[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung aus faltbarem Material, wie Karton, Pappe
oder Wellpape, als maschinell herstellbarer allseitig geschlossener, im allgemeinen
quaderförmiger Behälter für Bücher und/oder andere beliebige Produkte, mit einem einheitlichen
Materialzuschnitt, der vier um parallele Faltlinien zueinander biegbare Behälterflächen
(Boden, Deckel und zwei Seiten) sowie einen Überschlag/Lasche aufweist. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren bzw. zum Verpacken von Produkten in solchen Behältern.
[0002] Bekannte Verpackungen der vorbezeichneten Art zum Transport und Versand von Büchern,
Videokassetten, Schallplatten- und CD-Alben oder anderen Produkten gewährleisten zwar
einen ausreichenden Schutz ihres Inhaltes während der Beförderung, verursachen jedoch
insofern verhältnismäßig hohen Aufwand, als die zu verpackenden Gegenstände bzw. Produktserien
sehr unterschiedliche Formate aufweisen und jeweils andere Zuschnitte, andere Werkzeuge
und zusätzliche Maschinenrichtzeiten erfordern. Ferner müssen zur Auslastung von Verpackungsmaschinen
unterschiedliche Verpackungszuschnitte für verschiedenartige Produktserien rechtzeitig
vorgefertigt und abrufbereit sein, wodurch zusätzliche Vorhaltekosten für die Zuschnitte
und den dafür benötigten Lagerraum entstehen.
[0003] Wesentliche Nachteile bekannter Verpackungszuschnitte bestehen außerdem darin, daß
die das Produktfach seitlich begrenzenden Stirnpolster einheitlich von beiden Seiten
des Behälterbodens ausgehen und dadurch den Zuschnitt auf einem Teil seiner Länge
sehr breit machen. Diese am Zuschnitt anhängenden Stirnpolster werden durch Aufstellen
und mehrfaches Umbiegen ihrer Seiten längs vorgeprägter Faltlinien mit Hilfe von in
der Verpackungsmaschine einstellbaren Formschultern und -blechen geformt. Zu deren
Unterbringung ist eine große Maschinenlänge notwendig, welche die Weglängen und Taktzeiten
vergrößert, zumal der Vorschubgeschwindigkeit dadurch Grenzen gesetzt sind, daß die
an den maschinellen Mitnehmern anliegende Zuschnittkante durch die im Bereich der
seitlichen Formbleche hemmend auftretenden Verformungskräfte nicht verformt/zerstört
werden darf. Eine hier dennoch angestrebte hohe Festigungsgeschwindigkeit führt zu
verminderter Sicherheit und hohen Ausschußquoten. Außerdem entsteht durch die seitlich
am Zuschnittboden anhängenden und an diesen aufzufaltenden Stirnpolster eine ungünstige
Zuschnittform, die viel Abfall mit zusätzlichen Entsorgungskosten verursacht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung der eingangs angegebenen
Art dahingehend zu verbessern, daß unter Vermeidung der Nachteile des Standes der
Technik, insbesondere unter Vermeidung der bisher notwendigen Typenvielfalt der Zuschnitte
ein abfalloser Materialzuschnitt geschaffen wird, der in einfacher Weise an beliebige
Produktformate angepaßt und schnell zu einem verschließbaren Behälter geformt werden
kann. Das Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen soll durch
kürzere Fertigungszeiten und geringeren Aufwand verbessert bzw. vereinfacht werden.
