglied
(z.B. Zwischenausleger 52 und/oder Löffelstiel 46) gelenkig verstellbar angeschlossen
ist.