[0001] Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für Motorkettensägen mit einer umlaufenden
Führungsnut für die Führung der Kette und wenigstens einem zur Führungsnut führenden
Schmiermittelkanal.
[0002] Bei Motorsägen ist es bekannt, in der Führungsschiene (im Blatt) Kanäle für Schmiermittel
vorzusehen. Für die Anordnung dieser Schmiermittelkanäle ist es notwendig, die Führungsschienen
zumindest zweiteilig auszuführen, wobei in den einen Teil die Kanäle eingefräst werden
und der zweite Teil dann aufgenietet oder aufgeschraubt wird. Ein solcher schichtweiser
Aufbau der Führungsschiene ist nachteilig. Verbogene Schienen können nicht oder nur
ungenügend repariert werden. Die Anordnung von Umlenkrollen für die Sägekette in der
Führungsschiene ist ebenfalls nicht möglich. Weiters ist es nachteilig, wenn die Schmiermittelkanäle
schon bei der Konzeption der Führungsschiene festzulegen sind und nicht später verändert
werden kann. Je länger die Führungsschiene auszubilden ist, desto länger werden auch
die Schmiermittelkanäle und desto schwieriger wird es, das Schmiermittel mit dem notwendigen
Druck glechmäßig auf die Führungsschiene zu verteilen.
[0003] Gemäß Erfindung ist die Führungsschiene dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittelkanal
im Boden der Führungsnut ausgebildet ist. Im Unterschied dazu sind die herkömmlichen
bekannten Schmiermittelkanäle mittig in der Führungsschiene vorgesehen, und Abzweiger
der Schmiermittelkanäle führen zum Boden der Führungsnut.
[0004] Weiters ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittelkanal und
die Führungsnut als eine Nut ausgebildet sind, die durch einen Einsatzboden in den
Schmiermittelkanal und die Führungsnut unterteilt ist, wobei der Einsatzboden Auslaßöffnungen
für das Schmiermittel aufweist.
[0005] Weitere Merkmale der Erfindung sind den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen.
[0006] Im Folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele beispielsweise
näher erläutert. Fig. 1 zeigt schematisch die Ansicht einer Motorkettensäge. Fig.
2 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Führungsschiene
und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2. Fig. 4 ist ein Schnitt nach
Linie IV-IV in Fig. 2 durch ein Ausführungsbeispiel der Ausbildung der Führungsnut
mit Schmiermittelkanal. Die Fig. 5 bis 9 zeigen verschiedene Varianten dieser Ausbildung
der Führungsnut mit Schmiermittelkanäl. Die Fig. 10 bis 12 sind weitere Ausführungsbeispiele
für den Aufbau der Führungsnut.
[0007] Fig. 1 zeigt in Seitenansicht den grundsätzlichen Aufbau einer Motorkettensäge. Sie
umfaßt einen Motor 1, dessen Gehäuse Handgriffe 2 aufweist. Die Führungsschiene 3
führt in einer peripheren Führungsnut die Sägekette 4, die hier nur schematisch dargestellt
ist. Die Sägekette 4 ist endlos und wird durch ein vom Motor 1 angetriebenes Ritzel
in Umlauf gehalten. Diese Fig. 1 ist nur grob schematisch.
[0008] Fig. 2 zeigt teilweise geschnitten ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Führungsschiene. Diese Führungsschiene 5 weist entlang der beiden schwach gewölbten
Flanken 6 eine Nut 7 auf. Diese Nut wird durch den Einsatzboden 8 in die Führungsnut
9 und den Schmiermittelkanal 10 geteilt. Das Schmiermittel gelangt von einer hier
nicht dargestellten Schmiermittelpumpe über die Nippel 11 in den Schmiermittelkanal
10, der das Schmiermittel über die ganze Länge der Führungsschiene transportiert.
Durch die Auslaßöffnungen 12 des Einsatzbodens 8 gelangt das Schmiermittel in die
Führungsnuten 9 zu beiden Seiten der Führungssschiene und schmiert somit die Sägekette.
Die beiden Endbereiche 13 des Schmiermittelkanals 10 sind bevorzugter Weise veschlossen.
Das Antriebsritzel 14 für den Antrieb der Sägekette ist nur schematisch angedeutet.
Die Sägekette ist nicht dargestellt.
[0009] Am äußeren Ende der Führungsschiene 5 sitzt eine Umlenkrolle 15. In Fig. 3 ist ein
Schnitt dargestellt. Im Querschnitt weist die Umlenkrolle 15 ebenfalls die Führungsnut
9 auf, sodaß die Sägekette auch im vorderen Umlenkbereich ausreichend geführt ist.
