(19)
(11) EP 0 651 080 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.1995  Patentblatt  1995/18

(21) Anmeldenummer: 94114689.6

(22) Anmeldetag:  19.09.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01H 1/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 29.10.1993 DE 4337102

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73058 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Darcis, Gerhard
    D-73349 Wiesensteig (DE)
  • Stölzner, Gerd
    D-73553 Alfdorf (DE)
  • Endres, Joachim
    D-73441 Bopfingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antriebsvorrichtung für eine Ringbank einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für eine Ringbank 1 einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, wobei die Ringbank 1 mit Zwei parallel laufenden Zuggliedern 6, 7 zum Heben und Senken verbunden ist, von denen jede über mindestens eine Umlenkrolle 8, 15, 16 geführt ist. Die längslaufenden Trume T₁, T₂ der Zugglieder 6, 7 sind hierbei oberhalb der Ringbank angeordnet, wobei das Zugglied 6 zum Heben der Ringbank nur über eine obere Umlenkrolle 8 und das Zugglied 7 zum Senken der Ringbank 1 über eine obere Umlenkrolle 16 und eine weitere untere Umlenkrolle 17 geführt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für eine Ringbank einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, wobei die Ringbank mit zwei parallel laufenden Zuggliedern zum Heben und Senken verbunden ist, von denen jede über mindestens eine Umlenkrolle geführt ist.

    [0002] Bei zum Stand der Technik zählenden Ringbänken, welche nur an Zuggliedern hängen, können sich nachteiligerweise ruckartige Bewegungen ergeben, entweder dadurch, daß sie sich in ihren senkrechten Führungsgliedern kurzzeitig verklemmen oder daß die Gleitbewegung in den Führungsgliedern Wechselbelastungen unterworfen ist.

    [0003] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt, Ringbänke zwangsweise zu bewegen, d.h. sie mittels Zuggliedern nicht nur anzuheben, sondern auch mittels Zuggliedern nach unten zu ziehen. Zum Stand der Technik zählen hierbei Hubhebel, Gewindespindeln, fluidische Arbeitselemente oder andere mechanische Vorrichtungen.

    [0004] Zum Stand der Technik sind in diesem Zusammenhang endlose, mittels ihrer Umlenkrollen zwangsläufig bewegte Zugglieder bekannt (DE-PS 921 015, US-PS 2 370 328), an deren jeweils einem Trum die Ringbänke angelenkt sind. Weiterhin zählt zum Stand der Technik (CH-PS 393 997), unterhalb der Ringbank eine Schub-Zugstange vorzusehen, an der je Hubstelle ein Zugglied angeordnet ist, das oberhalb der Ringbank über eine Umlenkrolle geführt wird. Die Ringbank ist an eines der Trume dieses Zugbandes angehängt. Diese bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß die Last der Ringbank zweimal umgelenkt wird und daß die Schub-Zugstange sowohl auf Zug als auch Schub beansprucht wird und daher besonders biegesteif ausgeführt sein muß.

    [0005] Weiterer bekannter Stand der Technik ist eine Konstruktion mit zwei gegenläufig bewegten Zugstangen (JP Sho-62-179919), wobei je Hubstelle zwei Zugglieder vorgesehen sind, von den das eine eine die Ringbank führende Hubstange anhebt, das andere die Zugbewegung durchführt.

    [0006] Außerdem zählen zwei gegenläufig bewegte Zugstangen zum Stand der Technik, welche unterhalb der Ringbank angeordnet sind und Stützrollen erforderlich machen. Eine Zugstange hebt mittels einer oberhalb der Ringbank angeordneten Umlenkrolle die Ringbank an. Auch hier sind je Hubstelle drei Umlenkrollen erforderlich, wobei die Last der Ringbank über zwei Umlenkrollen geführt wird. Damit ergibt sich auch bei dieser bekannten Konstruktion ein hoher konstruktiver Aufwand. Andere bekannte Konstruktionen (JP-Sho 62-46651, GB-PS 952 644, UDSSR-PS 986 469, DE-PS 1 239 697) beschreiben jeweils Antriebsvorrichtungen für Ringbänke, welche baulich und damit kostenmäßig aufwendig sind.

    [0007] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei hoher Funktionssicherheit einen einfachen Aufbau aufweist.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die längslaufenden Trume der Zugglieder oberhalb der Ringbank angeordnet sind, daß das Zugglied zum Heben der Ringbank nur über eine obere Umlenkrolle geführt ist und daß das Zugglied zum Senken der Ringbank über eine obere Umlenkrolle und eine weitere untere Umlenkrolle geführt ist. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß die Last der Ringbank nur über eine Umlenkrolle läuft, wobei die Konstruktion so gestaltet sein kann, daß beim Einsatz von U-förmigen Zugstangen, welche mit den jeweiligen Trumen der Zugglieder verbunden sind, diese Umlenkrollen zum Tragen und Führen der Zugstangen dienen.

    [0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt perspektivisch eine Ansicht der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung.

    [0011] In der Zeichnung ist eine Ringbank 1 dargestellt, welche mit Halterungen 2 verbunden ist. Diese Halterungen 2 weisen senkrecht angeordnete Führungsstangen 3 auf, die in maschinenfesten Lagerungen 4 und 5 gelagert sind. Damit läßt sich die Ringbank 1 in Pfeilrichtung heben bzw. senken.

