[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren gefalteten
Borstenbündeln aus Kunststoffborsten gebildeten Borstenfeldes einer Zahnbürste, bei
dem die Borstenbündel zunächst aus einem Borstenpaket mit vorgegebener Länge der Borsten
vereinzelt, mittels eines flachen Stößels und eines Ankers gefaltet und durch diese
nacheinander in Sacklöcher des Borstenfeldes der Zahnbürste eingepreßt und dort fest
verankert werden.
[0002] Bei Zahnbürsten wird aus zahnmedizinischen Gründen seit einiger Zeit gefordert, daß
dieselben neben einer optimalen Reinigung der Zähne auch eine schonende Behandlung
des Zahnfleisches sicherstellen sollen. Dazu dürfen die aus Kunststoff bestehenden
Borsten an ihren nutzungsseitigen freien Enden keine scharfen Kanten, Aufspleißungen
oder dergleichen aufweisen, da dies zu einer Verletzung des Zahnfleisches führen kann.
Aus diesem Grunde besteht das typische Merkmal einer qualitativ hochwertigen Zahnbürste
darin, daß die nutzungsseitigen Enden der einzelnen Borsten gerundet sind. Dadurch
wird ein Verletzen des Zahnfleisches verhindert und die angestrebte massierende Wirkung
der gerundeten Borstenenden kommt an dem Zahnfleisch voll zur Geltung.
[0003] Das Abrunden der nutzungsseitigen Enden von Borsten erfolgt vorzugsweise durch eine
Art Schleifvorgang, wobei immer sichergestellt sein soll, daß alle Borsten eines Bündels
bzw. eines gesamten Borstenfeldes gleichmäßig gerundet werden. Bei einer Zahnbürste,
bei der die einzelnen Borstenbündel gefaltet und jeweils mittels eines Ankers im Borstenfeld
der Zahnbürste gesichert sind, werden die eine größere Länge aufweisenden Borstenbündel
zunächst alle auf eine gleiche Länge geschnitten und erst dann die freien Borstenenden
abgerundet. Bei einer anderen Herstellung eines Borstenfeldes, bei dem die einzelnen
Borstenbündel von einem Endlosborstenstrang abgetrennt werden, werden die einzelnen
Borsten eines Borstenbündels bereits vor ihren Einsätzen in die Zahnbürste an den
nutzungsseitigen Enden abgerundet.
[0004] Aus zahnmedizinischer Sicht wird heute angestrebt, daß die einzelnen Borstenbündel
und/oder die einzelnen Borsten in den Borstenbündeln eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Dadurch soll insbesondere in den kritischen Zahnzwischenräumen die Reinigungswirkung
erhöht und die Massagewirkung verbessert werden. Dabei sind Hoch-/Tiefschnitte, die
längs oder quer verlaufen können, Wellenschnitte, V-Schnitte und Sägeschnitte bekannt.
Diese unterschiedliche Länge der Borsten läßt sich bei dem Verfahren, bei dem die
einzelnen Borstenbündel von einem Endlosborstenstrang abgeschnitten, nutzungsseitig
gerundet und dann, gegebenenfalls nach einem Verschmelzen der befestigungsseitigen
Enden in eine Zahnbürste eingesetzt bzw. eingegossen werden, problemlos erreichen.
