[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Mittel zur Reinigung von Kunststoffen in
unverarbeiteter und verarbeiteter Form, insbesondere von Kunststoffen, die mit chemisch
hochreinen Flüssigkeiten in Kontakt kommen. Bei der Herstellung, Verwendung und insbesondere
bei der Lagerung können Verunreinigungen aus den Behälteroberflächen in die Flüssigkeiten
gelangen, so daß diese, vor allem nach längerem Kontakt und insbesondere bei höheren
Temperaturen, merklich verunreinigt werden, auch wenn in den Behälterwandungen nur
mit speziellen Methoden wie Neutronenaktivierung Verunreinigungen nachweisbar sind.
[0002] Hochreine Flüssigkeiten für analytische, diagnostische und therapeutische Zwecke
sowie in der Halbleiterfertigung werden zunehmend in Kunststoffbehältern verarbeitet
und gelagert und in Kunststoffleitungen gefördert, wobei in der Regel ein Teil der
wertvollen hochreinen Flüssigkeit zum Ausspülen der Leitung oder des Behälters verwendet
wird und anschließend erneut gereinigt oder verworfen werden muß. Diese Methode ist
deshalb sehr unbefriedigend.
[0003] Es wurde gefunden, daß in extrudierten Kunststoffbehältern gelagerte hochreine Flüssigkeiten
Schwermetallspuren enthalten, die vorher nicht in der Flüssigkeit nachweisbar waren
und in der Kunststoffoberfläche nur in geringen Spuren nachweisbar sind. Eine vorsorgliche
Reinigung der Kunststoffoberflächen mit einem Alkanolamin, wie es in "Metalloberfläche"
38 (1984) 4, Seiten 163 bis 168, insbesondere Seite 164, beschrieben ist, brachte
keine Verbesserung.
[0004] Aus der US-A 3 908 680 ist ein Verfahren zur Reinigung von Kunststoff-Kontaktlinsen
durch Behandlung mit einer basischen wäßrigen Lösung einer aktiven Sauerstoff abgebenden
Perverbindung bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Kontaktlinsen zusätzlich
noch mit einer sauren wäßrigen Lösung einer aktiven Sauerstoff abgebenden Perverbindung
behandelt und nach der Entfernung aus der zweiten wäßrigen Lösung mit einem nichtionischen
Detergenz behandelt und dann mit Wasser spült. Vorzugsweise können hier bei der ersten
und/oder zweiten Lösung zusätzlich Chelatisierungsmittel zugesetzt werden, nämlich
vorzugsweise Aminocarbonsäureverbindungen, wobei die sauren Gruppen auch in Form ihrer
wasserlöslichen Salze eingesetzt werden können. Weitere genannte Chelatisierungsmittel
sind Citronensäure beziehungsweise Citrate und Polyphosphate. Aber auch mit diesem
bekannten Verfahren war das der Erfindung zugrundeliegende Problem nicht befriedigend
zu lösen.
[0005] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß schon ein einstufiges Verfahren zum Reinigen
von Kunststoffen gute Ergebnisse liefert, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
den Kunststoff mit einer alkalischen wäßrigen Lösung in Kontakt bringt, die eine anorganische
Peroxidverbindung und einen Komplexbildner ohne saure Gruppen in freier oder Salzform
und, soweit erforderlich, eine Base enthält.
[0006] Die Erfindung betrifft weiterhin eine wäßrige, alkalische Reinigungslösung, die gekennzeichnet
ist durch einen Gehalt an
a) einem anorganischen Peroxid,
b) einem Komplexbildner ohne saure Gruppen in freier oder Salzform und, falls erforderlich,
c) einer Base.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Komplexbildner ein Alkanolamin,
obwohl dieses - wie vorstehend erwähnt - für sich genommen keine befriedigende Wirkung
erbringt. Es wurde nämlich weiterhin gefunden, daß das Extrusionswerkzeug eine mögliche
Quelle für die eingeschleppten Verunreinigungen darstellt. Es bedarf deshalb der Anwesenheit
eines Oxidationsmittels, um die Schwermetallspuren, insbesondere Eisen, erst in ionische
Form zu bringen, damit der Komplexbildner seine Wirkung entfalten kann. Eisen wird
hier und im folgenden als "Leitverunreinigung" behandelt, da es gegenüber anderen
Schwermetallen mit Abstand in den höchsten Konzentrationen vorliegt und auch schwierig
zu entfernen ist. Versuche haben gezeigt, daß eine Entfernung des Eisens in der Regel
auch die anderen Schwermetallverunreinigungen beseitigt.
