[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehband für ein Fenster oder eine Tür nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Beschlagteile zur Befestigung von Fester- oder Türflügeln an Blendrahmen weisen häufig
auch Vorrichtungen zum Ausrichten des Flügels im Blendrahmen und zur Verstellung der
Anlage des Flügels am Blendrahmen auf. Bei Drehbändern, wie sie beispielsweise in
der EP 0 259 618 A2 beschrieben werden, wird diese Verstellung bzw. Einstellung über
Schraub- und/oder Exzentereinrichtungen vorgenommen.
[0003] Nachteilig sind die mit derartigen Verstelleinrichtungen versehenen Drehbänder sehr
aufwendig aus vielen Bauteilen zusammengesetzt. Weiterhin nachteilig müssen häufig
die Fenster- oder Türflügel wieder vom Drehband entfernt werden oder ausgehoben werden,
um die Verstellung vornehmen zu können. Darüberhinaus müssen häufig unterschiedliche
Werkzeuge an verschiedenen Beschlagbereichen eingesetzt werden, um die verschiedenen
Ausrichtungen vornehmen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Drehbänder zu vereinfachen
und darüberhinaus eine einfache Ausrichtung von Fenster- oder Türflügel zu ermöglichen,
ohne daß das Drehband vom Flügel oder Blendrahmen gelöst werden muß, oder daß der
Flügel aus dem Drehband ausgehoben werden muß.
[0005] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 und/oder Anspruch 5 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen
2 bis 4 und 6 bis 10 beschrieben.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein einfach
aufgebautes Drehband für ein Fenster oder eine Tür gefunden ist, das eine einfache
Ausrichtung des Flügels im Blendrahmen erlaubt, ohne das Drehband wieder lösen oder
den Flügel ausheben zu müssen. Bei der Ausbildung nach den Merkmalen von Anspruch
2 kann in einfacher Weise von einer Seite eine Einstellung vorgenommen werden. Bei
der Ausbildung nach Anspruch 3 kann bei der Einstellung in einfacher Weise auch kontrolliert
werden, daß die Befestigungsmittel richtig angezogen sind, ohne daß dabei der Flügel
bewegt werden muß. Die Ausbildung nach Anspruch 6 zeigt eine einfache, haltbare Verstelleinrichtung,
die ein sehr kleines Bauvolumen benötigt. Bei der Ausbildung entsprechend Anspruch
8 werden vorteilhaft zwei Einstellvorrichtungen in einem Bauteil vereinigt. Bei der
Ausbildung nach Anspruch 9 wird vorteilhaft erreicht, daß bei der Einstellung keine
geringfügige Höhenlagenänderung des Türflügels, erfolgt.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den Holm von Blendrahmen und Flügel mit der Draufsicht auf ein
Drehband,
- Fig. 2
- Befestigungsteil und Lagerhülse des mit dem Flügel verbundenen Beschlagteils,
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das Drehband nach Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Drehband nach Fig. 3 und
- Fig. 5
- eine systematische Darstellung der Verstellbewegungsabläufe.
[0008] Die drehbewegliche Anbindung von Flügeln 1 von Fenster oder Türen an den fest mit
der Mauer verbundenen Blendrahmen 2 erfolgt über ein Drehband 3, welches aus zwei
Bandkörpern 4, 5 aufgebaut ist, die durch einen Drehbolzen 6 drehbeweglich miteinander
verbunden sind.
[0009] Fig. 1 zeigt einen Bandkörper 4, der mittels nicht dargestellter Verbindungsmittel,
wie beispielsweise Schrauben mit dem Blendrahmen 2 verbunden ist. Der andere Bandkörper
5 ist entsprechend am Flügel 1 angebunden. Der mit dem Blendrahmen 2 verbundene Bandkörper
4 weist eine untere und obere Lasche 7 auf, die durch einen Grundkörper 8 verbunden
sind und den Drehbolzen 6 tragen. Dieser Bandkörper 4 wird nicht einstellbar am Blendrahmen
2 befestigt. Zwischen den Laschen 7 befindet sich eine, den Drehbolzen 6 umgreifende
Lagerhülse 9, die sich als Blechteil in den Befestigungsraum 10 zwischen Flügel 1
und Blendrahmen 2 erstreckt. Die Lagerhülse 9 läuft in einer Scherenstange 11 aus.
