TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Etiketten, die Teilbereiche
von Formularen darstellen. Derartige Etiketten stellen Fensterbereiche von Formularen
dar. Diese Fensterbereiche und damit diese Formularbereiche lassen sich von dem übrigen
Formularbereich abziehen und als Aufkleber (Etikett) verwenden. Auf den Etiketten
können Adressen, Kunden-, Mitgliedsnummern oder sonstige Daten aufgedruckt sein.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei einem bekannten Verfahren wird der Teilbereich des Formulars, der das Etikett
darstellen soll, auf der Rückseite mit Kaltleim hinterlegt. Dieses Hinterlegen erfolgt
im allgemeinen mit einem sogenannten Kaltleimklischeezylinder. Anschließend wird der
Kaltleim mit einem silikonbeschichteten Papierstreifen abgedeckt. In einem weiteren
Produktionsschritt wird dann der das Etikett darstellende Teilbereich des Formulars
zusammen mit dem Klebstoff ausgestanzt. Der silikonbeschichtete Papierstreifen bleibt
dabei unverletzt. Auf diese Weise ist es möglich, bei Bedarf das Formular-Etikett
mit seiner Klebschicht von dem silikonbeschichteten Papierstreifen abzuziehen und
auf ein anderes Formular, eine Postkarte oder eine Verpackung aufzukleben. Nachteilig
erweist sich die nicht sehr hohe Klebkraft von Kaltleim und die bei großflächigen
Etiketten verstärkt auftretende Wellenbildung. Aufgrund der geringen Viskosität des
Kaltleims kann die Umfangsgeschwindigkeit des Kaltleimklischeezylinders nur relativ
niedrig sein, da es ansonsten zu unkontrolliertem Leimabspritzen kommen würde.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Herstellen von Formular-Etiketten der eingangs genannten Art anzugeben,
mit dem sich verbesserte Etiketten herstellen lassen.
[0004] Diese Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Das erfindungsgemäße
Verfahren zum Herstellen von Formular-Etiketten zeichnet sich dementsprechend dadurch
aus, daß ein Haftkleber auf Heißleimbasis verwendet wird, dieser Haftkleber auf der
Silikonseite des silikonbeschichteten Papiers aufgebracht wird und daß anschließend
das so beleimte silikonbeschichtete Papier mit seiner beleimten Seite auf das Formular
aufgeklebt wird.Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird damit nicht das Formular sondern
das Silikonpapier beleimt. Dies eröffnet die Möglichkeit, einen Haftkleber auf Heißleimbasis
zu verwenden. Nachdem die Welligkeit des Endproduktes wesentlich durch den Wasseranteil
im Kaltleim bedingt ist, kann diese Wellenbildung durch die Verwendung des nunmehr
möglichen Heißleimes praktisch ausgeschlossen werden. Der Heißleim kann entweder über
eine Flächenkaschierdüse oder mittels Auftragswalzen aufgetragen werden. Die Beschichtung
des Formulars mit dem bereits die Leimschicht tragenden silikonbeschichteten Papier
kann in einem sogenannten Transferverfahren durchgeführt werden. Die Verwendung von
Heißleim hat den Vorteil, daß die entsprechende Vorrichtung mit einer wesentlich höheren
Produktionsgeschwindigkeit betrieben werden kann, als es mit Kaltleim möglich wäre.
Dies rührt daher, daß Heißleim im erhitzten Zustand eine relativ geringe Viskosität
besitzt, die aber immer noch höher als die von Kaltleim ist. Diese "geringe" Viskosität
ist aber nicht für die Produktionsgeschwindigkeit ausschlaggebend, da der Heißleim
relativ schnell abkühlt und zu dem Zeitpunkt, zu dem er auf die Papierbahn aufgebracht
wird zusammen mit dem silikonbeschichteten Papierstreifen, bereits relativ stark erkaltet
ist. In diesem erkalteten Zustand ist seine Viskosität äußerst hoch, so daß es zu
den beim Kaltleimverfahren auftretenden Problemen mit dem unerwünschten Abspritzen
von Leim nicht kommen kann.
