[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung für eine Ringbank einer Ringspinn-
oder -zwirnmaschine, wobei die Ringbank mit zwei parallel laufenden Zuggliedern zum
Heben und Senken verbunden ist, von denen jede über mindestens eine Umlenkrolle geführt
ist.
[0002] Bei zum Stand der Technik zählenden Ringbänken, welche nur an Zuggliedern hängen,
können sich nachteiligerweise ruckartige Bewegungen ergeben, entweder dadurch, daß
sie sich in ihren senkrechten Führungsgliedern kurzzeitig verklemmen oder daß die
Gleitbewegung in den Führungsgliedern Wechselbelastungen unterworfen ist.
[0003] Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt, Ringbänke zwangsweise zu bewegen,
d.h. sie mittels Zuggliedern nicht nur anzuheben, sondern auch mittels Zuggliedern
nach unten zu ziehen. Zum Stand der Technik zählen hierbei Hubhebel, Gewindespindeln,
fluidische Arbeitselemente oder andere mechanische Vorrichtungen.
[0004] Zum Stand der Technik sind in diesem Zusammenhang endlose, mittels ihrer Umlenkrollen
zwangsläufig bewegte Zugglieder bekannt (DE-PS 921 015, US-PS 2 370 328), an deren
jeweils einem Trum die Ringbänke angelenkt sind. Weiterhin zählt zum Stand der Technik
(CH-PS 393 997), unterhalb der Ringbank eine Schub-Zugstange vorzusehen, an der je
Hubstelle ein Zugglied angeordnet ist, das oberhalb der Ringbank über eine Umlenkrolle
geführt wird. Die Ringbank ist an eines der Trume dieses Zugbandes angehängt. Diese
bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß die Last der Ringbank zweimal umgelenkt wird
und daß die Schub-Zugstange sowohl auf Zug als auch Schub beansprucht wird und daher
besonders biegesteif ausgeführt sein muß.
[0005] Weiterer bekannter Stand der Technik ist eine Konstruktion mit zwei gegenläufig bewegten
Zugstangen (JP Sho-62-179919), wobei je Hubstelle zwei Zugglieder vorgesehen sind,
von den das eine eine die Ringbank führende Hubstange anhebt, das andere die Zugbewegung
durchführt.
[0006] Außerdem zählen zwei gegenläufig bewegte Zugstangen zum Stand der Technik, welche
unterhalb der Ringbank angeordnet sind und Stützrollen erforderlich machen. Eine Zugstange
hebt mittels einer oberhalb der Ringbank angeordneten Umlenkrolle die Ringbank an.
Auch hier sind je Hubstelle drei Umlenkrollen erforderlich, wobei die Last der Ringbank
über zwei Umlenkrollen geführt wird. Damit ergibt sich auch bei dieser bekannten Konstruktion
ein hoher konstruktiver Aufwand. Andere bekannte Konstruktionen (JP-Sho 62-46651,
GB-PS 952 644, UDSSR-PS 986 469, DE-PS 1 239 697) beschreiben jeweils Antriebsvorrichtungen
für Ringbänke, welche baulich und damit kostenmäßig aufwendig sind.
[0007] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei hoher Funktionssicherheit einen
einfachen Aufbau aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die längslaufenden Trume der
Zugglieder oberhalb der Ringbank angeordnet sind, daß das Zugglied zum Heben der Ringbank
nur über eine obere Umlenkrolle geführt ist und daß das Zugglied zum Senken der Ringbank
über eine obere Umlenkrolle und eine weitere untere Umlenkrolle geführt ist. Dadurch
wird der Vorteil erzielt, daß die Last der Ringbank nur über eine Umlenkrolle läuft,
wobei die Konstruktion so gestaltet sein kann, daß beim Einsatz von U-förmigen Zugstangen,
welche mit den jeweiligen Trumen der Zugglieder verbunden sind, diese Umlenkrollen
zum Tragen und Führen der Zugstangen dienen.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt perspektivisch eine Ansicht der erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtung.
[0011] In der Zeichnung ist eine Ringbank 1 dargestellt, welche mit Halterungen 2 verbunden
ist. Diese Halterungen 2 weisen senkrecht angeordnete Führungsstangen 3 auf, die in
maschinenfesten Lagerungen 4 und 5 gelagert sind. Damit läßt sich die Ringbank 1 in
Pfeilrichtung heben bzw. senken.
[0012] Die Halterungen 2 sind vorderseitig jeweils mit einem Zugglied 6 zum Heben der Ringbank
und mit einem Zugglied 7 zum Senken der Ringbank verbunden. Das Zugglied 6 zum Heben
der Ringbank läuft oberhalb dieser Ringbank 1 über eine obere Umlenkrolle 8 und weist
ein Trum T₁ auf. Dieses Trum T₁ ist mit einer Zugstange 9 verbunden, welche im Querschnitt
umgekehrte U-Form aufweist.
