[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum spanlosen Abschneiden von Holzlamellen
von einem Kantholz, mit einem Messer, dessen Schneidkante schräg im Winkel zur Förderrichtung
des Kantholzes verläuft, und mit einer Vorschubeinrichtung, die das Kantholz gegen
eine gegenüberliegende Holzführungsfläche drückt und in seiner Längsrichtung fördert,
wobei die Vorschubeinrichtung mehrere, sich quer zur Holzförderrichtung erstreckende
Andruckrollen aufweist.
[0002] Diese bekannten Vorrichtungen (DE-B 40 29 752) dienen dazu, in spanloser Schneidtechnik
flache längliche Holzerzeugnisse abzutrennen, die nachfolgend allgemein als Holzlamellen
bezeichnet werden. Bei größerer Dicke können diese Holzlamellen auch als Bretter bezeichnet
werden.
[0003] Hierzu wird ein vorzugsweise allseitig bearbeitetes Kantholz in seiner Längsrichtung
entlang einer Holzführungsfläche bewegt. Das Kantholz wird durch die Vorschubeinrichtung
gegen die Holzführungsfläche gedrückt. Die Vorschubeinrichtung weist üblicherweise
mehrere, sich quer zur Holzförderrichtung erstreckende Andruckwalzen auf, die unmittelbar
oder über einen endlos umlaufenden angetriebenen Fördergurt das Kantholz gegen die
Holzführungsfläche drücken. Bei der bekannten Vorrichtung sind diese Andruckwalzen
zylindrisch mit durchgehend gleichem Durchmesser ausgeführt.
[0004] Das die Holzlamellen abtrennende Messer ist so auf der Holzführungsfläche angeordnet,
daß sich seine Schneidkante in einem Abstand zur Holzführungsfläche befindet, der
der Dicke der abzutrennenden Holzlamellen entspricht. Die Schneidkante verläuft schräg
zur Holzlängsrichtung, die zugleich die Förderrichtung ist.
[0005] In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Dicke der abgetrennten Holzlamelle nicht
vollständig gleichmäßig ist. Da sich mit fortschreitendem Schneidvorgang die Andruckverhältnisse
ändern, weist die abgetrennte Holzlamelle in dem zuletzt geschnittenen Bereich, nämlich
einem dreieckförmigen Flächenbereich an einem der hinteren Ecken der Holzlamelle,
eine etwas geringere Dicke als im übrigen Bereich auf. Diese Dickenabweichung kann
einige zehntel Millimeter betragen und liegt damit in den meisten Fällen noch innerhalb
der zulässigen Toleranzbreite der einzelnen Holzlamelle. Die Dickenabweichungen der
einzelnen aus einem Kantholz geschnittenen Holzlamellen summieren sich aber am jeweilige
Rest des Kantholzes auf und führen dazu, daß die als letztes verbleibende Restlamelle
in einem Teilbereich eine größere Dicke aufweist, die weit außerhalb des zulässigen
Toleranzbereiches liegt. Die Restlamelle ist daher ohne aufwendige Nachbearbeitung
nicht brauchbar.
[0006] Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum spanlosen Abschneiden von Holzlamellen
von einem Kantholz (DE-A-40 38 486) weist die Vorschubeinrichtung in vertikaler Richtung
schwimmend gelagerte Paare von angetriebenen Rollen auf, wobei die beiden Rollen jedes
Paares von oben bzw. unten gegen das Kantholz gedrückt werden. Hierbei sind die jeweils
unteren Rollen so in unterschiedlicher Länge ausgeführt, daß sie jeweils nur bis zu
der schrägen Schneidkante des Messers reichen. Die von der Vorschubeinrichtung getrennten
Andruckrollen, die allein das Kantholz gegen die Holzführungsfläche drücken, sind
durchgehend mit gleichem Durchmesser ausgeführt, so daß sich auch hierbei die Andruckverhältnisse
mit fortschreitendem Schneidvorgang ändern, wie vorstehend beschrieben wurde.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung
so auszubilden, daß die während des Schneidvorgangs auftretenden unterschiedlichen
Andruckverhältnisse so kompensiert werden, daß die abgetrennten Holzlamellen eine
gleichmäßige Dicke insbesondere auch im zuletzt geschnittenen Bereich aufweisen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich der Durchmesser jeder
Andruckrolle angenähert über der Schneidkante des Messers in einer Durchmesserstufe
von einem größeren Durchmesser auf der in Förderrichtung vor der Schneidkante liegenden
Seite zu einem kleineren Durchmesser auf der in Förderrichtung hinter der Schneidkante
liegenden Seite verringert.
