[0001] Für Verschiedene Zwecke benötigt man einen Abdruck der Auflagespur eines oder mehrerer
Gliedmaße des menschlichen Körpers, z. B. eines Fußes. Mit Hilfe einer solchen Auflagespur,
welche dann als Trittspur bezeichnet wird, ist es beispielsweise möglich, einen wirklich
passenden Schuh, etwa im Versandgeschäft, zu bestellen, ohne daß es erforderlich wäre,
diesen Schuh vorher anzuprobieren. Das gleiche gilt für die Anpassung von Fußeinlagen,
weil nur aufgrund einer solchen Trittspur die Größe und Form des Fußes in geeigneter
Weise berücksichtigt werden kann.
[0002] In ähnlicher Weise kann man auch bei der Anpassung von Handschuhen vorgehen, beispielsweise
bei Kindern, von denen das Anprobieren oft als lästig empfunden wird.
[0003] Es sind bereits Einrichtungen bekannt, mit welchen ein Konsument Trittspuren seiner
Füße selbst herstellen kann. Eine solche Vorrichtung besteht beispielsweise aus einem
Stück Karton und einem Blaupapier, welches auf den zuvor anzufeuchtenden Karton gelegt
wird. Zur Herstellung der Trittspur muß dann der Fuß auf die Rückseite des Blaupapiers
aufgestellt werden, so daß auf dem angefeuchteten Karton der Abdruck erscheint.
[0004] Es dürfte einleuchtend sein, daß der Durchschnittskonsument mit dieser Methode kaum
einen einwandfreien Abdruck der Auflagespur seines Fußes herstellen kann, weil der
Umgang mit einer durch den angefeuchteten Karton ebenfalls feucht werdenen Blauschicht
einige Geschicklichkeit erfordert und außerdem leicht zu Verschmutzungen des Benutzers
oder seiner Sachen führt.
[0005] Ein ähnliches Problem tritt bei einer weiteren bekannten Vorrichtung auf, bei der
auf der Farbschicht zunächst eine Folie aufgeklebt ist, welche zur Abnahme des Abdrucks
entfernt und dann wieder aufgeklebt werden muß. Die Handhabung einer solchen Vorrichtung
verlangt von dem Benutzer ebenfalls eine zumeist nicht vorhandene Geschicklichkeit
und beinhaltet gleichfalls die Gefahr der Beschmutzung des Benutzers.
[0006] Schließlich ist aus DE-PS 37 11 539 ein Abdrucksatz zur Herstellung eines solchen
Abdruckes bekannt, der aus einem eine farbabgebende Beschichtung aufweisenden Geberblatt,
einem Nehmerblatt, welches auf seiner der farbabgebenden Beschichtung des Geberblattes
zugekehrten Seite mit einer Klebstoffschicht versehen ist, einem zwischen diesen beiden
Blättern angeordneten Trennblatt sowie einer die Aussenseite des Geberblattes abdeckenden
transparenten Folie besteht.
[0007] Von diesem bekannten Abdrucksatz wird in der Erfindung ausgegangen; er wird jedoch
wesentlich verbessert zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden folgenden Aufgaben:
1. Während und nach Auftrennen des Abdrucksatzes soll der Konsument wenig oder gar
nicht mit der farbabgebenden Beschichtung in Berührung kommen, um eine gewisse Sicherheit
gegen Verschmutzung der Hände und der Kleidungsstücke des Konsumenten zu gewährleisten.
2. Nach Herstellung des Abdruckes darf auch bei Fehlverhalten des Konsumenten, beispielsweise
bei ungeschickter Handhabung, keine ungewollte Beeinflussung oder Veränderung des
Abdruckes möglich sein.
[0008] Diese beiden Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Geberblatt zweiteilig ausgebildet ist, bestehend aus einem Deckblatt,
an dessen innerer Kante ein Einmal-Kohlepapier der Klebstoffschicht des Nehmerblattes
gegenüberliegend befestigt ist und daß die transparente Folie zu einer den gesamten
Abdrucksatz aufnehmenden Tasche ergänzt ist, deren innere Taschenseite das Nehmerblatt
bildet und entsprechend mit der Klebstoffschicht überzogen ist und welche an der der
inneren Kante des Deckblattes gegenüber liegenden Seite eine Entnahmeöffnung aufweist.
