[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine derartige Steuervorrichtung ist aus der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 43 00 821.6 bekannt. Dabei werden mit mindestens zwei, vorzugsweise
vier, Hebeln eine entsprechende Anzahl von Funktionszuständen, d.h. vier bei vier
Hebeln, eingestellt. Jeweils zwei der Hebel können zu einer Baueinheit verbunden sein.
Bei den Funktionszuständen handelt es sich beispielsweise um die Zustände verriegelt,
entriegelt, kindergesichert und zentralgesichert, bei denen in bekannter Weise Betätigungsorgane
des Verschlusses blockiert, wirksam oder unwirksam sind.
[0003] Die bekannte Steuervorrichtung zeichnet sich durch einen geringen konstruktiven Aufwand
aus. Jedoch ist dabei vorgesehen, die Stellung des Schaltnockens und der Hebel bzw.
des Hebels mit mehreren Schaltern abzutasten, um so den jeweils eingestellten Funktionszustand
zu erfassen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der der eingestellte Funktionszustand mit geringem schaltungstechnischen
Aufwand feststellbar ist.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Aus den Informationen über die vorgegebene Drehrichtung des Schaltnockens, den Betätigungssinn
des Schalters und seinen Schaltzustand läßt sich eindeutig das Einstellen eines Funktionszustands
unmittelbar nach Abschluß der erfolgten Einstellung erkennen. Eine Bestimmung des
vorausgehenden Funktionszustands als Ausgangspunkt für die Einstellung des vorgegebenen
Funktionszustands ist dabei nicht erforderlich. Sollte beispielsweise aufgrund eines
Bordnetzausfalls die Information über den eingestellten Schaltzustand verlorengehen,
so wird durch den nächsten Befehl für die Einstellung eines definierten Schaltzustands
durch Vorgabe der Drehrichtung des Steuerzapfens, das Erreichen eines definierten
Schaltzustands des Schalters bei Vorliegen des erforderlichen Betätigungssinns des
Schalters festgestellt und der dann eingestellte Funktionszustand mit dem vorgegebenen
synchronisiert.
[0007] Für die Abtastung des Schaltzustands und des Betätigungssinns des Schalters ist nur
noch eine einzige elektrische Leitung erforderlich, was zu einem kostengünstigen störungsfreien
Aufbau der Steuervorrichtung führt.
[0008] Der Drehwinkel des Steuerzapfens, der durch den Schaltnocken abgedeckt ist, läßt
sich entsprechend den konstruktiven Gegebenheiten in einem weiten Bereich zwischen
0 und 360° variieren. Besonders vorteilhaft ist dabei die Wahl des Winkels von 180°.
Dies bietet den Vorteil, daR für die Einstellung der verschiedenen Funktionszustände
nur eine Drehung des Steuerzapfens um +/- 180° bzw. +/-360° erforderlich ist. Der
Übergang zwischen den verschiedenen Funktionszuständen läßt sich damit besonders gleichmäßig
vollziehen.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
- Fig.1
- den grundsätzlichen konstruktiven Aufbau des zugrundeliegenden Verschlusses,
- Fig. 2
- den konstruktiven Aufbau des im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Steuerzapfens, sowie
das bei seiner Drehung gelieferte Ausgangssignal für einen damit zusammenwirkenden
Schalter und
- Fig.3
- eine Tabelle für die Bewegungssteuerung des Steuerzapfens.
[0010] Das in Fig. 1 anhand von vier Diagrammen a bis d dargestellte Prinzip der Steuervorrichtung
für einen Verschluß, beispielsweise eine Tür oder Heckklappe eines Kraftfahrzeugs,
enthält als zentrales Element einen nicht dargestellten Motor, der einen Steuerzapfen
1 auf seiner Abtriebswelle 2 aufweist. Der Steuerzapfen 1 ist durch den Motor um jeweils
360° in beide Drehrichtungen rotierbar. Der Steuerzapfen 1 wirkt mit einem Diebstahl-
bzw. Kindersicherungshebel 3 zusammen, der schwenkbar gelagert ist und die in den
Diagrammen a (d) und b (c) dargestellten Endlagen aufweist. Der Hebel 3 wirkt mit
einem nicht dargestellten Betätigungsorgan des Verschlusses zusammen. Dabei handelt
es sich im Falle einer Fahrzeugtür um den Innengriff, mit dem die Tür geöffnet wird.
[0011] Ferner wirkt der Steuerzapfen mit einem V-förmigen Zentralverriegelungshebel 4 zusammen,
der die in den Diagrammen a und b einerseits bzw. in den Diagrammen c und d andererseits
dargestellten Endlagen aufweist. Der Hebel 4 wirkt mit einem nicht dargestellten Türaußengriff
zusammen, mit dem die Tür von außen geöffnet wird.
[0012] Die Steuervorrichtung besitzt 4 Funktionszustände, die in den Diagrammen a bis d
eingestellt sind und die folgende Bedeutung besitzen:
Der im Diagramm a dargestellte Funktionszustand entspricht der "Zentralsicherung".
Innen- und Außengriff sind blockiert bzw. nicht funktionswirksam.