[0009] Damit wird erreicht, daß die Anpressung des Kantholzes verstärkt in dem Bereich erfolgt,
der beim Schneidvorgang jeweils noch vor der Schneidkante des Messers liegt und noch
nicht geschnitten ist. Diese Wirkung wird insbesondere auch in dem Augenblick erzielt,
wenn das hintere Ende des Kantholzes die Schneidkante des Messers passiert. Dadurch
wird auch der letzte, noch nicht geschnittene Bereich des Kantholzes ausreichend stark
gegen die Holzführungsfläche gedrückt. Es wird verhindert, daß sich die Anpreßkraft
in diesem zuletzt geschnittenen Bereich verringert, wodurch die Dicke der Holzlamelle
in diesem Bereich geringer würde.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß jede Andruckrolle
zwei zylindrische Rollenabschnitte aufweist, die an der Durchmesserstufe durch einen
konischen Rollenabschnitt miteinander verbunden sind. Dadurch wird eine ausreichende,
aber unterschiedliche Anpreßwirkung des Kantholzes beiderseits der Schneidkante erreicht.
[0011] In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß der Rollenabschnitt
größeren Durchmessers mindestens bei der vom Kantholz zuletzt passierten Andruckrolle
mit sich zum Rollenende vergrößerndem Durchmesser leicht konisch ausgeführt ist. Dadurch
wird eine sich zum Rand des Kantholzes hin verstärkende Anpreßwirkung erreicht, was
für die Erzielung einer gleichmäßigen Dicke der abgetrennten Holzlamelle vorteilhaft
ist.
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer stark vereinfachten Seitenansicht eine Vorrichtung zum spanlosen Abschneiden
von Holzlamellen von einem Kantholz,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Draufsicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1, wobei der auf dem
Kantholz liegende Fördergurt der einfacheren Darstellung halber weggelassen ist,
- Fig 3
- ein Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Andruckrolle, die im mittleren Bereich des Messers angeordnet ist, und
- Fig. 5
- eine Andruckrolle, die an dem vom Kantholz zuletzt passierten Ende des Messers angeordnet
ist.
[0013] Die in Fig. 1 in einer Seitenansicht stark vereinfacht dargestellte Vorrichtung dient
dazu, von einem Kantholz 1, das in Richtung des Pfeiles 2 (d.h. in Fig. 1 von rechts
nach links) zugeführt wird, an der Unterseite jeweils eine Holzlamelle 3 in spanloser
Schneidtechnik abzuschneiden.
[0014] Eine Vorschubeinrichtung 4 weist einen endlos umlaufenden Fördergurt 5 auf, der angetrieben
wird und über Umlenkrollen 6 und 7 läuft. Durch mehrere, sich quer zur Förderrichtung
erstreckende Andruckrollen 8 wird der Fördergurt 5 gegen die Oberseite des Kantholzes
1 gedrückt und nimmt das Kantholz 1 in seine Längsrichtung mit. Zugleich drücken die
Andruckrollen 8 durch den Fördergurt 5 hindurch das Kantholz 1 gegen eine horizontale
Holzführungsfläche 9.
[0015] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die Holzlamelle 3 an
der Unterseite des Kantholzes 1 abgetrennt wird, kann die Holzlamelle 3 auch an einer
der Seitenflächen oder an der Oberseite des Kantholzes 1 abgetrennt werden.
[0016] Auf der Holzführungsfläche 9 ist ein Messer 10 angeordent, dessen Schneidkante 11
in einem spitzen Winkel
a zur Holzlängsrichtung und damit zur Förderrichtung angeordnet ist. Die Schneidkante
11 liegt in einem angenähert der Dicke der abzutrennenden Holzlamelle 3 entsprechenden
Abstand über der Holzführungsfläche 9 und parallel zu dieser.
[0017] Unterhalb der Schneidkante 11 ist eine Gegendruckleiste 12 angeordnet, deren Druckkante
13 parallel zur Schneidkante 11 verläuft und von unten gegen die abzutrennende Holzlamelle
3 drückt, um einen sauberen Schnittverlauf zu erreichen. Sowohl das Messer 10 als
auch die Gegendruckleiste 12 sind einstellbar angeordent. An dem dem Messer 10 gegenüberliegenden
Seitenrand der Holzführungsfläche 9 ist eine seitliche Führungsleiste 14 angeordent,
die sich in Förderrichtung im wesentlichen über die ganze Länge des Messers 10 erstreckt.
