[0001] Die Erfindung betrifft ein fotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer
Silberhalogenidemulsionsschicht, das neuartige Lichtschutzmittel für die bei der chromogenen
Entwicklung erzeugten Bildfarbstoffe, insbesondere für gelbe Azomethinfarbstoffe,
enthält.
[0002] Es ist bekannt, farbige fotografische Bilder durch chromogene Entwicklung herzustellen,
d.h. dadurch, daß man bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsionsschichten in Gegenwart
geeigneter Farbkuppler mittels geeigneter farbbildender Entwicklersubstanzen - sogenannter
Farbentwickler - entwickelt, wobei das in Übereinstimmung mit dem Silberbild entstehende
Oxidationsprodukt der Entwicklersubstanzen mit dem Farbkuppler unter Bildung eines
Farbstoffbildes reagiert. Als Farbentwickler werden gewöhnlich aromatische, primäre
Aminogruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere solche vom p-Phenylendiamintyp,
verwendet.
[0003] Diese Farbstoffe sollen eine hohe Farbstabilität aufweisen, wobei besonderer Wert
darauf gelegt wird, daß die Farbstabilität von allen drei Farben möglichst gleich
gut ist, damit bei einem geringfügigen Verblassen keine Farbverfälschung eintritt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für fotografische Aufzeichnungsmaterialien
neuartige Lichtschutzmittel anzugeben, insbesondere solche, die für die Verbesserung
der Lichtstabilität der aus Gelbkupplern erzeugten gelben Bildfarbstoffe geeignet
sind.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens
einer Silberhalogenidemulsionsschicht und einem dieser Schicht zugeordneten Farbkuppler,
dadurch gekennzeichnet, daß es in der Silberhalogenidemulsionsschicht oder in einer
hierzu benachbarten nicht lichtempfindlichen Bindemittelschicht eine Kombination aus
einem Farbkuppler und einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) oder (II) enthält:

worin
- R₁
- eine chemische Bindung oder ein zweiwertiges Brückenglied,
- R₂ und R₃
- Alkyl, Alkoxy, Alkenyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aryloxy oder zwei Reste R₂ bzw. R₃ die
restlichen Atome eines mit dem Phenylrest kondensierten Benzolringes,
- m und n
- 0 bis 3 bedeuten, wobei alle Alkyl-, Alkoxy-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Aryl-, Aryloxyreste
weitersubstituiert sein können,
in jedem der beiden Phenylringe der Formel (I) einer der Reste R₁ oder R₂ oder R₃
p-ständig zum Sauerstoff ist und
- R₄
- den Rest eines durch Polykondensation erzeugten Polymers, insbesondere eines Polyesters,
Polyethers, Polycarbonats, Polyurethans oder Polyesterpolyurethans bedeutet,

worin
- L₁, L₂
- einen gegebenenfalls substituierten, divalenten organischen Rest, bei dem die Bindung
zu den Sauerstoffatomen über aliphatische oder aromatische Kohlenstoffatome erfolgt,
- X
- einen gegebenenfalls substituierten, divalenten organischen Rest, bei dem die Bindung
zu den Sauerstoffatomen über aliphatische oder aromatische Kohlenstoffatome erfolgt,
- p
- 0,1
- q, r
- 0-20, vorzugsweise 0-3,
- R₅, R₆, R₇, R₈
- H, Alkyl (linear, verzweigt, cyclisch, unsubstituiert oder substituiert), Aryl, Acyl,
Aralkyl, Alkylamino, Arylamino, Halogen, Alkoxy, Aryloxy, -SO₂-NR₉R₁₀, -NR₉-SO₂-R₁₀,
-CONR₉R₁₀, -NR₉COR₁₁, -OCOR₁₀, -COOR₉,
- R₉
- H, Alkyl,
- R₁₀
- H, Alkyl, Aralkyl, Aryl,
- R₁₁
- Alkoxy, Aroxy, Alkylamino, Arylamino oder einen Rest wie angegeben für R₅ bedeuten,
- X
- mit R₅, R₆, R₇ oder R₈ auch einen 5- oder 6-gliedrigen Ring bilden kann, und
- R₄
- die vorstehend angegebene Bedeutung hat.
[0006] Bevorzugt sind L₁ und L₂ gegebenenfalls substituierte Alkylenketten mit 2 bis 8,
vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen und n, m Zahlen von 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 5 und
besonders bevorzugt 1 bis 3.
[0007] Geeignete Brückenglieder R₁ sind z.B. Alkylen, Cycloalkylen-, Alkyliden- oder Sulfonylgruppen
sowie Heteroatome wie 0 und S. Beispiele für R₂, R₃ sind Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl,
t-Butyl, sec.-Butyl, Cyclohexyl, Dodecyl, Hexadecyl und Benzyl.
[0008] Bevorzugte Verbindungen der Formel (II) entsprechen den Formeln

worin R₁₂, R₁₃ H oder Alkyl bedeuten.
[0009] Bevorzugt sind L₁ und L₂ der Formel (II) gegebenenfalls substituierte Alkylenketten
mit 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen und n, m 0 bis 20, vorzugsweise 1 bis 5
und besonders bevorzugt 1 bis 3.
[0010] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen bedeuten R₅ und R₆ der Formeln II-A bis
II-C:
[0011] H, Alkyl, Aryl, Acyl, Sulfonylamino, Acylamino, Ureido, Alkoxy, Alkoxycarbonylamino.