[0013] Diese Zugstange 9 lagert auf den im Abstand voneinander liegenden oberen Umlenkrollen
8-8. Am vorderen Ende ist die Zugstange 9 mit einem weiteren Zugglied 10 verbunden,
welches über Führungsrollen 11 und 12 zu einer Antriebsscheibe 13 geführt wird, auf
welcher sie befestigt ist. Die Antriebsscheibe 13 wird durch einen Antrieb 14 im Uhrzeigersinn
bzw. im Gegenuhrzeigersinn gedreht.
[0014] Das Zugglied 7 zum Senken der Ringbank 1 wird über eine untere Umlenkrolle 15 und
eine obere Umlenkrolle 16 geführt und weist ein parallel zum Trum T₁ verlaufendes
Trum T₂ auf.
[0015] Die beiden längslaufenden Trume T₁ und T₂ der Zugglieder 6, 7 sind damit oberhalb
der Ringbank 1 angeordnet. Das Trum T₂ ist wiederum mit einer Zugstange 17 verbunden,
welche im Querschnitt gleichfalls umgekehrte U-Form aufweist und an ihrem vorderen
Ende an einem Zugglied 18 befestigt ist. Dieses Zugglied 18 wird wiederum über die
Führungsrollen 11 und 12 geführt und ist gleichfalls mit der Antriebsscheibe 13 entgegen
der Laufrichtung des Zuggliedes 10 verbunden.
[0016] Bei einem Drehen der Antriebsscheibe 13, beispielsweise im Uhrzeigersinn, wird das
Zugband 10 aufgewunden und dementsprechend die Zugstange nach rechts und das Zugband
6 zum Anheben der Ringbank 1 nach oben gezogen. Gleichzeitig wird dadurch das Zugband
7 nach unten und die Zugstange 17 nach links gezogen, wobei das Zugband 18 von der
Antriebsscheibe 13 abgewickelt wird. Bei Umkehr der Drehrichtung der Antriebsscheibe
13 wird die Zugwirkung der einzelnen Glieder umgekehrt, es werden also alle Glieder
des geschlossenen Zugsystems immer nur gezogen.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel sind von den Zuggliedern 6 und 7 getrennte Zugglieder
10 und 18 zur Verbindung mit der Antriebsscheibe 13 vorgesehen. Es besteht auch die
nicht näher dargestellte Möglichkeit, die Zugglieder 6 und 7 im Endbereich direkt
mit der Antriebsscheibe zu verbinden.
[0018] Aus der Zeichnung ist weiter erkennbar, daß die obere Umlenkrolle 16 des Zuggliedes
7 zum Senken der Ringbank 1 um den Durchmesser der unteren Umlenkrolle 15 in Längsrichtung
des Trums T₂ gegenüber der anderen Umlenkrolle 8 versetzt angeordnet ist. Hieraus
ergibt sich der Vorteil, daß die beiden Zugglieder 6 und 7 dicht nebeneinander an
den entsprechenden Halterungen 2 der Ringbank 1 angreifen und keine Kippmomente auf
diese Halterungen ausüben.
[0019] Durch die Erfindung wird eine Antriebsvorrichtung für eine Ringbank 1 für Ringspinn-
oder -zwirnmaschinen geschaffen, welche so gestaltet ist, daß die Last der Ringbank
1 nur über eine Umlenkrolle 8 läuft, wobei diese obere Umlenkrolle 8 gleichzeitig
zum Führen der Zugschiene 9 dient.
[0020] Das für ein wirklich spielfrei zwangsläufiges Bewegen der Ringbank erforderliche
Spannen und Gespannthalten der Zugglieder erfolgt mittels Spannmuttern, die auf Gewindebolzen
laufen, in denen die Zugglieder 6 und 7 enden und die sich auf den Haltern 2 abstützen,
gleichzeitig mit dem Höhenjustieren der Ringbankabschnitte.
1. Antriebsvorrichtung für eine Ringbank einer Ringspinn- oder -zwirnmaschine, wobei
die Ringbank mit zwei parallel laufenden Zuggliedern zum Heben und Senken verbunden
ist, von denen jede über mindestens eine Umlenkrolle geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die längslaufenden Trume (T₁, T₂) der Zugglieder (6, 7) oberhalb der Ringbank
(1) angeordnet sind,
daß das Zugglied (6) zum Heben der Ringbank (1) nur über eine obere Umlenkrolle (8)
geführt ist und
daß das Zugglied (7) zum Senken der Ringbank (1) über eine obere Umlenkrolle (16)
und eine weitere untere Umlenkrolle (15) geführt ist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Umlenkrolle (16) des Zuggliedes (7) zum Senken der Ringbank (1) um den
Durchmesser der unteren Umlenkrolle (15) in Längsrichtung des Trums (T₂) gegenüber
der anderen Umlenkrolle (8) des Zuggliedes (6) versetzt angeordnet ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die längslaufenden Trume (T₁, T₂) der Zugglieder (6, 7) mit ebenfalls parallellaufenden,
antreibbaren Zugstangen (9, 17) verbunden sind.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugstangen (9, 17) jeweils im Querschnitt umgekehrt U-förmig ausgebildet sind.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugstangen (9, 17) auf den oberen Umlenkrollen (8, 16) aufliegen.