[0013] Durch Rotation des Steuerzapfens um 180° längs der Außenkontur 5 seiner Bewegungsbahn
im Uhrzeigersinn wird der Hebel 3 mit dem Teil, der mit dem Steuerzapfen 1 zusammenwirkt,
angehoben. Der Diebstahl- bzw. Kindersicherungshebel wird damit in eine unwirksame
Lege gebracht. Der Innengriff ist funktionsfähig und ermöglicht ein Öffnen der Fahrzeugtür,
während der Türaußengriff -durch die unveränderte Lage des Hebels 4 bedingt- weiterhin
unwirksam ist. Dieser Funktionszustand wird als "Verriegelung" bezeichnet.
[0014] Wird der Steuerzapfen 1 stattdessen im Gegenuhrzeigersinn um 180° gedreht, so betätigt
er während seiner Bewegung auch den Hebel 4 und stellt diesen in die Endlage ein,
wie sie im Diagramm c dargestellt ist. Damit ist sowohl der Innen- als auch der Außengriff
der Tür wirksam. Es liegt der Funktionszustand "Entriegeln" vor.
[0015] Wird der Steuerzapfen 1, ausgehend von der Situation, wie sie im Diagramm c dargestellt
ist, im Uhrzeigersinn um 180° gedreht, so wird der im Diagramm d dargestellte Funktionszustand
eingestellt. Der Hebel 4 bleibt dabei weiterhin in der bereits vorliegenden Endlage,
während der Hebel 3 z.B. unter der Wirkung von nicht dargestellten Betätigungselementen
wie Federn oder dgl. wieder die im Diagramm a gezeigte Lage einnimmt. Der Innengriff
ist damit wiederum nicht wirksam, während der Außengriff weiterhin wirksam bleibt.
Es liegt der Funktionszustand "Kindersicherung" vor, d.h. die Fahrzeugtür läßt sich
nur von außen öffnen.
[0016] Wird statt der Rotation im Uhrzeigersinn der Steuerzapfen 1, ausgehend von der Stellung
von Diagramm c im Gegenuhrzeigersinn um 180° gedreht, so liegt wiederum der Funktionszustand
vor, wie er im Diagramm a ("Zentralsicherung") dargestellt ist. Der Hebel 4 wird durch
den Steuerzapfen 1 dabei in die andere Endlage geschwenkt.
[0017] Anstelle der prinzipiellen Möglichkeit, den eingestellten Funktionszustand mit Hilfe
von drei Schaltern für die Stellung der Hebel 3 und 4 sowie eine der beiden dargestellten
Stellungen des Steuerzapfens 1 zu bestimmen, wird bei der Erfindung mit nur einem
Schalter und entsprechend nur einer elektrischen Zuleitung das Erreichen eines vorgegebenen
Funktionszustands bestimmt. Hierzu ist in Fig. 2a der hierfür vorgesehene Anordnung
dargestellt. Der Steuerzapfen 1 ist mit einer Scheibe 6 verbunden, die an ihrem Rand
einen Schaltnocken 7 besitzt. Dieser beschreibt einen Kreisbogen, der etwa einem Drehwinkel
von 180° des Steuerzapfens 1 entspricht. Der Schaltnocken 7 wirkt mit einem Schalter
8 zusammen und liefert bei einer Umdrehung um ein Vielfaches von 360° den im Diagramm
b von Fig. 2 dargestellten Signalverlauf. Bei einer Drehrichtungsumkehr tritt an den
Stellen, an denen sich das Signal ändert (180, 360, 540, 720...°) die umgekehrte Signaländerung
ein. Das bedeutet:
[0018] Wird der Drehwinkel von 360° ausgehend von der eingezeichneten Lage beispielsweise
bei einer Bewegung des Steuerzapfens 1 und damit des Schaltnockens 7 im Uhrzeigersinn
durchlaufen, steigt das vom Schalter 8 gelieferte Signal nach etwa 180° von 0 auf
1 und fällt bei 360° von 1 auf 0. Wird die Drehrichtung ausgehend von der eingezeichneten
Lage geändert, so steigt das Signal etwa bei 0° von 0 auf 1 und fällt bei 180° von
1 auf 0, um bei 360° wieder auf 1 anzusteigen.
[0019] Es sei der Signalverlauf, wie bei 2b für eine Drehung des Schaltnockens 7 im Uhrzeigersinn
dargestellt, angenommen. Der Schaltnocken 7 sitzt an der im Diagramm 2a eingezeichneten
Stelle. Durch Rotation des Schaltnockens 7 um 180° im Uhrzeigersinn gelangt der Schaltnocken
7 in Eingriff mit dem Schalter 8. Damit wird nach Ausführen einer Rotation des Steuerzapfens
1 im Uhrzeigersinn festgestellt, daß sich der Steuerzapfen 1 in oberen Endlage befindet.
Bedingt durch die mechanischen Gegebenheiten befinden sich die Hebel 3 und 4 in der
Lage, wie sie in Diagramm 1b dargestellt ist.