[0013] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann auf einfache Weise durch
Umsetzung von OH-funktionellen Verbindungen der Formel III oder IV (Ausgangsverbindung
1) mit polymeren Mono-, Di- oder Polyisocyanaten (Ausgangsverbindung 2) erfolgen.
[0014] Als polymere Isocyanate (nachstehend als NCO-Prepolymer bezeichnet) eignen sich Isocyanatgruppen
enthaltende Polymere, die durch Umsetzung von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen
und Di- oder Polyisocyanaten erhalten werden. Die Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen
sind im wesentlichen linear und haben ein Molekulargewicht von etwa 300 bis 10 000,
vorzugsweise 500 bis 4 000. Die an sich bekannten Verbindungen besitzen endständige
Hydroxyl- und/oder Aminogruppen. Bevorzugt sind Polyhydroxylverbindungen, wie Polyester,
Polyacetale, Polyether, Polyamide, Polyesteramide und Polycarbonate. Die Hydroxylzahl
dieser Verbindungen entspricht demnach etwa 370 bis 10, insbesondere 225 bis 28.
[0015] Als Polyether seien z.B. die Polymerisationsprodukte des Ethylenoxids, Propylenoxids,
Tetrahydrofurans, Butylenoxids sowie ihre Misch- oder Pfropfpolymerisationsprodukte,
sowie die durch Kondensation von mehrwertigen Alkoholen oder Mischungen derselben
gewonnenen Kondensate und die durch Alkoxylierung von mehrwertigen Alkoholen gewonnenen
Produkte genannt.
[0016] Als Polyacetale kommen z.B. die aus Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen
in Frage. Als Polyester, Polyesteramide und Polyamide sind die aus mehrwertigen gesättigten
oder ungesättigten Carbonsäuren und mehrwertigen gesättigten Alkoholen, Aminoalkoholen,
Diaminen und ihren Mischungen gewonnenen, überwiegend linearen Kondensate geeignet.
[0017] Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxylverbindungen
sind verwendbar.
[0018] Selbstverständlich können zur Variation der Lyophilie bzw. der Hydrophobie und der
mechanischen Eigenschaften der Verfahrensprodukte Mischungen verschiedener Polyhydroxylverbindungen
eingesetzt werden.
[0019] Als Polyisocyanate zur Herstellung der NCO-Gruppen enthaltenden Polymere sind alle
aromatischen und aliphatischen Diisocyanate oder Triisocyanate geeignet wie z.B. 1,5-Naphthylendiisocyanat,
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 4,4'-Diphenyldimethylmethandiisocyanat, Di- und Tetraalkyldiphenylmethandiisocyanat,
4,4'-Dibenzyldiisocyanat, 1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, die Isomeren
des Toluylendiisocyanats, gegebenenfalls in Mischung, vorzugsweise die aliphatischen
Diisocyanate, Butan-1,4-diisocyanat, Hexan-1,6-diisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat,
Cyclohexan-1,4-diisocyanat sowie Isophorondiisocyanat, Biurettriisocyanat, 2,4-Bis-(4-isocyanatobenzyl)-1-isocyanatobenzol,
Tris-(4-isocyanatophenyl)-methan, 2-Ethyl-1,2,3-tris-(3-isocyanato-4-methyl-anilinocarbonyloxy)-propan.
[0020] Die Herstellung der NCO-Prepolymeren kann nach den in Houben-Weyl, Band 205, S. 1613
ff (Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 1987) genannten Vorschriften erfolgen.
[0021] Die NCO-Prepolymere bzw. die durch Polykondensation erzeugten Polymere, deren Rest
durch R₄ dargestellt ist, enthalten in ihrer Kette bevorzugt Urethangruppen und/oder
Harnstoffgruppen, die bei der Umsetzung der aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindungen
mit Polyisocyanaten gebildet worden sind.
Herstellung von Verbindung I-2
[0022] 136 g eines NCO-Prepolymers mit einem NCO-Gehalt von 0,1 mol, das aus einem mit Polyesterdiolen
aus Adipinsäure und 1,4-Butandiol durch Umsetzung mit Hexamethylendiisocyanat erhalten
wurde, werden in 250 ml Aceton gelöst und unter Rühren mit 34 g der Verbindung I-2
versetzt. Nach 6-stündigem Rühren bei 50°C wird das Aceton am Rotationsverdampfer
abdestilliert und der Rückstand in Essigester gelöst, mit Wasser ausgeschüttelt und
mit Na₂SO₄ getrocknet. Es wird eine viskose, klare Lösung mit einem Feststoffgehalt
von 40 Gew.-% erhalten.
Ausbeute: 88 %
In analoger Weise werden die Verbindungen I-1 und I-3 bis I-11 sowie II-12 bis II-17
aus den entsprechenden Ausgangsverbindungen und einem NCO-Prepolymer erhalten.
[0023] Die Verbindungen werden vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 4 g/g Farbkuppler,
insbesondere in einer Menge von 0,4 bis 1 g/g Farbkuppler eingesetzt. Die Verbindungen
können in Kombination mit anderen Farbstoffstabilisatoren eingesetzt werden.
