[0001] Die Erfindung betrifft einen Transferantrieb, insbesondere für eine Transferpresse
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
[0002] Die Transporteinrichtung zum Transportieren von Teilen in einer Transferpresse besteht
aus Greiferschienen, die neben der Längs- und Hubbewegung eine zusätzliche Querbewegung
durchführen, wobei Greiferelemente an den Greiferschienen selbst vorgesehen sind.
Der Grundgedanke derartiger Systeme liegt darin, daß die Werkstücke oder -teile von
Stufe zu Stufe der Presse transportiert werden müssen, ohne daß sich die Transportelemente
beim eigentlichen Bearbeitungsvorgang im Werkzeugraum befinden. Die Greiferschienen
müssen beim dreidimensionalen Transfersystem aus dem Werkzeugraum seitlich wieder
herausgefahren werden.
[0003] Aus der DE 38 42 182 C1 ist ein Greiferschienenantrieb für Stufenpressen nach der
Gattung des Anspruchs 1 bekanntgeworden, bei welchem die Greiferschienen eine dreidimensionale
Fahrbewegung ausführen. Insbesondere ist neben der üblichen Längsbewegung und Hubbewegung
der beiden parallel verlaufenden Greiferschienen eine zusätzliche Querbewegung als
Schließbewegung zum Greifen bzw. Spannen der Werkstücke vorgesehen. Hierfür ist jede
Greiferschiene über eine Schubstange gelenkig an einem querverschiebbaren Schlitten
gelagert, wobei der Schlitten zur Anpassung an die jeweilige Werkstückgröße in eine
feste Ausgangsposition querverschiebbar ist. Die jeweilige Schließbewegung der Greiferschiene
erfolgt dann als seitliche Schwenkbewegung oder Querbewegung an einem in Querrichtung
feststehenden Schlitten mittels entsprechender Kugelgelenke. Die querverschiebbaren
Schlitten selbst sind an einer Quertraverse befestigt, die über übliche Antriebshebel
mit dem Getriebegehäuse eines Pressenantriebs verbunden sind. Die Getriebegehäuse
sind stationär im vorderen Bereich oder Eingangsbereich der Stufenpresse angeordnet
und beinhalten die üblichen von Rollen abgefahrenen Kurvenscheiben zur Durchführung
der Vorrück-, Spann- und Hubbewegung der Tragschienen, wobei der Antrieb des Getriebes
vom Pressenkopf aus erfolgt. Eine prinzipielle Darstellung eines solchen Antriebs
eines Greiferschienenpaars ist in der EP 0 210 745 A2 (Fig. 4) wiedergegeben.
[0004] Nachteilig an einer solchen Anordnung ist die Bewegung von großen Massen zur Durchführung
der dreidimensionalen Antriebsbewegung. Insbesondere sind auch solche Massen mitzubewegen,
die jeweils für die Querverstellung der beiden Greiferschienen erforderlich sind.
[0005] Um eine Entkopplung vom Antrieb des Pressenstößels selbst zu erhalten, ist es aus
der DE 33 29 900 C2 bekanntgeworden, eine dreidimensionale Bewegung der Greiferschienen
durch jeweils voneinander getrennte Antriebe durchzuführen. Die Verstellbewegung erfolgt
dabei im wesentlichen über Zahnstangengetriebe, die nur ungenau arbeiten und einen
hohen baulichen Aufwand darstellen.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Umfang an beweglichen Massen möglichst
stark zu reduzieren, um eine Vereinfachung der Konstruktion und damit Einsparung von
Herstellungskosten und Betriebskosten zu erhalten. Weiterhin ist eine wesentliche
Verringerung der Transferantriebsleistung beabsichtigt.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Antrieb nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Antriebssystems angegeben.
