[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Funkgerät mit einer Antenne.
[0002] Tragbare Funkgeräte werden mittlerweile in einer so kleinen Bauform realisiert, daß
sowohl elektroakustische Wandler wie Mikrofon und Hörkapsel, als auch Hochfrequenzsender
und Antenne in ein und dem selben Gehäuse angeordnet werden können. Bei Benutzung
eines solchen kleinen tragbaren Funkgerätes befindet sich beim bestimmungsgemäßen
Gebrauch die Antenne des Funkgerätes in der Nähe des Kopfes des Benutzers. In letzter
Zeit häufen sich jedoch die Besorgnisse, daß die Ausstrahlung elektromagnetischer
Felder in unmittelbarer Nähe des Kopfes eines Benutzers eines solchen tragbaren Funkgerätes
zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen könnte.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Funkgerät der eingangs genannten Art anzugeben,
bei welchem die Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen gering sein soll.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem tragbarem Funkgerät im wesentlichen
paralell zu der Antennenachse mindestens ein weiteres Antennenelement angeordnet ist,
welches im Betrieb des Funkgerätes dem Kopf eines Benutzers des Funkgerätes zugewandt
ist.
[0005] Dieses zusätzliche Antennenelement kann beispielsweise als passiver Reflektor oder
beispielsweise auch als phasenrichtig aktiv gespeistes Element (zum Beispiel wie bei
der als HB9CV-Antenne bekannten Antennenform) ausgeführt sein. Mit einem derartigen
Antennenelement wird erreicht, daß die Abstrahlung von elektromagnetischer Energie
in Richtung des Kopfes des Benutzers vermindert wird. Im Gegensatz zu Abschirmungsmaßnahmen,
die zu einer Dämpfung des Hochfrequenzfeldes führen würden, ergibt sich bei dieser
Lösung ein asymetrisches horizontales Strahlungsdiagramm der Antenne mit einer dem
Kopf des Benutzers abgewandten Keule. Mit dem asymetrischen Hochfrequenzfeld kann
sogar in den Richtungen, die dem Kopf des Benutzers abgewandt sind, bei gleicher Senderleistung
eine höhere Feldstärke erzielt werden. Im Gegensatz zu Abschirmmaßnahmen kann auf
diese Weise die Sendeenergie reduziert werden, so daß mit dieser Maßnahme bei gleicher
Kapazität der Stromversorgung auch die Standzeit der als Stromversorgung benutzten
Batterie bzw. des Akkus verlängert werden kann.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Antenne auf der dem Benutzer abgewandten
Gehäuseseite montiert. Auf diese Weise erhält man zum einen einen größeren Abstand
zwischen Antenne und Kopf des Benutzers.
[0007] Bereits ein nur stabförmig ausgebildetes Antennenelement führt zu einer meßtechnisch
erfaßbaren Verringerung der in Richtung des Kopfes des Benutzers abgestrahlten Energie.
Die mechanische Festigkeit von Antenne und Antennenelement kann durch eine gemeinsame
Abdeckung in vorteilhafter Weise erhöht werden.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß die Antenne von einer Abdeckung
umfaßt ist, wobei das aus leitfähigem Material gebildete Antennenelement als Teil
dieser Abdeckung ausgebildet ist. Das Antennenelement kann als Teil der Abdeckung
besonders preiswert ausgeführt werden, beispielsweise als eine Metallisierung der
inneren Wandung der Abdeckung.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Handfunkgeräts in der Seitenansicht mit zugehörigem
Benutzer,
- Fig. 2
- die Oberseite des in Fig. 1 dargestellten Handfunkgerätes,
- Fig. 3
- eine prizipielle Darstellung eines Antennenstrahlungsdiagramms,
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handfunkgerätes in der Seitenansicht und
- Fig. 5
- die Oberseite des in Fig. 4 dargestellten Handfunkgerätes.