[0024] Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial enthält mindestens eine
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und vorzugsweise eine Abfolge mehrerer
solcher lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und gegebenenfalls weitere
Hilfsschichten wie insbesondere Schutzschichten und zwischen den lichtempfindlichen
Schichten angeordnete nicht lichtempfindliche Bindemittelschichten, wobei nach vorliegender
Erfindung mindestens einer der vorhandenen lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
eine erfindungsgemäße Verbindung in Kombination mit einem Farbkuppler, vorzugsweise
einem Gelbkuppler, zugeordnet ist.
[0025] Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken dabei in erster Linie als Lichtstabilisierungsmittel,
d.h. die aus dem Farbkuppler bei der chromogenen Entwicklung gebildeten Farbstoffe,
in der Regel Azomethinfarbstoffe, weisen in Gegenwart der erfindungsgemäßen Verbindungen
eine beträchtlich erhöhte Stabilität gegenüber der Einwirkung von Licht auf. Weiterhin
verbessern die erfindungsgemäßen Verbindungen auch die Stabilität der Farbstoff gegen
die Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme. Daneben übernehmen die erfindungsgemäßen
Verbindungen auch die Funktion eines Ölbildners für den Farbkuppler, d.h. sie können
entweder allein oder zusammen mit anderen bekannten Ölbildnern als Kupplerlösungsmittel
verwendet werden. Im letzteren Fall machen die erfindungsgemäßen Verbindungen vorzugsweise
mindestens 50 Gew.-% der gesamten Ölbildnermenge in der jeweiligen Schicht aus. Der
Umstand, daß weitere Ölbildner nicht erforderlich sind, wirkt sich günstig auf die
Schichtbelastung und/oder die Gesamtschichtdicke der erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien
aus.
[0026] Die erfindungsgemäßen Verbindungen fallen bei der Herstellung (Umsetzung der aktive
Wasserstoffatome enthaltenden Verbindungen mit Polyisocyanaten) meist als Lösung in
aprotischen (hydrophoben) Lösungsmitteln, z.B. Ethylacetat, an und können in Form
dieser Lösung unmittelbar bei der Einarbeitung in die Gießlösung für die betreffende
Schicht, gegebenenfalls zusammen mit dem jeweiligen Farbkuppler, eingesetzt werden.
Die Einarbeitung erfolgt in der üblichen Weise, wobei gegebenenfalls weitere Hilfslösungsmittel
und/oder hochsiedende Kupplerlösungsmittel, sogenannte Ölbildner, letztere jedoch
bevorzugt in untergeordneter Menge, verwendet werden können.
[0027] Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme,
Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier, farbempfindliche
Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Silberfarb-Bleichverfahren.
[0028] Geeignete Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind z.B. Filme und
Folien von halbsynthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat,
Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat und Polycarbonat
und mit einer Barytschicht oder α-Olefinpolymerschicht (z.B. Polyethylen) laminiertes
Papier. Diese Träger können mit Farbstoffen und Pigmenten, beispielsweise Titandioxid,
gefärbt sein. Sie können auch zum Zwecke der Abschirmung von Licht schwarz gefärbt
sein. Die Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer Behandlung unterzogen,
um die Adhäsion der fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern, beispielsweise
einer Corona-Entladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
[0029] Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rotempfindliche,
grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht sowie gegebenenfalls
Zwischenschichten und Schutzschichten.
[0030] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
[0031] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden. Synthetische Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise Polyvinylalkohol,
Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyacrylamide, Polyacrylsäure und deren Derivate, insbesondere
deren Mischpolymerisate. Natürlich vorkommende Gelatineersatzstoffe sind beispielsweise
andere Proteine wie Albumin oder Casein, Cellulose, Zucker, Stärke oder Alginate.
Halbsynthetische Gelatineersatzstoffe sind in der Regel modifizierte Naturprodukte.
Cellulosederivate wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose und Phthalylcellulose
sowie Gelatinederivate, die durch Umsetzung mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln
oder durch Aufpfropfung von polymerisierbaren Monomeren erhalten worden sind, sind
Beispiele hierfür.
[0032] Die Bindemittel sollen über eine ausreichende Menge an funktionellen Gruppen verfügen,
so daß durch Umsetzung mit geeigneten Härtungsmitteln genügend widerstandsfähige Schichten
erzeugt werden können. Solche funktionellen Gruppen sind insbesondere Aminogruppen,
aber auch Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen und aktive Methylengruppen.
[0033] Die vorzugsweise verwendete Gelatine kann durch sauren oder alkalischen Aufschluß
erhalten sein. Es kann auch oxidierte Gelatine verwendet werden. Die Herstellung solcher
Gelatinen wird beispielsweise in The Science and Technology of Gelatine, herausgegeben
von A.G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 ff beschrieben. Die jeweils
eingesetzte Gelatine soll einen möglichst geringen Gehalt an fotografisch aktiven
Verunreinigungen enthalten (Inertgelatine). Gelatinen mit hoher Viskosität und niedriger
Quellung sind besonders vorteilhaft.
[0034] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon
enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis
15 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 100 mol-% aus Chlorid und zu 0 bis 100 mol-% aus Bromid
bestehen. Im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrfilmen werden üblicherweise Silberbromidiodidemulsionen,
im Falle von Farbnegativ- und Farbumkehrpapier üblicherweise Silberchloridbromidemulsionen
mit hohem Chloridanteil bis zu reinen Silberchloridemulsionen verwendet. Es kann sich
um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär kubisch oder oktaedrisch
sind oder Übergangsformen aufweisen können. Es können auch plättchenförmige Kristalle
vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis von Durchmesser zu Dicke bevorzugt
wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser
eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche des Kornes.