[0009] Der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß die
einzelnen Bewegungen der Greiferschiene analysiert und entsprechende Bewegungsabläufe
hinsichtlich beweglicher Massen optimiert werden. Geht man beispielsweise vom Gegenstand
der einleitend genannten DE 38 42 182 C1 aus, so gliedert sich der Bewegungsablauf
der Querbewegung oder Schließbewegung der Greiferschienen zum einen in die übliche
querverlaufende Pendelbewegung der Greiferschiene zwischen einem feststehenden Schlitten
und der Greiferschiene über eine hin und her schwenkbare Schubstange. Die weitere
Bewegung jeder Greiferschiene bezieht sich auf eine Verstellbarkeit (Weiteneinstellung)
der Ausgangslage des Schlittens an einer Quertraverse, um eine Grundeinstellung des
Schlittens je nach Werkstückgröße oder Werkstückart einzustellen. Der Schlitten zur
Lagerung einer Schubstange für jede Greiferschiene kann demnach an einer Quertraverse
in einer maximal außenliegenden oder maximal innenliegenden Position eingestellt werden,
von wo aus die jeweilige Schließbewegung der jeweiligen Greiferschiene ausgeführt
wird. Diese Verstellbarkeit der Rüstachsen erfordert jedoch den baulichen Aufwand
der Quertraverse mit zugehörigem Antrieb für die jeweils den Greiferschienen zugeordneten
Schlitten. Weiterhin muß auch die Masse der Quertraverse bei jedem Arbeitshub mitbewegt
werden.
[0010] Demgegenüber sieht die Erfindung vor, diese Bewegungsabläufe zu entkoppeln, um eine
Einsparung von unnötig zu bewegenden Massen zu erhalten. Dabei liegt der Erfindung
der Kerngedanke zugrunde, daß die Verstellbarkeit der Greiferschiene in ihrer jeweiligen,
werkstückabhängigen Ausgangsposition durch technische Mittel erfolgt, die nicht am
laufenden Arbeitstakt beteiligt sind. Dies geschieht erfindungsgemäß durch eine Verlagerung
der erforderlichen seitlichen Verstellbewegung in das Antriebsgehäuse des Antriebsgetriebes.
Wird demzufolge das gesamte Getriebe in die erforderliche, werkstückabhängige Mittelposition
verfahren, so kann der aus dem Antriebsgetriebe herausragende, in Längsrichtung verschwenkbare
Antriebshebel direkt über eine zugehörige Schubstange mit der jeweiligen Greiferschiene
verbunden werden. Die zwischen Antriebshebel und Greiferschiene gelenkig gelagerte
Schubstange ermöglicht dann die übliche Spann- oder Schließbewegung der Greiferschiene.
Hierdurch können alle, bei bekannten Einrichtungen enthaltenen Zwischenglieder, wie
z. B. die Mitnehmertraverse zur Durchführung der Verstellung der Rüstachse entfallen.
[0011] Die Verstellung des Getriebegehäuses insgesamt hat demzufolge den Vorteil, daß erheblich
weniger bewegliche Massen aufgrund fehlender Bauteile während des Betriebs der Greiferschienen
bewegt werden müssen. Dies gibt eine hohe Einsparung von Herstellungs- und Betriebskosten.
Da bei den Transfersystemen auch beträchtliche Beschleunigungs- und Verzögerungswerte
gefordert werden, ist durch die Verringerung der beweglichen Massen auch eine wesentliche
Reduzierung der Transferantriebsleistung möglich.
[0012] Das Antriebsgetriebe mit entsprechenden Kurvenscheiben, Exzentern und/oder Zahnrädern
oder Direktkoppelung kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung vom Zentralantrieb
der Presse selbst oder durch einen eigenen Antriebsmotor angetrieben werden. Letzteres
bewirkt eine Entkopplung des Stößelantriebs der Presse vom Antriebssystem der Greiferschiene.
Jedoch ist dann eine leistungsfähige elektrische bzw. elektronische Steuerung zur
elektrischen Kopplung bzw. zur Synchronisierung der Presse mit dem Transferantrieb
erforderlich.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Figurenbeschreibung.
[0014] Es zeigen
- Fig. 1 bis 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Greiferschienenantriebsvorrichtung, wobei Fig.
