[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leiteranschlussvorrichtung für Schwachstrom-Anlagen,
mit Mitteln zur lötfreien Andrahtung, welche an einem Gehäuseteil mindestens einen
Längskanal zur Aufnahme eines Leiters eines Datenkabels o.dgl. umfassen.
[0002] In allen Bereichen der Schwachstromtechnik gewinnt die lötfreie Andrahtung erheblich
an Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist ein Stecker, insbesondere Rangierstecker
bekannt, mit einem ansich bekannten Schneid-Klemm-Anschluss, welcher gestattet, einen
Draht lötfrei am Anschluss zu fixieren, indem dieser Draht samt seiner Isolation in
eine Kerbe eingedrückt wird, wobei die Kanten der Kerbe die Isolation durchschneiden
und gering in das Leitermaterial unter Herstellung eines elektrischen Kontaktes eindringen.
[0003] Diese lötfreie Schneid-Klemm-Andrahtung drängt sich auch bei modularen Steckverbindern
für Telefon- oder Schwachstromanlagen auf, bei denen sich für den Drahtabstand bzw.
Kontaktstiftabstand genormte oder doch normähnliche Raster herausgebildet haben, wobei
dann für jeden Draht bzw. jede Ader ein länglicher Draht-Einlegeschlitz vorgesehen
ist, der an einer Stelle von der querstehenden Klemmschneide der in der Regel senkrecht
zum Einlegeschlitz abragenden Kontaktstifte durchsetzt ist.
[0004] Entsprechend betrifft das EP-Patent 531'677 der gleichen Anmelderin bereits einen
Stecker mit einem blockförmigen Beschaltungsteil mit vorzugsweise einer Mehrzahl seitengleicher,
paralleler Kanäle zur Aufnahme jeweils einer isolierten Drahtlitze oder Drahtader,
in welchen Kanälen je eine erste seitliche Durchbrechung zur Aufnahme eines Klemmstückes
sowie eine zweite Durchbrechung zur Aufnahme einer Klemmschneide von Schneidsteck-Anschlüssen
zur lötfreien Andrahtung münden, wobei mit dem Beschaltungsteil die Mittel zur lötfreien
Andrahtung tragende Gehäusehalbschalen zusammenfügbar sind.
[0005] Problematisch bei solchen bekannten Leiteranschlussvorrichtungen ist allerdings die
unvermeidlich grosse Auflösung der Verdrillung der Leiter eines Kabels, was sich insbesondere
bei Datenkabel negativ auswirkt.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Leiteranschlussvorrichtung
zu schaffen, welche bei symmetrischer Anordnung eine minimalste Auflösung der Verdrillung
der Leiter eines Kabels erfordert und zudem die Einhaltung kleinster modularer Raster,
wie etwa Printraster in der Datenübertragungstechnik gestattet.
[0007] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass jeder Längskanal in seiner axialen
Richtung mit einem sich tangential zum eingelegten Leiter erstreckenden Kontaktbereich
eines Kontaktpins sowie mit mindestens einem sich ebenfalls tangential zum eingelegten
Leiter erstreckenden Klemmstift oder -nocken zusammenwirkt, wobei der Kontaktbereich
des Kontaktpins sowie der Klemmstift oder -nocken derart in den Längskanal hineinragen,
dass bei eingelegtem Leiter auf dessen abisolierten Bereich ein vorgegebener Kontaktdruck
herstellbar ist.
[0008] Hierbei ist es von Vorteil, wenn dabei der kontaktseitige zentrische Abstand des
Kontaktbereiches geringer ist als der Halbmesser des abisolierten Leiters und der
abstützseitige zentrische Abstand des Klemmstiftes oder -nockens kleiner oder gleich
dem Halbmesser des abisolierten Leiters ist.
[0009] Hierbei kann dann die Ausgestaltung so sein, dass sich der Längskanal als Bohrung
in einem blockförmigen Drahtgehäuse erstreckt, der in seiner axialen Richtung beidseitig
von Querbohrungen zur Aufnahme von mindestens einer Kontaktschneide eines Kontaktpins
resp. zur Aufnahme von mindestens einem Klemmstift an einer Klemmplatte tangential
durchdrungen ist oder dass sich parallele rinnenförmige Längskanäle mit angeformten
Klemmnocken und angeordneten Kontaktpins an einem Gehäuseteil erstrecken, welches
einen zum Eindrücken der Leiter bestimmten Schwenkdeckel trägt.