Vorzugsweise werden AgBrCl-Emulsionen mit wenigstens 80 Mol-% AgCl, insbesondere wenigstens
95 Mol-% AgCl verwendet.
[0035] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen
liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß
95 % der Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen
können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
[0036] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0037] Die fotografischen Emulsionen können nach verschiedenen Methoden (z.B. P. Glafkides,
Chimie et Physique Photographique, Paul Montel, Paris (1967), G.F. Duffin, Photographic
Emulsion Chemistry, The Focal Press, London (1966), V.L. Zelikman et al, Making and
Coating Photographic Emulsion, The Focal Press, London (1966) aus löslichen Silbersalzen
und löslichen Halogeniden hergestellt werden.
[0038] Nach abgeschlossener Kristallbildung oder auch schon zu einem früheren Zeitpunkt
werden die löslichen Salze aus der Emulsion entfernt, z.B. durch Nudeln und Waschen,
durch Flocken und Waschen, durch Ultrafiltration oder durch Ionenaustauscher.
[0039] Die Silberhalogenidemulsion wird im allgemeinen einer chemischen Sensibilisierung
unter definierten Bedingungen - pH, pAg, Temperatur, Gelatine-, Silberhalogenid- und
Sensibilisatorkonzentration - bis zum Erreichen des Empfindlichkeits- und Schleieroptimums
unterworfen. Die Verfahrensweise ist z.B. bei H. Frieser "Die Grundlagen der Photographischen
Prozesse mit Silberhalogeniden" Seite 675-734, Akademische Verlagsgesellschaft (1968)
beschrieben.
[0040] Dabei kann die chemische Sensibilisierung unter Zusatz von Verbindungen von Schwefel,
Selen, Tellur und/oder Verbindungen der Metalle der VIII. Nebengruppe des Periodensystems
(z.B. Gold, Platin, Palladium, Iridium) erfolgen, weiterhin können Thiocyanatverbindungen,
oberflächenaktive Verbindungen, wie Thioether, heterocyclische Stickstoffverbindungen
(z.B. Imidazole, Azaindene) oder auch spektrale Sensibilisatoren (beschrieben z.B.
bei F. Hamer "The Cyanine Dyes and Related Compounds", 1964, bzw. Ullmanns Encyclopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 18, S. 431 ff. und Research Disclosure 17643
(Dez. 1978), Kapitel III) zugegeben werden. Ersatzweise oder zusätzlich kann eine
Reduktionssensibilisierung unter Zugabe von Reduktionsmitteln (Zinn-II-Salze, Amine,
Hydrazinderivate, Aminoborane, Silane, Formamidinsulfinsäure) durch Wasserstoff, durch
niedrigen pAg (z.B. kleiner 5) und/oder hohen pH (z.B. über 8) durchgeführt werden.
[0041] Die fotografischen Emulsionen können Verbindungen zur Verhinderung der Schleierbildung
oder zur Stabilisierung der fotografischen Funktion während der Produktion, der Lagerung
oder der fotografischen Verarbeitung enthalten.
[0042] Besonders geeignet sind Azaindene, vorzugsweise Tetra-und Pentaazaindene, insbesondere
solche, die mit Hydroxyl- oder Aminogruppen substituiert sind. Derartige Verbindungen
sind z.B. von Birr, Z. Wiss. Phot.
47 (1952), S. 2-58 beschrieben worden. Weiter können als Antischleiermittel Salze von
Metallen wie Quecksilber oder Cadmium, aromatische Sulfon- oder Sulfinsäuren wie Benzolsulfinsäure,
oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Nitrobenzimidazol, Nitroindazol, gegebenenfalls
substituierte Benztriazole oder Benzthiazoliumsalze eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mercaptogruppen enthaltende Heterocyclen, z.B. Mercaptobenzthiazole, Mercaptobenzimidazole,
Mercaptotetrazole, Mercaptothiadiazole, Mercaptopyrimidine, wobei diese Mercaptoazole
auch eine wasserlöslichmachende Gruppe, z.B. eine Carboxylgruppe oder Sulfogruppe,
enthalten können. Weitere geeignete Verbindungen sind in Research Disclosure 17643
(Dez. 1978), Kapitel VI, veröffentlicht.
[0043] Die Stabilisatoren können den Silberhalogenidemulsionen vor, während oder nach deren
Reifung zugesetzt werden. Selbstverständlich kann man die Verbindungen auch anderen
fotografischen Schichten, die einer Halogensilberschicht zugeordnet sind, zusetzen.
[0044] Es können auch Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Verbindungen eingesetzt
werden.