[0005] Bei einem Verfahren zur Herstellung einer Zahnbürste, bei dem die Borstenbündel zunächst
aus einem Borstenpaket mit vorgegebener Länge der Borsten vereinzelt, mittels eines
Ankers gefaltet und durch den Anker nacheinander in die Sacklöcher des Borstenfeldes
der Zahnbürste eingepreßt und verankert werden, führt dies zu einer Beeinträchtigung
der Abrundung. Bekanntlich werden bei diesem Verfahren die nutzungsseitigen Borstenenden
der Borsten nach einem Schnitt in einem Arbeitsgang abgerundet. Verläuft dieser Schnitt
nun nicht in einer einzigen Ebene, werden lediglich die längeren Borsten eines Borstenbündels
bzw. des Borstenfeldes optimal gerundet. Die tiefer gelegenen Borstenenden werden
von dem Bearbeitungswerkzeug entweder nicht oder nur unzureichend erfaßt, so daß die
tieferliegenden Borstenenden noch scharfe Kanten, Aufspleißungen oder dgl. aufweisen
können. Dies bedeutet, daß bei diesem Herstellungsverfahren durch den profilierten
Schnitt bei dem Zuschnitt der Borsten oder Borstenbündel eines Borstenfeldes die angestrebte
Qualität einer hochwertigen Zahnbürste - die einzelnen Borstenenden sind optimal abgerundet
- nicht erreicht werden kann. Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß beim Abrunden
der Borstenenden eines Borstenfeldes einer Zahnbürste Staub anfällt, der sich im Borstenfeld
festsetzen kann und der selbst mit großem Aufwand nicht mehr vollständig zu entfernen
ist.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
aus mehreren gefalteten Borstenbündeln aus Kunststoffborsten gebildeten Borstenfeldes
einer Zahnbürste aufzuzeigen, bei dem auch bei konventioneller Herstellung des Borstenfeldes
- Vereinzelung, Faltung und Befestigung der Borstenbündel mittels eines Ankers - bei
einer Profilierung des Borstenfeldes mit unterschiedlichen Borstenlängen eine optimale
Abrundung der Borstenenden möglich ist. Darüber hinaus soll ausgeschlossen werden,
daß der bei der Abrundung der Borsten anfallende Staub an die Zahnbürste gelangen
kann.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren der eingangs
beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Borsten bereits vor ihrer Faltung und
Verankerung an beiden Enden abgerundet werden.
[0008] Dies bedeutet, daß die Borstenenden nicht mehr nach der Bildung des Borstenfeldes
der Zahnbürste, sondern bereits vorher an ihren Enden abgerundet werden. Dadurch ist
es möglich, auch bei einem solchen Herstellungsverfahren einer Zahnbürste bei einer
Profilierung der Nutzungsfläche des Borstenfeldes eine optimale Abrundung aller Borstenenden
eines Borstenfeldes zu erreichen. Der bei dem Abrundungsvorgang anfallende Staub kann
damit nicht mehr an die Zahnbürste gelangen.
[0009] Weitere Merkmale eines Verfahrens gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 -
8 offenbart.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- den Endbereich eines durch Faltung gebildeten und bereits in eine Zahnbürste eingesetzten
Borstenbündels und
- Fig. 2
- den Endbereich von sechs in einer Ebene einer Zahnbürste eingesetzten und ebenfalls
durch Faltung erzeugten Borstenbündel.
[0011] In der Fig. 1 der Zeichnung ist der freie Endbereich eines Borstenbündels 1 gezeigt,
welches aus einer Vielzahl von Borsten 2 aus Kunststoff besteht. Dabei sind zur besseren
Deutlichkeit des Borstenbündels 1 nur acht Borsten 2 in erheblich größerem Maßstab
gezeichnet.
[0012] Das Borstenbündel 1 wurde nun in an sich bekannter Weise in der Weise hergestellt,
daß von einem Borstenpaket nacheinander Bündel mit gleicher Anzahl von Borsten 2 vereinzelt
werden, wobei die Anzahl der Borsten 2 dieser Bündel genau die Hälfte der Borsten
2 des fertigen Bündels 1 ist. Die Länge der einzelnen Borsten 2 des Borstenpaketes
entspricht einer genau vorgegebenen Länge. Zusätzlich sind alle Borsten 2 des Borstenpaketes
an ihren beiden Enden optimal abgerundet, wobei diese Abrundung wahlweise entweder
beim Hersteller des Borstenpaketes oder beim Zurichten der Borstenpakte durchgeführt
wird. Diese Abrundung der Enden der Borsten 2 kann dabei entweder im gesamten Borstenpaket
oder in einzelnen Bündeln erfolgen. Es ist vorteilhaft, wenn die Bürsten eines Borstenbündels
auf dem Weg desselben von der Separierung aus dem Borstenpaket zum entsprechenden
Sackloch abgerundet werden.