[0009] Eine zweckmäßige Abänderung dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß
das Deckblatt mit dem an seiner inneren Kante angeklebten Kohlepapier durch ein einziges
gefaltetes Blatt ersetzt ist, dessen eines Teil mit einer Kohlebeschichtung versehen
ist. In diesem Fall erübrigt sich der Vorgang des Anklebens des Kohlepapiers an das
Deckblatt.
[0010] Eine weitere zweckmäßige Abänderung besteht darin, daß anstelle des silikonbeschichteten
Papiers eine Doppel-Schutzfolie eingesetzt ist, deren eine Hälfte die Klebstoffschicht
tangiert, während die andere Hälfte eine vorstehende Lasche zwecks Entfernung dieser
Doppel-Schutzfolie vor Durchführung des Abdruckes aufweist.
[0011] Die Erfindung betrifft gleichzeitig ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Auflagespur.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt die Herstellung eines Abdrucks der
Auflagespur eines Fußes des menschlichen Körpers in der Weise, daß zunächst die als
Trennschicht zwischen der Klebstoffschicht der Tasche und dem Kohlepapier wirkende
silikonbeschichtete Folie bzw. die Doppel-Schutzfolie herausgezogen wird, daß anschließend
der Fußabdruck durch Auftritt auf die Deckblattseite der Tasche hergestellt wird und
daß schließlich das Deckblatt und damit das an diesem Deckblatt angelenkte Einmal-Kohlepapier
von der Klebstoffschicht der Tasche abgerollt und aus der Tasche herausgezogen wird.
[0013] Bei dieser Verfahrensweise bleibt von der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich
die transparent ausgebildete Tasche übrig, auf deren einer Innenseite, auf welcher
die Klebstoffschicht aufgebracht ist, der hergestellte Fußabdruck zu sehen ist.
[0014] Aus dieser geschilderten Verfahrensweise der Herstellung eines Abdrucks ergibt sich
bereits der ungeheure Vorteil der Erfindung gegenüber bekannten Vorrichtungen, der
darin besteht, daß der Konsument dieser Vorrichtung mit dem Kohlepapier praktisch
überhaupt nicht in Berührung kommt, weil sich dieses Kohlepapier beim Herausziehen
des Deckblatts einrollt und als Rolle von maximal 1 cm Durchmesser am oberen Ende
des Deckblattes hängen bleibt. Eine Verschmutzung des Benutzers ist damit ausgeschlossen.
[0015] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß am Ende der Herstellung des Abdruckes die aus transparentem Material bestehende
Tasche übrig bleibt, die den hergestellten Abdruck in ihrem Inneren aufweist, so daß
unsachgemäße äußere Einwirkungen nicht zur Beschädigung oder Verfälschung dieses Abdruckes
führen können. Der Benutzer dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung braucht dann lediglich
die übrig gebliebene transparente Tasche mit dem Fußabdruck dem Lieferanten von Schuhen
oder Schuheinlagen zusammen mit seiner Bestellung zu übersenden, um auf diese Weise
das passende Schuhwerk bzw. die passenden Einlagen zu erhalten.
[0016] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 91 04 534.7 ist zwar eine ähnliche Vorrichtung
bekannt, welche aus einem ersten Deckblatt, einer darunter liegenden, von einer Schutzhülle
eingeschlossenen Farbfolie, einem unter dieser Farbfolie liegenden, dem Abdruck der
Spur dienenden Abdruckblatt und einem darunter liegenden zweiten Deckblatt besteht,
welche nach Art der in der Bürotechnik üblichen Schnelltrennsätze an einer Seite zusammengeheftet
sind.
[0017] Diese bekannte Vorrichtung, welche sich in der Praxis auch bereits bewährt hat, ist
jedoch technich komplizierter ausgebildet und weist vor allen Dingen nicht den Vorteil
auf, daß der Fußabdruck nach seiner Herstellung völlig geschützt bleibt, was jedoch
für Versandzwecke ein äußerst wichtiges Argument darstellt.