[0005] Die produktbezogene Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches
1 gelöst. - Bei der somit verbesserten Verpackung entsteht kein Verschnitt bzw. Abfall,
da der erste Materialzuschnitt Rechteckform besitzt, die als solche oder als entsprechend
teilbares Ganzes vom Material- bzw. Pappenhersteller bereits leicht geschnitten und
angeliefert wird. Gleiches gilt für die vorgefertigten Stirnpolster, die ebenfalls
aus rechteckigen Materialzuschnitten gefaltet und verklebt werden. Eine leichte Anpassbarkeit
der Verpackung an beliebige Produktformate ist dadurch gewährleistet, daß zur Erzielung
variabler Behälterhöhen und -breiten lediglich die Faltlinienabstände auf dem ersten
Zuschnitt verändert werden. Bei den in ihrer Länge auf eine gegebene Behälterbreite
abgestimmten Stirnpolster-Zuschnitten kann man durch Veränderung der Faltlinienabstände
und entsprechende Faltung das Produktfach im Behälter nach Wunsch vergrößern oder
verkleinern.
[0006] Im ersten Materialzuschnitt ist eine Flächenfolge - Deckel, Seite, Boden, Seite,
Überstand/Lasche - durch Faltlinien bestimmt, durch deren Abstandsveränderung Behälter
mit unterschiedlichen Höhen und/oder Breiten entstehen. Für die erwünschte Variabilität
wird hier der zum sicheren Verschließen des Behälters dienende, außen auf den Deckel
aufzuklebende Überstand/Lasche ausgenutzt, der um die zur Herstellung eines breiteren
und/oder höheren Behälters erforderlichen Materialflächen bis auf ein Mindestüberdeckungsmaß
reduziert - oder im umgekehrten Fall um die bei einem kleineren Behälter übrigen Materialflächen
vergrößert wird.
[0007] Da es beim Versand von insbesondere Büchern üblich ist, einem Ansichtsexemplar des
bestellten Buches ein Präsent beizulegen, kann das Produktfach durch mindestens eine
zwischen den Stirnpolstern mit dem Boden verleimte Polsterröhre unterteilt werden.
Das Produktfach kann durch zusätzliche Polsterröhren mehrfach unterteilt werden, um
den Behälter als Verpackung für andere Produkte zu nutzen, gegebenenfalls als nach
dem Öffnen des Deckels fertiger Prasentbehälter z.B. für Schmuckstück-Kollektionen,
Kaffee-, Tee- oder Seifensortimente und dergleichen. Je nach Produktart kann das Material
der ersten und zweiten Zuschnitte abgesehen von Pappe auch aus Kunststoff, Metallblech
oder aus kaschiertem Karton bestehen.
[0008] Gemäß einer Variante ist mindestens eines der Stirnpolster oder eine der Polsterröhren
als gefalteter, nach oben offener Behälter mit rechteckigem Boden ausgeführt, dessen
Höhe mit der des Verpackungsbehälters übereinstimmt und der die Funktionen eines Stirnpolsters
und eines Beilagenfaches übernimmt. - Bei aus Wellpappe bestehenden zweiten Materialzuschnitten
für StirnPolster und Polsterröhren verlaufen die Faltlinien vorzugsweise quer bzw.
senkrecht zur Wellenrichtung.
[0009] Stirnpolster und Polsterröhren unterschiedlicher Querschnitte können aus dem gleichen
Materialzuschnitt gefertigt werden. Der bei enger benachbarten Faltlinien entstehende
Überstand wird durch Materialdoppelung oder durch eine zusätzliche Faltlinie für einen
zusätzlichen Überstand aufgenommen, der sich diagonal durch den Hohlraum des Polsters
erstreckt. In jedem Fall heben die Polsterröhren vier aneinanderhängende Seitenabschnitte
und einen Überstand/Lasche, der mit einem Seitenabschnitt innen oder außen verklebt
ist. - Der Überstand kann auch eine äußere Materialdopplung einer Seitenfläche bilden,
wobei der sich außerhalb des Polsterbereiches fortsetzende Überstand als Bodenverstärkung
und zusätzliche Klebefläche zur Verfügung steht.
[0010] Ein zur Unterteilung des Produktfaches dienender Trennsteg kann ebenfalls aus dem
zweiten Materialzuschnitt hergestellt sein, indem durch eng beieinanderliegende Faltlinien
seine Seitenwände zueinander um 180° zusammengebogen bzw. gedoppelt werden, von denen
mit dem Behälterboden verleimbare Überstände ausgehen.
