[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine strangförmige Profildichtung aus elastomerem
Material für Gebäudefenster, die zwischen dem Fensterrahmen und der Glasscheibe eingesetzt
ist und einen Basissteg aufweist, von dem nach einer Seite mittig ein rasterförmiger
Verankerungsfuß und auf der anderen Seite zwei Dichtelemente abragen.
[0002] Eine derartige Profildichtung ist beispielsweise aus der EP 0 022 130 B1 bzw. EP
0 022 131 B1 bekannt, wonach von einem Basissteg mit Verankerungsfuß eine oder zwei
C-förmig gebogene Dichtlippen abragen. Bei derartigen Dichtungen ergibt sich jedoch
die Schwierigkeit, daß bei einem Herumziehen um rechtwinklige Ecken sich diese Dichtungen
zu einem schmalen Streifen zusammenziehen und dadurch nur noch eine unzureichende
Dichtwirkung gerade an Ecken bewirken.
[0003] Darüberhinaus ist aus der DE 33 24 213 A1 eine Profildichtung mit einem Basissteg
und einem davon abragenden Rastfuß auf der einen Seite sowie einer seitlich vom Basissteg
abragenden C-förmigen Dichtlippe bekannt, die über einen schmalen Steg mit einem zentralen
Dichtbereich verbunden ist. Auch hierbei ergeben sich jedoch Schwierigkeiten bei einem
Herumziehen dieser Dichtung um rechtwinklige Ecken.
[0004] Schließlich ist aus der DE 37 27 415 A1 eine Verglasungsdichtung bekannt, bei der
von einem Basissteg mit Verankerungsfuß seitlich eine dreieckförmige Dichtlippe und
eine gekrümmte Dichtlippe abragen, von denen jedoch bei Herumziehen um rechtwinklige
Ecken ein Teil der Dichtlippen abgeschnitten werden muß.
[0005] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung
zu schaffen, die einstückig auch um rechtwinklige Ecken herumgezogen werden kann,
ohne daß eine Verhärtung der umlaufenden Dichtung oder eine Faltenbildung auftritt,
die zu Undichtigkeiten führen können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das eine der beiden
vom Basissteg abragenden Dichtelemente aus einer etwa von der Mitte des Basissteges
ausgehenden, schräg nach außen abragenden DichtLippe mit einer angenähert rechtwinkligen
Abknickung zurück zur Profilmitte und das andere Dichtelement aus einem neben der
Dichtlippe vom Basissteg ausgehenden schlauchförmigen Dichtkörper mit mindestens einer
nach außen abragenden Dichtlippe besteht.
[0007] Damit ist beim Umlenken im Eckbereich ein weiches Einfedern, insbesondere des schlauchförmigen
Dichtkörpers, gegeben, um damit eine sichere Abdichtung zu gewährleisten.
[0008] Zweckmäßig ist es dabei, wenn der schlauchförmige Dichtkörper von einer gekrümmten
Dichtlippe gebildet ist, die bogenförmig etwa mittig an den Basissteg angebunden ist
und von der etwa mittig ein winkelförmiger Steg zum Basissteg zurückgeführt ist, der
eine Seitenwand der Hohlkammer bildet und eine Aussparung unterhalb der gekrümmten
Dichtlippenspitze einschließt.
[0009] Dabei können die abknickende Dichtlippe und die gekrümmte Dichtlippe vom gleichen
Basispunkt des Basissteges ausgehen.
[0010] Um eine zu starke Dehnung in axialer Richtung bei Verlegen der Dichtung zu vermeiden,
ist es zweckmäßig, wenn die Profildichtung im Zentrum eine Fadeneinlage aufweist.
[0011] Die Profildichtung kann dabei aus einem Elastomer mit einer Shore-A-Härte von 30
bis 70 hergestellt sein.
[0012] Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Funktionsweise von Ausführungsbeispielen
nach der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Profildichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Profildichtung etwas abgewandelter Bauform,
- Fig. 3
- den Verlauf der Profildichtung im eingebauten Zustand und
- Fig. 4
- eine Profildichtung nach Fig. 2 in Einbaulage.
[0013] Wie man aus Fig. 1 ersieht, weist die Profildichtung einen ebenen Basissteg 1 auf,
von dem nach einer Seite etwa mittig ein rasterförmiger Verankerungsfuß 2 zur Arretierung
im Fensterrahmen abragt. Auf der anderen Seite geht etwa mittig vom Basissteg 1 zunächst
eine schräg nach außen abragende Dichtlippe 3 aus, die etwa in der Mitte ihrer Länge
eine rechtwinklige Abknickung 4 aufweist, so daß die Dichtlippenspitze 5 etwa zur
Mittellinie der Profildichtung zurückgebogen ist.
[0014] Etwa vom gleichen Basispunkt wie die Dichtlippe 3 geht darüberhinaus vom Basissteg
1 eine weitere gekrümmte Dichtlippe 6 aus, von der etwa mittig ein winkelförmiger
Steg 7 zum Basissteg 1 zurückgeführt ist. Durch die gekrümmte Dichtlippe 6 und den
winkelförmigen Steg 7 wird damit eine Hohlkammer 8 gebildet und umschlossen.
