[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterdecke in Einlegebauweise, bestehend aus einem abgehängten
Traggitter, das im Querschnitt umgekehrt T-förmige Längsschienen und dazwischen angeordnete
Querschienen aufweist, und in die Felder des Traggitters eingelegten Deckenplatten.
[0002] Bei der Einlegemontage von Unterdecken, die von einer Rohdecke oder einer Tragkonstruktion
abgehängt sind, werden die Deckenplatten, üblicherweise aus Mineralfasermaterial oder
ähnlichem Isoliermaterial, in die Felder eingelegt, die von den Längsschienen und
den rechtwinklig dazu verlaufenden Querschienen gebildet werden. Die Deckenplatten
liegen dabei auf den Flanschen der Längsschienen und ggf. der Querschienen auf, sofern
diese ebenfalls einen T-förmigen Querschnitt aufweisen.
[0003] Der Feuerwiderstand einer so ausgeführten Unterdecke ergibt sich aus den Feuerwiderstandseigenschaften
der Deckenplatten und des Traggitters. Der so erzielte Feuerwiderstand der Unterdecke
wird jedoch beeinträchtigt und wesentlich verringert, wenn infolge eines Druckstoßes
im Raum unterhalb der Unterdecke die Gefahr besteht, daß die Deckenplatten hochgedrückt
werden, so daß die Öffnungen der Felder freigegeben werden und einen Flammendurchtritt
ermöglichen.
[0004] Es ist zwar bekannt, die Deckenplatten derartiger Unterdecken gegen ein Anheben dadurch
zu sichern, daß auf die Stege der Längsschienen Federklammern aufgesetzt werden, die
über die Ränder der benachbarten Deckenplatten greifen, um diese zu halten.
[0005] Diese Festlegung der Deckenplatten reicht zwar aus, um ein Anheben der Deckenplatten
bei verhältnismäßig geringen Druckstößen zu verhindern, wie sie beispielsweise durch
eine heftige Türbewegung oder einen Windstoß ausgelöst werden. Für den Brandfall müssen
aber wesentlich höhere Druckstöße berücksichtigt werden, wie sie beispielsweise bei
einer Verpuffung auftreten. Für die Prüfung der Unterdecken ist deshalb beispielsweise
eine Belastung jeder einzelnen Deckenplatte mit einer von unten wirkenden Druckkraft
von 3 kN vorgesehen. So hohe Beanspruchungen können von den bekannten Federklammern
nicht aufgenommen werden. Zum einen besteht die Gefahr, daß sich die Federklammern
von den Stegen der Längsschienen lösen; zum anderen muß mit einer so starken Wölbung
der Deckenplatten gerechnet werden, daß deren Ränder außer Eingriff mit den Federklammern
treten.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Unterdecke der eingangs genannten Gattung
so auszubilden, daß sie auch hohen, stoßartigen Druckbelastungen von unten standhält.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf den Deckenplatten aufliegende
Haltestäbe an ihren beiden Enden am Traggitter formschlüssig verankert sind.
[0008] Die formschlüssige Verankerung der Haltestäbe am Traggitter löst sich auch bei sehr
hohen, von unten wirkenden Druckbeanspruchungen nicht. Die auf den Deckenplatten aufliegenden
Haltestäbe stützen infolge ihrer Biegesteifigkeit die Deckenplatte gegen eine Durchwölbung
nach oben ab, so daß die Deckenplatten ihre Lage und ihre Form auch bei hoher Druckbeanspruchung
weitestgehend behalten. Daher wird der durch die Materialauswahl der Deckenplatten
und des Traggitters gegebene Feuerwiderstand einer Unterdecke auch bei einer im Brandfall
auftretenden Verpuffung oder einer ähnlichen hohen Druckstoßbeanspruchung nicht beeinträchtigt.
[0009] Die Montage der Unterdecke wird dadurch nicht wesentlich erschwert, weil die Haltestäbe
erst nach der üblichen Einlegemontage jeder Deckenplatte auf diese aufgelegt und an
dem Traggitter verankert werden. Auch der zusätzliche Materialbedarf ist verhältnismäßig
gering, so daß sich auch das Gesamtgewicht der Unterdecke nur unwesentlich erhöht.
[0010] Vorzugsweise erstrecken sich die Halteschienen jeweils zwischen benachbarten Längsschienen
und sind an diesen formschlüssig verankert. Stattdessen ist es aber auch möglich,
die Kalteschienen an den Querschienen zu verankern, wenn diese selbst an den Längsschienen
ausreichend verankert sind und Angriffsmöglichkeiten für die Halteschienen aufweisen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Halteschienen
jeweils mit einem stirnseitig vorragenden Verankerungszapfen in eine Querbohrung des
Stegs der zugeordneten Längsschiene eingreifen. Hierdurch wird eine konstruktiv besonders
einfache und leicht zu montierende Verankerung der Halteschienen erreicht. Es genügt,
die Halteschienen so auf den Deckenplatten zu verschieben, daß die Halteschienen an
beiden Enden mit ihrem Verankerungszapfen in die Querbohrungen eingreifen.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel nähert erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise einen Teil einer abgehängten Unterdecke in
Einlegebauweise,
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Teilschnitt längs der Linie III-III in Fig.2,
Fig. 4 in einem Schnitt entsprechend der Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform
der Halteschiene und
Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie V-V in Fig. 1 im Wandanschlußbereich.