[0008] Für die Komplexierung des Eisens erscheinen im Falle der bevorzugten Komplexbildner,
der Alkanolamine, die Hydroxygruppen maßgeblicher als das Stickstoffatom (das für
andere Schwermetalle wie Chrom wichtiger erscheint). Für eine gute Komplexbildung
sind zwei über "Spacer"-Gruppierungen gebundene Hydroxygruppen am selben Stickstoffatom
erforderlich. Der "Spacer" kann eine Alkylengruppe mit bis zu 6 C-Atomen sein, die
durch Sauerstoffatome und Stickstoffunktionen unterbrochen sein kann, worunter beispielsweise
Verbindungen vom Typ der Ethylendiamin-tetra-(hydroxyalkyl)-Verbindungen verstanden
werden sollen.
[0009] Bevorzugt sind leicht zugängliche Alkanolamine wie die Anlagerungsprodukte von Ethylen-
und Propylenoxid an Ammoniak, primäre Alkylamine mit 1 bis 4 C-Atomen sowie Ethylendiamin.
Insbesondere für höhere Ansprüche an die Reinigungswirkung sind solche Verbindungen
bevorzugt, die sich leicht, beispielsweise durch Sublimation oder Destillation, hochrein
gewinnen lassen.
[0010] Die Alkanolamine zeigen den weiteren Vorteil, daß sie nicht nur an den organischen
Substraten nicht anhaften, sondern auch daran haftende anorganische und organische
Verunreinigungen ablösen. Darüber hinaus verhindern sie durch ihr "Schmutztragevermögen"
eine Rekontamination der bereits gesäuberten Flächen. Das bevorzugte Alkanolamin ist
Triethanolamin. Es stellt ein mildes Alkali dar (eine 0,1 n wäßrige Lösung zeigt einen
pH-Wert von 10,5) und bewirkt keinerlei Hautreizung.
[0011] Als anorganische Peroxidverbindungen können Alkaliperoxide eingesetzt werden, wobei
- wie bei den Alkanolaminen - der Zusatz einer Base nicht erforderlich ist. Vorteilhaft
setzt man jedoch Wasserstoffperoxid ein. Die Menge an Wasserstoffperoxid wird am einfachsten
durch Vorversuche unter den Anwendungsbedingungen ermittelt, da diese Verbindung bekanntlich
temperaturempfindlich ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bevorzugt als Komplexbildner
eingesetzten Alkanolamine eine stabilisierende Wirkung ausüben.
[0012] Bei Temperaturen bis zu etwa 80 °C sind Konzentrationen von mindestens etwa 5 Gew.-%,
bezogen auf die fertige Reinigungslösung, zweckmäßig. Geringere Konzentrationen erfordern
häufig eine lange Einwirkungsdauer, höhere Konzentrationen sind im allgemeinen nur
bei stärkeren Verunreinigungen des Substrats erforderlich.
[0013] Die alkalische Reinigungslösung hat vorteilhaft einen pH-Wert im Bereich von 7,5
bis 12, vorzugsweise 8 bis 10.
[0014] Da Alkanolamine alkalisch reagieren, ist bei ihrem Einsatz der Zusatz einer weiteren
Base nicht immer erforderlich. Zweckmäßig ist jedoch oft ein Zusatz von wäßriger Ammoniaklösung,
wobei die Menge des teureren Alkanolamins verringert werden kann. Die im Einzelfalle
günstigste Kombination kann durch einfache Vorversuche ermittelt werden.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Kunststoff in
feinverteilter Form eingesetzt wird, so daß die Verunreinigungen durch die erfindungsgemäße
Reinigungslösung extrahiert werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren kann über einen weiten Temperaturbereich
Anwendung finden. Bei der Reinigung von Formkörpern wird man sich nach der Temperaturempfindlichkeit
dieses Formkörpers richten und beispielsweise in einem Bereich von Raumtemperatur
bis etwa 120 °C, vorzugsweise etwa 50 °C, arbeiten. Wird ein feinverteilter Kunststoff
extrahiert, so wählt man vorteilhaft eine höhere Temperatur, zweckmäßig etwa 80 bis
120 °C. Im allgemeinen sind dabei bei höheren Temperaturen kürzere Behandlungszeiten
ausreichend. Hierbei ist aber auf den verstärkten Zerfall der Peroxidverbindung Rücksicht
zu nehmen, diese also gegebenenfalls nachzudosieren oder schon von Anfang an in ausreichender
Konzentration einzusetzen.
