[0001] Es sind Gehstöcke bekannt, welche aus einem einzigen Element bestehen und vorwiegend
rohrförmig und aus einem leichten und elastischem Material wie etwa Holz gemacht sind.
[0002] Es gibt ferner sogenannte Teleskopstöcke, deren Länge durch Verstellung bzw. Fixierung
der zwei Elemente in vorgegebenen Positionen variiert werden kann. Solche Stöcke lassen
sicht leichter im Rucksack transportieren und passen sich im Verhältnis zu der Körpergröße
des Bergsteigers der jeweiligen Gangart (Abstieg oder Aufstieg) an.
[0003] Unter den vorhandenen Gehstöcken setzt sich bzw. erreicht keiner die Ziele, die der
vorliegende erfundene Stock erzielt.
[0004] Zur Vermeidung der körpereigenen Beschleinigung muß der Bergsteiger beim Abstieg
eine mechanische Bremsarbeit leisten, mit entsprechendem Energieverbrauch und nachfolgender
Müdigkeit. Steigt der Bergsteiger ohne den üblichen Gehstock ab, wird diese Arbeit
zum Teil durch die Beine geleistet. Mit dem üblichen Gehstock geht die Arbeit zum
Teil zu Lasten des Armes, der den Stock hält. Die Arbeit entspricht der ausgübten
Kraft mal Weg der Biegung von Arm und Beinen.
[0005] Der Bremsstock, der Gegenstand vorliegender Erfindung ist, besitzt einen Schiebehandgriff
mit passivem Widerstand längst der Achse (ideellen Achse) des Stockes selbst. Der
Bergsteiger legt somit die Hand auf ein verschiebbares und bremsbares Element, er
braucht den Arm nicht mehr zu biegen, d.h. die vom Arm geleistete Arbeit ist gleich
Null. Diese Arbeit wird vom Bremsstock geleistet und in Wärme umgewandelt.
[0006] Der Bergsteiger-Stock besteht aus einem Griffteil, der mit einer längst dem Aufsetzelement
verschiebbaren Brems-vorrichtung verbunden ist; der besagte Stock besteht ferner aus
einem ersten und einem zweiten Rohr, die konzentrisch ineinander gleiten; auf dem
zweiten Rohr ist ein Handgriff befestigt, der eine auf die Rohrwände wirkende Expansions-
und Dissipationsvorrichtung steuert.
[0007] Auf besagtem Gehstock ist der Handgriff durch ein Hebel- und Zugsystem mit der obenerwähnten
Expansions- und Dissipationsvorrichtung verbunden; durch Betätigung des Hebelsystems
wird die ineinandergleitende Relativbewegung der Röhre erreicht.
[0008] Auf beiliegender Tafel wird eine praktische Ausführung der Erfindung dargestellt,
die als Beispiel gelten und jedoch keine einschränkende Auflage bedeuten soll.
[0009] Eine mögliche Ausführung wird beispielsweise nachstehend erläutert. Es wird dabei
auf die Zeichnung Bezug genommen, wo Figur 1 in zwei Orthogonalansichten (a b) den
verkürtzten Stock darstellt; in der horizontalen Ebene muß seine Länge so bemessen
sein, daß der Bergsteiger zum Abtasten des Terrains den Griff mit ausgestreckten Arm
halten kann.
[0010] Es sind ferner vorhanden: Handgriff (1), Hebel (2), beide aus Kunststoff; metallischer
Gelenkzapfen (3), Festrohr (4) und Gleitrohr (5), beide aus Metall.
[0011] In Figur 2 (a b) werden die gleichen Ansichten wie in Figur 1, jedoch in Schnitt,
gezeigt. Hierauf kann man besser erkennen, wie das Festrohr (4) am Handgriff u.zw.
an der Handgriff-Rohrverlängerung befestigt ist. Ersichtlich ist auch die am Gelenkzapfen
(3) angebrachte Hebelvorrichtung (2). Die Hebelvorrichtung wird durch die Hand betätigt,
wenn erstere beim Bremsen von letzterer gegen den Handgriff gedrückt wird. Durch den
Ziehdraht aus Stahl (6) betätigt die Hebelvorrichtung den Expansionsbelag (7), eine
Plastikscheibe mit hoher Wärmebeständigkeit.
[0012] Die Expansion wird durch das in dem äußeren Kegelelement steckende innere Kegelelement
(9) der Plastikscheibe erzeugt.