[0014] Die in der Fig. 1 dargestellte Unterdecke ist an Abhängern 1 von einer (nicht dargestellten)
Rohdecke abgehängt. Die Unterdecke weist ein Traggitter 2 auf, das aus mehreren, parallel
und im Abstand angeordneten Längsschienen 3 und rechtwinklig dazwischen verlaufenden
Querschienen 4 besteht.
[0015] Die Längsschienen 3 sind im Querschnitt umgekehrt T-förmig und weisen untenliegende
Flansche 5 auf, von denen sich ein Steg 6 nach oben erstreckt, der einen oberen Längswulst
7 aufweist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Querschienen 4 ebenfalls
mit untenliegenden Flanschen 8 und einem sich nach oben erstreckenden Steg 9 ausgeführt,
der einen oberen Längsbolzen 10 aufweist. Die als einzelne Stäbe ausgeführten Querschienen
4 sind mittels stirnseitiger Einsteckzungen 11 an den beiden benachbarten Längsschienen
3 verankert.
[0016] In die jeweils von zwei benachbarten Längsschienen 3 und zwei benachbarten Quersschienen
4 begrenzten, rechteckigen Felder 12 des Traggitters ist jeweils eine Deckenplatte
13 eingelegt, beispielsweise eine Mineralfaserplatte. Die Deckenplatte 13 liegt mit
ihren Rändern auf den Flanschen 5 der Längsschienen 3 und den Flanschen 8 der Querschienen
4 auf.
[0017] Auf den Deckenplatten 13 liegen in vorgegebenen Abständen Haltestäbe 14, die an ihren
beiden Enden jeweils an den benachbarten Längsschienen 3 formschlüssig verankert sind.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel verlaufen die Kalteschienen 14 parallel
zu den Querschienen 4 und erstrecken sich zwischen benachbarten Längsschienen 3.
[0018] Wie man aus Fig. 3 erkennt, sind die Halteschienen im Querschnitt umgekehrt T-förmige
Profilstäbe, deren Flansche 15 auf der Oberseite der Deckenplatten 13 aufliegen und
von denen sich ein Steg 16 nach oben erstreckt. Vorspringende zungenförmige Verlängerungen
des Stegs 16 der Halteschienen 14 bilden an jedem Ende der Halteschienen 14 stirnseitig
vorragende Verankerungszapfen 17, 18. Jeder Verankerungszapfen 17, 18 greift in eine
Querbohrung 19 des Stegs 6 der zugeordneten Längsschiene 3.
[0019] Wie man Aus Fig. 2 erkennt, ragt der Verankerungszapfen 17 am einen Ende der Halteschiene
14 mindestens so weit vor, daß die Halteschiene 14 nach dem Einführen dieses Verankerungszapfens
17 in die zugeordnete Querbohrung 19 der (links in Fig. 2 dargestellten) Längsschiene
3 so weit längsverschoben werden kann, daß auch der Verankerungszapfen 18 am anderen
Ende der Halteschiene 14 in die zugeordnete Querbohrung 19 der (rechts in Fig. 2 dargestellten)
Längsschiene 3 eingeführt werden kann.
[0020] Die Montage der in Fig. 2 gezeigten Halteschiene 14 geschieht in der Weise, daß zunächst
der Haltezapfen 17 in die linke Längsschiene 3 so tief eingeführt wird, daß der rechte
Verankerungszapfen 18 in eine Stellung vor der zugeordneten Querbohrung 19 der rechten
Schiene 3 gebracht werden kann. Aus dieser Stellung wird die auf der Deckenplatte
13 aufliegende Halteschiene 14 nach rechts verschoben, wobei der Verankerungszapfen
18 in die zugeordnete Querbohrung 19 eingeführt wird. Der Verankerungszapfen 17 ist
so lang, daß er bei dieser Querbewegung in der in Fig. 2 gezeigten Stellung noch in
die zugeordnete Querbohrung 19 eingreift. In dieser Stellung ist die Haltschiene 14
mit beiden benachbarten Längsschienen formschlüssig verbunden und bildet eine weitgehende
b iegesteife Abstützung für die Deckenplatte 13 gegen ein Anheben und eine Wölbung
nach oben.
[0021] Die Anzahl und die gegenseitigen Abstände der Halteschienen 14 werden so gewählt,
daß bei der möglicherweise auftretenden Druckbeanspruchung keine Zerstörung oder unzulässige
Durchbiegung der Deckenplatte auftreten kann.