[0010] Wie aus den Fig. 1 und 2 in Verbindung mit den Schnitten 3 und 4 erkennbar ist, weist
der Bandkörper 5, der mit dem Flügel 1 verbunden ist, weiterhin ein Befestigungsteil
12 auf. Dieses Befestigungsteil wird vorzugsweise in einer Befestigungsnut des Flügels
1 angeordnet und über nicht dargestellte Befestigungsschrauben, die die Befestigungslöcher
13 des Befestigungsteils durchdringen, mit dem Flügel 1 verschraubt. Das Befestigungsteil
12 weist vorzugsweise mittig eine sich in den Flügel 1 erstreckende Verdickung 14
mit einem Innengewinde auf. In das Gewinde ist eine verstellschraube 15 eingebracht,
die sich mit einem Stiftfortsatz 16 und einem Bund 17 in den Befestigungsraum 10 erstreckt.
Bund 17 und Stiftfortsatz 16 der Verstellschraube 15 führen und halten die Scherenstangen
11, 18 und 19 einer Verstellschere.
[0011] Wie bereits beschrieben, ist im Ausführungsbeispiel das Scherenteil 11 einteilig
mit der Lagerhülse 9 verbunden. Die Scherenstangen 18 und 19 sind separate Teile und
sind über einen Gelenkbolzen 20 drehbeweglich miteinander verbunden. In Fig. 4 ist
die die Scherenstange 18, die vor dem Schnitt liegt, gestrichelt dargestellt. Der
Gelenkbolzen 20 ist mit den Scherenstangen 18, 19 vernietet bzw. verstemmt, zwischen
denen die Scherenstange 11 drehbeweglich liegt. Die Drehbeweglichkeit wird durch einen
Bund 21 erzielt, der in ein sich achsparallel zur Lagerhülse 9 erstreckendes Langloch
22 der Scherenstange 11 eingreift. Anstatt des Langlochs 22, wie es im Ausführungsbeispiel
gezeigt ist, kann der Bund 21 auch von einem konzentrischen Loch in der Scherenstange
11 umfaßt sein. Der Bund 17 der Verstellschraube 15 wird von einem etwa mittig in
der Längserstreckung der Scherenstange 11 angeordnetem Loch konzentrisch umfaßt. Der
sich beiderseits vom Bund 17 erstreckende Stiftfortsatz 16 durchgreift sich quererstreckende
Langlöcher bzw. wie im Ausführungsbeispiel einseitig offene Schlitze 23 in den Scherenstangen
18 und 19.
[0012] An der dem Gelenkbolzen 20 gegenüberliegenden Seite der Scherenstangen 11, 18, 19
ist ein Verstellexzenter 24 angeordnet, der mittig, in ein sich längserstreckendes
Langloch 25 der Scherenstange 11 eingreifend einen Exzenter 26 aufweist und mit Drehachsen
konzentrische Bohrungen in den Scherenstangen 18 und 19 durchdringt. Sowohl der Verstellexzenter
24 als auch die Verstellschraube 15 sind mit Innensechskantausnehmungen 27, 28 gleicher
Größe ausgebildet, die eine Verstellung von Verstellschraube 15 und Verstellexzenter
24 bei geöffnetem Flügel 1 ermöglichen.
[0013] Über die Verstellschraube 15 kann die Lage des Flügels 1 im Blendrahmen eingestellt
werden. Das Scherengestänge ermöglicht im Zusammenwirken mit dem Verstellexzenter
24 eine Einstellung der Anlage des Flügels 1 am Blendrahmen 2, was in der Fachwelt
auch als Einstellung des Andrucks bezeichnet wird.
[0014] Zur weiteren Erläuterung der Scherengestängefunktion wird auch auf Fig. 5 verwiesen.
Die verstellschraube 15 ist ortsfest am Flügel 1 angebunden. Durch das Verstellen
des Verstellexzenters 24 öffnet oder schließt sich das Scherengestänge, wobei das
Öffnen nach beiden Seiten erfolgt. Hervorgerufen durch die Anbindung des Bandkörpers
5 über die Lagerhülse 9 und den Drehbolzen 6 an den Blendrahmen 2 ist zwangsläufig
gewährleistet, daß die Drehachse 29 der Lagerhülse 9 senkrecht bleibt und damit die
mit ihr verbundene Scherenstange 11. Durch die Verstellung des Verstellexzenters 24
werden die Scherenstangen 18, 19 dem gegenüber schräggestellt, wodurch der Gelenkbolzen
20 gegenüber der als Festpunkt zu betrachtenden Verstellschraube 15 eine Seitwärtsbewegung
durchführt. Über die Anbindung der Scherenstange 11 an den Gelenkbolzen 20 führt diese
mit der Lagerhülse 9 ebenfalls eine Seitwärtsbewegung durch, welche zur Einstellung
der Anlage des Flügels 1 an den Blendrahmen 2 genutzt wird.