[0005] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen
ferner aufgeführten Merkmale sowie aus dem nachstehenden Ausführsbeispiel. Dabei kann
das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur im Bereich von Endlosformularen sondern auch
bei der Herstellung von Einzelformularsätzen oder auch zur Herstellung von Verpackungen
verwendet werden. Das Verfahren eignet sich daher grundsätzlich immer dann, wenn Bahnen
oder Produkte mit einer abgedeckten Klebefläche versehen werden sollen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0006] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert.Es zeigen
- Fig. 1
- ein schematisiertes Ablaufschema für das Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein mit Etiketten versehenes Formular.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0007] Einer Vorrichtung 10 zum Herstellen von Formular-Etiketten wird von in der Zeichnung
rechts einer die Formulare darstellende Papierbahn 12 zugeführt. Mittels eines Zylinders
14 wird eine Silikonbahn 16 auf die nach in der Zeichnung oben zeigende Rückseite
18 der Bahn 12 im sogenannten Transferverfahren aufgebracht.
[0008] Die Silikonbahn 16 wird von einer Silikonpapier-Endlosrolle 20 abgezogen. Über eine
Flächenkaschierdüse 21 wird die Silikonseite dieser Bahn 16 mit Heißleim 22 beschichtet.
Zwischen benachbarten Heißleimbeschichtungen 22 sind leimfreie Zonen 24 von etwa beispielsweise
4 mm vorhanden. Im Bereich dieser Zonen 24 wird die Bahn 16 mittels eines Schneidezylinders
26 abgetrennt. Bei genau mittigem Schneiden ist die Schnittkante dann die halbe Zonenbreite
also etwa 2 mm vom Heißleim 22 entfernt. Die Beschichtung des Silikonpapiers kann
allerdings auch durchgehend erfolgen. Dann ist es jedoch sinnvoll, die Schneidmesser
des Schneidzylinders 26 mit einem geeigneten Medium, zum Beispiel Silikonöl, zu benetzen,
um eine Haftung der Abschnitte an den Schneidmessern zu vermeiden.
[0009] Die vom Schneidezylinder 26 abgetrennten Bahnen 16 werden von dem Zylinder 14 angesaugt
und dann durch Abblasen auf die Rückseite 18 der Papierbahn 12 aufgebracht. Die Umfangsgeschwindigkeiten
des Schneidzylinders 26 und des Ansaug-Abblaszylinders 14 entsprechen der Geschwindigkeit
der Papierbahn 12. Diese Geschwindigkeit ist um den Faktor Abschnittslänge der Heißleimbeschichtung
im Verhältnis zur Formatlänge der Papierbahn höher als die Geschwindigkeit der dem
Schneidzylinder 26 zugeführten Silikonbahn 16. Die Geschwindigkeit in dem Bereich,
in dem die Beschichtung des in diesem Falle Heißleims auf die Bahn 16 aufgebracht
wird, ist also niedriger als im Stand der Technik, da im letzteren Fall die Kaltleimklischeewalzen
eine Umfangsgeschwindigkeit aufweisen müßten, die der Geschwindigkeit der Papierbahn
exakt entspricht.
[0010] Auf der Rückseite 18 der Bahn 12 sind dann voneinander beabstandete Bereiche mit
Heißleim 22 vorhanden, die von oben mit Abschnitten der Silikonbahn 16 bedeckt sind.
Die Bahn 16 überragt dabei die Heißleimbeschichtung 22 jeweils etwa um die halbe Breite
der Zone 24, wenn mit intermittierender Beschichtung gefahren wird, oder die Bahn
16 schließt exakt mit der Beschichtung 22 ab, wenn beispielsweise durchgehend beschichtet
wird.
[0011] Anschließend wird die Bahn 12 beispielsweise von einem Stanzzylinder 30 so ausgestanzt,
daß auf der Vorderseite 32 der Bahn 12 ein vom Formular umfangsmäßig zumindest teilweise
abgetrennter Fensterbereich (Etikett) entsteht. Die Silikonbahn 16 wird bei diesem
Stanzen nicht verletzt.
[0012] Dem Stanzzylinder 30 ist ein Gegendruckzylinder 36 zugeordnet. Dies gilt auch für
den Zylinder 14, der ebenfalls mit einem Gegendruckzylinder 38 zusammenwirkt.