    [0012] Die Halterungen 2 sind vorderseitig jeweils mit einem Zugglied 6 zum Heben der Ringbank und mit einem Zugglied 7 zum Senken der Ringbank verbunden. Das Zugglied 6 zum Heben der Ringbank läuft oberhalb dieser Ringbank 1 über eine obere Umlenkrolle 8 und weist ein Trum T₁ auf. Dieses Trum T₁ ist mit einer Zugstange 9 verbunden, welche im Querschnitt umgekehrte U-Form aufweist.

    [0013] Diese Zugstange 9 lagert auf den im Abstand voneinander liegenden oberen Umlenkrollen 8-8. Am vorderen Ende ist die Zugstange 9 mit einem weiteren Zugglied 10 verbunden, welches über Führungsrollen 11 und 12 zu einer Antriebsscheibe 13 geführt wird, auf welcher sie befestigt ist. Die Antriebsscheibe 13 wird durch einen Antrieb 14 im Uhrzeigersinn bzw. im Gegenuhrzeigersinn gedreht.

    [0014] Das Zugglied 7 zum Senken der Ringbank 1 wird über eine untere Umlenkrolle 15 und eine obere Umlenkrolle 16 geführt und weist ein parallel zum Trum T₁ verlaufendes Trum T₂ auf.

    [0015] Die beiden längslaufenden Trume T₁ und T₂ der Zugglieder 6, 7 sind damit oberhalb der Ringbank 1 angeordnet. Das Trum T₂ ist wiederum mit einer Zugstange 17 verbunden, welche im Querschnitt gleichfalls umgekehrte U-Form aufweist und an ihrem vorderen Ende an einem Zugglied 18 befestigt ist. Dieses Zugglied 18 wird wiederum über die Führungsrollen 11 und 12 geführt und ist gleichfalls mit der Antriebsscheibe 13 entgegen der Laufrichtung des Zuggliedes 10 verbunden.

    [0016] Bei einem Drehen der Antriebsscheibe 13, beispielsweise im Uhrzeigersinn, wird das Zugband 10 aufgewunden und dementsprechend die Zugstange nach rechts und das Zugband 6 zum Anheben der Ringbank 1 nach oben gezogen. Gleichzeitig wird dadurch das Zugband 7 nach unten und die Zugstange 17 nach links gezogen, wobei das Zugband 18 von der Antriebsscheibe 13 abgewickelt wird. Bei Umkehr der Drehrichtung der Antriebsscheibe 13 wird die Zugwirkung der einzelnen Glieder umgekehrt, es werden also alle Glieder des geschlossenen Zugsystems immer nur gezogen.

    [0017] Bei dem Ausführungsbeispiel sind von den Zuggliedern 6 und 7 getrennte Zugglieder 10 und 18 zur Verbindung mit der Antriebsscheibe 13 vorgesehen. Es besteht auch die nicht näher dargestellte Möglichkeit, die Zugglieder 6 und 7 im Endbereich direkt mit der Antriebsscheibe zu verbinden.

    [0018] Aus der Zeichnung ist weiter erkennbar, daß die obere Umlenkrolle 16 des Zuggliedes 7 zum Senken der Ringbank 1 um den Durchmesser der unteren Umlenkrolle 15 in Längsrichtung des Trums T₂ gegenüber der anderen Umlenkrolle 8 versetzt angeordnet ist. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß die beiden Zugglieder 6 und 7 dicht nebeneinander an den entsprechenden Halterungen 2 der Ringbank 1 angreifen und keine Kippmomente auf diese Halterungen ausüben.

    [0019] Durch die Erfindung wird eine Antriebsvorrichtung für eine Ringbank 1 für Ringspinn- oder -zwirnmaschinen geschaffen, welche so gestaltet ist, daß die Last der Ringbank 1 nur über eine Umlenkrolle 8 läuft, wobei diese obere Umlenkrolle 8 gleichzeitig zum Führen der Zugschiene 9 dient.

    [0020] Das für ein wirklich spielfrei zwangsläufiges Bewegen der Ringbank erforderliche Spannen und Gespannthalten der Zugglieder erfolgt mittels Spannmuttern, die auf Gewindebolzen laufen, in denen die Zugglieder 6 und 7 enden und die sich auf den Haltern 2 abstützen, gleichzeitig mit dem Höhenjustieren der Ringbankabschnitte.


    Ansprüche

    1. Antriebsvorrichtung für eine Ringbank einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, wobei die Ringbank mit zwei parallel laufenden Zuggliedern zum Heben und Senken verbunden ist, von denen jede über mindestens eine Umlenkrolle geführt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die längslaufenden Trume (T₁, T₂) der Zugglieder (6, 7) oberhalb der Ringbank (1) angeordnet sind,
    daß das Zugglied (6) zum Heben der Ringbank (1) nur über eine obere Umlenkrolle (8) geführt ist und
    daß das Zugglied (7) zum Senken der Ringbank (1) über eine obere Umlenkrolle (16) und eine weitere untere Umlenkrolle (15) geführt ist.
     
    2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die obere Umlenkrolle (16) des Zuggliedes (7) zum Senken der Ringbank (1) um den Durchmesser der unteren Umlenkrolle (15) in Längsrichtung des Trums (T₂) gegenüber der anderen Umlenkrolle (8) des Zuggliedes (6) versetzt angeordnet ist.
     
    3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die längslaufenden Trume (T₁, T₂) der Zugglieder (6, 7) mit ebenfalls parallellaufenden, antreibbaren Zugstangen (9, 17) verbunden sind.
     
    4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zugstangen (9, 17) jeweils im Querschnitt umgekehrt U-förmig ausgebildet sind.
     
    5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zugstangen (9, 17) auf den oberen Umlenkrollen (8, 16) aufliegen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht