(19)
(11) EP 0 653 743 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.1995  Patentblatt  1995/20

(21) Anmeldenummer: 94111788.9

(22) Anmeldetag:  28.07.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G10K 11/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 12.10.1993 DE 4334780

(71) Anmelder: Eagle-Picher Industries GmbH
D-74613 Öhringen (DE)

(72) Erfinder:
  • Katz, Matthias
    D-74172 Neckarsulm (DE)
  • Beck, Friedrich
    D-74613 Öhringen-Verrenberg (DE)

(74) Vertreter: Lieck, Hans-Peter, Dipl.-Ing. et al
Lieck, Endlich & Partner Widenmayerstrasse 36
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Isolierelementes


    (57) Ein Isolierlement (10), insbesondere zur Geräuschisolierung bei Fahrzeugen, weist eine Klebstoffschicht auf, die mit einem abziehbaren Schutzelement (12) abgedeckt ist. Um das Abziehen des Schutzelementes (12) zu erleichtern, weist dieses eine über die Außenkontur (11) des Isolierelementes (10) überstehende Außenkontur auf. Bei der Herstellung der Abzugslasche (13) wird zunächst eine Schutzelementschicht von einer Klebstoffschicht des Rohmateriales entfernt und hochgestellt oder nach hinten umgeklappt. Beim sich anschließenden Schneid- oder Stanzvorgang des Isolierelementes (10) wird der abgeklappte Bereich der Schutzelementschicht nur teilweise erfaßt, so daß die Abzugslasche (13) gebildet wird. Anschließend wird die abgeklappte Abzugslasche (13) zurückgeführt, so daß diese über die Außenkontur (11) des Isolierelementes (10) übersteht und eine ausreichend große Grifffläche zum Abziehen des Schutzelementes (12) zur Verfügung stellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierelementes, das mindestens eine mit einer Klebstoffschicht versehene Isolierschicht aufweist, wobei die Klebstoffschicht mit einer abziehbaren Schutzelementschicht abgedeckt ist. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein durch dieses Verfahren hergestelltes Isolierelement.

    [0002] Insbesondere auf dem Automobilsektor kommen Geräuschisolierelemente zum Einsatz, die zur Anbringung an dem Fahrzeug mit einer Klebstoffschicht versehen sind. Hierbei ist die Klebstoffschicht mit einem abziehbaren Schutzelement versehen, das beispielsweise ein Schutzpapier oder eine Schutzfolie sein kann. In der Praxis treten Probleme beim Abziehen des Schutzelementes auf. Dies hängt damit zusammen, daß die Außenkontur des Isolierelementes und des Schutzelementes übereinstimmen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Isolierelement und ein Verfahren zu dessen Herstellung vorzuschlagen, bei dem das Abziehen des Schutzelementes erleichtert ist.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 vorgeschlagen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, daß Rohmaterial, bestehend aus mindestens einer Isolierschicht, mindestens einer Klebstoffschicht und einer hierauf aufgebrachten Schutzelementschicht, bereit gestellt wird, daß die Schutzelementschicht bereichsweise durch Abklappen von der Isolierschicht und der Klebstoffschicht entfernt wird, daß die gewünschte Form des Isolierelementes geschnitten wird, wobei die abgeklappte Schutzelementschicht nur teilweise erfaßt wird und eine abgeklappte Abzugslasche gebildet wird, und daß die abgeklappte Abzugslasche auf das geschnittene Isolierelement zurückgeführt wird.

    [0005] Die durch das erfindungsgemäße Verfahren gebildete Abzugslasche erleichtert das Abziehen des Schutzelementes, da die Abzugslasche über die Außenkontur des Isolierelementes übersteht. Mit der Abzugslasche wird eine ausreichend große Grifffläche zum Abziehen des Schutzelementes zur Verfügung gestellt.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.

    [0007] Vorteilhaft wird die Schutzelementschicht bereichsweise hochgestellt oder umgelegt. Hierdurch wird erreicht, daß beim Stanzen oder Schneiden des Isolierelementes der die Abzugslasche bildende Bereich der Schutzelementschicht nicht erfaßt wird.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung wird vorgesehen, daß die Schneidkante des Isolierelementes mit geringem Abstand zu einer Knickkante der Schutzelementschicht angeordnet ist. Bei der Maßgenauigkeit der heute zum Einsatz kommenden Schneidwerkzeuge ist eine derartige Verfahrensführung unproblematisch. Weiterhin wird hierdurch erreicht, daß ohne großen Materialaufwand eine ausreichend große Abzugslasche zur Verfügung gestellt werden kann.

    [0009] Vorteilhaft ist das Isolierelement ein Blech oder eine Folie zur Geräuschisolierung. Derartige Isolierelemente kommen insbesondere im Automobilsektor zum Einsatz.

    [0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles weiter erläutert, das in schematischer Weise in der Zeichnung dargestellt ist. Hierin zeigen:
    Fig. 1
    eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Isolierelement mit Abzugslasche,
    Fig. 2 bis 4
    schematische Darstellungen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens und
    Fig. 5
    eine Draufsicht auf das Isolierelement gemäß Fig. 1, wobei die Abzugslasche sich noch in ihrer Abklapposition befindet.


    [0011] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Isolierelement 10, das zur Geräuschisolierung bei Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommt. Das Isolierelement 10 weist eine Außenkontur 11 auf, die dem jeweiligen Einsatzfall angepaßt ist. Weiterhin ist an dem Isolierelement 10 eine Aussparung 14 vorgesehen.

    [0012] Der strukturelle Aufbau des Isolierelementes 10 geht aus Fig. 2 hervor. Demgemäß besteht das Isolierelement 10 aus einer Isolierschicht 15, beispielsweise einem Blech oder einer Folie zur Geräuschisolierung. Die Oberseite der Isolierschicht 15 ist mit einer Klebstoffschicht 16 versehen. Hierauf ist eine abziehbare Schutzelementschicht 12 aufgebracht.

    [0013] In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist das abziehbare Schutzelement 12 noch auf der Klebstoffschicht 16 aufgebracht. Zur Erleichterung des Abziehens des Schutzelementes 12 ist dieses mit einer Abzugslasche 13 versehen. Mit der Abzugslasche 13 wird eine ausreichend große Grifffläche zur Verfügung gestellt, so daß in einfacher Weise das Schutzelement 12 von der Klebstoffschicht 16 abgezogen werden kann.

    [0014] Bei der Herstellung des Isolierelementes 10 wird zunächst ein Rohmaterial bereitgestellt, dessen prinzipieller Aufbau aus Fig. 2 hervorgeht. Das Rohmaterial besitzt eine Isolierelementschicht 15, auf die eine Klebstoffschicht 16 aufgebracht ist. Die Klebstoffschicht 16 ist mit einer abziehbaren Schutzelementschicht 12 versehen.

    [0015] Vor dem Schneiden oder Stanzen des Isolierelementes 10 in die gewünschte Form wird bereichsweise die Schutzelementschicht 12 von der Isolierschicht 15 bzw. der Klebstoffschicht 16 entfernt. Gemäß Fig. 3 kann dies dadurch geschehen, daß die Schutzelementschicht 12 bereichsweise hochgestellt wird. Somit steht die Schutzelementschicht bereichsweise näherungsweise senkrecht nach oben ab. Hierdurch wird eine Knickkante 17 gebildet. In dem abgeklappten Bereich der Schutzelementschicht 12 wird die Klebstoffschicht 16 freigegeben.

    [0016] Alternativ kann auch, wie aus Fig. 4 hervorgeht, die Schutzelementschicht 12 völlig umgelegt werden, so daß diese auf der Oberseite der nicht entfernten Bereiche der Schutzelementschicht 12 aufliegt. Auch in diesem Fall entsteht eine Knickkante 17 der Schutzelementschicht 12.

    [0017] Nachdem die Schutzelementschicht 12 bereichsweise von der Klebstoffschicht 16 entfernt wurde, erfolgt das Schneiden oder Stanzen zur Herstellung des Isolierelementes 10.

    [0018] Hierbei wird das Schneidwerkzeug so geführt, daß die abgeklappte Schutzelementschicht 12 nur teilweise erfaßt wird.

    [0019] Wie aus Fig. 5 hervorgeht, wird bei der Herstellung des Isolierelementes 10 das Schneidwerkzeug im Bereich der zu bildenden Abzugslasche 13 schräg zur Knickkante 17 ausgerichtet, so daß die umgelegte Schutzelementschicht nur teilweise erfaßt wird. Im Bereich der Abzugslasche 13 ist eine Schneidkante 19 vorgesehen, die mit geringem Abstand zu der Knickkante 17 der Abzugslasche 13 angeordnet ist. In der Praxis ist die Maßgenauigkeit der Schneidwerkzeuge so genau, daß dies problemlos durchzuführen ist.

    [0020] Nach dem Schneidvorgang wird die Abzugslasche 13 aus der abgeklappten Position in die in Fig. 1 dargestellte Position überführt. Somit steht die Abzugslasche 13 seitlich über die Schneidkante 19 über, so daß eine ausreichend große Grifffläche zum Abziehen des Schutzelementes 12 zur Verfügung gestellt wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Isolierelementes (10), das mindestens eine mit einer Klebstoffschicht (16) versehene Isolierschicht (15) aufweist, wobei die Klebstoffschicht (16) mit einer abziehbaren Schutzelementschicht (12) abgedeckt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Rohmaterial, bestehend aus mindestens einer Isolierschicht (15), mindestens einer Klebstoffschicht (16) und einer hierauf aufgebrachten Schutzelementschicht (12), bereitgestellt wird, daß die Schutzelementschicht (12) bereichsweise durch Abklappen von der Isolierschicht (15) und der Klebstoffschicht (16) entfernt wird,
    daß die gewünschte Form des Isolierelementes (10) geschnitten wird, wobei die abgeklappte Schutzelementschicht (12) nur teilweise erfaßt wird und eine abgeklappte Abzugslasche (13) gebildet wird und
    daß die abgeklappte Abzugslasche (13) auf das geschnittene Isolierelement (10) zurückgeführt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schutzelementschicht (12) bereichsweise hochgestellt oder umgelegt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Schneidkante (19) des Isolierelementes (10) mit geringem Abstand zu einer Knickkante (17) der Schutzelementschicht (12) angeordnet ist.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Isolierelement (10) ein Blech oder eine Folie zur Geräuschisolierung ist.
     
    5. Isolierelement (10), insbesondere zur Geräuschisolierung, mit mindestens einer Klebstoffschicht (16), die mit einer abziehbaren Schutzelementschicht (12) abgedeckt ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schutzelementschicht (12) mit einer Abzugslasche (13) ausgebildet ist, die bereichsweise über die Außenkontur (11) des Isolierelementes (10) übersteht.
     
    6. Isolierelement (10) nach Anspruch (5),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Außenkontur (11) der Abzugslasche (13) bezüglich einer Knickkante (17) der Abzugslasche (13) spiegelbildlich zur Außenkontur (11) des Isolierelementes (10) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung