[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe mit einem einschaufligen Laufrad, dessen
der Antriebswelle abgewandter mittiger Saugmund mit der Einlaßöffnung der Pumpenkammer
fluchtet.
[0002] In Abwässern, die mit Feststoffen beladen sind, werden häufig Freistrompumpen eingesetzt.
Diese Freistrompumpen haben Wirkungsgradmaxima von ca. 50%, jedoch liegt der Wirkungsgrad
im praktischen Anwendungsfall unter 40%. Diese niedrigen Wirkungsgrade haben eine
Überdimensionierung des Antriebsmotors zur Folge. Da der Motor bei Tauchmotorpumpen
rund 80% des Wertes einer Tauchmotorpumpe ausmacht, steigen die Investitionskosten,
die benötigt werden, um eine bestimmte Flüssigkeitsmenge auf eine vorgegebene Höhe
zu fördern.
[0003] Freistrompumpen haben weiterhin die Eigenart, daß sich Feststoffe in der Mitte des
Laufrades anlagern und den freien Durchfluß verkleinern, so daß die Pumpe im gedrosselten
Betrieb läuft. Die Pumpe selbst blockiert nicht, da das Laufrad mit seiner Stirnseite
weit von der Wandung des Pumpengehäuses entfernt ist.
[0004] Laufräder mit besserem Wirkungsgrad sind Einkanallaufräder, die nur eine einzige
Schaufel besitzen. Diese Laufräder erreichen Wirkungsgrade von über 70%, wenn sie
räumlich gekrümmt sind. Diese räumliche Krümmung hat zur Folge, daß die Laufräder
nicht abgedreht werden können, um andere Betriebspunkte zu erreichen. Daher benötigt
man für jede Kennlinie ein separates Laufrad und ein eigenes Modell in der Gießerei.
Zylindrische Laufräder sind abdrehbar und haben einen etwas geringeren Wirkungsgrad,
als die räumlich gekrümmten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kreiselpumpe der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß sie bei einfacher Konstruktion und Herstellung in hohem Maße verstopfungsfrei
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einlaßöffnung einen ringförmigen
Kragen bildet, der in das Laufradinnere derart vorspringt, daß das innere Ende der
Laufradschaufel mit dem Außenmantel des Kragens einen engen Spalt bildet.
[0007] Eine solche Pumpe verstopft insbesondere nicht durch Feststoffe im Fördermedium,
die als "Pumpenschreck" bezeichnet werden, wie beispielsweise Plastiktüten und Strumpfhosen.
Die Pumpe ist damit besonders tauglich für Abwässer verschiedener Art. Darüberhinaus
ist das zylindrische Laufrad der erfindungsgemäßen Pumpe abdrehbar.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der Pumpenkammerseitenwand, die den Einlaß
aufweist eine Bodenplatte gelagert ist, die den Kragen direkt oder durch einen Einsatz
bildet.
[0009] Hierbei wird vorzugsweise vorgeschlagen, daß der den Kragen bildende Einsatz buchsenförmig
zumindest den Bereich des Einlasses auskleidet, der dem Laufrad zugewandt ist.
[0010] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß der dem Laufrad zugewandte Boden der Kammerseitenwand,
insbesondere durch eine Bodenplatte, eine spiralförmige Nut um den Einlaß herum bildet,
durch die zwischen Laufrad und Kammerseitenwand eindringende Feststoffe nach außen
bewegbar sind. Durch eine solche Spirale werden Feststoffe, die sich zwischen der
Unterkante des Laufrades und der Kammerseitenwand hindurchzwängen durch die Spirale
mitgenommen und radial nach außen bewegt, so daß das Laufrad sich selbsttätig von
eingeklemmten Feststoffen befreit.
[0011] Von größtem Vorteil ist es, wenn an der Außenseite des Kragens auf der Bodenplatte
ein koaxialer Zahnkranz angrenzt, dessen Zähne etwa radial ausgerichtet sind. Diese
radialen Zähne bewirken, daß der Feststoff nicht mit dem Laufrad endlos herumgedreht,
sondern zurückgehalten wird, so daß die nach außen drehende Spirale ihre volle Wirkung
entfalten kann. Auch werden hierdurch Feststoffe, die sich um die Vorderkante des
Laufrades geschlungen haben, von den Zähnen zurückgehalten und auch der Wirkung der
Spirale ausgesetzt. Schließlich kann bei bestimmten Feststoffen von den Zähnen eine
zerkleinernde Wirkung auf die Feststoffe ausgeübt werden.
[0012] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die der Bodenplatte zugewandte Stirnseite des
inneren Endes der Laufradschaufel über dem Zahnkranz mit geringem Abstand liegt. Hierbei
sollte an der Außenseite des Zahnkranzes die Spiralnut angrenzen.
[0013] Auch wird hierbei vorzugsweise vorgeschlagen, daß die Breite der Zähne und damit
des Zahnkranzes etwa gleich der Breite der Stirnseite des inneren Endes der Laufradschaufel
ist, sowie das Laufradschaufelende mit einem Radius versehen ist, so daß die Faserstoffe
viel einfacher eingezogen werden können.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- Einen achsialen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel im Ausschnitt.
- Figur 2:
- Einen achsialen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel im Ausschnitt.
- Figur 3:
- Eine Ansicht der Pumpenkammerseitenwand mit Zahnkranz und einem inneren kurzen Bereich
der Spirale und
- Firgur 4:
- eine perspektivische Ansicht von Kragen, Zahnkranz, Spirale und innerem Ende der Laufradschaufel
in einem Ausschnitt.
[0015] Eine Kreiselpumpe weist ein Pumpengehäuse 1 auf, das eine Pumpenkammer 2 bildet,
in dem ein Laufrad 3 gelagert ist. Das Laufrad 3 wird über eine Welle 4 von einem
nicht dargestellten Elektromotor angetrieben.
[0016] Auf der der Welle 4 und dem Elektromotor abgewandten Seite ist die Kammer 2 durch
eine Pumpenkammerseitenwand 5 verschlossen, die rechtwinklig zur Achse der Welle 4
liegt und einen Pumpeneinlaß 6 bildet, der koaxial zur Welle 4 liegt und damit mit
dem Saugmund des Laufrades 3 fluchtet.
[0017] Das zylindrische und damit abdrehbare Laufrad 3 weist nur eine einzige gekrümmte
Schaufel 7 auf, deren Inneres, d.h. der Laufradachse 8 näheres Ende 7a in nächster
Nähe des Randes des Einlasses 6 umläuft. Hierbei bildet der innere Rand des Einlasses
6 einen ringförmigen Kragen 9, der einige Millimeter in das Laufrad 3 und damit in
den Saugmund des Laufrades 3 hineinreicht, so daß der Kragen 9 das innere Ende 7a
um einige Millimeter überragt. Vorzugsweise überdeckt hierbei der Kragen 9 das innere
Ende 7a um 2 bis 5, vorzugsweise um 2,5-3 Millimeter.
[0018] Zwischen der Außenseite des Kragens 9 und der Innenwand des inneren Endes 7a der
Laufradschaufel besteht ein Spalt 10 von nur etwa einem Bruchteil eines Millimeters,
wobei die Breite S des Spaltes mit zunehmender Leistung wächst.
[0019] Der Kragen 9 kann von der Pumpenkammerseitenwand 5 direkt gebildet sein (Figur 1)
oder aber von einer Bodenplatte 11 oder einem in der Bodenplatte 11 befestigten Einsatz
12 (Figur 2). Hierbei kann der Einsatz 12 buchsenförmig den Einlaß 6 auskleiden.
[0020] Wie Figur 1 zeigt, ist der Einsatz 6 an der Innenseite der Pumpenkammerseitenwand
5 von einer spiralförmigen Nut 13 umgeben, die bezüglich der kreisenden Flüssigkeit
eine solche Spiralrichtung A hat, daß zwischen der Laufradschaufel und Kammerseitenwand
eindringende Feststoffe radial nach außen getrieben werden, wie dies die mit Pfeilen
versehene, gestrichelte Flußrichtung 14 in Figur 4 zeigt.
[0021] Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren 2 bis 4 befindet sich zwischen dem Kragen
9 und der spiralförmigen Nut 13 ein koaxial angeordneter Zahnkranz 15, über dem die
Stirnseite 16 des inneren Endes der Laufradschaufel in geringem Abstand liegt, wobei
die Breite b des Zahnkranzes etwa gleich der Breite B der Stirnseite 16 ist. Hierbei
liegen die Zähne des Zahnkranzes 15 etwa radial zur Laufradachse 8, d.h. die (geraden)
Zahnflankenlinien der Zähne sind etwa radial angeordnet.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Laufradschaufelvorderseite am unteren stirnseitigen
Ende einen Radius erhält, der bewirkt, daß die Faserstoffe durch die Laufradschaufel
eingezogen und gezwungen werden, sich durch die Bodenplattengestaltung nach außen
zu bewegen. Der Übergang von dem inneren Ende 7a zur Stirnseite 16 ist also abgerundet,
wobei die Abrundung den Radius R aufweist.
1. Kreiselpumpe mit einem einschaufligen Laufrad (3), dessen der Antriebswelle (4) abgewandter
mittiger Saugmund mit der Einlaßöffnung (6) der Pumpenkammer (2) fluchtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnung (6) einen ringförmigen Kragen (9) bildet, der in das Laufradinnere
derart vorspringt, daß das innere Ende (7a) der Laufradschaufel (7) mit dem Außenmantel
des Kragens (9) einen engen Spalt (Breite S) bildet.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Pumpenkammerseitenwand (5), die den Einlaß (6) aufweist, eine Bodenplatte
(11) gelagert ist, die den Kragen (9) direkt oder durch einen Einsatz (12) bildet.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Kragen (9) bildende Einsatz (12) buchsenförmig zumindest den Bereich
des Einlasses (6) auskleidet, der dem Laufrad (3) zugewandt ist.
4. Kreiselpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Laufrad (3) zugewandte Boden der Kammerseitenwand (5), insbesondere durch
eine Bodenplatte (11), eine spiralförmige Nut (13) um den Einlaß (6) herum bildet,
durch die zwischen Laufrad (3) und Kammerseitenwand (5) eindringende Feststoffe nach
außen bewegbar sind.
5. Kreiselpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Kragens (9) auf der Bodenplatte (11) ein koaxialer Zahnkranz
(15) angrenzt, dessen Zähne etwa radial ausgerichtet sind.
6. Kreiselpumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Bodenplatte (11) zugewandte Stirnseite (16) des inneren Endes (7a) der
Laufradschaufel (7) über dem Zahnkranz (15) mit geringem Abstand umläuft.
7. Kreiselpumpe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Zahnkranzes (15) die Spiralnut (13) angrenzt.
8. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Zähne und damit des Zahnkranzes (15) etwa gleich der Breite
(B) der Stirnseite (16) des inneren Endes (7a) der Laufradschaufel (7) ist.
9. Kreiselpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das stirnseitige untere Ende der Laufradschaufelvorderseite eine Abrundung mit
einem Radius (R) aufweist, durch den Faserstoffe eingezogen werden.