1 eine Stirnansicht auf die Presse, Fig. 2 eine Seitenansicht der Darstellung nach
Fig. 1 und Fig. 3 eine Draufsicht nach Fig. 2 mit jeweils erforderlichen Details zeigt,
- Fig. 4
- eine Draufsicht einer Ausführungsvariante mit eigenem Antrieb,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 4 und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 4 jedoch mit geändertem Antriebsprinzip.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen:
[0015] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte erste Ausführungsbeispiel umfaßt eine Großteil-Stufenpresse
mit einer Vielzahl hintereinander angeordneten Bearbeitungsstationen 2, denen jeweils
ein auf einem Tisch 3 angeordnetes Unterwerkzeug 4 sowie ein an einem Pressenstößel
6 befestigtes Oberwerkzeug 5 zugeordnet ist. Die Pressenstößel 6 sind mit zugehörigen
Kopfstücken 7 der Presse verbunden, die von seitlichen Pressenständern 8 getragen
sind.
[0016] Durch die Pressenstufen führen zwei seitlich, parallel zueinander angeordnete Greiferschienen
9, 10, die zum Transport der in den Bearbeitungsstationen abzulegenden Werkstücke
dienen. Hierfür führt jede Greiferschiene 9, 10 mittels eines zugehörigen Vorrückmechanismus
11, 12 eine horizontale Längsbewegung (Pfeil 15) vor und zurück durch.
[0017] Weiterhin ist ein Hubmechanismus 13 zur Durchführung einer Vertikal- oder Hubbewegung
(Pfeil 16) jeder Greiferschiene und ein Spann- bzw. Schließmechanismus 14 zur Durchführung
einer Querbewegung oder Schließbewegung jeder Greiferschiene (Pfeil 17) vorgesehen.
Damit kann die Greiferschiene eine dreidimensionale Transportbewegung durchführen,
d. h. die beiden Greiferschienen 9, 10 fahren nach vollzogenem Bearbeitungsvorgang
bei geöffnetem Werkzeugraum synchron in den Werkzeugraum hinein (Spann- bzw. Schließbewegung),
ergreifen das Werkstück und heben es mittels der Hubbewegung vom Unterwerkzeug ab.
Eine nachfolgende Längsbewegung der Greiferschienen transportiert das abgehobene Werkstück
in die nachfolgende Bearbeitungsstation oder einer Zwischenstufe und legt dieses dort
beispielsweise wiederum auf ein Unterwerkzeug ab. Die nachfolgende Querbewegung der
beiden Greiferschienen nach außen führen aus dem Pressenraum heraus, damit der Stößel
mit dem Oberwerkzeug ungestört nach unten auf das Unterwerkzeug fahren kann.
[0018] Aus dieser Darstellung eines Arbeitshubes wird ersichtlich, daß die Hubbewegung des
Pressenstößels 6 genauestens mit dem Werkstücktransport über die Greiferschienen 9,
10 abgestimmt sein muß. Demzufolge erfolgt beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren
1 bis 3 der Antrieb von Vorrück-, Hub- und Spannmechanismus 11 bis 14 über den Antrieb
der Presse, insbesondere ein Exzenterrad 18, welcher gleichzeitig zum Antrieb der
Pressenstößel 6 dient. Der im Kopfstück 7 der Presse angeordnete Antrieb stellt somit
eine Zwangssynchronisation mit den Vorrück-, den Hub- und den Spannmechanismus 11
bis 14 gemeinsam dar.
[0019] Das insbesondere aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche Vorlegegetriebe 20 besteht
aus einem vom Zusatzgetriebe 19 angetriebenen ersten Zahnrad 21, von welchem seitlich
zwei horizontal verlaufende Vorlegewellen 22, 22' in die Antriebsgehäuse 23, 23' der
beiden Vorrückmechanismen 11, 12 führen und dort mit einem zweiten Zahnrad 24, 24'
verbunden sind.
[0020] Die beiden Vorrückmechanismen 11, 12 innerhalb der jeweiligen Antriebsgehäuse 23,
23' sind gleich jedoch spiegelbildlich aufgebaut, so daß im weiteren der Vorrückmechanismus
11 beschrieben wird.