[0010] Durch diese Massnahmen ist es nunmehr möglich, die Leiter oder Drähte nebeneinander
und ohne jede Aufspreizung direkt zu kontaktieren, was u.a. ideale Voraussetzungen
für hohe Uebertragungsfrequenzen gewährleistet.
[0011] Ansich genügt dabei eine gegenüberliegende Anordnung von Kontaktschneide und Klemmstift
oder -nocken beidseitig des Leiters, um eine wirksame Kontaktierung und gleichzeitige
Sicherung der Drähte gegen Längsverschiebung zu erreichen.
[0012] Um aber letzteres optimal auch bei Toleranzen in den Leitern zu bewirken, ist es
im Rahmen der Erfindung vorteilhaft, wenn die Kontaktschneide auf Lücke zwischen zwei
gegenüberliegenden Klemmstiften oder -nocken steht, was den Leiter in einen Wellenverlauf
seiner Erstreckung zwingt.
[0013] Hierbei können sich Klemmstifte oder -nocken symmetrisch gegenüberstehen.
[0014] Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn die Klemmstifte oder -nocken und die zugeordneten
Kontaktpins resp. Kontaktschneiden in Längserstreckung der Leiter auf Lücke oder hintereinander
angeordnet sind, um jeden der dicht aneinanderliegenden Leiter zu kontaktieren.
[0015] Ferner bestehen vorteilhafte Ausgestaltungen darin, dass die Kontaktpins und die
Klemmstifte von entgegengesetzten Seiten oder von der gleichen Seite her in das Drahtgehäuse
eingepresst sind.
[0016] Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Explosiv-Darstellung eine vereinfachte Prinzipanordnung der Leiteranschlussvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Ausführungsvariante der Anordnung gemäss Fig. 1 in schaubildartiger Darstellung;
- Fig. 3
- in teilweiser Schnittdarstellung die Anordnung gemäss Fig. 2;
- Fig. 4
- in schaubildartiger Darstellung eine Anwendungsform der erfindungsgemässen Leiteranschlussvorrichtung;
- Fig. 5 und 6
- im Schnitt Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Leiteranschlussvorrichtung;
- Fig. 7
- in teilweiser Schnittdarstellung eine Ausführungsvariante der Anordnung gemäss Fig.
3 und
- Fig. 8 und 9
- in schaubildartiger Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemässen
Leiteranschlussvorrichtung.
[0017] Die hier infrage stehenden Leiteranschlussvorrichtungen umfassen, wie aus den Figuren
ersichtlich, einen Gehäuseteil 1;1', mindestens einen Längskanal 2;2' zur Aufnahme
eines Leiters 30 eines Datenkabels 40 o.dgl.
[0018] Fur eine lötfreie Andrahtung ist es nun erfindungswesentlich, dass jeder Längskanal
2;2' in seiner axialen Richtung mit einem sich tangential zum eingelegten Leiter erstrekkenden
Kontaktbereich 6 eines Kontaktpins 16 sowie mit mindestens einem sich ebenfalls tangential
zum eingelegten Leiter erstreckenden Klemmstift 7 oder -nocken 7' zusammenwirkt, wobei
der Kontaktbereich 6 des Kontaktpins 16 sowie der Klemmstift 7 oder -nocken 7' derart
in den Längskanal 2;2' hineinragen, dass bei eingelegtem Leiter 30 auf dessen abisolierten
Bereich ein vorgegebener Kontaktdruck herstellbar ist, wie dies insbesondere die Fig.
1,3 und 5 bis 8 erkennen lassen.
[0019] Hierbei ist die Anordnung so, dass der kontaktseitige zentrische Abstand 66 des Kontaktbereiches
6 geringer ist als der Halbmesser des abisolierten Leiters und der abstützseitige
zentrische Abstand 77 des Klemmstiftes 7 oder -nockens 7' kleiner oder gleich dem
Halbmesser des abisolierten Leiters ist, wie dies in Fig. 6 angedeutet ist.