[0045] Die fotografischen Emulsionsschichten oder andere hydrophile Kolloidschichten des
erfindungsgemäß hergestellten lichtempfindlichen Materials können oberflächenaktive
Mittel für verschiedene Zwecke enthalten, wie Überzugshilfen, zur Verhinderung der
elektrischen Aufladung, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften, zum Emulgieren der
Dispersion, zur Verhinderung der Adhäsion und zur Verbesserung der fotografischen
Charakteristika (z.B. Entwicklungsbeschleunigung` hoher Kontrast, Sensibilisierung
usw.). Neben natürlichen oberflächenaktiven Verbindungen, z.B. Saponin, finden hauptsächlich
synthetische oberflächenaktive Verbindungen (Tenside) Verwendung: nicht-ionische Tenside,
z.B. Alkylenoxidverbindungen, Glycerinverbindungen oder Glycidolverbindungen, kationische
Tenside, z.B. höhere Alkylamine, quartäre Ammoniumsalze, Pyridinverbindungen und andere
heterocyclische Verbindungen, Sulfoniumverbindungen oder Phosphoniumverbindungen,
anionische Tenside, enthaltend eine Säuregruppe, z.B. Carbonsäure-, Sulfonsäure-,
eine Phosphorsäure-, Schwefelsäureester- oder Phosphorsäureestergruppe, ampholytische
Tenside, z.B. Aminosäure- und Aminosulfonsäureverbindungen sowie Schwefel- oder Phosphorsäureester
eines Aminoalkohols.
[0046] Die fotografischen Emulsionen können unter Verwendung von Methinfarbstoffen oder
anderen Farbstoffen spektral sensibilisiert werden. Besonders geeignete Farbstoffe
sind Cyaninfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe und komplexe Merocyaninfarbstoffe.
[0047] Eine Übersicht über die als Spektralsensibilisatoren geeigneten Polymethinfarbstoffe,
deren geeignete Kombinationen und supersensibilisierend wirkenden Kombinationen enthält
Research Disclosure 17643 (Dez. 1978), Kapitel IV.
[0048] Insbesondere sind die folgenden Farbstoffe - geordnet nach Spektralgebieten - geeignet:
1. als Rotsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzthiazol, Benzselenazol oder Naphthothiazol als basische
Endgruppen, die in 5- und/oder 6-Stellung durch Halogen, Methyl, Methoxy, Carbalkoxy,
Aryl substituiert sein können sowie 9-Ethyl-naphthoxathia- bzw. -selencarbocyanine
und 9-Ethyl-naphthothiaoxa- bzw. -benzimidazocarbocyanine, vorausgesetzt, daß die
Farbstoffe mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff tragen.
2. als Grünsensibilisatoren
9-Ethylcarbocyanine mit Benzoxazol, Naphthoxazol oder einem Benzoxazol und einem Benzthiazol
als basische Endgruppen sowie Benzimidazocarbocyanine, die ebenfalls weiter substituiert
sein können und ebenfalls mindestens eine Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff
enthalten müssen.
3. als Blausensibilisatoren
symmetrische oder asymmetrische Benzimidazo-, Oxa-, Thia- oder Selenacyanine mit mindestens
einer Sulfoalkylgruppe am heterocyclischen Stickstoff und gegebenenfalls weiteren
Substituenten am aromatischen Kern, sowie Apomerocyanine mit einer Rhodaningruppe.
[0049] Auf Sensibilisatoren kann verzichtet werden, wenn für einen bestimmten Spektralbereich
die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreichend ist, beispielsweise die
Blauempfindlichkeit von Silberbromiden.
[0050] Den unterschiedlich sensibilisierten Emulsionsschichten werden nicht diffundierende
monomere oder polymere Farbkuppler zugeordnet, die sich in der gleichen Schicht oder
in einer dazu benachbarten Schicht befinden können. Gewöhnlich werden den rotempfindlichen
Schichten Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten Purpurkuppler und den blauempfindlichen
Schichten Gelbkuppler zugeordnet.
[0051] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp. Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes
sind in der Regel Kuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder der Pyrazoloazole.
Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler mit
einer offenkettigen Ketomethylengruppierung, insbesondere Kuppler vom Typ des α-Acylacetamids,
beispielsweise α-Pivaloylacetanilidkuppler.
[0052] Bevorzugte Gelbkuppler sind 2-Äquivalent-α-Pivaloylacetanilidkuppler; deren Abgangsgruppe
über Sauerstoff oder über Stickstoff mit der kuppelnden Position verknüpft ist.
[0053] Geeignete Gelbkuppler sind z.B. die folgenden:

Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und
die Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026,
DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B.
als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR-bzw. FAR-Kuppler.
[0054] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole
freisetzen, sind in DE-A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281, 28 42 063, 36
26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 beschrieben. Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe,
d.h. Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detailwiedergabe, d.h. Schärfe und
Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B. den Entwicklungsinhibitor
nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten,
sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise mit einer Zeitsteuergruppe
erreicht wird. Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18
797, in EP-A-0 157 146 und 0 204 175, in US-A-4 146 396 und 4 438 393 sowie in GB-A-2
072 363 beschrieben.
[0055] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A-32 09 486 und in EP-A-0 167 168 und 0 219 713 beschrieben. Mit dieser Maßnahme
wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
[0056] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren
Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der optischen
Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwiedergabe, z.B. eine differenziertere Farbwiedergabe,
erzielen, wie beispielsweise in EP-A-0 115 304, 0 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37
00 419 und US-A-4 707 436 beschrieben.
[0057] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den unterschiedlichsten
Schichten zugesetzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwischenschichten.
Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion,
z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung
von Einfluß auf die erzielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetzten
Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht gemäß
DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität kann es
vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der in der jeweiligen Schicht, in
der er eingebracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugenden Farbe abweichende
Farbe bei der Kupplung bildet.