[0021] Das mit der Vorlegewelle 22 verbundene zweite Zahnrad 24 ist innerhalb des Getriebes
des Vorrückmechanismus mit einem dritten Zahnrad 25 verbunden, welches an einer zentralen
Welle 26 gelagert ist. Auf der Welle 26 befinden sich verschiedene Kurvenscheiben
27, 28, die von zugehörigen Rollen 29, 30 abgegriffen werden. Eine im Antriebsgehäuse
weiterhin gelagerte Welle 31 dient zur Lagerung eines Antriebshebels 32, dessen Schwenkbewegung
in einer Vertikalebene 33 um einen Winkel α durch die Kurvenscheiben 27, 28 gesteuert
wird.
[0022] Der Aufbau des Vorrückmechanismus 11, 12, d. h. die Getriebeanordnung innerhalb des
Antriebsgehäuses 23, 23' mit Antriebszahnräder bzw. Komplementärkurven entspricht
dem üblichen Stand der Technik. Gleichermaßen wird der seitlich des Antriebsgehäuses
23' angeordnete Hubmechanismus 13 durch die durch das Antriebsgehäuse 13 hindurchgeführte
und verlängerte Vorlegewelle 22' angetrieben, wobei die Getriebeanordnung 34 innerhalb
des Getriebegehäuses 35 des Hubmechanismus in an sich bekannter Weise ausgestaltet
ist. Eine nur gestrichelt angedeutete mechanische Hebelverbindung 36 führt vom Getriebegehäuse
35 zum Hub- und Schließkasten 37, der die kombinierte Hub- und Schließbewegung der
Greiferschienen 9, 10 durchführt.
[0023] Auch der in Fig. 1 rechts des Antriebsgehäuses 23 angeordnete Spann- und Schließmechanismus
14 wird gleichermaßen über die durch das Antriebsgehäuse 23 verlängerte Vorlegewelle
22 angetrieben. Die innerhalb des Getriebegehäuses 38 angeordnete Getriebeanordnung
39 ist wiederum über eine Hebelverbindung 40 mit dem kombinierten Hub- und Schließkasten
37 verbunden.
[0024] Die Besonderheit der Anordnung liegt nun insbesondere gemäß der Darstellung in Fig.
1 darin, daß das gesamte Gehäuse 23, 23' des jeweiligen Vorrückmechanismus 11, 12
seitlich um einen Betrag l₁ verschoben werden kann, so daß die Vertikalebene 33 des
Antriebshebels 32, 32' in die in Fig. 1 gestrichelte Position 33' verschiebbar ist.
Diese Verschiebung des kompletten Gehäuses 23, 23' geschieht mittels eines Verschiebeantriebs
41 wie er in Fig. 1 näher dargestellt ist.
[0025] Der Verschiebeantrieb 41 umfaßt einen hydraulischen oder vorzugsweise elektrischen
Antriebsmotor 42 der über ein Umlenkgetriebe 43 auf zwei in der vertikalen Symmetrieebene
44 angeordnete Antriebswellen 45 einwirkt. In einem Abstand l₂ befinden sich am unteren
Ende der Antriebswelle 45 bzw. am oberen Ende der Antriebswelle 45' jeweils ein weiteres
Umlenkgetriebe 46, 46' von welchem aus jeweils zwei Antriebswellen 47, 47' im unteren
Bereich sowie 48, 48' im oberen Bereich seitlich abzweigen. Die Wellen 47, 47' bzw.
48, 48' liegen ebenfalls in einer Vertikalebene 49 (siehe Fig. 2), die senkrecht zur
Symmetrievertikalebene 44 steht.
[0026] Die Antriebswellen 47, 47' bzw. 48, 48' sind wenigstens über einen dem Abstand l₁
entsprechenden Verstellbereich als Gewindespindel ausgebildet, die jeweils mit einer
Spindelmutter 50 an den Seitenwandungen 51 der Antriebsgehäuse 23, 23' zusammenwirken.