[0020] Bei einer ersten Ausführungsform umfasst nun die Leiteranschlussvorrichtung gemäss
Fig. 1 und 2 für insbesondere Datenkabel o.dgl. auf vorzugsweise Printraster prinzipiell
ein blockförmiges Drahtgehäuse 1 mit mindestens einem Längskanal 2 zur Aufnahme eines
Leiters 30 eines Datenkabels 40 (Fig. 4) o.dgl. welcher Längskanal 2 in seiner axialen
Richtung beidseitig von Querbohrungen 3,4 zur Aufnahme von mindestens einer Kontaktschneide
6 eines Kontaktpins 16 resp. zur Aufnahme von mindestens einem Klemmstift 7 an einer
Klemmplatte 17 tangential durchdrungen ist.
[0021] Wie Fig. 1 deutlich zeigt, bewirkt so das Einpressen des Klemmstiftes 7 in die Querbohrung
4 ein Wegdrücken der Isolation 31 vom Leiter 30 und eine Fixierung des abisolierten
Leiters. Ferner wird mit dem Eindrücken der Klemmschneide 6 in die Querbohrung 3 ebenfalls
ein Teil der Isolation 31 vom Leiter 30 weggedrückt und gleichzeitig kerbt sich die
Klemmschneide 6 an der Stelle 6' in den abisolierten Leiter ein, was zu einer optimalen
Kontaktierung führt.
[0022] Die weggedrückten Isolationsteile können dann in einem unteren Bereich 50 der Querbohrungen
3 und 4 einliegen.
[0023] Ansich genügt eine gegenüberliegende Anordnung von Kontaktschneide 6 und Klemmstift
7 beidseitig des Leiters 30, um eine wirksame Kontaktierung und gleichzeitige Sicherung
der Drähte gegen Längsverschiebung zu erreichen.
[0024] Um aber letzteres optimal auch bei Toleranzen in den Leitern zu bewirken, ist es
vorteilhaft, wenn gemäss den Fig. 2 und 3 die Kontaktschneide 6 auf Lücke zwischen
zwei gegenüberliegenden Klemmstiften 7 steht, was den Leiter 30 in einen Wellenverlauf
seiner Erstreckung zwingt, oder aber es können sich gemäss Fig. 7 die Klemmstifte
7 symmetrisch gegenüber stehen.
[0025] Die erfindungsgemässe Leiteranschlussvorrichtung kann nun auf unterschiedlichste
Weise Verwendung finden.
[0026] Gemäss Fig. 4 ist ein Drahtgehäuse 1 mit einer grösseren Anzahl Längskanäle 2 zur
Aufnahme einer entsprechenden Anzahl eng beieinanderliegender paralleler Leiter eines
Datenkabels 40 vorgesehen die mittels Klemmstifte 7 an der Klemmplatte 17 fixiert
werden. Das Ganze wird dann auf die Kontaktpins 6,16 einer Steckerbuchse 20 o.dgl.
aufgedrückt, so dass eine Kontaktierung gemäss dem Vorbeschriebenen erfolgt.
[0027] Klinkenmittel 21 und 22 sorgen dabei für eine feste Verbindung von Drahtgehäuse 1,
Klemmplatte 17 und Steckerbuchse 20.
[0028] Selbstverständlich sind hierbei die Klemmstifte 7 und die zugeordneten Kontaktpins
16 resp. Kontaktschneiden 6 in Längserstreckung der Leiter 30 auf Lücke oder hintereinander
angeordnet, um jeden der dicht aneinanderliegenden Leiter zu kontaktieren.
[0029] Wie Fig. 5 und 6 zeigen, können die Kontaktpins 6,16 und die Klemmstifte 7 von entgegengesetzten
Seiten (Fig. 5) oder von der gleichen Seite her (Fig. 6) in das Drahtgehäuse 1 eingepresst
sein.
[0030] Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung eine grosse Anzahl Ausführungsvarianten
möglich, ohne dabei den Erfindungsgedanken zu verlassen.
[0031] Zunächst können die Klemmstifte 7 neben der hier gezeigten Rechteckform jeden beliebigen
Querschnitt aufweisen.
[0032] Ferner kann eine Kontaktierung mit abragenden Löt- oder Steckerkontaktpins gleichzeitig
von beiden Seiten des Drahtgehäuses erfolgen.
[0033] Weiter können die Kontaktpins resp. deren Schneiden gekrümmt, konisch oder federnd
sein, um eine Vorspannung zu erzielen.
[0034] Zudem lassen keilförmige Kontaktstifte 16 gemäss Fig. 6 eine Anpassung an unterschiedliche
Drahtdurchmesser zu.