Durch die Umlenkrolle 15 wird die Reibung im Umlenkbereich verringert und mit derartigen
Kettensägen ist auch ein Einstechen in das zu sägende Werkstück möglich. Die Umlenkrolle
15 wird durch zwei Wangen 16 gehalten, die mit Laschen 17 mit der Führungsschiene
5 fest verbunden sind. Die Lagerung erfolgt auf der Achse 18 mittels Wälz- oder Nadellager
19. Da die Führungsschiene im wesentlichen einstückig aufgebaut ist, kann diese Umlenkrollenkonstruktion
mit der notwendigen Festigkeit vorgesehen werden.
[0010] Die Ausbildung des Einsatzbodens kann auf vielfältige Weise geschehen und die Wahl
kann sich den jeweiligen Erfordernissen anpassen.
[0011] Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 4, die einen kompletten Schnitt durch die
Führungsschiene und auf einer Seite den Schnitt durch die Sägekette zeigt, ist der
Einsatzboden durch eine stabförmige Feder 20, die in geeigneter Höhe in der Nut 7
angeordnet und z. B. mittels Punktschweißung fixiert ist. Der zur Flanke 6 offene
Bereich der Nut 7 ist die Führungsnut 9 und der Bereich unterhalb des Einsatzbodens
bis zum Nutengrund 31 bildet den Schmiermittelkanal 10. Eine der Auslaßöffnungen 12
ist in Fig. 4 eingezeichnet.
[0012] In der Führungsnut 9 im oberen Teil der Fig. 4 ist die Sägekette 21 geführt, die
aus Sägegliedern 22 und Verbindungsgliedern 23 zusammengesetzt ist. Die Sägeglieder
22 weisen nach außen den Sägezahn 24 auf und ragen mit ihrem Fuß 25 in die Führungsnut
9. Der Fuß 25 weist (hier nicht dargestellt) auch eine Kehle auf, in die die Zähne
des Ritzels 14 eingreifen und so die Sägekette antreiben.
[0013] Die Flanken 6 der Führungsschiene 5 bilden auch die Gleitflächen, auf denen die Kette
unter Spannung aufliegt. Als Gleitkörper dienen die beiden Schenkel 26, 27 des Verbindungsgliedes
23. Mit 28 ist die Niete eingezeichnet, die jeweils das Verbindugnsglied und das Sägeglied
schwenkbar miteinander verbindet.
[0014] Bei der Ausführung gemäß Fig. 5 wird der Schmiermittelkanal 10 dadurch gebildet,
daß in der Nut eine Stufe 29 vorgesehen wird, und der Einsatzboden 30 auf dieser Stufe
aufliegt und notwendigenfalls mit dem umliegenden Material verbunden wird.
[0015] Bei der Anordnung gemäß Fig.6 wird bei der Bearbeitung der Führungsschiene die Nut
7 eindefräst oder eingeschliffen und auf den Nutengrund 31 wird ein Einsatzstück aufgelegt,
das die Form eines Rohres oder Schlauches 32 hat. Dieser Schlauch oder dieses Rohr
32 ist über die gesamte Länge der Führungsschiene 5 vorgesehen und gibt über die Auslaßöffnungen
12 das Schmiermittel nach oben ab.
[0016] Die Fig. 7 bis 9 zeigen weitere Ausformungen für Einsatzstücke, wie sie gemäß Erfindung
verwendet werden können. Bei den Fig.7 und 9 handelt es sich um Einsatzstücke in Form
von Formstücken 33 mit dem jeweils dargestellten Querschnitt. Bei der Ausbildung gemäß
Fig.8 ist das Einsatzstück mehrteilig und aus drei stabförmigen Elementen 34, 35 gebildet.
[0017] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Auslaßöffnungen 12 jeweils dadurch
gebildet, daß entsprechende Bohrungen in den Einsatzböden oder Einsatzstücken angeordnet
sind. Dabei kann im Zuge der Herstellung die Lage der Bohrungen den Notwendigkeiten
leicht angepaßt werden. So können z.B. im äußeren Bereich der Führungsschiene vor
der Umlenkrolle 15 die Auslaßöffnungen 12 in kleinerem Abstand angeordnet sein, als
im rückwärtigen Teil in der Nähe der Schmiermittellzufuhr über die Nippel 11. Damit
wird eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels erzielt. Die Auslaßöffnungen
12 können zB. auch dadurch gebildet werden, daß die Einsatzböden oder Einsatzstücke
nicht durchgehend über die gesamte Länge der Nut 7 vorgesehen sind, sondern abschnittswseise
unter Freilassung entsprechender Spalten, durch die das Schmiermittel austreten kann.
