[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkalarmanlage mit einer Funkstrecke zwischen den Außenstationen
und der Zentraleinheit einer Alarmanlage nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Zur Überwachung von Gewerbe- oder Privatgebäuden werden in der Regel Alarmanlagen
installiert, die eine Innenraumüberwachung und eine Außenhautsicherung ermöglichen.
Bereits bei vergleichsweise kleinen Gebäuden ist eine Vielzahl von einzelnen Sensoren
notwendig, um die einzelnen Räume und deren Zugangsmöglichkeiten, beispielsweise Fenster,
zu überwachen.
[0003] Um den Installationsaufwand, der durch das Verlegen von Leitungen, die die einzelnen
Sensoren und die Zentraleinheit verbinden, zu verringern, wird in der europäischen
Patentanmeldung EP 0 253 156 A1 vorgeschlagen, in jedem Raum eine Kommunikationseinheit
anzubringen. Diese Kommunikationseinheit wird mit der Zentraleinheit über eine Meldeleitung
verbunden. Die einzelnen Überwachungssensoren sind mit einer Sende- und Empfangseinrichtung
ausgestattet, so daß sie mit der Kommunikationseinheit drahtlos verbunden werden können.
Bei dieser Ausführung einer Alarmanlage verringert sich der Installationsaufwand zwar
beträchtlich, es müssen aber immer nach Leitungen in die einzelnen Räume gelegt werden.
[0004] Eine verbesserte Alarmanlage ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 40 35 070
A1 bekannt. Bei dieser Alarmanlage werden alle Meldeeinheiten, die aus Sensoren und
Sende-/Empfangseinheiten bestehen, direkt über eine Funkstrecke mit der Zentraleinheit
drahtlos verbunden. Bei einer derartigen Anlage entfallen sämtliche Installationsarbeiten.
Um die vom Verband- der Sachversicherer gestellten bzw. zu erwartenden Forderungen
an die Betriebssicherheit zu erfüllen, werden Vorkehrungen getroffen, die eine Fehlalarmauslösung
und eine Blockierung des Alarms verhindern.
Dies wird erreicht, indem, die Meldeeinheiten jeweils zwei Funksignale abstrahlen,
die eine unterschiedliche Trägerfrequenz aufweisen und in Datentelegrammen fest vorgegebener
Codierung verschlüsselt sind. Weiterhin wird die Feldstärke der empfangenen Signale
der Meldeeinheiten überprüft und bei Überschreiten eines vorgegebenen Feldstärkewertes
über einen bestimmten Zeitraum wird eine Warnanzeige ausgelöst.
Mit einer derartigen Alarmanlage können Störungen zwar gut erkannt werden, so daß
sie zur Alarmgabe führen, eine Störung der Funkstrecke kann damit aber nicht verhindert
werden.
[0005] Zur störsicheren Funkübertragung ist aus der Nachrichtenübertragung weiterhin das
Frequenz-Hopping-Verfahren bekannt. Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in
der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-34 15 032 angegeben. Gemäß diesem Verfahren
werden die Nachrichten oder Daten, die über Funk zwischen zwei miteinander synchronisierten
Stationen übertragen werden, blockweise aufgeteilt und übertragen. Dabei wird die
Trägerfrequenz in kurzen Intervallen pseudozufällig-innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbandes
verändert. In den Sende- und Empfangseinrichtungen der Funkstationen ist ein Codegenerator
angeordnet, welcher ein die Übertragungseinrichtung kennzeichnendes Hoppschema erzeugt.
Zur weiteren Erhöhung der Übertragungssicherheit werden die Sprungfrequenzen auf Interferenzstörungen
hin überwacht und die Frequenzen, bei denen häufig Störungen auftreten, werden zur
Übertragung nicht mehr benutzt.
[0006] Zur Verbesserung der Übertragungssicherheit und der Erhöhung der Signalübertragungsrate
wird in der deutschen Offenlegungsschrift DE-A-41 28 167 vorgeschlagen, bereits während
eines gerade übertragenen Blockes oder Rahmens den Sendeempfänger durch den Steuerprozessor
auf die bevorstehende Kanalumschaltung vorzubereiten. Im Modem wird am Ende des jeweils
laufenden Rahmens ein von der Testsignalfolge dieses Rahmens abgeleitetes Schaltsignal
erzeugt und an den Sendeempfänger weitergeleitet. Nach der Detektion dieses Schaltsignales
durch den Sendeempfänger wird dort die Kanalumschaltung vorgenommen. Auf diese Weise
können die Pausen zwischen den Rahmen bei gleichbleibender Übertragungssicherheit
verkürzt werden.
[0007] Das Frequenz-Hopping-Verfahren, wie es aus der Nachrichtentechnik bekannt ist, ist
aber für den Einsatz im Bereich der Sicherheitstechnik zu aufwendig, da Sender und
Empfänger synchronisiert sein müssen.
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Funkalarmanlage mit einer Funkstrecke
zwischen den Außenstationen und der Zentraleinheit einer Alarmanlage anzugeben, bei
dem Störungen der Funkübertragungsstrecke bei vertretbarem Aufwand reduziert werden
können.
