[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Sickenblechen mit planparallelen
Außenkantenflächen mit einer hydraulischen- oder mechanischen Presse mit mindestens
einem Hydraulik- oder Pneumatikzylinder und mindestens je einem oberen und unteren
Prägewerkzeug.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise beschrieben in der deutschen Patentanmeldung
P 36 10 022.6. Die mit dieser Vorrichtung gefertigten Bleche weisen geschlossene Sicken
auf, so daß ihre Seitenkantenflächen planparallel Zueinander verlaufen. Dies hat den
Vorteil, daß bei einer Verbindung quer zum Sickenverlauf das Blech mit einem anderen
gradlinig verlaufenden Gegenstand verschweißt werden kann und dieses ohne weitere
Maßnahmen erfolgen kann, da an den Stoßstellen der Bleche keine Lücken, offene Stellen
oder Hohlräume entstehen. Die Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß die Herstellung
einer geschlossenen Sicke erheblichen technologischen und Werkzeugaufwand erfordert
und im übrigen eine Blechstärkenreduzierung im Sickenauslaufbereich auftreten kann.
[0003] Ferner gibt es Vorrichtungen, mit deren Hilfe offene Sicken hergestellt werden können,
die sich über die gesamte Länge bzw. Breite eines Bleches erstrecken. Der Vorteil
einer derartigen Vorrichtung liegt darin, daß die Sickenbleche mit relativ einfachen
oberen und unteren Prägewerkzeugen hergestellten werden können und die Blechstärken
im Sickenbereich konstant sind.
[0004] Eine derartige Vorrichtung hat aber den Nachteil, daß bei Verbindung eines Bleches
mit offenen Sicken mit einem anderen gradlinig verlaufenden Gegenstand, z.B. wenn
es mit einem anderen Blech verschweißt werden muß, die Hohlräume zwischen dem anderen
Gegenstand und der offenen Sicke ausgefüllt werden müssen, um geschlossen werden zu
können.Dies erfordert hohen Arbeits- und damit Kostenaufwand.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit deren Hilfe Sickenbleche hergestellt werden können, bei denen
die dargestellten Vorteile genutzt und die ebenfalls dargestellten Nachteile vermieden
werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Prägewerkzeuge an ihren
aneinander abgewandten Enden mit Prägewerkzeugendstücken versehen sind, in denen integrierte
Hydraulik- oder Pneumatikzylinder mit Konturenstempeln angeordnet sind, die relativbeweglich
zu Bewegungen des oberen Prägewerkzeuges ausgebildet sind.
[0007] Die Erfindung betrifft ferner einer Verfahren zur Herstellung von Sickenblechen mit
planparallelen Außenkantenflächen in einer hydraulischen oder mechanischen Presse.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insoweit ferner, ein Verfahren der vorgenannten
Art zu schaffen, durch das mit geringem technologischen und mechanischen Aufwand Bleche
mit den geforderten Eigenschaften hergestellt werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß offene Sicken in ein Blech
eingeformt werden unter Einschluß der jeweils einer Sicke zugeordneten Außenkantenflächen
und daß diese dann wieder in ihre vor der Einformung eingenommene Blechausgangsebene
zurückgeformt werden.
[0010] Dies hat den Vorteil, daß Bleche hergestellt werden können, ohne daß Nachfließerscheinungen
von Material im Sickenauslaufbereich auftreten. Eine Nachbearbeitung der Bleche zur
(Wieder-)herstellung gerader Außenkanten und planparlleler Außenkantenflächen der
Sickenbleche ist entbehrlich.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung sowie aus den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beispielsweise veranschlaulicht ist. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung einer Presse in Seitenansicht und
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Vorderansicht.
[0012] Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer hydraulischen oder mechanischen
Presse 1 mit mindestens einem Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 2 und mindestens je
einem oberen Prägewerkzeug 3 und einem unteren Prägewerkzeug 4, die an ihren jeweils
einander abgewandten Enden 5 mit je einem oberen Prägewerkzeugendstück 6 und einem
unteren Prägewerkzeugendstück 7 versehen sind. Dabei sind in den Prägewerkzeugendstücken
6 und 7 integrierte Hydraulik- oder Pneumatikzylinder 8, 9 vorgesehen, die mit Konturenstempeln
10, 11 versehen sind. Dabei weist der Konturenstempel 10 im oberen Prägewerkzeugendstück
6 die gleiche Kontur 12 auf wie das obere Prägewerkzeug 3 und der Konturenstempel
11 im unteren Prägewerkzeugendstück 7 weist dagegen die gleiche Kontur 13 wie das
untere Prägewerkzeug 4 auf. Das untere Prägewerkzeug 4 ist auf einem feststehenden
Pressentisch 14 befestigt.