In der Fig. 1 sind die mit den unteren Antriebswellen 47, 47' zusammenwirkenden Spindelmuttern
50 in der Gehäusewandung 51 erkennbar. Die mit den oberen Antriebswellen 48, 48' zusammenwirkenden
Spindelmuttern sind durch die zentrale Welle 26 der jeweiligen Getriebeanordnungen
verdeckt, jedoch gleichermaßen vorhanden.
[0027] Die Steigungen der Gewindespindeln 47, 47' bzw. 48, 48' sind gegenläufig ausgebildet.
Wird demzufolge der Antrieb 42 betätigt, so drehen sich die Gewindespindeln 47, 47'
und 48, 48' in jeweils gleicher Richtung, so daß die Antriebsgehäuse 23, 23' in Richtung
der Schließbewegung (Pfeil 17) nach innen oder nach außen in jeweils entgegengesetzter
Richtung verschoben werden können. Die seitliche Gehäusewandung 51 kommt dann in die
strichpunktierte Lage 51' in innerster oder zusammengefahrener Stellung der Antriebsgehäuse
23, 23' zu liegen. Gleichermaßen wandert der Antriebshebel 32, 32' in die mit 33'
angegebene Lage seiner Vertikalebene.
[0028] Um diese Verschiebbarkeit zu ermöglichen, sind die in Fig. 1 dargestellten oberen
Vorlegewellen 22, 22' als Keilwellen ausgebildet, auf denen sich das jeweilige Antriebsgehäuse
23, 23' seitlich um den Betrag l₁ verschieben kann. Dabei bleiben die beiden äußeren
Antriebsgehäuse 13, 14 für den Hubmechanismus bzw. den Spann- bzw. Schließmechanismus
in ihrer Lage stationär.
[0029] Aufgrund der seitlichen Verschiebbarkeit der gesamten Getriebeanordnung in den Antriebsgehäusen
23, 23' ergibt sich die Verschiebbarkeit des jeweiligen Antriebshebels 32, 32'. Der
Antriebshebel 32, 32' ist über eine in Fig. 1 nur angedeutete, in Fig. 2 und 3 dargestellte
Schubstange 52, 52' mit den Greiferschienen 9, 10 verbunden. Dabei ermöglichen Kugelgelenke
53 an den Enden der Schubstangen 52, 52' eine seitliche Verschwenkbarkeit der Schubstangen.
[0030] Wie einleitend beschrieben, erfolgt die Positionierung der Antriebsgehäuse 23, 23'
in Abhängigkeit des in der Presse zu bearbeitenden Werkstücks. Mittels des Verschiebeantriebs
41 werden die beiden Antriebshebel 32, 32' seitlich solange verschoben, daß die Vertikalmittelebene
33 in einer mittigen Ausgangslage angeordnet ist, wie dies in den Fig. 1 und 3 in
der äußeren Getriebeanordnung sowie gestrichelt in der inneren Getriebeanordnung gezeigt
ist. Von dieser fest eingestellten Rüstachse kann dann jede Greiferschiene 9, 10,
die in den Figuren 1 und 3 dargestellte seitliche Schließbewegung durchführen, wobei
die jeweilige Schubstange 52, 52' um den Winkel β verschwenkt wird (siehe Fig. 3).
In der Anordnung nach Fig. 3 erfolgt deshalb die Schließbewegung der Greiferschiene
9 in die Position 9', die Schließbewegung der Greiferschiene 10 in die Position 10'.
Mit 9'' bzw. 10'' ist die maximal mögliche innerste Position der beiden Greiferschienen
nach Verschiebung des Antriebsgehäuses um den Betrag l₁ in die innerste Position angegeben.
Die zugehörige äußere Schwenkposition der beiden Greiferschienen 9, 10 ist zur Beibehaltung
der Übersichtlichkeit der Zeichnungen nicht mehr dargestellt, sondern lediglich mit
der zugehörigen Schwenkwinkelverstellung β gezeigt.