[0058] Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte können
vor allem DAR- bzw. FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbeschleuniger
oder ein Schleiermittel abspalten. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in
DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545, 34 41 823, in EP-A-0 089
834, 0 110 511, 0 118 087, 0 147 765 und in US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
[0059] Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing Coupler)
wird auf EP-A-193 389 verwiesen.
[0060] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch
wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reaktion dieser
Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-35 06 805 eintritt.
[0061] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden Eigenschaften
dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die
bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-15 47 640).
[0062] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0063] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die
beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen
Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel
oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise sogenannte DIR-Hydrochinone
und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684
604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213, 24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind.
Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler,
außer daß sie keine Kupplungsprodukte bilden.
[0064] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33
40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden
in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0065] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogenidemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0066] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.
[0067] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-O 043
037 beschrieben.
[0068] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden. Insbesondere für die gelbkuppelnde Schicht werden
die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet.
[0069] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28
35 856, EP-A-O 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-O 130 115, US-A-4 291 113.
[0070] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0071] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester, Alkohole,
Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0072] Jede der unterschiedlich sensibilisierten, lichtempfindlichen Schichten kann aus
einer einzigen Schicht bestehen oder auch zwei oder mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten
umfassen (DE-C-1 121 470). Dabei sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
dem Schichtträger häufig näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten
und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen
grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche
gelbe Filterschicht befindet.
[0073] Bei geeignet geringer Eigenempfindlichkeit der grün-bzw. rotempfindlichen Schichten
kann man unter Verzicht auf die Gelbfilterschicht andere Schichtanordnungen wählen,
bei denen auf den Träger z.B. die blauempfindlichen, dann die rotempfindlichen und
schließlich die grünempfindlichen Schichten folgen.
[0074] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0075] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research
Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und 18 716 (Nov. 1979),
Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877, 0 125 522 beschrieben.
[0076] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer
spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und
alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt sein
(DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645, DE-A-26 22 922).
[0077] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen; Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0078] UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem
Ausbleichen durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe
das UV-Licht im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe
eines Films verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen
unterschiedlicher Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen
(US-A-3 533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
[0079] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643,
(Dez. 1978), Kapitel XVI).
[0080] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad
aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere
sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0081] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII)
können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane,
5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte
Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte
Amine, Derivate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
[0082] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch eine
sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4 268
593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung von gelben Farbbildern
als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung
von purpurroten Farbbildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung
von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch
Hydrochinondiether oder -monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.
[0083] Beispiele besonders geeigneter Verbindungen sind:

UV-Licht absorbierende Verbindungen sollen einerseits die Bildfarbstoffe vor dem Ausbleichen
durch UV-reiches Tageslicht schützen und andererseits als Filterfarbstoffe das UV-Licht
im Tageslicht bei der Belichtung absorbieren und so die Farbwiedergabe eines Films
verbessern. Üblicherweise werden für die beiden Aufgaben Verbindungen unterschiedlicher
Struktur eingesetzt. Beispiele sind arylsubstituierte Benzotriazolverbindungen (US-A-3
533 794), 4-Thiazolidonverbindungen (US-A-3 314 794 und 3 352 681), Benzophenonverbindungen
(JP-A-2784/71), Zimtsäureesterverbindungen (US-A-3 705 805 und 3 707 375), Butadienverbindungen
(US-A-4 045 229) oder Benzoxazolverbindungen (US-A-3 700 455).
Beispiele
Beispiel 1
[0084] Auf ein beidseitig mit Polyethylen beschichtetes Papier wurden die folgenden beiden
Schichten aufgebracht. Die Mengen beziehen sich jeweils auf ein m².
Probe 1 (Vergleich):
1. Schicht
[0085] Blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht aus 0,6 g AgNO₃ (99,5 Mol-% Chlorid,
0,5 Mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,78 µm)
2 g Gelatine
0,8 g Gelbkuppler Y-9
0,6 g Trikresylphosphat (TKP)
2. Schicht
[0086] 2 g Gelatine
0,4 g Härtungsmittel der Formel

Proben 2 bis 5 (gemäß der Erfindung)
[0087] Die Proben 2 bis 5 wurden in der gleichen Weise wie Probe 1 hergestellt mit dem Unterschied,
daß das in Probe 1 eingesetzte TKP durch eine der erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie in Tabelle 1 angegeben, in der gleichen Menge ersetzt wurde.
[0088] Die Proben wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil belichtet. Danach
wurden die Materialien mit den nachfolgend aufgeführten Verarbeitungsbädern in der
üblichen Weise verarbeitet.
a) Farbentwickler - 45 s - 35°C
[0089]
| Triethanolamin |
9,0 g/l |
| NN-Diethylhydroxylamin |
4,0 g/l |
| Diethylenglykol |
10,05 g/l |
| 3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methan-sulfonamidoethyl-anilin-sulfat |
5,0 g/l |
| Kaliumsulfit |
0,2 g/l |
| Triethylenglykol |
0,05 g/l |
| Kaliumcarbonat |
22 g/l |
| Kaliumhydroxid |
0,4 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure-di-Na-Salz |
2,2 g/l |
| Kaliumchlorid |
2,5 g/l |
| 1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure-trinatriumsalz auffüllen mit Wasser auf 1
000 ml; pH 10,0 |
0,3 g/l |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C
[0090]
| Ammoniumthiosulfat |
75 g/l |
| Natriumhydrogensulfit |
13,5 g/l |
| Ammoniumacetat |
2,0 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) |
57 g/l |
| Ammoniak 25 gew.-%ig |
9,5 g/l |
| Essigsäure auffüllen mit Wasser auf 1 000 ml; pH 5,5 |
9,0 g/l |
c) Wässern - 2 min - 35°C
d) Trocknen
[0091] Die verarbeiteten Proben werden anschließend, abgedeckt mit einer UV-Schutzfolie,
in einem Xenontestgerät zur Ermittlung der Lichtechtheit bestrahlt (20 · 10⁶ lx h).