[0011] Zusätzliche Vorteile der erfindungsgemäßen Verpackung ergeben sich aus dem Verpackungsverfarhen
und aus der Verpackungsmaschine gemäß der Erfindung. Da die zu rechteckigen Hohlquerschnitten
gefalteten und in sich verleimten Stirnpolster gesondert gefertigt werden, kann dieser
Vorgang mindestens teilweise zur gleichen Zeit ablaufen wie der Rill - oder Prägevorgang
für die Faltlinien auf dem ersten Materialzuschnitt, so daß sich diese Fertigungszeiten
überlappen und die Gesamtfertigungszeit verringert. Aufgrund des Konzeptes, die Stirnpolster
und andere Fügeteile auf einer gesonderten z.B. quer zur Länge der Verpackungsmaschine
verlaufenden Vorfertigungsstrecke herzustellen, verringert auch die Gesamtlänge der
Verpackungsmaschine.
[0012] Die Maschinenlänge wird außerdem vorteilhaft dadurch reduziert, daß die ersten Zuschnitte
mit ihrer z.B. größeren Länge (z.B. bis zu 850 mm) quer zum Förderweg liegen und folglich
für die Länge der Arbeitsstationen nur die kleinere Zuschnittlänge (z.B. bis zu 400
mm) berücksichtigt zu werden braucht. Die somit erreichten geringen Abmessungen der
Arbeitsstationen und deren kleinere Abstände ermöglichen eine der Fertigungssicherheit
zugute kommende taktmäßige Arbeitsweise und eine relativ hohe zulässige Vorschubgeschwindigkeit
von etwa 0,7 m/s. Herkömmliche Zuschnitte mit seitlich anhängenden Stirnpolstern müssen
demgegenüber in Richtung ihrer größten Abmessung befördert werden, damit die Polster
auf dem Förderweg durch seitliche Formbleche aufgestellt und umgefaltet werden können,
so daß im Hinblick auf die zwangsläufig großen Abstände zwischen einzelnen Stationen
sowie auf die Faltverformungs-Widerstandskräfte nur niedrige Vorschubgeschwindigkeiten
zulässig sind und neben sehr großen Maschinenlängen lange Fertigungszeiten entstehen.
Außerdem ist bei der erfindungsgemäßen Verpackung durch die mit dem Boden verleimten
Polsterröhren sichergestellt, daß an deren offenen Stirnseiten die aufzustellenden
Seitenwände eine feste Anlage finden.
[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen sowie aus Beschreibung und Zeichnungen, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung verwirklicht und für sich weitere schutzfähige Ausführungen bilden können,
für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand
der Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer geschlossenen Verpackung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- einen größten sowie einen im Verhältnis dazu kleinsten ersten Plano-Zuschnitt,
- Fig. 3
- eine Polsterröhre in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Plano-Zuschnitt für die Polsterröhre nach Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Polsterröhre wie Fig. 3, deren Überstand im Innern aufgenommen ist,
- Fig. 6
- eine Polsterröhre wie in Fig. 3 mit über ihre eine Seite vorstehendem Überstand,
- Fig. 7
- ein als Beilagenfach ausgebildetes Stirn- oder Trennpolster,
- Fig. 8
- einen Trennsteg,
- Fig. 9
- einen ersten Zuschnitt mit mehreren konfektionierten Fügeteilen und
- Fig. 10
- eine Übersicht einer Verpackungsmaschine nach der Erfindung.