[0018] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der Zeichnung dargestellt.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Aufsicht auf eine solche Tasche,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine solche Tasche entlang der Linien II-II,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Tasche der Fig. 1 entlang der Linie II-II in einer abgeänderten
Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine Doppeltasche zur Herstellung von Abdrücken beider Füße eines menschlichen Körpers.
[0020] Aus den Fig. 1 und 2 ist der Aufbau einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu erkennen. Er besteht aus einer aus transparentem Material bestehenden
Tasche 1, welche an ihrem unteren Ende eine Öffnung 1c aufweist. Entsprechend der
Darstellung von Fig. 2 ist die hintere Fläche 1b dieser Tasche 1 mit einer Klebstoffschicht
6 versehen. In die Tasche ist dann eine silikonbeschichtete Folie 5 eingelegt. Es
folgt dann in Richtung zur vorderen Deckfläche 1a der Tasche 1 ein Deckblatt 3, an
dessem oberen Ende ein Einmal-Kohlepapier 4 angeklebt ist. Das Deckblatt 3 kann aus
etwas stärkerem Material, beispielsweise Pappe bestehen, zumal es als Unterlage zum
Aufsetzen des Fußes bei Herstellung des Abdruckes dient.
[0021] Mit der bisher beschriebenen Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 wird zur Herstellung
eines Abdruckes wie folgt vorgegangen:
Es wird zunächst die silikonbehaftete Folie 5 durch Ziehen am unteren Ende 5a entfernt,
welche dem Schutz des Einmal-Kohlepapiers 4 dient. Anschließend wird diese Vorrichtung
auf eine feste Unterlage gelegt und der Benutzer kann diese Vorrichtung nunmehr zur
Herstellung eines Fußabdruckes benutzen, indem er seinen Fuß auf dieses Deckblatt
3, welches noch von dem transparenten Taschenteil 1a abgedeckt ist, kräftig aufsetzt.
Danach zieht er das Deckblatt 3, welches entsprechend Fig. 1 ein vorstehendes Ende
3a aufweist, aus der Vorrichtung heraus und entfernt damit gleichzeitig das nach Herstellung
des Fußabdrucks an der Klebstoffschicht 6 haftende Einmal-Kohlepapier 4, welches nunmehr
nicht mehr benötigt wird und mit dem Herausziehen des Deckblatts 3 von der Klebstoffschicht
6 abgerollt wird.
[0022] Bei der Herstellung des Fußabdruckes hat sich der Teil des Einmalkohlepapiers, auf
welchem der Druck gelastet hat, in die Klebstoffschicht 6 eingedrückt, so daß nunmehr
in der Klebstoffschicht der Fußabdruck enthalten ist.
[0023] Nach Durchführung dieser Prozedur bleibt also lediglich die transparente Tasche 1
übrig, welche in einer ihrer Innenflächen den Fußabdruck als Auflagespur 10 gemäß
Fig. 4 aufweist.
[0024] Fig. 4 zeigt eine doppelte Tasche, bestehend aus den einzelnen Taschen 7 und 8, welche
durch ein Band 9 miteinander verbunden sind. Eine solche Doppeltasche dient der Herstellung
der Auflagespuren beider Füße eines Konsumenten. Durch das Verbindungsband 9 ist sichergestellt,
daß Verwechslungen mit den Abdrücken verschiedener Konsumenten nicht auftreten können.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß nach längerem Liegen eines Abdrucksatzes nach
Fig. 2 zwischen der Klebstoffschicht 6 und der Trennfolie 5 Vakuumräume entstehen
können, welche ein sauberes Herausziehen der Trennfolie 5 an dem Ende 5a erschweren
können. Diese Schwierigkeiten treten dann nicht mehr auf, wenn der Abdrucksatz vor
seiner Verwendung ein- oder mehrmals gefaltet wird.