[0018] Die Fig. 10 bis 12 zeigen weitere Ausbildungsformen der Erfindung.
[0019] Die zuvor beschriebenen Führungsnuten mit Schmiermittelkanal werden dadurch hergestellt,
daß durch Fräs- oder Schleifwerkzeuge der gesamte Kanal 7 eingefräst und dann am Nutengrund
der Schmiermittelkanal ausgebildet wird.
[0020] Bei der Ausführung gemäß Fig.10 wird eine Führungsschiene vorbereitet, die bei der
mit 36 eingezeichneten Linie endet. Es wird lediglich der Schmiermittelkanal 37 eingefräst
und durch das Einsatzstück 38 nach oben verschlossen. Danach wird durch geeignetes
Material, wie zB.
Stellite oder einem festen Kunststoff nach außen Material aufgebaut, welches die Flanken
39 für den einzuschleifenden Führungskanal 40 bildet. Die Flankenfläche 6 ist dann
die Gleitfläche für die Kette.
[0021] Bei der Ausführung gemäß Fig. 11 werden in das Material 41 der Führungsschiene eine
konische Nut 42 und der Schmiermittelkanal 37 eingefräst. Nach Einlegen des Einsatzbodens
43 wird die konische Nut 42 mittels Gußmaterial zB. Kunststoff oder Stelitte oder
dgl. verschleißfestes Material aufgebaut, in das die Führungsnut 40 eingeschliffen
werden kann.
[0022] Die Fig.12 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Führungsnut 40 und der
Schmiermittelkanal 37 durch ein Einsatzstück 43 zur Gänze oder zu einem überwiegenden
Teil ausgekleidet wird, wobei die Auskleidung auch die Flanke 6 zur Auflage der Sägekette
bildet.
[0023] Als Schmiermittel sind alle Flüssigkeiten anzusehen, die für den Sägebetrieb zweckdienlich
sind, wie solche auf Ölbasis (natürlich und synthetisch) und auf Wasserbasis.
1. Führungsschiene für Motorkettensägen mit einer umlaufenden Führungsnut für die Führung
der Kette und wenigstens einem zur Führungsnut führenden Schmiermittelkanal, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schmiermittelkanal (10) am Boden (31) der Führungsnut (7,
9) ausgebildet ist.
2. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittelkanal
(10) und die Führungsnut (9) als eine Nut (7) ausgebildet sind, die durch einen Einsatzboden
(8, 30) in den Schmiermittelkanal (10) und die Führungsnut (9) unterteilt ist, wobei
der Einsatzboden (8) Auslaßöffnungen (12) für das Schmiermittel aufweist.
3. Führungsschiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzboden (8)
als stabförmige Feder (20) zwischen die beiden Flanken der Nut (7) eingeklemmt und
mit den Flanken verbunden, z. B. punktverschweißt ist. (Fig. 4)
4. Führungsschiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut abgestuft ist
und der Einsatzboden (30) auf der Stufe (29) aufliegt. (Fig. 5)
5. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmiermittelkanal
(10) durch ein oder mehrere Einsatzstücke (33,34,35) gebildet ist. (Fig. 6 bis 9)
6. Führungsschiene nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück ein
Rohr oder Schlauch (32) mit Auslaßöffnungen (12) ist.
7. Führungsschiene nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück ein
den Schmiermittelkanal aufweisendes Formstück (33) aus Metall oder Kunststoff ist.
(Fig. 7, 9)
8. Führungsschiene nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück mehrteilig
ist. (Fig. 8)
9. Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatzboden oder das Einsatzstück unterbrochen ist und die Unterbrechungen die
Auslaßöffnungen bilden.
10. Führungsschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmiermittelkanal (37) in die Führungsschiene eingearbeitet ist, ein Einsatzstück
(38) oder Einsatzboden (43) eingelegt und darüber nachträglich die Flanken (39) mit
der Führungsnut (40) ausgebildet sind.
11. Motorkettensäge, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene nach einem oder deren
der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
12. Motorkettensäge, dadurch gekennzeichnet, daß am Einstichende der Führungsschiene eine
Umlenkrolle (15) für die Kette angeordnet ist, wobei die Umlenkrolle eine umlaufende
Führungsnut (9) aufweist.
13. Motorkettensäge nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (15)
zwischen Wangen (16) gelagert ist, die mit der Führungsschiene verbunden sind.