[0001] Die Erfindung betrifft einen Nebenschluß-Resonator nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der AT-PS 216292 ist ein Ansaugschalldämpfer für Brennkraftmaschinen bekannt,
der im Bereich der Zuleitung zum Vergaser einen Nebenschluß-Resonator aufweist.
[0003] Die Dämpfungswirkung dieses Nebenschluß-Resonators ist am höchsten im Bereich seiner
Eigenfrequenz und nimmt bei Über- bzw. Unterschreitung der Eigenfrequenz ab. Nachteil
dieses Standes der Technik ist es also, daß eine optimale Dämpfung nur bei einem bestimmten
Motorbetriebszustand bzw. bei einer bestimmten Anregungsfrequenz, die der Eigenfrequenz
des Nebenschluß-Resonators entspricht, erreicht wird.
[0004] Weiterhin ist aus JP-OS 58-93955 ein noch vor dem Luftfilter sitzender Resonator
bekannt, dessen Volumen in Abhängigkeit von der Drehzahl des Motors unter Zuhilfenahme
eines Stellmotors, der einen den Resonatorraum begrenzenden Kolben verfährt, verändert
wird. Hierdurch kann die Eigenfrequenz des Resonators der jeweiligen Anregungsfrequenz
angepaßt werden, um eine optimale Dämpfung zu erhalten. Nachteil dieser Lösung ist
es jedoch, daß eine kostenintensive Meß- und Steuertechnik installiert werden muß.
Aus diesem Grund hat sich die vorgeschlagene Lösung in der Praxis bisher nicht durchgesetzt.
[0005] Die Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, einen Nebenschlußresonator
bereitzustellen, dessen Dämpfungsverhalten an unterschiedliche Anregungsfrequenzen
angepaßt werden kann und der insbesondere kostengünstig produziert werden kann, also
keine aufwendige Meß- und Steuertechnik benötigt.
[0006] Dieses Problem wird durch den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Durch die selbsttätige Anpassung der Eigenfrequenz des Resonators an die Anregungsfrequenz
kann auf teure Meß- und Steuereinrichtungen verzichtet werden. Vorzugweise erfolgt
die selbsttätige Anpassung der Eigenfrequenz dadurch, daß der Resonator zumindest
zum Teil aus einem elastischen Faltenbalg besteht, dessen Volumen sich bei steigender
Drehzahl infolge des ebenfalls steigenden Ansaugunterdrucks - unter Aufbau einer Rückstellkraft
- verringert und dessen Federkennlinie so verläuft, daß die Volumenveränderung infolge
der Drehzahlerhöhung zu einer Anpassung der Eigenfrequenz des Resonators an die gestiegene
Anregungsfrequenz führt. Selbstverständlich kann der Faltenbalg auch nur einen Teil
des Resonators darstellen, z. B. das Verbindungsrohr. Dann erfolgt die Anpassung der
Eigenfrequenz des Resonators über eine Längenänderung des Verbindungsrohres.
[0008] Nach der Helmholtz'schen Resonator-Gleichung ist die Eigenfrequenz eines Ansaugschalldämpfers
abhängig von der Länge l des Ansaugrohres, dem Volumen V des Resonators und dem Querschnitt
A des Ansaugrohres.
[0009] Die Gleichung lautet:
Es bedeuten:
- fo
- = Eigenfrequenz
- c
- = Schallgeschwindigkeit
- k
- = konstanter Faktor, ca. 3,1416
- A
- = Querschnitt des Verbindungsrohres
- l
- = Länge des Verbindungsrohres
- V
- = Volumen des Resonators
In der Praxis beschreibt die Helmholtz'sche Resonator-Gleichung nicht exakt die Eigenfrequenz.
Durch Hinzufügen von Anpassungsfaktoren zur Länge des Verbindungsrohres, die vom Rohrquerschnitt
und von der Länge des Verbindungsrohres abhängen, beschreibt die Gleichung exakt die
Eigenfrequenz.
[0010] Durch gezielte Variation einer oder mehrerer der genannten Größen läßt sich die Eigenfrequenz
des Resonators so an die Anregungsfrequenz anpassen, daß in einem breiten Frequenzband
eine optimale Dämpfung erreicht wird.