[0031] Während des Bearbeitungsvorgangs bleibt demnach bei eingestellter Rüstachse der jeweilige
Antriebshebel 32, 32' in seiner eingerichteten Ausgangslage stehen, so daß dieser
über die jeweilige Schubstange 52, 52' direkt mit der jeweiligen Greiferschiene 9,
10 verbunden werden kann.
[0032] Das weitere Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 4 bis 6 unterscheidet sich
vom ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Fig. 1 bis 3 im wesentlichen nur
dadurch, daß der Antrieb für Vorrückmechanismus 11, 12 über einen jeweils separaten
Motorantrieb 54, 55 für die beiden zugehörigen Greiferschienen 9, 10 erfolgt. Im übrigen
sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, wie sie im ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben sind. Exemplarisch ist auch hier der Antrieb für den Vorrückmechanismus
dargestellt.
[0033] Durch die separaten Motorantriebe 54, 55 ergibt sich ein eigenständiger Antrieb für
die dreidimensionalen Bewegungen der beiden Greiferschienen 9, 10. Wie in Fig. 4 und
5 angedeutet, wirken die elektrischen Antriebe 54, 55 über ihre Antriebsritzel 56
unmittelbar auf ein Getriebe 57 ein, das die Schwenkbewegung des jeweils zugehörigen
Antriebshebels 32, 32' um die Achse 31, 31' um den Winkel α durchführt. Das Getriebe
57 kann auch als Zahnradsegment ausgebildet sein, um die Schwenkbewegung des Antriebshebels
32, 32' zu bewirken. Der Antriebshebel 32, 32' ist, wie zuvor beschrieben, wiederum
über eine Schubstange 52, 52' mit der jeweiligen Greiferschiene 9, 10 verbunden.
[0034] Eine weitere Konstruktionsvariante zeigt Fig. 6, wo die Antriebsmotore 54, 55 für
den Vorrückmechanismus direkt mit der Achse 31, 31' verbunden sind.
[0035] Die Verstellung der Antriebsgehäuse 23, 23' für den Vorrückmechanismus 11, 12 erfolgt
wiederum in analoger Weise wie zuvor beschrieben. Hierfür ist das jeweilige Gehäuse
23, 23' an einer stirnseitig der Presse angeordneten Führungsschiene 58, 58' befestigt,
die in einer Vertikalebene quer zur Pressenlängsachse steht. Jedes Antriebsgehäuse
23, 23' weist einen Führungsschlitten 59 auf, der eine Querverschiebbarkeit der Antriebsgehäuse
23, 23' mit angeflanschtem Antrieb 54, 55 erlaubt. Aus Fig. 5 ergibt sich eine obere
und untere Schlittenführung 59, 59' für das jeweilige Antriebsgehäuse. Die seitliche
Verschiebbarkeit in Querrichtung erfolgt wiederum mittels eines auf der vertikalen
Symmetriemittelebene liegenden zentralen elektrischen Antriebsmotors 42' der über
ein Umlenkgetriebe 43' auf zwei seitlich auskragende Antriebswellen 60, 60' einwirkt,
die als Gewindespindeln zu den beiden Antriebsgehäusen 23, 23' führen und dort mit
zugehörigen Spindelmuttern 50 in Eingriff stehen. Durch die gegenläufige Steigung
der Gewindespindeln 60, 60' werden die Antriebsgehäuse 23, 23' seitlich um den Betrag
l₁ in die in Fig. 4 dargestellte gestrichelte Position verschoben, wobei der jeweilige
Antriebsmotor 54, 55 in die Position 54' bzw. 55' wandert.
[0036] In Fig. 4 sind lediglich die beiden Antriebsgehäuse 23, 23' für den zugehörigen Vorrückmechanismus
11, 12 dargestellt. Ein separater Antrieb und eine entsprechende Anordnung kann für
den Hubmechanismus 13 bzw. den Spann- und Schließmechanismus 14 in analoger Weise,
jedoch stationär angeordnet vorgesehen sein.
[0037] Selbstverständlich müssen die unabhängigen Einzelantriebe in ihrem Bewegungsablauf
untereinander sowie mit der Bewegung der Presse synchronisiert werden.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen
des erfindungsgemäßen Gedankens.
