[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürstenwalze, umfassend eine stirnseitige in Lagern gehaltenen
und um seine Achse rotierenden Hohlzylinder, der im Bereich seines Außenumfangs mit
einem Besatz aus radial nach außen vorstehenden Borsten versehen ist.
[0002] Ein solche Bürstenwalze ist bekannt. Sie besteht aus Metall und hat ein äußerst hohes
Trägheitsmoment, was große Kräfte beim Beschleunigen und Abbremsen erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Bürstenwalze derart weiterzuentwickeln,
daß es gelingt, bei geringerem Kraftbedarf bessere Beschleunigungs- und Abbremswerte
zu erzielen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch
1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Bürstenwalze ist es vorgesehen, daß der Hohlzylinder aus
einem polymeren Werkstoff besteht. Die Trägheitsmasse der Bürstenwalze ist dadurch
stark vermindert, was es erlaubt, große Beschleunigungen und Abbremsungen mit kleinem
Energieaufwand zu verwirklichen.
[0006] Wenn die Borsten auf dem Hohlzylinder unsymmetrisch verteilt sind, besteht die Möglichkeit,
daß der Hohlzylinder zumindest ein metallisches Gegengewicht auf der den Borsten radial
gegenüberliegenden Seite aufweist, das in seine Wandung eingebettet ist. Das Gegengewicht
tritt bei einer solchen Ausführung nicht nach außen in Erscheinung, wodurch das Auswuchten
vereinfacht ist und Unfallgefahren vermieden werden. Das Gegengewicht kann die durch
die unsymmetrische Verteilung der Borsten erzeugte Unwucht auch völlig kompensieren.
[0007] Bürstenwalzen mit einer unsymmetrischen Verteilung der Borsten gelangen beispielsweise
in Bogenanlegern von Druckmaschinen zur Anwendung. Sie sind gewöhnlich nur mit einer
einzigen Reihe von Borsten versehen, die an einer Umfangsstelle angebracht ist. Das
Gegengewicht ist bei solchen Ausführungen zweckmäßig von streifenförmiger Gestalt
und parallel zu den Borsten verlaufend angebracht.
[0008] Der polymere Werkstoff, aus dem der Hohlzylinder erzeugt ist, kann durch darin eingebettete
Fasern und/oder Fäden verstärkt sein. Hierdurch lassen sich die Festigkeitseigenschaften
merklich vergrößern, insbesondere bei Ausführungen, bei denen Fasern und/oder Fäden
einer höheren Festigkeit zur Anwendung gelangen, beispielsweise solche aus Kohlenstoff
und/oder Glas. Der Walzenkörper besteht bevorzugt aus Epoxyd- oder Phenolharz.
[0009] Um den Austausch der Borsten nach eingetretenem Verschleiß zu vereinfachen, hat es
sich als vorteilhaft bewährt, wenn die Borsten mit Gewindeaufnahmen versehen sind,
die in den Hohlzylinder einschraubbar sind. Hiervon abweichende Methoden zur Festlegung
der Borsten sind selbstverständlich ebenfalls möglich.
[0010] Die Erfindung wir nachfolgend anhand der Zeichnungen weiter verdeutlicht.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Bürstenwalze in quergeschnittener Darstellung.
Fig. 2 die Bürstenwalze nach Fig. 1 in längsgeschnittener Darstellung.
[0012] Die in Fig. 1 gezeigte Bürstenwalze besteht aus einem um seine Achse rotierbaren
Hohlzylinder 2, der aus Epoxydharz besteht und durch darin eingelagerte Fasern 5 verstärkt
ist. Der Hohlzylinder 2 ist an einer Umfangsstelle mit einer sich parallel zur seiner
Achse erstreckenden Reihe von Borsten 3 versehen, die in Gewindestiften 6 gehalten
sind und mittels der Gewindestifte 6 durch Einschrauben in Gewindebohrungen des Hohlzylinders
2 gehaltert sind.
[0013] Der Hohlzylinder 2 weist auf der den Borsten 3 radial gegenüberliegenden Seite ein
metallisches Gegengewicht 4 auf, das in seine Wandung eingebettet ist und das aus
einem Blechstreifen aus Stahl besteht. Das Gegengewicht 4 ist so bemessen dimensioniert,
daß es von außen nicht erkennbar ist. Die Auswuchtung und Lagerung des Hohlzylinder
2 ist dadurch stark vereinfacht. Desweiteren ist der Entstehung von Unfallgefahren
in optimaler Weise vorgebeugt.
[0014] In Fig. 2 ist die Bürstenwalze gemäß Fig. 1 in längsgeschnittener Darstellung wiedergegeben.
Die stirnseitige Lagerung 1 besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus Lagerschilden,
die mit dem Hohlzylinder 2 verklebt und ihrerseits in Blocklagern aufgenommen sind.
Abweichende Ausführungen von Lagerungen sind selbstverständlich ebenfalls möglich.
1. Bürstenwalze, umfassend einen stirnseitig in Lagern (1) gehaltenen um seine Achse
rotierenden Hohlzylinder (2), der im Bereich seines Außenumfangs mit einem Besatz
aus radial nach außen vorstehenden Borsten (3) versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlzylinder (2) aus einem polymeren Werkstoff besteht.
2. Bürstenwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (3) auf dem
Hohlzylinder (2) unsymmetrisch verteilt sind und daß der Hohlzylinder (2) zumindest
ein metallisches Gegengewicht (4) auf der den Borsten (3) radial gegenüberliegenden
Seite aufweist, das in seine Wandung eingebettet ist.
3. Bürstenwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (4) von
streifenförmiger Gestalt ist.
4. Bürstenwalze nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Werkstoff
durch darin eingebettete Fasern (5) und/oder Fäden verstärkt ist.
5. Bürstenwalze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (5) und/oder
Fäden aus Kohlenstoff und/oder Glas bestehen.
6. Bürstenwalze nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der polymere Werkstoff
aus Epoxyd- oder Phenolharz besteht.