[0022] Bei einer oder einzelnen Deckenplatten 13 sind Haltestäbe 14' in der in Fig. 4 dargestellten
abgewandelten Ausführungsform vorgesehen. Diese Haltestäbe 14' weisen jeweils an einem
Ende eine sich schräg nach oben und nach außen erstreckende Federzunge 20 auf, die
sich im montierten Zustand am oberen Längswulst 7 am Steg 6 der benachbarten Längsschiene
3 abstützt. Am anderen Ende der Halteschiene 14 ist ein Verankerungszapfen 17 in der
schon beschriebenen Ausführung vorgesehen.
[0023] Die Federzunge 20 bewirkt eine federnd einrastende Verankerung der Halteschiene 14'
an der (rechts in Fig. 4 dargestellten) Längsschiene 3 durch einfaches Absenken der
Deckenplatte 13 mit den darauf liegenden Halteschienen 14'. Damit wird dem Umstand
Rechnung getragen, daß derartige Unterdecken üblicherweise von unten montiert werden.
Die Oberseite der jeweils zuletzt eingelegten Deckenplatte 13 ist daher bei der Montage
nicht mehr zugänglich, so daß eine Querverschiebung der Halteschiene in der vorher
beschriebenen Weise nicht möglich ist. Deshalb rastet die Halteschiene 14' in der
beschriebenen Weise mittels der Federzunge 20 am Längswulst 7 ein.
[0024] Der Wandabschluß des Traggitters wird üblicherweise von einer U-Schiene 21 gebildet,
die mit ihrem Steg 22 an der Wand anliegt und deren unterer Flansch 23 eine Auflagefläche
für den Rand der anschließenden Deckenplatte 13 bildet. Die am Wandanschluß vorgesehenen
Halteschienen 14'' (Fig. 5) greifen mit ihrem einen Ende unter einen oberen Flansch
24 der Schiene 21. Auf diese Weise werden die Halteschienen 14' nach dem Einführen
des Verankerungszapfens 17 in die Querbohrung 19 am einen Ende der Halteschiene 14'
in der schon beschriebenen Weise in Längsrichtung verschoben und am Flansch 24 der
U-Schiene 21 ebenfalls verankert.
[0025] Die als T-Profilschienen ausgeführten Halteschienen 14 können entlang ihren Flanschen
15 mit Längssicken 25 versehen sein, die eine Erhöhung der Biegesteifigkeit bewirken
und dadurch die Verwendung von verhältnismäßig dünnem Material ermöglichen.
[0026] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel können die Haltestäbe 14 auch
mit anderer Querschnittsform ausgeführt werden, beispielweise als einfache Rundstäbe
oder mit U-Querschnitt.
1. Unterdecke in Einlegebauweise, bestehend aus einem abgehängten Traggitter (2), das
im Querschnitt umgekehrt T-förmige Längsschienen (3) und dazwischen angeordnete Querschienen
(4) aufweist, und in die Felder (12) des Traggitters (2) eingelegten Deckenplatten
(13), dadurch gekennzeichnet, daß auf den Deckenplatten (13) aufliegende Haltestäbe
(14, 14', 14'') an ihren beiden Enden am Traggitter (2) formschlüssig verankert sind.
2. Unterdecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kalteschienen (14,
14') jeweils zwischen benachbarten Längsschienen (3) erstrecken und an diesen formschlüssig
verankert sind.
3. Unterdecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschienen (14, 14',
14'') jeweils mit einem stirnseitig vorragenden Verankerungszapfen (17, 18) in eine
Querbohrung (19) des Stegs (6) der zugeordneten Längsschiene (3) eingreifen.
4. Unterdecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungszapfen (17)
am einen Ende der Halteschiene (14) so weit vorragt, daß die Halteschiene (14) nach
dem Einführen dieses Verankerungszapfens (17) so weit längsverschoben werden kann,
daß auch der Verankerungszapfen (18) am anderen Ende der Halteschiene (14) in die
Zugeordnete Querbohrung (19) eingeführt werden kann.
5. Unterdecke nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschienen
(14, 14', 14'') im Querschnitt umgekehrt T-förmige Profilstäbe sind.
6. Unterdecke nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche (15) der T-förmigen
Haltestäbe (14) auf der Oberseite der Deckenplatten (13) aufliegen und daß die Verankerungszapfen
(17, 18) durch vorspringende zungenförmige Verlängerungen des Stegs (16) der Halteschienen
(14, 14', 14'') gebildet werden.
7. Unterdecke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschienen (14') jeweils
an einem Ende eine sich schräg nach oben und außen erstreckende Federzunge (20) aufweisen,
die sich unter einem oberen Längswulst (7) am Steg (6) der Längsschienen (3) abstützt.
8. Unterdecke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschiene (14'') an
einem Ende unter einen Flansch (24) einer den Wandabschluß des Traggitters bildenden
U-Schiene (21) greift.