[0013] Die Zylinder 8 und 9 sind mit einem (nicht dargestellten) Hydraulik- oder Pneumatikaggregat
verbunden.
[0014] Zur Herstellung von Sickenblechen mit planparallelen Außenkantenflächen wird wie
folgt verfahren:
Ein zu verformendes Blech 15 wird zwischen das obere Prägewerkzeug 3 und das untere
Prägewerkzeug 4 eingelegt. Die Zylinder 8 in den oberen Prägewerkzeugendstücken 6
befinden sich in drucklosem Zustand. Die Zylinder 9 der unteren Prägewerkzeugendstücke
7 befinden sich im Druckzustand. Durch die Abwärtsbewegung der Presse 1 wird das zu
verformende Blech entsprechend den vorgegebenen Konturen geprägt, bis das obere Prägewerkzeug
3 und das untere Prägewerkzeug 4 mit dem dazwischenliegenden Blech 15 kraftschlüssig
in Kontakt sind. Die Konturenstempel 10 und 11 befinden sich ebenfalls in ihrer oberen
Endstellung. Ist der Kraftschluß zwischen den oberen und unteren Prägewerkzeugen und
den Konturenstempeln 10, 11 hergestellt, wird die Abwärtsbewegung der Presse 1 gestoppt.
Durch einen Impuls wird jetzt das Hydraulik- oder Pneumatikaggregat so umgesteuert,
daß die Zylinder 8 in den oberen Prägewerkzeugendstücken mit einem solchen Druck versehen
werden, daß die Konturenstempel 11 in den unteren Prägewerkzeugendstücken 7 und die
Zylinder 9 soweit zurückgedrückt werden, daß das vorher verformte Blech 15 im Bereich
der Konturenstempel10, 11, d.h. im Bereich seiner Außenkantenflächen 16 wieder in
die vorher eingenommene Blechausgangslage zurückgedrückt wird. Sobald dieser Vorgang
abgeschlossen ist, wird die gestoppte Abwärtsbewegung der Presse 1 umgesteuert in
die Aufwärtsbewegung.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Sickenblechen mit planparallelen Außenkantenflächen
mit einer hydraulischen oder mechanischen Presse mit mindestens einem Hydraulik- oder
Pneumatikzylinder und mindestens je einem oberen und unteren Prägewerkzeug, dadurch
gekennzeichnet, daß die Prägewerkzeuge (3, 4) an ihren aneinander abgewandten Enden
(5) mit Prägewerkzeugendstücken (6, 7) versehen sind, in denen integrierte Hydraulik-
oder Pneumatikzylinder (8, 9) mit Konturenstempeln (10, 11) angeordnet sind, die relativbeweglich
zu Bewegungen des oberen Prägewerkzeuges (3) ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konturenstempel (10,
11) in gleichen Richtungen beweglich wie das obere Prägewerkzeug (3) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konturenstempel
(10, 11) in Gegenrichtungen zu den Bewegungsrichtungen des oberen Prägewerkzeuges
(3) beweglich sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Prägewerkzeug
(4) an einem Pressentisch (14) der Presse (1) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägewerkzeugendstücke
(6, 7) mit den Prägewerkzeugen (3, 4) unbeweglich verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Konturenstempel
(10, 11) mit Konturen (12, 13) versehen sind, die solchen der mit ihnen verbundenen
Prägewerkzeuge (3, 4) entsprechen.
7. Verfahren zur Herstellung von Sickenblechen mit planparallelen Außenkantenflächen
in einer hydraulischen oder mechanischen Presse, dadurch gekennzeichnet, daß offene
Sicken in ein Blech (15) eingeformt werden unter Einschluß der jeweils einer Sicke
zugeordneten Außenkantenflächen (16) und daß diese dann wieder in ihre vor der Einformung
der Sicke eingenommene Blechausgangsebene zurückverformt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkantenflächen (16)
in die Blechausgangsebene zurückverformt werden, während das Blech Zwischen den oberen
und unteren Prägewerkzeugen (3, 4) der Presse (1) eingespannt ist.