[0013] Statt der Flächenkaschierdüse könnte auch eine Auftragswalze zum Aufbringen des Leims
auf die Silikonbahn 16 verwendet werden. Die Heißleimbeschichtung erfolgt dann im
sogenannten Klischeewalzenauftragsverfahren und läßt dann beliebig berandete Leimaufträge
zu.
[0014] Die beim Konfektionieren und Bearbeiten der Bahn 12 ansonsten noch vorhandenen vor-
bzw. nachlaufenden Stanzeinrichtungen und sonstigen Beleim- und Bearbeitungsvorrichtungen
sind, da ansich bekannt, nicht dargestellt.
[0015] Die Bahn 12 kann zur Herstellung von Endlosformularen oder auch von Einzelformularen
verwendet werden. Diese Formulare können auch als Mehrfachsatz jeweils vorhanden sein.
Darüber hinaus kann die Bahn 12 auch zur Herstellung von Verpackungen oder Produkten
verwendet werden, die mit einer abgedeckten Klebefläche versehen werden sollen.
[0016] In der Figur 2 ist ein Formular 40 in Form eines Einzelformulars dargestellt. Das
Formular 40 ist mit seiner Vorderseite 32 sichtbar abgebildet. Auf der nicht sichtbaren
Rückseite dieses Formulars 40 ist ein Silikonpapier 42 mittels einer Heißleimbeschichtung
22 aufgeklebt. Der Rand 46 des Silikonpapiers 42 steht über den Rand 48 der Leimbeschichtung
22 umfangsmäßig über. Dies deswegen, damit die beim Zertrennen des Silikonpapiers
eingesetzten Stanz- bzw. Schneidwerkzeuge nicht mit dem Leim in Berührung kommen.
Die Beschichtung könnte jedoch auch bis zum Rand ausgeführt sein, wenn Vorkehrungen
getroffen sind, um ein Anhaften der Silikonpapier-Abschnitte an den Schneidwerkzeugen
zu verhindern, wie bereits vorstehend ausgeführt ist.
[0017] Von der Vorderseite 32 des Formulars 40 ausgehend ist dann ein umlaufender Rand 50
ausgestanzt worden. Dabei ist das Formular 40 zusammen mit seiner Leimbeschichtung
22 tiefenmäßig durchtrennt worden. Das Silikonpapier 42 ist unverletzt geblieben.
Außerdem sind noch eine Querstanzung 52 und eine Längsstanzung 54 in gleicher Weise
wie die Stanzung des Randes 50 vorgenommen worden. Auf diese Weise sind nicht ein
einzelnes sondern vier Etiketten 60 erzeugt worden. Jedes dieser Etiketten 60 läßt
sich von dem Formular 40 und damit vom Silikonpapier 42 einzeln abziehen. Statt der
vier Etiketten 60 könnte allerdings auch ein einzelnes Etikett 60 auf die vorstehend
beschriebene Weise erzeugt sein.
[0018] Die Etiketten 60 und der übrige Bereich des Formulars 40 können mit beliebigen Hinweisen
bedruckt oder sonstwie versehen sein.
1. Verfahren zum Herstellen von Etiketten, die Teilbereiche von Formularen darstellen,
wobei ein mit einem Haftkleber hinterlegter, mit einem silikonbeschichteten Papierstreifen
abgedeckter Teilbereich des Formulars bis auf den Papierstreifen hindurch der Größe
des Etikettes entsprechend umfangsmäßig zumindest teilweise ausgestanzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein Haftkleber auf Heißleimbasis verwendet wird,
- dieser Haftkleber auf der Silikonseite des silikonbeschichteten Papiers aufgebracht
wird und anschließend
- das so beleimte, silikonbeschichtete Papier mit seiner beleimten Seite auf das Formular
aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Heißleim mittels einer Flächenkaschierdüse oder mittels Walzenauftrag erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine endlosgewickelte Silikonpapierrolle verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mit Heißleim beschichtete, silikonbeschichtete Papierstreifen in einem Transferverfahren
auf die Rückseite des Formular aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das silikonbeschichtete Papier während der Zeit, in der es mit dem Haftkleber versehen
wird, mit einer geringeren Transportgeschwindigkeit bewegt wird als das den aufgeklebten
silikonbeschichtenten Papierstreifen enthaltende Formular.