[0018] Jede der sich quer zur Holzförderrichtung erstreckenden Andruckrollen 8 weist eine
Durchmesserstufe 15 auf, an der sich der Durchmesser der Andruckrolle 8 von einem
größeren Durchmesser in einem ersten Rollenabschnitt 16 zu einem kleineren Durchmesser
in einem Rollenabschnitt 17 verringert.
[0019] Wie man aus Fig. 2 erkennt, liegt die Durchmesserstufe 15 der einzelnen Andruckrollen
8 jeweils angenähert über der Schneidkante 11 des Messers 10; der Rollenabschnitt
16 mit größerem Durchmesser ist jeweils auf der in Förderrichtung vor der Schneidkante
11 liegenden Seite angeordnet, während der Rollenabschnitt 17 mit kleinerem Durchmesser
jeweils auf der in Förderrichtung hinter der Schneidkante 11 liegenden Seite angeordnet
ist. Dadurch wird eine größere Anpreßwirkung auf das Kantholz 1 in dem Bereich ausgeübt,
der auf der Holzführungsfläche 9 aufliegt und noch nicht in Eingriff mit der Schneidkante
11 des Messers 10 gelangt ist.
[0020] Wie in Fig. 4 verstärkt angedeutet ist, sind die beiden zylindrischen Rollenabschnitte
16, 17 an der Durchmesserstufe 15 durch einen konischen Rollenabschnitt 18 miteinander
verbunden. Bei der praktischen Ausführung sind die beiden Rollenabschnitte 16 bzw.
17 beispielsweise mit einem Durchmesser von 62 bzw. 60 mm ausgeführt, so daß die Durchmesserstufe
15 einen Durchmesserunterschied von 2 mm überbrückt. Der konische Rollenabschnitt
18 verläuft beispielsweise unter 45° und weist beim Übergang zum größeren Rollenabschnitt
16 eine abgerundete Kante auf.
[0021] Bei der in Fig. 5 gezeigten, zuletzt vom Kantholz 1 passierten Andruckrolle 8' erstreckt
sich der Rollenabschnitt 17 mit geringerem Durchmesser über den größten Teil der Länge
der Andruckrolle 8'. Der jenseits der Durchmesserstufe 15 liegende Rollenabschnitt
16' mit größerem Durchmesser ist hierbei nicht zylindrisch ausgeführt, sondern leicht
konisch mit sich zum Rollenende hin vergrößerndem Durchmesser. Dadurch wird eine verstärkte
Anspreßwirkung am Rand des Kantholzes 1 erreicht. Eine entsprechende konische Ausführung
des Rollenabschnitts 16' kann auch bei den vorangehenden Andruckrollen 8 gewählt werden.
1. Vorrichtung zum spanlosen Abschneiden von Holzlamellen (3) von einem Kantholz (1),
mit einem Messer (10), dessen Schneidkante (11) schräg im Winkel (a) zur Förderrichtung
des Kantholzes (1) verläuft, und mit einer Vorschubeinrichtung (4), die das Kantholz
(1) gegen eine gegenüberliegende Holzführungsfläche (9) drückt und in seiner Längsrichtung
fördert, wobei die Vorschubeinrichtung (4) mehrere, sich quer zur Holzförderrichtung
erstreckende Andruckrollen (8, 8') aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Durchmesser jeder Andruckrolle (8, 8') angenähert über der Schneidkante (11) des Messers
(10) in einer Durchmesserstufe (15) von einem größeren Durchmesser auf der in Förderrichtung
vor der Schneidkante (11) liegenden Seite zu einem kleineren Durchmesser auf der in
Förderrichtung hinter der Schneidkante (11) liegenden Seite verringert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Andruckrolle (8) zwei
zylindrische Rollenabschnitte (16, 17) aufweist, die an der Durchmesserstufe (15)
durch einen konischen Rollenabschnitt (18) miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenabschnitt (16')
größeren Durchmessers mindestens bei der vom Kantholz (1) zuletzt passierten Andruckrolle
(8) mit sich zum Rollenende hin vergrößerndem Durchmesser leicht konisch ausgeführt
ist.