[0014] Bei dem Verpackungsbehälter gemäß Fig. 1 sind aus einem ersten Zuschnitt 10 ein Boden
11, eine daran anschließende Seitenwand 12 mit davon ausgehendem Deckel 13, eine von
der gegenüberliegenden Bodenseite ausgehende Seitenwand 14 und ein daran hängender
Überstand/Lasche 15 gebildet. Der Behälter ist an seinen anderen Seitenwänden durch
zwei Stirnpolster 16, 17 vervollständigt, deren Seitenflächen der Behälterhöhe und
deren mit Boden 11 und Deckel 13 verleimte Ober- und Unterseiten der Begrenzungslänge
eines im Behälter gebildeten Produktfaches 18 angepaßt sind.
[0015] Fig. 9 zeigt den noch nicht gefalteten Zuschnitt 10, auf dem die Stirnpolster 16,
17 bereits mit dem Boden 11 verleimt sind und vom Produktfach 18 mittels einer Polsterröhre/Trennpolster
19 ein Beilagenfach 20 abgetrennt ist.
[0016] In der Draufsicht gemäß Fig. 2 auf den ersten Plano-Zuschnitt 10, von dem bei der
Herstellung des Verpackungsbehälters ausgegangen wird, sind quer zur Längsrichtung
verlaufende Faltlinien als Beispiel für zwei mögliche Behälterformate eingetragen,
obwohl diese Faltlinien bzw. deren Abstände voneinander über die Länge des Zuschnittes
10 auch beliebig anders verteilt sein können. Die Faltlinie 22 bestimmt einen verhältnismäßig
schmalen Deckel 13, dem ein gleichgroßer Boden 11 zwischen den Faltlinien 23, 24 zugeordnet
ist. Der Abstand zwischen den Faltlinien 22-23 einerseits und zwischen den Faltlinien
24-24' andererseits bestimmt die Höhe der Behälterseite 12 bzw. 14. Der in Fig. 2
rechts von der Faltlinie 24' verbleibende Überstand/Lasche 15 hat etwa die gleiche
Größe wie Boden und Deckel.
[0017] Bei der zweiten Aufteilung des Zuschnitts 10 entsteht durch die Faltlinie 25 ein
verhältnismäßig großer Deckel 13, dem ein durch die Faltlinien 26,27 begrenzter gleichgroßer
Boden 11 entspricht. Der zwischen den Faltlinien 25 und 26 entstehenden Seitenwand
12 entspricht die durch die Faltlinien 27 und 28 begrenzte gleich große Seitenwand
14. Bei diesem relativ großen Behälterformat ist der Zuschnitt 10 bis auf eine verbleibende
Mindestbreite für den Überstand/Lasche 15 verbraucht. - Für kleinere Verpackungen
bzw. Produkte kommen bis zu einem in Fig. 2 als Bei spiel gezeigten kleinsten ersten
Zuschnitt 10' abgestufte Zuschnitts-Zwischengrößen zur Anwendung.
[0018] Die Stirnpolster 16, 17 mit Rechtquerschnitt werden aus einem z.B. quadratischen
Planozuschnitt 29 gemäß Fig. 4 vorgefertigt, der ähnlich dem ersten Zuschnitt 10 mit
vier Faltlinien 30 zur Bildung von vier Profilseiten und eines entsprechend Fig. 3
innen oder außen überlappenden, verleimten Überstandes 35 versehen wird. Die Faltlinien
30 dieses zweiten Zuschnittes 29 können in ihren Abständen zur Formung flacherer und
breiterer Stirnpolster beliebig verändert werden.
[0019] Da bei der Polsterröhre gemäß Fig. 5 die Summe der vier Profilflächenbreiten im Verhältnis
zur Gesamtbreite des zweiten Zuschnittes 29 gering ist, entsteht ein großer Überstand,
der in einen mit der einen Profilseite verleimten Abschnitt 35 und einen innen verbleibenden
Abschnitt 36 unterteilt ist, zweckmäßigerweise mit Hilfe einer zusätzlichen Faltlinie.
[0020] Bei der Polsterröhre gemäß Fig. 6 ist der gesamte größere Überstand 35 eine äußere
mit der Profilbodenseite verklebte Fortsetzung in der Verlängerung der Bodenebene.