[0025] In dem Querschnittsbild der Fig. 3 sind noch zwei interessante Abwandlungen der Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 dargestellt. Es handelt sich einmal
um den Ersatz der silikonbeschichteten Folie 5 durch eine einfache Doppelfolie 12,
welche am hervorstehenden Ende 12a in gleicher Weise herausgezogen werden kann wie
die silikonbeschichtete Folie 5 der Fig. 2.
[0026] Zum anderen ist in der Darstellung von Fig. 3 die Kombination des Deckblattes 3 mit
dem Einmal-Kohlepapier 4 gemäß Fig. 2 ersetzt durch ein einziges gefaltetes Blatt,
dessen vorderer Teil 3c dem Deckblatt 3 entspricht und desssen hinterer Teil 4c als
Einmalkohlepapier ausgebildet ist; das Ankleben des Einmalkohlepapiers ist in diesem
Falle nicht mehr erforderlich.
[0027] Abschließend sei zu der zeichnerischen Darstellung der Fig. 2 und 3 darauf hingewiesen,
daß in diesen Zeichnungen die einzelnen Folien lediglich der besseren Übersicht halber
auseinandergezogen dargestellt sind. Sie befinden sich naturgemäß unmittelbar aufeinander,
so daß die Anordnung sehr viel flacher ausgebildet ist als in den Fig. 2 und 3 dargestellt.
1. Abdrucksatz zum Abdruck der Auflagespur eines oder mehrerer Gliedmaße des menschlichen
Körpers, z. B. eines Fußes, bestehend aus einem eine farbabgebende Beschichtung aufweisenden
Geberblatt, einem Nehmerblatt, welches auf seiner der farbabgebenden Beschichtung
des Geberblattes zugekehrten Seite mit einer Klebstoffschicht versehen ist, einem
zwischen diesen beiden Blättern angeordneten Trennblatt sowie einer die Außenseite
des Geberblattes abdeckenden transparenten Folie, dadurch gekennzeichnet, daß das
Geberblatt (3) zweiteilig ausgebildet ist, bestehend aus einem Deckblatt (3a), an
dessen innerer Kante (3b) ein Einmal-Kohlepapier (4) der Klebstoffschicht (6) des
Nehmerblattes (1, 1b) gegenüberliegend befestigt ist und daß die transparente Folie
zu einer den gesamten Abdrucksatz aufnehmenden Tasche (1) ergänzt ist, deren innere
Taschenseite das Nehmerblatt (1b) bildet und entsprechend mit der Klebstoffschicht
(6) überzogen ist und welche an der der inneren Kante (3b) des Deckblattes (3a) gegenüber
liegenden Seite eine Entnahmeöffnung (1c) aufweist.
2. Abänderung der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Deckblatt
(3) mit dem an seiner inneren Kante angeklebten Kohlepapier (4) durch ein einziges
gefaltetes Blatt (3c, 4c) ersetzt ist, dessen eines Teil (4c) mit einer Kohlebeschichtung
versehen ist (Fig. 3).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennblatt als einfache
Doppel-Schutzfolie (12) ausgebildet ist, deren eine Hälfte die Klebstoffschicht tangiert,
während die andere, Hälfte eine vorstehende Lasche (12a) zur Ermöglichung ihres Herausziehens
aufweist (Fig. 3).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch ihre Ausführung als Doppeltasche,
bei der die beiden Einzeltaschen durch ein Band (9) aneinander befestigt sind (Fig.
4).
5. Verfahren zur Herstellung eines Abdrucks der Auflegespur eines Gliedmaßes des menschlichen
Körpers mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die als Trennschicht zwischen der Klebstoffschicht der Tasche und dem
Kohlepapier wirkende Folie bzw. die Doppel-Schutzfolie herausgezogen wird, daß anschließend
der Abdruck durch Andruck oder Auftritt des Gliedmaßes auf die Deckblattseite der
Tasche hergestellt wird und daß schließlich das Deckblatt und damit das an diesem
Deckblatt angelenkte Einmal-Kohlepapier von der Klebstoffschicht der Tasche abgerollt
und aus der Tasche herausgezogen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdrucksatz vor Herstellung
des Abdruckes ein- oder mehrmals gefaltet wird.