[0092] Die UV-Schutzfolie ist wie folgt hergestellt worden: Auf eine mit einer Haftschicht
versehenen transparenten Cellulosetriacetatfolie wurde eine Schicht aus 1,5 g Gelatine,
0,65 g Verbindung A (UV-Absorber) der folgenden Formel

0,07 g Dioctylhydrochinon und 0,36 g Trikresylphosphat aufgetragen. Die Mengen beziehen
sich auf 1 m².
Tabelle 1
| Probe |
|
Ölbildner/Polymer |
Dichteabnahme in % bei Dichte |
| |
|
|
1,0 |
Dmax |
| 1 |
Vergleich |
TKP |
40 |
65 |
| 2 |
erf. |
II-14 |
23 |
43 |
| 3 |
erf. |
I-2 |
17 |
30 |
| 4 |
erf. |
I-1 |
18 |
29 |
| 5 |
erf. |
II-17 |
20 |
41 |
[0093] Tabelle 1 zeigt, daß die Lichtstabilität des Farbstoffes durch die erfindungsgemäße
Verbindung deutlich verbessert wird.
Beispiel 2
[0094] Beispiel 1 wurde mit der Änderung wiederholt, daß anstelle des Gelbkupplers Y-9 der
Gelbkuppler Y-21 in gleicher Menge verwendet wurde.
[0095] In einer Vergleichsprobe wurde anstelle einer erfindungsgemäßen Verbindung die Vergleichsverbindung
P-1 in gleicher Menge eingesetzt:

R₄ = Polyester aus Adipinsäure und Butandiol
Die verarbeiteten Proben wurden wie in Beispiel 1 beschrieben einem Xenotest unterworfen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
[0096] Das Material wurde nach Verarbeitung einer Klimaschranklagerung (80°C, 50 % r.F.,
24 Tage) unterworfen. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle 3.
Tabelle 2
| Probe |
|
Ölbildner/ Polymer |
Dichteabnahme in % bei Dichte |
| |
|
|
1,0 |
Dmax |
| 6 |
Vergleich |
TKP |
36 |
63 |
| 7 |
erf. |
II-14 |
22 |
45 |
| 8 |
erf. |
I-2 |
18 |
31 |
| 9 |
erf. |
I-1 |
19 |
28 |
| 10 |
erf. |
II-17 |
21 |
45 |
| 11 |
Vergleich |
P-1 |
23 |
39 |
Tabelle 3
| Probe |
A Schleier O, |
B Schleier O, |
| |
gb |
pp |
bg |
gb |
pp |
bg |
| 6 |
7 |
8 |
8 |
12 |
10 |
9 |
| 7 |
7 |
7 |
7 |
10 |
9 |
8 |
| 8 |
7 |
6 |
6 |
10 |
9 |
8 |
| 9 |
7 |
6 |
7 |
10 |
9 |
8 |
| 10 |
5 |
7 |
7 |
10 |
9 |
8 |
| 11 |
7 |
8 |
8 |
13 |
10 |
9 |
[0097] Das Beispiel zeigt, daß durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen die
Lichtstabilität der Bildfarbstoffe verbessert wird.
[0098] Das als Vergleich eingesetzte Polymer P-1 gemäß EP-542 053 bewirkt zwar auch eine
Verbesserung der Lichtstabilität, aber die Proben zeigen eine deutlich höhere Anfärbung
der Bildweißen (A) und eine nachteilige höhere Anfärbung der Bildweißen (B) nach Lagerung
im Klimaschrank (Tabelle 3).
Beispiel 3
[0099] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial wurde hergestellt, indem auf ein beidseitig
mit Polyethylen beschichtetes Papier die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge
aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m². Für den Silberhalogenidauftrag
werden die entsprechenden Mengen AgNO₃ angegeben.