[0015] Durch die winkelförmige Ausbildung des Steges 7 bildet sich darüberhinaus eine Aussparung
9 unterhalb der Spitze 10 der gekrümmten Dichtlippe 6 mit einer weiteren Dichtspitze
11 auf der Unterseite der Aussparung 9.
[0016] Diese Hohlkammer 8 bewirkt im wesentlichen ein weiches Einfedern der Profildichtung,
insbesondere beim Umlenken des Profils im Eckbereich eines Fensters. Insgesamt ergibt
das Zusammenwirken der gesamten Querschnittsform aus dem schlauchförmigen Dichtkörper
mit der Hohlkammer 8 und der abgeknickten Dichtlippe 3 im Eckbereich keine Verhärtung
der umlaufenden Dichtung und es wird gleichermaßen jegliche Faltenbildung vermieden.
Damit wird weiterhin erreicht, daß die Dichtung, ohne zu knicken, um rechtwinklige
Ecken herumgeführt werden kann und daß dadurch die Dichtungsecke so elastisch gestaltet
ist, daß eine sehr weiche Einfederung gewährleistet wird.
[0017] In Fig. 2 ist eine weitere Ausgestaltung dieser Profildichtung gezeigt, bei der ebenfalls
vom Basissteg 1 ein rasterförmiger Verankerungsfuß 2 auf der einen Seite und eine
Dichtlippe 3 mit einer rechtwinkligen Abknickung 4 auf der anderen Seite abgeht. Insgesamt
weist diese Profildichtung eine etwas geringere Bauhöhe auf, da hier bei der gekrümmten
Dichtlippe 6 der zum Basissteg 1 zurückgeführte Steg 12 im schrägen Winkel verläuft,
der in gleicher Weise eine Hohlkammer 8 einschließt und ein weiches Einfedern bewirkt.
[0018] Darüberhinaus ist im Zentrum dieser Profildichtung noch ein durchlaufender Faden
13 einextrudiert, um eine unzulässige Längung des Profils beim Einbau zu vermeiden.
[0019] Fig. 3 zeigt die Profildichtung nach Fig. 1 im eingebauten Zustand und ihren Verlauf
um eine rechtwinklige Ecke, bei der durch zusätzliches Einknicken der abgewinkelten
Dichtlippe 3 im Eckbereich eine relativ breite Dichtungsanlage zur Glasscheibe erreicht
wird.
[0020] Zweckmäßigerweise wird als Werkstoff für das Dichtungsprofil ein elastomeres Material
mit einer Shore-A-Härte von 30 bis 70 eingesetzt.
[0021] Die vorstehend beschriebene Profildichtung hat darüberhinaus noch den Vorteil, daß
bekannte Toleranzen der Glasscheibe und der Rahmenkonstruktion optimal ausgeglichen
werden können. Dies erkennt man auch aus der Darstellung nach Fig. 4, in der die Profildichtung
nach Fig. 2 in Einbaulage dargestellt ist.
[0022] Die Profildichtung ist mit ihrem Verankerungsfuß 2 in einer T-förmigen Nut 20 des
Rahmens 21 gehalten und drückt mit ihren Dichtlippen 5 und 6 bzw. der Lippenspitze
10 gegen die Glasscheibe 22. Die Lippenspitze 10 wird dabei durch den Ansatz 11 abgestützt,
so daß sich eine fast vollflächige Anlage über die gesamte Breite der Profildichtung
ergibt.
[0023] Beim Biegen um einen engen Radius oder eine rechtwinklige Ecke liegt dabei der weiche
Hohlkammerbereich 8 innen auf dem engen Radius und kann wegen seiner Nachgiebigkeit
dem Eckenverlauf ohne Faltenbildung folgen.
1. Strangförmige Profildichtung aus elastomerem Material für Gebäudefenster, die zwischen
dem Fensterrahmen und der Glasscheibe eingesetzt ist und einen Basissteg aufweist,
von dem nach einer Seite mittig ein rasterförmiger Verankerungsfuß und auf der anderen
Seite zwei Dichtelemente abragen, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Dichtelement
aus einer etwa von der Mitte des Basissteges (1) ausgehenden, schräg nach außen abragenden
Dichtlippe (3) mit einer angenähert rechtwinkligen Abknickung (4) zurück zur Profilmitte
und das andere Dichtelement aus einem neben der Dichtlippe (3) vom Basissteg (1) ausgehenden
schlauchförmigen Dichtkörper (6, 7) mit mindestens einer nach außen abragenden Dichtlippe
(10) besteht.
2. Strangförmige Profildichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schlauchförmige
Dichtkörper von einer gekrümmten Dichtlippe (6) gebildet ist, die bogenförmig etwa
mittig an den Basissteg angebunden ist und von der etwa mittig ein winkelförmiger
Steg (7) zum Basissteg (1) zurückgeführt ist, der eine Seitenwand der Hohlkammer (8)
bildet und eine Aussparung (9) unterhalb der gekrümmten Dichtlippenspitze (10) einschließt.
3. Strangförmige Profildichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
abknickende Dichtlippe (3) und die gekrümmte Dichtlippe (6) vom gleichen Basispunkt
des Basissteges (1) ausgehen.
4. Strangförmige Profildichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profildichtung im Zentrum eine Fadeneinlage (13) aufweist.
5. Strangförmige Profildichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profildichtung aus einem Elastomer mit einer Shore-A-Härte von 30 bis 70 hergestellt
ist.