[0009] Diese Aufgabe wird, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches 1, erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Gemäß der Erfindung wird die Sendefrequenz, auf der die Außenstationen ihre Meldungen
an die Zentrale senden, nach dem Absetzen eines oder mehrerer Informationsblöcke verändert.
Jeder Informationsblock wird dabei mehrfach gesendet, um den Empfang in der Zentrale
sicherzustellen. In der Zentrale wird das verfügbare Übertragungsspektrum gescannt.
Es findet weiterhin eine Auswertung statt, ob alle gemeldeten Sensoren innerhalb eines
vorgegebenen Zeitintervalles eine Meldung abgesetzt haben und ob die Fehlerrate der
abgegebenen Meldungen einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
[0012] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Funkalarmanlage resultiert aus der wiederholten
Übertragung einer Nachricht unter Verwendung verschiedener Sendefrequenzen. Durch
die Verwendung verschiedener Sendefrequenzen werden bandbegrenzte Störer umgangen
sowie eine gezielte Sabotage erschwert. Weiterhin werden Fading-Einbrüche durch Reflexionen,
die bei schmalbandigen Systemen zur Auslöschung bestimmter Frequenzen führen, durch
die Verwendung der verschiedenen Sendefrequenzen umgangen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird innerhalb der zur Verfügung stehenden
Übertragungsbandbreite eine vorgebbare Anzahl von Trägerfrequenzen bestimmt, auf denen
die Informationsblöcke übertragen werden. Die Zeitdauer, innerhalb der auf einer Trägerfrequenz
übertragen wird, entspricht der Übermittlungsdauer eines Informationsblockes oder
eines Vielfachen davon.
Auf diese Weise werden jeweils ein gesamter oder mehrere gesamte Informationsblöcke
auf einer Frequenz übertragen, bevor auf die nächste Übertragungsfrequenz umgestellt
wird, und die übertragenen Informationen werden nicht gleichzeitig auf mehrere Frequenzen
verteilt übertragen.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthalten die einzelnen
übertragenen Informationsblöcke einen Synchronisationsblock, einen Nutzinformationsblock
und einen Fehlerkorrekturblock. Mit Hilfe des Fehlerkorrekturblockes erfolgt in der
Zentraleinheit eine Auswertung der empfangenen Information im Hinblick auf Übertragungsfehler.
Diese Übertragungsfehler können zumindest teilweise korrigiert werden. Weiterhin kann
aus den Fehlern auf eine gezielte Störung geschlossen werden. Auf diese Weise kann
also auf die bei Funkalarmanlagen sonst übliche Überwachung der Empfangsfeldstärke
verzichtet werden. Die Fehlerkorrektur kann durch einen Prozessor implementiert werden,
der zur Dekodierung der Empfangssignale ohnehin erforderlich ist.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden in der Zentrale
alle möglichen Übertragungskanäle seriell überwacht. Dadurch kann mit einem Einkanalempfang
sukzessive das gesamte Übertragungsband empfangen werden.
[0016] Eine weitere Möglichkeit ist der Parallelempfang mehrerer oder aller möglichen Übertragungsfrequenzen,
wodurch die Übertragungssicherheit der Funkalarmanlage weiter erhöht wird.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Abfolge
des Überwchungsvorganges für die möglichen Sendefrequenzen nach dem Zufallsprinzip
festgelegt wird, um eine noch höhere Störsicherheit der Funkübertragung zu erreichen.
[0018] Im weiteren wird die Erfindung an Hand der Figur 1 beispielhaft erläutert. Die Figur
1 zeigt den Aufbau eines Informationsblockes (Figur 1a) sowie die Aufteilung des Kanals
im Zeit- und Frequenzbereich (Figur 1b).
[0019] In Figur 1a ist ein Informationsblock dargestellt, der aus einem ersten Synchronisationsblock
Sync, einem nachfolgenden Block mit der Nutzinformation und einem dritten Block mit
einem Korrekturcode besteht.
Ein Informationsblock für Funkalarmanlagen, der von den jeweiligen Alarmgebern abgestrahlt
wird, kann aus weniger als 100 bit bestehen. Bei dem dargestellten Informationsblock
kann beispielsweise der Synchronisationsblock Sync aus 24 bit bestehen, der Nutzinformationsblock
aus 32 bit, wobei beispielsweise 24 bit des Nutzinformationsblockes für die Melderadresse
und 8 bit für die Statusmeldung vorgesehen werden.
Schließlich werden noch 31 bits für den Fehlererkennungs- und Korrekturcode zur Verfügung
gestellt.
[0020] Figur 1b zeigt die Aufteilung eines Kanals im Zeit- und Frequenzbereich.
Für die Übertragung steht ein Übertragungskanal der Bandbreite B zur Verfügung. Die
Bandbreite B beträgt beispielsweise im 2,4 GHz-Band etwa 100 MHz. Mit einfachen Modulationsverfahren
sind so etwa 100 Mbit/s übertragbar. Innerhalb dieser Bandbreite B wird auf verschiedenen
Trägerfrequenzen übertragen, die in der Figur mit f1 - fn bezeichnet sind.