Die Polsterröhren können sowohl als Stirnpolster als auch als Trennpolster zur Unterteilung
des Produktfaches benutzt werden und können im letzteren Fall gleiche oder andere
Querschnitte als die Stirnpolster aufweisen.
[0021] Zur Unterteilung des Behälters in ein Produktfach und ein Beilagefach kann anstelle
eines Stirnpolsters ein in Fig. 7 gezeigter aus Pappe gefalteter oder aus anderem
Material bestehender Behälter 37 mit rechteckigem Boden dienen. Zweckmäßig ist der
nach oben offene Behälter in seiner Höhe an die des Verpackungsbehälters angepaßt.
Zur Unterteilung des Produktfaches kann auch ein Trennsteg 38 gemäß Fig. 8 dienen,
der aus dem zweiten Materialzuschnitt 29 hergestellt ist, wobei durch eng benachbarte
Faltlinien die Seitenwände 39 doppelt aneinander liegen, von denen jeweils mit dem
Behälterboden 11 verleimte Überstände ausgehen.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel einer Verpackungsmaschine gemäß Fig. 10 kommen die ersten
Planozuschnitte 10 nacheinander von einem Palettenstapel P1 zu einer Anlegestation
40. Die Zuschnitte werden einzeln in einer Rillstation 42 mit Faltlinien versehen
werden, wozu zwei hintereinander gelagerte, jeweils zwei verstellbare Rillwerkzeuge
tragende Walzen 43 dienen. Ein Rillwerkzeug der ersten Walze ist auf die durchgehend
gezeichnete, sich durch die gesamte Maschine hindurchziehende Null-Linie N ausgerichtet.
Von der Rillstation 42 werden die geprägten Zuschnitte 10 mittels Förderriemen auf
eine durch die Maschine laufende getaktete Transportstrecke überführt, die Förderketten
mit in bestimmten Taktabständen angeordneten Mitnehmern 41 aufweist und in jeder Takt-
oder Arbeitsstation anhält. Zu dieser Übergabe und Ausrichtung der Zuschnitte 10 dient
eine Übergabestation 44, von der aus die zwischen Boden 11 und einer Seitenwand 13
verlaufende Faltlinie auf die vorgenannte Null-Linie N ausgerichtet wird. Sobald der
Zuschnitt 10 in der folgenden Fügestation 46 während der Taktzeit des Kettenförderers
stillsteht, werden die auf einer gesonderten Fertigungsstrecke vorbereiteten Stirnpolster
16, 17 und, falls erforderlich, eine oder mehrere Polsterröhren auf den Boden 12 des
Zuschnitts 10 aufgesetzt.
[0023] Die Fertigungsstrecke für die Fügeteile beginnt mit einer Anlegestation 50 für einzelne
einem Palettenstapel 48 entnommene Materiallagen, die im Beispiel so bemessen sind,
daß daraus drei zweite Zuschnitte 29 entstehen. Von der Anlegestation 50 gelangt jede
Materiallage in eine Rill- und Schneidestation 52, in der sie durch Rillwerkzeuge
einer ersten Walze mit Faltlinien versehen und durch auf einer zweiten Walze angeordnete
Trennwerkzeuge in drei Zuschnitte unterteilt wird. Die der Trennwalze folgende Station
54 entspricht etwa der Übergabestation 44 der Maschine, von der aus die vereinzelten
Zuschnitte auf getrennten Förderstrecken in Formstationen 56 zu rechteckigen Polsterröhren
gefaltet, verklebt und eventuell an ihrer Bodenseite mit Leim einer vorbestimmten
Offenzeit versehen werden. Auf den anschließenden Förderstrecken 58 werden die vorgefertigten
Polsterröhren vor einer Greiferstation 60 gepuffert, in der ein Greifer jeweils die
nächsten drei Posterröhren gemeinsam übernimmt, sie in Richtung einer Leimwalzenstation
62 zusammenführt und nach Beleimung ihrer Unterseiten mittels Führungen im vorbestimmten
Abstand auf den Boden 11 des Zuschnitts 10 aufsetzt.
[0024] Nach der Vereinigung der Polsterröhren mit Behälterboden 11 in der Fügestation 46
wird die Taktbewegung fortgesetzt. Die Taktzeit kann im Bereich von einer Sekunde
oder etwas darunter liegen. Die Beförderungszeit, die zusammen mit der Verweilzeit
die Taktzeit bildet, liegt unter der Annahme einer zulässigen Vorschubgeschwindigkeit
von 0,7 m/s und eines Abstands der Kettenmitnehmer bzw. der Stationen von 500 mm,
wenn die in Förderrichtung gemessene kleinere Länge des größten vorkommenden Zuschnittes
etwa 400 mm beträgt, in diesem Beispiel bei etwa 0,7 s. Unter diesen Voraussetzungen
steht noch eine ausreichende Verweilzeit für den jeweiligen Arbeitsgang zur Verfügung.
[0025] Auf dem Weg zur Station 64 werden die Behälterseitenwand 12 und bis zur nachfolgenden
Station 66 der Deckel bis in die Null-Linie N aufgerichtet. Da die Mitnehmer des Kettenförderers
in unmittelbarer Nähe der Null-Linie am Zuschnitt anliegen, wird der Aufrichtwiderstand
des Materials problemlos in den Mitnehmer übertragen. Nachdem im Versandkarton Produkt-
und Beilagenfach durch die Polsterröhren sowie durch die aufgestellte Seitenwand 12
vorbereitet sind, wird in der Einlegestation 66 das auf einer Querförderstrecke oder
Rollenbahn bereitgestellte Produkt 70 durch einfaches seitliches Überschieben über
einen Anlegetisch in das Produktfach eingelegt. In der folgenden Einlegestation 72
wird eine von einem Beilagenstapel 74 zuvor auf eine Zuführungseinrichtung 76 gebrachte
Beilage in das Beilagenfach geschoben oder eingelegt.
[0026] Die nachfolgenden Stationen 78, 80 und 82 sind beliebig nutzbar, um beispielsweise
zusätzliche Beilagen wie Prospekte oder Flyer in das Produkt- oder Beilagenfach einzulegen.
In der Station 84 werden die zweite Seitenwand 14 und der Überstand/Lasche 20 aufgerichtet,
wobei dieser Vorgang beendet ist, wenn der Versandkarton diese Station erreicht hat.
Zwischen Station 84 und 88 sind oberhalb der Förderstrecke zwei Heißleimdüsen 86 vorgesehen,
um die Oberseiten der Polsterröhren mit Leimpunkten oder -Spuren zu versehen, auf
die in der Station 88 der Deckel geschlossen und aufgedrückt wird. Der Leimauftrag
wird auf die Oberseiten der Stirnpolster und das Trennpolster aufgebracht. Das Schließen
des Deckels erfolgt mittels eines nicht gezeigten Führungsbleches. Zwischen Station
88 und 92 ist eine weitere Heißleimdüse 90 vorgesehen, die auf den geschlossenen Deckel
eine Leimspur aufbringt, über welcher der Überstand/Lasche 15 geschlossen und angedrückt
wird.
[0027] Eine nachfolgende Ausschleusstation 94 hat die Aufgabe, beschädigte oder unvollständige
Verpackungen, die durch ein Schieberegister ermittelt worden sind, seitlich von der
Förderstrecke wegzuschieben und rechtzeitig vor der Abstapelung der fertigen Verpackungen
auszuscheiden. Die nachfolgenden Stationen 96 bis 102 führen übliche Aufgaben aus
wie Adressieren, Lesen, Kodieren, Etikettieren usw., worauf die fertigen Verpackungen
an einen Abstapler weitergegeben werden.