[0017] Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren ist generell auf alle Kunststoffe anwendbar.
Es wirkt auch vorzüglich bei hydrophoben Kunststoffen, die im Verpackungsbereich Anwendung
finden, wie Polyethylene, Polypropylene, Polyvinylchloride und Polyestern. Mit Vorteil
ist es aber auch anwendbar für die sogenannten Hochleistungskunststoffe wie Polyacetale,
Polyphenylensulfide, Polyetherketone und vor allem Fluorpolymere.
[0018] Wie eingangs erwähnt, ist - im Gegensatz zu dem aus der DE-C 24 43 147 bekannten
Verfahren - eine einstufige Behandlung im allgemeinen ausreichend. Eine Vorbehandlung
oder gegebenenfalls auch Nachbehandlung mit sauren Lösungen soll damit jedoch nicht
ausgeschlossen sein. So kommt beispielsweise eine Flußsäure-Nachbehandlung in Betracht,
wobei der HF-Lösung Peroxide und gegebenenfalls Hilfsmittel wie Tenside zugesetzt
werden können. Bewährt hat sich eine Mischung der Zusammensetzung (in Gew.-%):
89,5 % Wasser
10,0 % H₂O₂, 30%ig
0,5 % HF, 50%ig
Durch eine solche Nachbehandlung können nötigenfalls restliche Eisenverunreinigungen
herausgelöst werden.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können der alkalischen Lösung auch weitere Zusätze
zugefügt werden, wie weitere Komplexbildner, Tenside, Puffer oder dergleichen. Als
Tenside kommen vor allem nichtionische Tenside in Betracht wie Anlagerungsprodukte
des Ethylen- und/oder Propylenoxids an langkettige Alkohole, Alkylphenole und dergleichen.
Zweckmäßig sind Mengen bis zu 400 ppm, vorzugsweise 100 bis 300 ppm, vor allem etwa
200 ppm, bezogen auf die fertige Reinigungslösung. Hierdurch wird die Benetzung der
Oberflächen beschleunigt, ohne daß es zu einem störenden Schäumen kommt.
[0020] Erfindungsgemäß kommt auch eine mehrfache Behandlung der Substrate in Betracht, wenn
eine nennenswerte Migration von Verunreinigungen aus der Tiefe des Kunststoffes feststellbar
ist, beispielsweise nach Erhitzen des Substrats.
[0021] Auch ein Zusatz von organischen Lösemitteln ist möglich, wenn auch im allgemeinen
nicht vorteilhaft, da die Rückgewinnung aufwendig ist.
[0022] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen
näher erläutert.
[0023] In den Beispielen wurden hochreine Chemikalien eingesetzt um sicherzustellen, daß
nicht durch diese Schwermetalle eingeschleppt werden, die die gemessenen Ergebnisse
verfälschen. Diese Beispiele haben also Modellcharakter, da in der Praxis wegen des
genannten Schmutztragevermögens der bevorzugt eingesetzten Alkanolamine technische
Qualitäten der eingesetzten Chemikalien verwendet werden können.
[0024] Die Durchführung aller Versuche erfolgt unter Berücksichtigung der üblichen Regeln
spurenanalytischen Arbeitens. So wurde bidestilliertes Wasser und im Hochvakuum destilliertes
Triethanolamin eingesetzt; Wasserstoffperoxid und Ammoniaklösung waren handelsübliche
"VLSI"-Qualitäten (Firma Merck, Darmstadt). Die Eisenbestimmung erfolgte durch Atomabsorptionsspektrometrie
(Atomabsorptionsspektrometer der Firma Varian Spectraa 400 sowie Graphitofen- und
Probengebereinheit GTA 96) bei 248,3 nm, Spaltbreite 0,2 nm, Untergrundkorrektur:
Deuteriumlampe, Injektionsvolumen 20 µl, Nachweisgrenze 0,3 ng/ml, linearer Kalibrierungsbereich
0 bis 13 ng/ml.