Geht man davon aus, daß die Trägerfrequenzen durch deutliche Lücken voneinander getrennt
sind und beispielsweise ein Faktor 10 zwischen genutzter und verfügbarer Bandbreite
liegt, können immer noch 10 Mbit/s übertragen werden. Mit einem Informationsblock
der Länge 100 bit sind somit 100.000 Informationsblöcke, also 100.000 Slots pro Sekunde
übertragbar.
[0021] Werden innerhalb der vorgegebenen Bandbreite beispielsweise 10 unterschiedliche Trägerfrequenzen
vorgesehen und die einzelnen Träger kontinuierlich genutzt, dann wäre pro Träger ein
Informationsfluß von 1 Mbit/sec möglich. Bei einer Länge von 100 bit für einen Informationsblock
sind somit pro Träger 10.000 Informationsblöcke übertragbar.
[0022] Die Auswahl, zu welchem Zeitpunkt und auf welcher Trägerfrequenz ein Informationsblock
übertragen wird, wird im Alarmgeber nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. In der Figur
1b wird beispielsweise mit Slot x ein Informationsblock auf der Trägerfrequenz f4
übertragen und ein Slot y auf der Trägerfrequenz f
n-1. Zur Übertragung wird in vorteilhafter Weise ein Algorithmus gewählt, bei dem im
Schnitt k Meldungen pro Sekunde auf zufällig gewählten Slots ausgesendet werden.
Die Wahrscheinlichkeit, daß bei Parallelempfang in der Zentrale eine Meldung eines
Sensors verlorengeht, ist dadurch gegeben, daß ein weiterer Melder gleichzeitig auf
der selben Trägerfrequenz eine Meldung abgibt. Bei 10 Meldern ergibt sich im ungünstigsten
Fall eine Verlustwahrscheinlichkeit von:
Geht man davon aus, daß in der Umgebung 10 Alarmanlagen mit jeweils 10 Meldern vorhanden
sind, ergibt sich eine Verlustwahrscheinlichkeit von:
Die Wahrscheinlichkeit, daß alle Meldungen eines Sensors verlorengehen ergibt sich
zu:
Werden also pro Sensor 10 Meldungen pro Sekunde abgegeben und enthält die Alarmanlage
10 Melder, ergibt sich ein Verlust aller Meldungen eines Melders alle 10¹⁶ Sekunden,
das entspricht in etwa 317 Millionen Jahren, wenn im Umkreis der Alarmanlage weitere
10 Alarmanlagen aktiv sind.
Diese Berechnung zeigt, daß ein sicheres Funktionieren der Alarmanlage auch bei dichter
Belegung gewährleistet ist, zumal die heutigen Richtlinien nicht wie im Rechenbeispiel
eine Meldung pro Sekunde, sondern nur eine Meldung in 10 Sekunden vorsehen. Es sind
also genügend Sicherheitsreserven vorhanden, die zur Vereinfachung der Zentrale genutzt
werden können. Insbesondere kann auf den Parallelempfang verzichtet werden und ein
Einkanalempfang zur Anwendung kommen, d.h. die Trägerfrequenzen werden in der Zentrale
nacheinander gescannt.
1. Funkalarmanlage mit einer Funkstrecke zwischen den Außenstationen und der Zentraleinheit
der Alarmanlage, wobei die Außenstationen in einem vorgegebeben Übertragungsspektrum
auf mehreren Frequenzen senden und die Funksignale Datentelegramme enthalten, die
jeweils ein Ereignis repräsentieren und die Zentraleinheit auf die Funksignale der
zur Alarmanlage gehörenden Außenstationen abgestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Sendefrequenz der Außenstationen jeweils nach dem Absetzen eines oder mehrerer
Informationsblöcke verändert wird, wobei jeder Informationsblock mehrfach gesendet
wird,
- in der Zentrale das verfügbare Übertragungsspektrum gescannt wird und ausgewertet
wird, ob alle gemeldeten Sensoren innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls eine
Meldung abgesetzt haben,
- in der Zentrale weiterhin überprüft wird, ob die Fehlerrate der abgegebenen Meldungen
einen vorgegebenen Wert nicht überschreitet.
2. Funkalarmanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der zur Verfügung stehenden Bandbreite eine vorgegebene Anzahl von
Trägerfrequenzen bestimmt wird, auf denen die Informationsblöcke übertragen werden,
und die Zeitdauer, innerhalb der. auf einer Trägerfrequenz übertragen wird, der Übermittlungsdauer
eines Informationsblockes oder eines Vielfachen davon entspricht.
3. Funkalarmanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Informationsblöcke jeweils einen Synchronisationsblock, einen
Nutzinformationsblock und einen Fehlerkorrekturblock enthalten.
4. Funkalarmanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Zentrale alle möglichen Kanäle nacheinander überwacht werden.
5. Funkalarmanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Zentrale mehrere oder alle Übertragungskanäle parallel überwacht werden.
6. Funkalarmanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Sendefrequenzen in den Außenstationen und die Abfolge des Überwachungsvorganges
nach dem Zufallsprinzip festgelegt werden.