Schichtaufbau 1
[0100]
1. Schicht (Substratschicht)
2 g Gelatine
2. Schicht (blauempfindliche Schicht)
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid, mittlerer
Korndurchmesser 0,78 µm) aus 0,50 g AgNO₃ mit
1,38 g Gelatine
0,60 g Gelbkuppler Y-21
0,48 g TKP
3. Schicht (Zwischenschicht)
1,18 g Gelatine
0,08 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,08 g Dibutylphthalat (DBP)
4. Schicht (grünempfindliche Schicht)
grünsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,37 µm) aus 0,40 g AgNO₃ mit
1,02 g Gelatine
0,37 g Purpurkuppler M-1
0,40 g DBP
5. Schicht (Zwischenschicht)
1,20 g Gelatine
0,66 g UV-Absorber der Formel

0,052 g 2,5-Dioctylhydrochinon
0,36 g TKP
6. Schicht (rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 Mol-% Chlorid, 0,5 Mol-% Bromid,
mittlerer Korndurchmesser 0,35 µm) aus 0,28 g AgNO₃ mit
0,84 g Gelatine
0,39 g Blaugrünkuppler C-1
0,39 g TKP
7. Schicht (UV-Schutzschicht)
0,65 g Gelatine
0,21 g UV-Absorber wie in 5. Schicht
0,11 g TKP
8. Schicht (Schutzschicht)
0,65 g Gelatine
0,39 g Härtungsmittel der Formel

[0101] In den erfindungsgemäßen Beispielen wurde im Schichtaufbau in der 2. Schicht TKP
durch die gleiche Gewichtsmenge eines erfindungsgemäßen Polymers ersetzt.
[0102] Proben der Schichtaufbauten wurden anschließend hinter einem graduierten Graukeil
belichtet. Danach wurden die Materialien mit den nachfolgend aufgeführten Verarbeitungsbädern
in der üblichen Weise verarbeitet.
a) Farbentwickler - 45 s - 35°C
[0103]
| Triethanolamin |
9,0 g/l |
| NN-Diethylhydroxylamin |
4,0 g/l |
| Diethylenglykol |
0,05 g/l |
| 3-Methyl-4-amino-N-ethyl-N-methan-sulfonamidoethyl-anilin-sulfat |
5,0 g/l |
| Kaliumsulfit |
0,2 g/l |
| Triethylenglykol |
0,05 g/l |
| Kaliumcarbonat |
22 g/l |
| Kaliumhydroxid |
0,4 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure-di-Na-Salz |
2,2 g/l |
| Kaliumchlorid |
2,5 g/l |
| 1,2-Dihydroxybenzol-3,4,6-trisulfonsäure-trinatriumsalz auffüllen mit Wasser auf 1
000 ml; pH 10,0 |
0,3 g/l |
b) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C
[0104]
| Ammoniumthiosulfat |
75 g/l |
| Natriumhydrogensulfit |
13,5 g/l |
| Ammoniumacetat |
2,0 g/l |
| Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) |
57 g/l |
| Ammoniak 25 gew.-%ig |
9,5 g/l |
| Essigsäure auffüllen mit Wasser auf 1 000 ml; pH 5,5 |
9,0 g/l |
c) Wässern - 2 min - 35°C
d) Trocknen
[0105] Die erhaltenen Farbbilder wurden gemäß ISO 10 977 (1/2 Schleierkorrektur) dem Xenotest
mit 14,4 Mio Lxh bei unterschiedlichen Gelbdichten unterworfen. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 4 aufgeführt.
Tabelle 4
| Probe |
|
Abnahme der Gelb-Farbdichte in % bei |
| |
|
Ölbildner/Polymer |
Dichte 0,6 |
Dichte 1,0 |
Dichte 1,4 |
| 12 |
Vergleich |
TKP |
24 |
17 |
17 |
| 13 |
erf. |
II-14 |
21 |
14 |
13 |
| 14 |
erf. |
I-2 |
19 |
12 |
11 |
| 15 |
erf. |
I-1 |
20 |
11 |
12 |
Beispiel 4
[0106] Auf ein beidseitig mit Polyethylen beschichtetes Papier wurden die folgenden beiden
Schichten aufgebracht. Die Mengen beziehen sich aufjeweils 1 m².
1. Schicht
Blauempfindliche Silberhalogenidemulsion gemäß Beispiel 1 aus 0,6 g AgNO₃
2 g Gelatine
0,8 g Gelbkuppler Y-21
0,6 g TKP
2. Schicht (Schutzschicht)
2 g Gelatine
0,4 g Härtungsmittel gemäß Beispiel 1
Die Verarbeitung erfolgt wie bei Beispiel 1.
[0107] Das verarbeitete Material wurde weiterhin im Klimaschrank (80°C, 50 % rel. Feuchte,
21 Tage) gelagert, wobei sich der Gelbfarbstoff gemäß beiliegender Tabelle zu gefärbten
Produkten zersetzte. Mit einem Handdensitometer wurden die Dichten hinter Rot- und
Grünfilter vor und nach Klimaschranklagerung (bei Dichte 2,0 hinter Blaufilter vor
Lagerung) bestimmt. Die prozentualen Dichtezunahmen sind in Tabelle 5 angegeben.
Tabelle 5
| Probe |
|
Polymer/ Ölformer |
Zusätzliche Dichte in % bei |
| |
|
|
Gelb-Ausgangsdichte 2,0 gemessen hinter Grünfilter |
Gelb-Ausgangsdichte 2,0 gemessen hinter Rotfilter |
| 17 |
Vergleich |
TKP |
15 |
43 |
| 18 |
erf. |
II-14 |
10 |
29 |
| 19 |
erf. |
I-2 |
8 |
31 |
| 20 |
erf. |
I-1 |
10 |
27 |
| 21 |
Vergleich |
P-1 |
11 |
32 |
[0108] Bei den Proben 18 - 20 ist die Zunahme der Nebendichten durch Lagerung im Klimaschrank
signifikant geringer als bei den Vergleichsproben. Dadurch bleibt die natürliche Farbwiedergabe
auch nach Lagerung im Klimaschrank erhalten.