[0013] Die vereinzelten Borstenbündel werden anschließend mittels eines aus Metall bestehenden
Ankers gefaltet, so daß die fertigen Bündel 1 entstehen. Diese fertigen Bündel 1 werden
dann über den Anker in Sacklöcher des Borstenfeldes der Zahnbürste gepreßt bzw. gestopft,
wobei das jeweilige Borstenbündel 1 durch den metallischen Anker fest im jeweiligen
Sackloch gesichert ist. Zur Herstellung des Borstenfeldes der Zahnbürste können somit
konventionelle Beborstungsmaschinen eingesetzt werden.
[0014] Durch die Faltung der Borsten bzw. der vereinzelten Bündel zu dem Borstenbündel 1
befinden sich zwangsläufig die Enden der Borsten 2 nicht in einer Ebene, wie dies
die Figur 1 besonders deutlich erkennen läßt. Die Abweichung der einzelnen Borstenenden
aus einer gedachten Ebene kann dabei zwischen 0,5 und 2,0 mm betragen. Diese unterschiedlich
langen Borsten 2 des Borstenbündels 1 führen bereits zu der angestrebten, verbesserten
Massage des Zahnfleisches und einer erhöhten Reinigung, insbesondere der Zahnzwischenräume.
Die längeren Borsten 2 haben schon bei einem geringen Anpreßdruck die Möglichkeit,
in die Zahnzwischräume zu gelangen, während die kürzeren Borsten 2 nur die Zahnoberfläche
reinigen.
[0015] Auch bei dieser Art der Herstellung ist eine Profilierung des Borstenfeldes bzw.
einzelner Borstenbündel 1 möglich, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei zeigt
die Fig. 2 sechs vorzugsweise in einer Ebene hintereinanderliegende Borstenbündel
1, 1a, was auszugsweise dem Längsschnitt durch das Borstenfeld einer Zahnbürste entspricht.
Jeweils die beiden inneren, kürzeren Borstenbündel 1 entsprechen dabei dem Borstenbündel
1 der Figur 1, bei dem angestrebt ist, daß sich die Enden aller Borsten 2 möglichst
in einer Ebene befinden. Die beiden äußeren und die beiden mittleren Borstenbündel
1a, die aus einem anderen Borstenpaket mit größerer Borstenlänge stammen, weisen eine
nach außen bzw. innen ansteigende Kontur der einzelnen Borsten 2 auf. Diese Kontur
läßt sich in einfacher Weise dadurch erreichen, daß die die einzelnen Borstenbündel
1a bildenden, durch Vereinzelung hergestellten Bündel mit mehreren Borsten geringfügig
außerhalb der Mitte gefaltet werden. Diese Faltung erfolgt in Abhängigkeit von der
Lage der Borstenbündel 1a im Borstenfeld entweder oberhalb oder unterhalb der Mitte
des Borstenbündels 1a. Auch hierbei können die Enden der einzelnen Borsten 2 um ein
Maß von etwa 0,5 bis 2,0 mm von einer vorgegebenen Ebene bzw. einem vorgegebenen Profil
abweichen, was für die angestrebte Massage- und Reinigungswirkung erwünscht sein kann.
1. Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren gefalteten Borstenbündeln aus Kunststoffborsten
gebildeten Borstenfeldes einer Zahnbürste, bei dem die Borstenbündel zunächst aus
einem Borstenpaket mit vorgegebener Länge der Borsten vereinzelt, mittels eines flachen
Stößels und eines Ankers gefaltet und durch diese nacheinander in Sacklöcher des Borstenfeldes
der Zahnbürste eingepreßt und dort fest verankert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten bereits vor ihrer Faltung und Verankerung an beiden Enden abgerundet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten eines Borstenbündels gemeinsam abgerundet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten eines Borstenbündels in der Beborstungsmaschine auf dem Transportweg
desselben bis zum Einsetzen in das entsprechende Sackloch abgerundet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten des Borstenpaketes gemeinsam abgerundet werden.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Borstenbündel eines Borstenfeldes außermittig gefaltet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borstenbündel oberhalb oder unterhalb der Mitte gefaltet werden.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu faltenden Borstenbündel aus mindestens zwei Borstenpaketen mit unterschiedlicher
Borstenlänge vereinzelt werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Borstenfeld mit mehreren Borstenbündeln unterschiedlicher Faltung gestopft
wird.