[0011] Figur 1 zeigt ein tragbares Funkgerät 1 (= Handfunkgerät) und dessen Position in
Gebrauchslage zum Kopf 7 eines Benutzers. Die Gebrauchslage wird bestimmt durch Schallaustrittsöffnungen
5 eines Lautsprechers, die zum Ohr des Benutzers ausgerichtet sind und Schalleintrittsöffnungen
6 für ein Mikrofon, welche zum Mund des Benutzers ausgerichtet sind. Besonders kleine
tragbare Funkgeräte sind so ausgebildet, daß in Gebrauchslage das Funkgerät so gehalten
wird, daß die Schallaustrittsöffnungen am Ohr des Benutzers anliegen. Abweichend von
dieser Darstellung sind vor allem etwas größere tragbare Funkgeräte so ausgebildet,
daß sie vom Benutzer vor dessen Kopf gehalten werden.
[0012] Unabhängig ob sich in Gebrauchslage das Funkgerät freitragend vor dem Kopf des Benutzers
befindet oder wie in Figur 1 seitlich am Kopf des Benutzers, das heißt am Ohr des
Benutzers anliegt, existiert somit immer eine Gehäuseseite bzw. eine oberste Kante
der Gehäusefläche, die in Gebrauchslage dem Kopf des Benutzers am nächsten steht.
Diese Gehäusefläche, beziehungsweise Gehäusekante wird im folgenden als die beim Betrieb
des Funkgerätes 1 dem Kopf 7 des Benutzer zugewandte Gehäuseseite 4 bezeichnet. Die
dieser Gehäusefläche, beziehungswiese Gehäusekante gegenüberstehende Gehäuseseite
hat zum Kopf des Benutzers den weitesten Abstand und wird im folgenden daher als die
dem Kopf 7 des Benutzers abgewandte Gehäuseseite 8 bezeichnet.
[0013] Im Ausführungsbeispiel ist die Antenne 2 auf der in Gebrauchslage nach oben zeigenden
Gehäusefläche auf der dem Benutzer 7 abgewandten Gehäuseseite 8 angebracht. Zwischen
dem Fußpunkt der Antenne 2 und der dem Kopf 7 des Benutzers zugewandten Gehäuseseite
4 ist paralell zur Antenne 2 ein elektrisch leitfähiger Stab, d.h. ein weiteres Antennenelement
3 als Reflektor angeordnet, das kleiner oder gleich lang wie die Antenne 2 selbst
ausgebildet sein kann. Durch den Reflektor 3 wird die Strahlungscharakteristik der
Antenne 2 derart verbogen, daß der Kopfbereich des Benutzers 7 von elektromagnetischer
Strahlung weitestgehend freigehalten wird (vgl. Fig. 3). Hierdurch kann eine Ausstrahlung
elektromagnetischer Felder in Richtung des Kopfes 7 des Benutzers des Funkgeräts 1
vermieden oder zumindest deutlich verringert werden.
[0014] Bei dem in den Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Antenne 2
und Reflektor 3 von einer gemeinsamen Abdeckung 9, die beispielsweise aus Kunsstoff
besteht, umhüllt. Hierdurch brauchen an den Reflektor 3 selbst keine hohen mechanischen
Ansprüche gestellt werden, er kann also beispielsweise auch aus einem Metallflechtband
gebildet werden, welches in die Abdeckung 9 eingegossen wird.
[0015] Fig. 2 zeigt die Oberseite des in Fig. 1 dargestellten Handfunkgerätes 1, wobei die
bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 angegebenen Bezugszeichen verwendet werden.
[0016] Fig. 3 zeigt eine prizipielle Darstellung eines Antennenstrahlungsdiagramms für ein
in den Figuren 1 und 2 dargestelltes Funkgerät mit einer Antenne 2 und einem Antellenelement
3. Mit d ist der Abstand zwischen der Antenne 2 und dem Antennenelement 3 bezeichnet.
Vorzugsweise liegt der Abstand d zwischen der Antenne 2 und dem Reflektor 3 in der
Größenordnung von einer viertel Wellenlänge (λ/4) der Sendefrequenz.
[0017] Je nach verwendeter Sendefrequenz und angestrebter Baugröße des Funkgerätes 1 läßt
sich unter Umständen nur ein Abstand d in der Größenordnung von einem zwanzigstel
bis einem zehntel der Wellenlänge der Sendefrequenz erreichen. Aber auch bei diesen
Abständen kann aufgrund des erzielbaren Vorwärtsgewinns der Antenne von 2dB - 3dB
die Sendeleistung entsprechend reduziert werden, so daß die in Richtung des Kopfes
7 des Benutzers abgestrahlte elektromagnetische Energie entsprechend geringer ausfällt
als gegenüber einer omnidirektional abstrahlenden Antenne.