1. Verpackung aus faltbarem Material wie Karton, Pappe oder Wellpappe, als maschinell
herstellbarer allseitig geschlossener, im allgemeinen quaderförmiger Behälter für
Bücher und/oder andere beliebige Produkte, mit einem einheitlichen Materialzuschnitt,
der vier um parallele Faltlinien zueinander biegbare Behälterflächen (Boden, Deckel
und zwei Seiten) sowie einen Überschlag/Lasche aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die vier Behälterflächen (11 bis 14) und der Überschlag/Lasche (15) durch einen
ersten rechteckigen Materialzuschnitt (10) gebildet sind,
- daß die zwei restlichen Behälterflächen durch aus identischen Materialzuschnitten
(29) vorgefertigte Stirnpolster (16, 17) von rechteckigem Rohrquerschnitt gebildet
sind, deren Seitenflächen der Behälterhöhe und deren Ober- und Unterseiten der Begrenzungslänge
eines Produktfaches im Behälter angepaßt sind,
- und daß die Stirnpolster (16, 17) vor Befüllen des Behälters an ihren Unterseiten
mit dem Behälterboden (11) und nach Befüllen des Behälters an ihren Oberseiten durch
Leimauftrag mit dem Deckel (13) verbindbar sind, dessen freies Ende von dem Überschlag/Lasche
(15) überfaßt und durch Leimverbindung mit diesem fest verschlossen wird.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Abstandsänderung der
Faltlinien (z.B. 25, 26, 27, 28) im ersten Materialzuschnitt (10) Behälter mit unterschiedlichen
Höhen und/oder Breiten herstellbar sind, wobei der größte aus Höhe und Breite bestehende
Summenwert durch ein bestimmtes Mindestüberdeckungsmaß der Lasche (15) bezüglich des
Deckels (13) und der niedrigste Summenwert durch ein maximales Überdeckungsmaß (=
Deckelbreite) begrenzt ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltlinien bei
einem aus Wellpappe bestehenden ersten Materialzuschnitt (10) quer zur Wellenrichtung
verlaufen.
4. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
durch Stirnpolster (16, 17) begrenzte Produktfach (28) durch mindestens eine mit dem
Boden (11) verleimbare, gefaltete Polsterröhre (19) unterteilbar ist.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Stirnpolster
(16, 17) oder eine der Polsterröhren (19) einen nach oben offenen Behälter (37) mit
rechteckigem Boden bildet und die gleiche Höhe wie der Verpackungsbehälter aufweist.
6. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei aus Wellpappe bestehenden
zweiten Materialzuschnitten (29) für die Stirnpolster (16, 17) und Polsterröhren (19)
die Faltlinien quer/senkrecht zur Wellenrichtung verlaufen.
7. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Stirnpolster
(16, 17) oder Polsterröhren (19) unterschiedlicher Querschnitte aus dem gleichen Materialzuschnitt
(29) dadurch gebildet sind, daß ein durch kleineren Querschnitt oder enger benachbarte
Faltlinien entstehender Überstand (35) als Materialdoppelung oder als ein zusätzlicher
Überstandes (36) aufgenommen ist, der sich etwa diagonal durch den Hohlraum des Polsters
erstreckt.
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Überstand eines Stirnpolsters
(16, 17) oder einer Polsterröhre (19) eine äußere Materialdopplung und eine Fortsetzung
des Überstandes (35) entlang der Bodenebene des Polsters bildet.