Obenbeschriebenes ist aus Fig. 3 (a b) ersichtlich, wo der untere Teil des Stockes
im Schnitt dargestellt ist.
[0013] Hieraus kann man ferner die Gegenzugfeder (8) aus Stahl sowie die den Zugdraht arretierende
Klemme (10), ebenfalls aus Stahl, ersehen. Noch deutlicher ist rechtsseitig in Figur
3 in drei verschiedenen Sichtdarstellungen ersichtlich, wie die Expansionsscheibe
mit dem Einschnitt die Expansion ermöglicht und wie das innere Kegelelement durch
die Zugvorrichtung hochgezogen wird und die Expansion bewirkt.
[0014] Die Expansion bewirkt das Aneinanderhaften des unteren Scheibenringes mit dem Gleitrohr
(5), wobei das Festrohr (4) (das mit dem Handgriff festverbunden ist) gebremst wird.
Es soll deutlich gemacht werden, daß das innere Rohr als Festrohr bezeichnet wurde
in dem Sinne, daß es mit dem Handgriff eine feste Verbindung bildet; während der Bewegung
ist es jedoch das äußere, mit dem Spitzteil endende Rohr, das im Vergleich zum Boden
fest ist, ggfs. kann das äußere Rohr im Vergleich zum inneren Rohr und zum Handgriff
gleiten. Das innere Rohr lagert mit seinem Unterteil auf dem oberen Ansatz des unteren
Scheibenringes, damit es gebremst werden kann.
[0015] Gebrauchs- und Funktionsweise des Bremsstocks: Der Bergsteiger hält den Stock am
Handgriff; bei nicht festgeschlossener Hand, gleitet das gegenüber dem Innenrohr freibewegliche
Außenrohr durch Schwerekraft nach unten, seine Spitze kann dabei gegen einen Punkt
zum Aufsetzen am Boden gerichtet werden; man schließt daraufhin die Hand fest, und
durch den steifgehaltenen Arm wird ein Teil des körpereigenen Gewichts auf den Stock
verlagert. Das Innenrohr (samt festverbundenem Handgriff) gleitet am Außenrohr entlang
nach unten, wobei die Bremswirkung erzeugt wird, deren Stärke vom Bergsteiger selbst
durch gezieltes und dezidiertes Festschließen der Hand gesteuert wird.
[0016] Wenn der Bremsweg einmal zurückgelegt ist (d.h. wenn das Handgriff-Rohrstück das
Kopfstück des Außenrohrs erreicht hat), kann der Bergsteiger mit leichtverschlossener
Hand den Stock heben und dessen Spitze zum nächstgelegenen Punkt für den nächten Bremsschritt
nach unten führen.
[0017] Nicht abgebildet sind in vorliegender Beschreibung, zur Vereinfachung und auch aus
dem Grund, weil sie nicht unentbehrlich sind, die zwei Lagerringe aus Kunststoff,
der eine bildet eine feste Verbindung mit dem Außenrohr (oben), der zweite ist fest
mit dem Innenrohr verbunden (unten); beide dienen zur Regelung des Ineinandergleitens
der Rohre sowie zur Begrenzung des jeweiligen Streckendurchlaufs. Die Lagerringe setzen
freilich eine angemessene Differenz im Durchschnitt der zwei zylindrischen Kontaktflächen
voraus, wo der Kontakt von den Lagern übernommen wird. Es fehlt in vorliegender Beschreibung
(und dies ist angebracht) ein Lagerring zwischen dem Kopfstück des Innenrohrs und
dem Ansatz der Plastikscheibe zur besseren Expansion der Plastikscheibe selbst.
1. Stock als Lehn-Stab beim Gehen, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer Bremse mit
Energieverlustleistung und Axialverlauf versehen ist.
2. Bergsteiger-Stock dadurch gekennzeichnet, daß dessen Handgriff mit einer im Aufsetzrohr
gleitenden Bremsvorrichtung verbunden ist.
3. Gehstock dadurch gekennzeichnet, daß er ein erstes Rohr sowie ein zweites mit diesem
konzentrisches Rohr aufweist, worauf ein Handgriff befestigt ist und worauf sich eine
Expansions- bzw. Bremsvorrichtung befindet, die durch besagten Handgriff gesteuert
wird und auf die Rohrwände wirkt.
4. Bremse allgemeiner Art mit Energieverlustleistung aus Gleitreibung oder aus Flüssigkeits-Passivwiderstand,
auf Stöcke bezogen, im Sinne und nach dem Zweck wie in vorstehenden Ansprüchen.