[0035] Bei einer weiteren Ausführungsvariante können gemäss den Fig. 8 und 9 sich parallele
rinnenförmige Längskanäle 2' mit angeformten Klemmnocken 7' und angeordneten Kontaktpins
16 an einem Gehäuseteil 1' erstrecken, welches einen zum Eindrücken der Leiter 30
bestimmten Schwenkdeckel 60 trägt. Um dabei den seitlich auf die Stege 2'' wirkenden
Verdrängungskräfte beim Eindrücken der Leiter entgegenwirken zu können, ist insbesondere
der Schwenkdeckel 60 hier mit seitlichen Flanschen 61 versehen, welche die äusseren
Seitenwandungen des Gehäuseteiles 1' praktisch spiellos überlappen und so deren Verdrängung
nach aussen verhindern.
[0036] Hier kann der Draht anstelle des Schwenkdeckels auch mit einem Werkzeug (nicht gezeigt)
oder einem senkrecht niederdrückbaren Druckdeckel (nicht gezeigt) eingepresst werden.
[0037] Die Anordnung der Kontaktpins 16 und der Klemmstifte resp. hier Klemmnocken 7 relativ
zum leiterführenden Längskanal 2 resp. 2' kann dabei wie vorbeschrieben vielfältig
sein.
1. Leiteranschlussvorrichtung für Schwachstrom-Anlagen, mit Mitteln zur lötfreien Andrahtung,
welche an einem Gehäuseteil (1;1') mindestens einen Längskanal (2;2') zur Aufnahme
eines Leiters (30) eines Datenkabels (40) o.dgl. umfassen, dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Längskanal (2;2') in seiner axialen Richtung mit einem sich tangential
zum eingelegten Leiter erstreckenden Kontaktbereich (6) eines Kontaktpins (16) sowie
mit mindestens einem sich ebenfalls tangential zum eingelegten Leiter erstreckenden
Klemmstift (7) oder -nocken (7') zusammenwirkt, wobei der Kontaktbereich (6) des Kontaktpins
(16) sowie der Klemmstift (7) oder -nocken (7') derart in den Längskanal (2;2') hineinragen,
dass bei eingelegtem Leiter (30) auf dessen abisolierten Bereich ein vorgegebener
Kontaktdruck herstellbar ist.
2. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kontaktseitige
zentrische Abstand (66) des Kontaktbereiches (6) geringer ist als der Kalbmesser des
abisolierten Leiters und der abstützseitige zentrische Abstand (77) des Klemmstiftes
(7) oder -nockens (7') kleiner oder gleich dem Halbmesser des abisolierten Leiters
ist.
3. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der
Längskanal (2) als Bohrung in einem blockförmigen Drahtgehäuse (1) erstreckt, der
in seiner axialen Richtung beidseitig von Querbohrungen (3,4) zur Aufnahme von mindestens
einer Kontaktschneide (6) eines Kontaktpins (16) resp. zur Aufnahme von mindestens
einem Klemmstift (7) an einer Klemmplatte (17) tangential durchdrungen ist.
4. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich parallele
rinnenförmige Längskanäle (2') mit angeformten Klemmnocken (7') und angeordneten Kontaktpins
(16) an einem Gehäuseteil (1') erstrecken, welches einen zum Eindrücken der Leiter
(30)bestimmten Schwenkdeckel (60) oder dgl. trägt.
5. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich jeweils
ein Klemmstift (7) oder -nocken (7') und eine Kontaktschneide (6) beideitig des Längskanals
(2;2') gegenüberstehen.
6. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch geennzeichnet, dass die Kontaktschneide
(6) auf Lücke zwischen zwei gegenüberliegenden Klemmstiften (7) oder - nocken (7')
steht, um den Leiter in einen Wellenverlauf seiner Erstreckung zu zwingen.
7. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmstifte
(7) oder -nocken (7') und die zugeordneten Kontaktpins (16) resp. Kontaktschneiden
(6) in Längserstreckung der Leiter (30) auf Lücke oder hintereinander angeordnet sind,
um jeden der dicht aneinanderliegenden Leiter zu kontaktieren.
8. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktpins
(6,16) und die Klemmstifte (7) von entgegengesetzten Seiten oder von der gleichen
Seite her in das Drahtgehäuse (1) einpressbar sind.
9. Leiteranschlussvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkdeckel
(60) mit seitlichen Flanschen (61) versehen ist, welche die äusseren Seitenwandungen
des Gehäuseteils (1') praktisch spiellos überlappen.