[0018] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, entsteht durch die Anordnung des weiteren Antennenelements
3 im Abstand d von der Antenne 2 ein Antennenstrahlungsdiagramm 11 mit einer herzförmigen
Richtwirkung (Kardiode). Zum Vergleich ist ein Antennenstrahlungsdiagramm 12 einer
omnidirektional abstrahlenden Antenne gegenübergestellt. Als Beispiel für einen bevorzugten
Abstand d zwischen Antenne 2 und Antennenelemnet 3 ergeben sich für ein im 900 MHz-Band
arbeitendes Funkgerät, wie es z.B. beim paneuropäischen GSM-System verwendet wird,
für eine Wellenlänge von λ = 32 cm als mögliche Abstandswerte: λ/4 = 8 cm, 3/8λ =
12 cm und
λ/8 = 4 cm.
[0019] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handfunkgerätes in der Seitenansicht
und Fig. 5 die Oberseite des in Fig. 4 dargestellten Handfunkgerätes. Dabei werden
die bereits im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 eingeführten Bezugszeichen verwendet.
Auch bei dem in Fig. 4 und Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Antenne 2
und Reflektor von einer gemeinsamen Abdeckung 9, die beispielsweise aus Kunsstoff
besteht, umhüllt. Der Reflektor wird beispielsweise bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel aus einem Metallflechtband 10 gebildet, welches in die Abdeckung
9 eingegossen wird. Die Abdeckung 9 kann beispielsweise auch durch Aufdampfung einer
Metallschicht 10 als Reflektor, mit einer elektrisch leitfähigem Fläche beschichtet
sein. Wie in Figur 4 und 5 dargestellt, wird eine solche Beschichtung 10 an der Innenseite
der hohlen Abdeckung 9 aufgebracht, da die Beschichtung so besser gegen Abrieb geschützt
ist.
[0020] Ein weiterer Vorteil einer solchen Abdeckung 9 ist, daß sie lösbar ausgeführt werden
kann. Auf diese Weise kann das Funkgerät 1 einfach durch Aufsetzen der Abdeckung 9
auf die Antenne 2 auf einfache Weise auch erst nachträglich mit einem Reflektor 10
ausgerüstet werden.
1. Funkgerät mit einer Antenne,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem tragbarem Funkgerät (1) im wesentlichen paralell zu der Antennenachse
(2) mindestens ein weiteres Antennenelement (3, 10) angeordnet ist, welches im Betrieb
des Funkgerätes dem Kopf (7) eines Benutzers des Funkgerätes (1) zugewandt ist.
2. Funkgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Antennenelement (3, 10) zur Reduzierung einer Ausstrahlung elektromagnetischer
Felder in Richtung des Kopfes (7) eines Benutzers des Funkgeräts (1) vorgesehen ist.
3. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antenne (2) auf der dem Benutzer abgewandten Gehäuseseite (8) montiert ist.
4. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antennenelement (3) stabförmig ausgebildet ist.
5. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Antenne (2) und Antennenelement (10) von einer gemeinsamen Abdeckung (9) umfaßt
sind, wobei das Antennenelement (10) als Teil der Abdeckung ausgebildet ist.
6. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Antennenelement (10) als aus leitfähigem Material gebildetes Teil
einer Abdeckung (9) für die Antenne (2) ausgebildet ist.
7. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antennenelement (3) als passiver Reflektor ausgebildet ist.
8. Funkgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antennenelement (3) als aktiv gespeistes Antennenelement ausgebildet ist.
9. Abdeckung (9) für die Antenne (2) eines Funkgeräts (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (9) ein weiteres Antennenelement (10) enthält, das zur Vermeidung
einer Ausstrahlung elektromagnetischer Felder in Richtung des Kopfes (7) eines Benutzers
des Funkgeräts (1) vorgesehen ist.
10. Abdeckung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Antennenelement (10) als aus leitfähigem Material gebildetes Teil
der Abdeckung (9) für die Antenne (2) ausgebildet ist.