[0025] Als Substrat diente ein Copolymer aus 96 Gew.-% Tetrafluorethylen und 4 Gew.-% Perfluor-n-propylvinylether
mit einem MFI 2 g/10 Minuten, bestimmt nach ASTM D 1238-57 T (bei 372 °C und 5 kg
Last) mit einem Eisengehalt von 500 bis 550 ng/g Copolymer. Wie sich aus den folgenden
Versuchen ergibt, liegt dieser Eisengehalt zum größten Teil im Inneren des Kunststoffs
vor, da eine wiederholte Behandlung - ohne zwischenzeitliche Erhitzung des Kunststoffs
- nur noch relativ geringe extrahierte Eisenmengen ergab.
Beispiele 1 bis 7
[0026] 50 g Kunststoffgranulat mit einer mittleren Teilchengröße von 16,9 mm³ werden mit
25 ml Reinigungslösung der in der Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzung 30 beziehungsweise
60 Minuten stehengelassen. Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle 1.
[0027] In der Tabelle 1 sind Vergleichsbeispiele V1 bis V3 enthalten, in denen eine der
erfindungsgemäßen Komponenten der Reinigungslösung fehlt.
[0028] Die Zusammensetzung der Reinigungslösung ist wie folgt definiert: "Teile" sind Gewichtsteile,
wobei das Wasserstoffperoxid als 30%ige und das Ammoniak als 25%ige wäßrige Lösung
eingesetzt sind. Die Konzentration an Triethanolamin (TEA) ist in ppm angegeben. Das
Extraktionsergebnis ist in ng Eisen/g Kunststoff angegeben.
Tabelle 1
Beispiel |
Teile |
TEA [ppm] |
Fe [ng/g] |
|
H₂O |
H₂O₂ |
NH₃ |
|
30 min |
60 min |
V1 |
4 |
- |
1 |
500 |
0,56 |
0,69 |
V2 |
4 |
- |
1 |
1000 |
0,49 |
0,62 |
V3 |
3 |
1 |
1 |
--- |
0,82 |
1,07 |
1 |
3 |
1 |
1 |
500 |
1,04 |
1,29 |
2 |
3 |
1 |
1 |
1000 |
1,10 |
1,41 |
3 |
3 |
1 |
0,5 |
1000 |
1,02 |
1,39 |
4 |
4 |
1 |
1 |
1000 |
0,91 |
1,32 |
5 |
4 |
1 |
1 |
10000 |
1,58 |
2,01 |
6 |
5 |
1 |
1 |
1000 |
0,82 |
1,21 |
7 |
6 |
1 |
1 |
1000 |
0,92 |
0,96 |
[0029] Die Vergleichsbeispiele V1 und V2 zeigen, daß eine ammoniakalische TEA-Lösung nur
eine relativ geringe Extraktionswirkung zeigt. Das Vergleichsbeispiel V3 zeigt, daß
eine ammoniakalische Wasserstoffperoxidlösung deutlich schlechtere Extraktionsergebnisse
als die erfindungsgemäßen Reinigungslösungen erbringt.
[0030] Die erfindungsgemäßen Beispiele zeigen, daß - erwartungsgemäß - die Reinigungswirkung
konzentrationsabhängig ist. Dies gilt vor allem für das TEA, wobei aber mit der vorhandenen
Meßeinrichtung bei noch höheren Konzentrationen keine zuverlässig reproduzierbaren
Angaben möglich sind. Höhere Konzentrationen an TEA sind aber nicht nur hinsichtlich
der Reinigungswirkung, sondern auch bezüglich der Stabilisierung des Wasserstoffperoxids
vorteilhaft.
Beispiel 8
[0031] Man verfährt gemäß Beispiel 3, extrahiert aber 75 Minuten lang, wobei eine Endkonzentration
an extrahiertem Eisen von 1,5 ng/g Kunststoff erzielt wird. Durch eine erneute Anwendung
einer frischen Lösung werden nach 60 Minuten 0,47 ng/g extrahiert.