[0011] Häufig genügt es in der Praxis auch, die Ansauggeräuschkennlinie nur bei bestimmten,
hohe Geräuschpegel erzeugenden Frequenzen zu glätten. Bisher wurden z.B. im Falle
von zwei besonders zu dämpfenden Frequenzen zwei Nebenschluß-Resonatoren mit entsprechenden
Eigenfrequenzen vorgesehen. Erfindungsgemäß genügt in Zukunft ein Nebenschluß-Resonator,
dessen Eigenfrequenz zumindest an die beiden störenden Frequenzen durch kontinuierliche
oder auch diskontinuierliche Änderung des Resonator-Volumens angepaßt wird.
[0012] Die Änderung des Resonator-Volumens bzw. der weiteren obengenannten, die Eigenfrequenz
beeinflussenden Größen erfolgt erfindungsgemäß selbsttätig ohne Zwischenschaltung
einer Steuerung.
[0013] Eine besonders kostengünstige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, den im
Saugrohr herrschenden Unterdruck zur Beeinflussung der genannten Parameter V, l und
A zu verwenden. Eine mögliche und günstige Ausführungsform ist die Ausführung des
Resonators aus einem elastisch verformbaren Material in Form eines Faltenbalgs, dessen
Volumen sich abhängig vom anliegenden Unterdruck ändert.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es
zeigt
- Fig. 1
- einen als einseitig geschlossener Faltenbalg ausgeführten Nebenschlußresonator.
[0015] Zwischen einem Hubkolbenmotor 1 und einem Luftfilter 2 ist an die Saugrohrleitung
3 ein Nebenschluß-Resonator in Form eines elastischen Faltenbalges 4 angeschlossen.
[0016] Die für die Anpassung der Eigenfrequenz an die Anregungsfrequenz erforderlichen Änderungen
des Resonatorvolumens werden durch den im Saugrohr 3 abhängig von der jeweiligen Drehzahl
entstehenden Unterdruck herbeigeführt. Bei einer Drehzahlerhöhung des Motors entsteht
ein höherer Unterdruck, so daß sich der Faltenbalg 4 unter Aufbau einer von seiner
Federkennlinie abhängigen Rückstellkraft zusammenzieht. Bei nachlassender Drehzahl
sinkt der Unterdruck und die Rückstellkraft bewirkt eine Vergrößerung des Resonatorvolumens.
[0017] Die Bauteile Wegbegrenzer 5 und Anschlag 6 sind optional nur für den Fall vorgesehen,
daß nur zwei Frequenzen besonders gedämpft werden müssen. Dann genügt es, das Resonatorvolumen
und die Federkennlinie auf die niedrigere zu dämpfende Frequenz auszulegen und gleichzeitig
die Federkennlinie so auszuwählen, daß spätestens bei der höheren zu dämpfenden Frequenz
der Resonator sein durch Wegbegrenzer 5 und Anschlag 6 definiertes kleinstes Volumen
erreicht.
[0018] Diese Bauweise hat also den Vorteil, daß die Federkennlinie nur durch einen bestimmten
Punkt verlaufen muß und eine bestimmte Maximalsteigung haben darf, also nicht exakt
definiert werden muß.
1. Nebenschluß-Resonator zur Schalldämpfung im Luftansaugtrakt eines Verbrennungsmotors
oder eines Verdichters mit einer von der Schwingungsfrequenz der Luftmasse im Ansaugtrakt
bestimmten Anregungsfrequenz,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Eigenfrequenz des Resonators (4) während des Motorbetriebs der jeweiligen
Anregungsfrequenz selbsttätig und ohne Zwischenschaltung einer Steuerung anpaßt, um
bei allen Betriebszuständen eine optimale Dämpfung zu erzielen.
2. Nebenschluß-Resonator nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß der Resonator zumindest zum Teil aus einem Faltenbalg (4) besteht, der bei einem
dem Atmosphärendruck entsprechenden Innendruck ein definiertes Volumen oder eine definierte
Länge aufweist und der sich bei Anliegen eines Unterdrucks im Ansaugtrakt (3) unter
Aufbau einer Rückstellkraft volumenverkleinernd bzw. längenverkürzend zusammenzieht.
3. Nebenschluß-Resonator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkennlinie des Faltenbalges (4) bzw. der wegabhängige Aufbau der Rückstellkraft
so verläuft, daß sich das Volumen des Resonators (4) bei Änderung der Anregungsfrequenz
um einen bestimmten Faktor umgekehrt proportional zum Quadrat dieses Faktors verändert.