9. Verpackung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Unterteilung
des Produktfaches dienender Trennsteg (38) aus dem zweiten Materialzuschnitt dadurch
hergestellt ist, daß durch eng beieinander liegende Faltlinien die Seitenwände (39)
gedoppelt sind, von denen jeweils mit dem Behälterboden verleimbare Überstände (35)
ausgehen.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verpackung aus faltbarem Material wie Karton, Pappe
oder Wellpappe, in Form eines im allgemeinen quaderförmigen Behälters für Bücher und/oder
andere beliebige Produkte, bei dem
- ein einheitlicher rechteckiger Materialzuschnitt mit vier parallelen Faltlinien
zur gegenseitigen Abgrenzung von Boden, Deckel, zwei Seiten und einer an einer Seite
hängenden Lasche versehen wird,
- auf dem Boden im Bereich seiner freien Seiten aus zweiten Materialzuschnitten zu
rechteckigen Hohlquerschnitten gefaltete und verleimte Stirnpolster aufgesetzt und
verleimt werden, die zwei Seitenflächen des Behälters bilden und die Länge eines Produktfaches
begrenzen,
- die Behälterseiten über den Boden bis zur Anlage an den offenen Enden der Stirnpolster
aufgestellt werden,
- das Produkt in das Produktfach eingelegt wird,
- der Deckel unter Verleimung mit den Oberseiten der Stirnpolster geschlossen und
an seinem freien Ende mit der Lasche überdeckt und verleimt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Boden des ersten Zuschnittes
mindestens eine den Stirnpolstern gleiche oder ähnliche vorgefertigte Polsterröhre
oder ein Trennpolster verleimt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zuschnitt
parallel zu seiner kleineren Länge auf einer Förderstrecke bewegt wird, und daß die
Behälterseiten erst nach dem Aufsetzen und Verleimen der Polsterröhren aufgestellt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst nur eine Behälterseite
gegen die Stirnfläche der Polsterröhren aufgestellt wird und danach das Produkt und/oder
eine Beilage über die noch nicht aufgestellte Behälterseite in das Fach der Verpackung
befördert bzw. eingeschoben werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfahrensschritte
nacheinander in einzelnen Arbeitsstationen einer Förderstrecke jeweils während deren
Stillstandes zwischen einer getakteten Vorschubbewegung ausgeführt werden.
15. Maschine zur Herstellung einer Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß als Fertigungsstrecke eine taktförmig angetriebene Längsfördereinrichtung vorgesehen
ist, die durch eine Mehrzahl von unter gleichen Abständen hintereinander angeordneten
Arbeitsstationen verläuft, und zwar mindestens durch
- eine Anleger- und Rillstation (40, 42) für in Förderrichtung verlaufende Faltlinien
der ersten Materialzuschnitte,
- eine Fügestation (46), der eine Greifereinrichtung zum Aufsetzen vorgefertigter
Polsterröhren auf den Boden des Zuschnittes zugeordnet ist,
- eine Füllstation (66) zum Befüllen des auf dem Zuschnitt seitlich offenen Produktfaches,
- eine oder mehrere Aufrichtstationen (64, 86) mit Führungsmitteln zum Aufrichten
für die Behälterseiten
- und durch zwei Schließstationen (88, 92) mit Leimdüsen zum Beleimen der Polsterröhren
und Schließen des Deckels sowie mit einer Leimdüse zum Beleimen des Deckels und zum
Schließen der Lasche (15).
16. Maschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
- daß an die Fügestation (46) eine durch die Greifereinrichtung (60) abgeschlossene,
insbesondere zur Förderstrecke quer verlaufende Vorfertigungsstrecke (58) für Polsterröhren
herangeführt ist, die eine Anlege-, Rill - und Schneidestation (50, 52) zum Prägen
und Trennen einer Materiallage in parallel nebeneinander liegende zweite Materialzuschnitte
für Polsterröhren aufweist,
- daß für jeden zweiten Materialzuschnitt in der Vorfertigungsstrecke hintereinander
Falt- und Verleimstationen (56), Pufferstrecken sowie eine den Pufferstrecken und
der Fügestation zwischengeschaltete Leimwalzenstation (62) vorgesehen sind,
- und daß die Greifereinrichtung (60) als gemeinsames Fördermittel für mehrere Polsterröhren
über die Leimwalzenstation bis zu deren Aufsetzen auf den Zuschnitt in der Fügestation
(46) ausgebildet ist.