[0020] Eine Rotation des Steuerzapfens 1 im Gegenuhrzeigersinn ist bei der dargestellten
Ausgangslage von Diagramm 2a durch ein Signal 1 des Schalters 8 während dieser Drehbewegung,
das Erreichen der Endlage von Fig. 1c durch den Signalabfall von 1 auf 0 zu erkennen.
[0021] Ausgehend von der in Diagramm 1b und 1c dargestellten oberen Endlage des Steuerzapfens
1 wird bei Rotation im Uhrzeigersinn um 180° ein Signal 1 erzeugt und das Erreichen
der unteren Endlage durch den Signalabfall auf 0 registriert. Diese Bewegung entspricht
dem Übergang des Steuerzapfens 1, wie er von Diagramm 1c nach 1d dargestellt ist.
Bei der Rotation im Gegenuhrzeigersinn hingegen liegt das Signal 0 vor, das Erreichen
der unteren Endlage macht sich durch den Signalübergang von 0 auf 1 bemerkbar. Diese
Bewegung entspricht dem Übergang des Steuerzapfens aus der Stellung von Diagramm 1c
in die Stellung, wie sie in Diagramm 1a dargestellt ist.
[0022] Damit läßt sich das Erreichen jedes der vier Funktionszustände durch einen charakteristischen
Signalverlauf während der Rotationsbewegung des Steuerzapfens und die sich anschließende
Signaländerung von 0 auf 1 bzw. 1 auf 0 feststellen. Dieser Sachverhalt ist in dem
Diagramm von Fig. 3 dargestellt. I entspricht dabei der Drehrichtung, II der Abschaltflanke.
Ein beliebiger Funktionszustand, z.B. der in Fig. 1c dargestellte, ergibt sich bei
einer Rotation des Steuerzapfens hier (I) im Gegenuhrzeigersinn, die notwendige Endstellung
liegt dann vor, wenn das von Schalter 8 gelieferte Signal einen Signalübergang (II)
von 1 nach 0 aufweist.
[0023] Der jeweils eingestellte Funktionszustand läßt sich auch dann feststellen, wenn der
Ausgangszustand nicht bekannt ist. Ursache hierfür kann ein Bordnetzausfall oder aber
auch das Fehlen von Speicherelementen sein, die den jeweils eingestellten Funktionszustand
festhalten.
[0024] Es sei angenommen, daß der Ausgangs-Funktionszustand nicht bekannt ist. Es soll beispielsweise
der Funktionszustand "Entriegeln" (Diagramm 1c) eingestellt werden. Hierzu ist der
Steuerzapfen 1 im Gegenuhrzeigersinn zu bewegen. Es muß während einer Bewegung um
180° das Signal 1 mit anschließendem Signalübergang von 1 auf 0 vorliegen. Während
die Erkennung des Signals und des Signalübergangs bei den in Fig. 1a und 1d dargestellten
Ausgangs-Funktionszuständen ohne weiteres möglich und wie beschrieben ist, ergibt
sich bei Vorliegen des Ausgangszustands von Diagramm 1b bei der Rotation im Gegenuhrzeigersinn
zunächst das Signal 0, das erst nach einer Rotation um ca. 180° in das erforderliche
Signal 1 übergeht.
[0025] Bei der weiteren Rotation um 180° schließlich wird die gewünschte Endlage und Einstellung
der Hebel 3 und 4 erreicht. Das Signal erfährt bei Einstellen der Endlage, wie gefordert,
den Übergang von 1 auf 0.
[0026] Interessant ist der Fall, wenn bereits der gewünschte Funktionszustand eingestellt
ist. Es wird, wie verlangt, die Rotation des Steuerzapfens 1 im Gegenuhrzeigersinn
durchgeführt. Das vom Schalter 8 gelieferte Signal ist während der Rotation um 180°
0 und nicht wie gewünscht 1. Erst anschließend nimmt es den Wert 1 ein und ändert
sich bei Erreichen des gewünschten Funktionszustands von 1 auf 0. So wird durch Rotation
des Steuerzapfens 1 um maximal 360° der gewünschte Funktionszustand auch dann eingestellt,
wenn der Ausgangs-Funktionszustand nicht bekannt ist.
1. Steuervorrichtung für einen Verschluß von Kraftfahrzeugen mit einem Steuerzapfen,
der in zwei Drehrichtungen bewegbar ist und abhängig von der Drehrichtung mit schwenkbar
gelagerten Hebeln zusammenwirkt, durch die Funktionszustände des Verschlusses einstellbar
sind, und mit Schaltmittel zur Abgabe eines für den vorliegenden Funktionszustand
charakteristischen Signals, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steuerzapfen (1) ein Schaltnocken
(7) zugeordnet ist, der einen Kreisbogen mit einer dem Drehwinkel des Steuerzapfens
(1) zwischen zwei Funktionszuständen entsprechenden Kreisbogenlänge beschreibt, daß
der Schaltnocken (7) einen Schalter (8) mit zwei Schaltstellungen betätigt und daß
die Signaländerung bei Übergang des Schalters von einer Schaltstellung in die andere
auswertbar ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltnocken (7)
einen Kreisbogen von annähernd 180° beschreibt.