Beispiel 9
[0032] Beispiel 4 wird wiederholt, die Probe während der Extraktion jedoch mit circa 100
Hz geschüttelt. Nach 30 Minuten sind 3,59 ng Fe/g Kunststoff extrahiert.
Beispiele 10 bis 12
[0033] Aus dem Copolymer geformte Fläschchen mit 50 ml Fassungsvermögen werden mit der in
Beispiel 4 eingesetzten Reinigungslösung befüllt und bei unterschiedlichen Temperaturen
30 beziehungsweise 60 Minuten gelagert. Die Tabelle 2 zeigt die Extraktionsergebnisse.
Tabelle 2
Beispiel |
Temperatur [°C] |
Fe [ng/g] |
|
|
30 min |
60 min |
10 |
Raumtemperatur |
0,73 |
1,47 |
11 |
50 |
1,30 |
1,81 |
12 |
80 |
1,83 |
2,35 |
Beispiel 13
[0034] Beispiel 11 wird wiederholt, das Fläschchen jedoch zu 3/4 seiner Höhe in ein Ultraschallbad
getaucht. Nach 30 Minuten sind 1,58 und nach 60 Minuten 2,31 ng Fe/g Kunststoff extrahiert.
Beispiele 14 bis 16
[0035] Beispiel 3 wird wiederholt, jedoch steigende Mengen an einem nichtionischen Tensid
(Handelsprodukt ®TRITON X 100) zugesetzt. Die Ergebnisse zeigt die Tabelle 3.
Tabelle 3
Beispiel |
Tensid [ppm] |
Fe [ng/g] |
|
|
30 min |
60 min |
3 |
0 |
1,02 |
1,39 |
14 |
100 |
1,51 |
1,59 |
15 |
200 |
1,40 |
1,67 |
16 |
400 |
1,83 |
2,42 |
[0036] Mit steigendem Tensidzusatz tritt eine steigende Schaumbildung auf. Außerdem wird
im Beispiel 16 eine schnellere Zersetzung des Wasserstoffperoxids beobachtet.
Beispiele 17 bis 20
[0037] Die in den Beispielen 10 bis 12 eingesetzten Fläschchen werden bei Raumtemperatur
mit 25 ml der in Tabelle 4 angegebenen Reinigungslösung befüllt und 30 beziehungsweise
60 Minuten gelagert. In der Tabelle 4 ist der extrahierte Chromanteil [ng(Cr)], bezogen
auf die eingesetzte Kunststoffmenge [g], angegeben. V4 ist ein Vergleichsbeispiel
mit Wasser.
Tabelle 4
Beispiel |
Teile |
TEA [ppm] |
Cr [ng/g] |
|
H₂O |
H₂O₂ |
NH₃ |
|
30 min |
60 min |
17 |
3 |
1 |
1 |
1000 |
0,70 |
0,95 |
18 |
3 |
1 |
0,25 |
1000 |
0,40 |
0,59 |
19 |
4 |
1 |
1 |
1000 |
0,54 |
0,72 |
20 |
5 |
1 |
1 |
1000 |
0,45 |
0,65 |
V4 |
1 |
- |
- |
--- |
0,031 |
--- |
[0038] Für Tabelle 4 gelten die gleichen Definitionen wie für Tabelle 1.
1. Verfahren zum Reinigen von Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kunststoff
mit einer alkalischen wäßrigen Lösung in Kontakt bringt, die eine anorganische Peroxidverbindung
und einen Komplexbildner ohne saure Gruppen in freier oder Salzform und, falls erforderlich,
eine Base enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff als Formkörper
eingesetzt wird, der oberflächlich gereinigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff in feinverteilter
Form eingesetzt wird und die Verunreinigungen extrahiert werden.
4. Wäßrige, alkalische Reinigungslösung, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
a) einem anorganischen Peroxid,
b) einem Komplexbildner ohne saure Gruppen in freier oder Salzform und, falls erforderlich,
c) einer Base.
5. Lösung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Komplexbildner ein Alkanolamin
ist.
6. Lösung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Komplexbildner Triethanolamin
ist.
7. Lösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Peroxid Wasserstoffperoxid ist.
8. Lösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösung ein Tensid enthält.