Bezugszeichen
[0015]
- 1
- Flügel
- 2
- Blendrahmen
- 3
- Drehband
- 4
- Bandkörper
- 5
- Bandkörper
- 6
- Drehbolzen
- 7
- Lasche
- 8
- Grundkörper
- 9
- Lagerhülse
- 10
- Befestigungsraum
- 11
- Scherenstange
- 12
- Befestigungsteil
- 13
- Befestigungsloch
- 14
- Verdickung
- 15
- Verstellschraube
- 16
- Stiftfortsatz
- 17
- Bund
- 18
- Scherenstange
- 19
- Scherenstange
- 20
- Gelenkbolzen
- 21
- Bund
- 22
- Langloch
- 23
- Schlitz
- 24
- Verstellexzenter
- 25
- Langloch
- 26
- Exzenter
- 27
- Innensechskantausnehmung
- 28
- Innensechskantausnehmung
- 29
- Drehachse
1. Drehband (3) für ein Fenster oder eine Tür, bestehend aus zwei über Befestigungsmittel
am Blendrahmen (2) und am Fenster- oder Türflügel (1) zu befestigenden Bandkörpern
(4, 5), die über eine Drehachse (29) drehbeweglich miteinander verbunden und mit Schraub-
und Exzentereinrichtungen zur Verstellung der Anlage des Flügels (1) am und zur Ausrichtung
des Flügels (1) im Blendrahmen (2) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraub- und Exzentereinrichtungen ausschließlich an einem Bandkörper (5)
angeordnet sind.
2. Drehband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Schraub- und Exzentereinrichtungen von der gleichen Seite
erfolgt.
3. Drehband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Befestigungsmittel von dieser Seite eingebracht und/oder fixiert werden.
4. Drehband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraub- und Exzentereinrichtungen unabhängig von den Befestigungsmitteln
einstellbar sind.
5. Drehband (3) für ein Fenster oder eine Tür, bestehend aus zwei über Befestigungsmittel
am Blendrahmen (2) und am Fenster- oder Türflügel (1) zu befestigenden Bandkörpern
(4, 5), die über eine Drehachse (29) drehbeweglich miteinander verbunden und mit Schraub-
und Exzentereinrichtungen zur Verstellung der Anlage des Flügels (1) am und zur Ausrichtung
des Flügels (1) im Blendrahmen (2) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der die Exzentereinrichtung tragende Bandkörper (5) ein Befestigungsteil (12)
und eine Lagerhülse (9) und die Exzentereinrichtung ein Scherengestänge mit einem
einseitig angeordneten Gelenkbolzen (20) sind, das am anderen Ende einen Verstellexzenter
(24) aufweist, wobei Befestigungsteil (12) bzw. Lagerhülse (9) an einer Scherenstange
(11) fest bzw. an der anderen Scherenstange (18, 19) drehbeweglich zwischen Gelenkbolzen
(20) und Verstellexzenter (24) angebunden sind.
6. Drehband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsteil (12) bzw. die Lagerhülse (9) drehbeweglich, mittig zwischen
dem Gelenkbolzen (20) und dem Verstellexzenter (24) an einer Scherenstange (18, 19)
angebunden ist.
7. Drehband nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Scherenstange (18, 19) als Doppelstange ausgebildet ist, zwischen der die
andere Scherenstange (11) liegt.
8. Drehband nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsteil (12) bzw. die Lagerhülse (9) ein Gewinde aufweist, in die
eine Verstellschraube (15) eingreift, welche über ein Drehgelenk drehbeweglich an
einer der Scherenstangen (18, 19) angebunden ist.
9. Drehband nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der die Scherenstangen (11, 18, 19) verbindende Drehpunkt durch einen kreisförmig
als Stift oder Nocken ausgebildeten Gelenkbolzen (20), der mit einem sich parallel
zur Drehachse (29) der Lagerhülse (9) erstreckenden Langloch (22) zusammenwirkt, gebildet
wird und das Gelenk zur drehbeweglichen Anbindung von Befestigungsteil (12) oder Lagerhülse
(9) mit einem sich quer zur Achse (29) der Lagerhülse (9) erstreckenden Langloch oder
Schlitz (23) in der zugehörigen Scherenstange (18, 19) zusammenwirkt.
10. Drehband nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsteil (12) oder die Lagerhülse (9) und eine Scherenstange (11)
ein Teil sind.