1. Transferantrieb für eine Presse, mit einer Vorrichtung zum dreiachsigen Transport
von Werkstücken durch Bearbeitungsstationen der Presse, mit zwei parallel zueinander
angeordneten Trag- oder Greiferschienen, die mit Hilfe eines Vorrückmechanismus eine
horizontale Längsbewegung, mittels eines Hubmechanismus eine Vertikalbewegung sowie
mittels eines Spann- oder Schließmechanismus eine Querbewegung durchführen, wobei
die Ausgangslage des Greiferschienenantriebs für den Vorrückmechanismus als werkstückabhängige
Rüstachse in Querrichtung der Pressenanordnung variabel ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrückmechanismus (11, 12) einen in Längsrichtung der Presse verschwenkbaren
Antriebshebel (32, 32') umfaßt, der unmittelbar über eine Schubstange (52, 52') mit
der jeweiligen Greiferschiene (9, 10) verbunden ist und daß zur Änderung des Weitenabstandes
des Vorrückmechanismus (11, 12) ein Verschiebeantrieb (41, 41') vorgesehen ist, der
den Vorrückmechanismus (11, 12) mit zugehörigem Antriebshebel (32, 32') insgesamt
quer zur Transportrichtung verschiebt.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrückmechanismus (11, 12)
in einem Antriebsgehäuse (23, 23') mit einer Getriebeanordnung angeordnet ist und
daß der Verschiebeantrieb (41, 41') eine Querverschiebung des Antriebsgehäuses (23,
23') einschließlich Vorrückmechanismus (11, 12) bewirkt.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche Abstand
der Antriebsgehäuse (23, 23') für den Vorrückmechanismus (11, 12) jeweils über wenigstens
eine antreibbare Gewindestange (47, 47' bzw. 48, 48' und 60, 60') erfolgt, die jeweils
mit einer zugehörigen Spindelmutter (50) am Antriebsgehäuse (23, 23') zusammenwirken.
4. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentraler
Verschiebeantrieb (41, 41') für die Abstandsverstellung der Antriebsgehäuse (23, 23')
einschließlich Vorrückmechanismus (11, 12) vorgesehen ist, wobei über ein erstes Umlenkgetriebe
(43) zwei fluchtende Antriebswellen (45, 45') antreibbar sind, die an ihren Enden
jeweils ein zweites Umlenkgetriebe (46) zum Antrieb der Gewindespindeln (47, 47' bzw.
48, 48') antreiben.
5. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Antriebsgehäuse (23, 23') zwei parallel zueinander angeordnete Gewindespindelpaare
(47, 47' bzw. 48, 48') zugeordnet sind.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
für den Vorrückmechanismus (11, 12) und/oder den Hubmechanismus (13) und/oder den
Spann- bzw. Schließmechanismus (14) über den Zentralantrieb (18, 19) der Stufenpresse
erfolgt.
7. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb für den Vorrückmechanismus (11, 12) und/oder den Hubmechanismus (13) und/oder
den Spann- bzw. Schließmechanismus (14) über jeweils einen gesonderten Antrieb erfolgt.
8. Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für den Vorrückmechanismus
(11, 12) mittels eines gesonderten Antriebs (54, 55) unabhängig vom übrigen Antriebssystem
der Greiferschienen (9, 10) erfolgt, wobei ein zentraler Verschiebeantrieb (41') zur
Durchführung einer Querbewegung der zugehörigen Antriebsgehäuse (23, 23') vorgesehen
ist.
9. Antrieb nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeantrieb
(41') einen Antriebsmotor (42') umfaßt, der über ein Umlenkgetriebe (43') auf zwei
als Gewindespindeln ausgebildete Antriebswellen (60, 60') einwirkt, die mit Spindelmuttern
(50) am Antriebsgehäuse (23, 23') zu deren seitlichen Verschiebung in Eingriff stehen.
10. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einzelantrieben
der Transferbewegungen die Einzelbewegungen zueinander und zur Pressenbewegung synchronisiert
sind.