[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur vollautomatischen Zylinderreinigung bei
Druckmaschinen mit zentralem Leitsystem.
[0002] Mit Druckmaschinen sind dabei insbesondere Zeitungsrollendruckmaschinen, Akzidenzrollendruckmaschinen
und Bogendruckmaschinen aller Druckverfahren, wie Offset-Druck, Anilox-Offset, Intaglio-Druck,
Flexodruck, Anilox-Flexo, Hochdruck und Tiefdruck angesprochen. Unter den zu reinigenden
Zylindern sind sämtliche Walzen, Rollen und Zylinder, insbesondere Gummituchzylinder,
Gegendruckzylinder, Platten- und Formzylinder, Kühlwalzen, Leitwalzen, Farbwalzen
und Feuchtwalzen zu verstehen.
[0003] Die angesprochenen Maschinen haben gemeinsam, daß zur Führung, Bearbeitung und zum
Antrieb von Bedruckstoffbögen oder Bedruckstoffbahnen ein intensiver Kontakt zwischen
Bedruckstoff und Zylinder notwendig ist. Dadurch entstehen an den Zylindern Ablagerungen
von Papierstaub, Druckfarbe und ggf. Puderbestäubung. Diese Ablagerungen beeinträchtigen
die Zylinder in ihrer Funktionsfähigkeit; zum Beispiel schlagen Ablagerungen bei Gummituchzylindern
im Offsetdruck negativ zu Buche: Die Punktschärfe geht verloren und einige Druckpartien
drucken nicht mehr richtig aus. Gerade bei Gummituchzylindern ist jedoch die Ablagerungsrate
aufgrund der hohen Viskosität und Adhäsionsfähigkeit der Druckfarbe besonders hoch.
Für die Druckqualität und Betriebssicherheit ist es also unerläßlich, daß die genannten
Zylinder regelmäßig von Verunreinigungen befreit werden.
[0004] Zur Beseitigung dieser Ablagerungen wird in der Regel der Druckvorgang unterbrochen
und es wird eine Waschung der Zylinder von Hand duchgeführt. Dies erfordert nicht
nur sehr viel Zeit - der Waschvorgang, und damit die Druckunterbrechung, dauert rund
15 Minuten - die waschende Arbeitskraft muß darüber hinaus sehr sorgfältig vorgehen,
damit keine Fasern des Putzlappens auf der Oberfläche, besonders des Gummituchzylinders,
zurückbleiben; denn diese verursachen Fehldruckstellen. Außerdem gefährdet eine solche
Handwaschung die Gesundheit der waschenden Arbeitskraft: die Berührung mit Lösemitteln
löst den natürlichen Schutzmantel der Haut auf, das Einatmen hoher Konzentrationen
von Lösemitteldämpfen beeinträchtigt zumindest das Allgemeinbefinden.
[0005] In jüngerer Zeit werden auch automatisierte Druckzylinder-Wascheinrichtungen eingesetzt,
wie beispielsweise der EP 0 419 289 A2 zu entnehmen ist:
Die hier beschriebene automatisierte Wascheinrichtung besteht im wesentlichen aus
einer an den zu reinigenden Zylinder heranfahrbaren Bürstenwalze, Düsenrohren zur
Besprühung der Bürstenwalze mit Waschflüssigkeiten, Zuführungen für die Waschflüssigkeiten
und einer Steuerung der einzelnen Funktionen. Sind mehrere Wascheinrichtungen in einer
Druckmaschine vorhanden, so können sie von einer zentralen Steuereinheit angesteuert
werden, was eine Fernbedienung der Wascheinrichtungen von einem zentralen Punkt aus
ermöglicht.
[0006] Der große Nachteil dieser bekannten, automatisierten Druckzylinder-Wascheinrichtungen
besteht darin, daß die Waschablaufprogramme nicht variabel sind. So sind für die einzelnen
Wascheinrichtungen beispielsweise die Dauer des Reinigungsvorgangs, die Mengendosierung
der Waschflüssigkeiten und vor allem der Zeitverlauf der Waschflüssigkeitsdosierung,
sowie der mechanische Ablauf des Reinigungsvorgangs für die in der Regel zu erwartenden
Reinigungsverhältnisse fest voreingestellt.
[0007] Verschiedene Betriebsparameter, beispielsweise die Rotationsgeschwindigkeit des Zylinders
beim Reinigungsvorgang, die Tatsache, ob eine Bedruckstoff-Zylinder-Berührung vorliegt,
und ob diese Berührung mit der Schönseite oder der Widerseite des Bedruckstoffs erfolgt,
das Produktionsvolumen seit dem letzten Waschvorgang, die Stellung des Zylinders in
der Druckreihenfolge oder die Papierqualität, haben naturgemäß einen großen Einfluß
auf die notwendige Dauer des Waschvorgangs, die notwendige Flüssigkeitsmenge und vor
allem auf den genauen Waschablauf während der Dauer des Waschvorgangs: ist der Verschmutzungsgrad
des zu reinigenden Zylinders zu hoch oder sind die voreingestellten Waschablaufprogramme
nicht auf die vorhandenen Betriebsparameter ausgelegt, so ist das Ergebnis des Waschvorgangs
unbefriedigend und führt zu einer schlechten Druckqualität beim Fortdrucken oder erfordert
eine Wiederholung. Außerdem gilt für Rollendruckmaschinen mit Bedruckstoffbahn, daß
unbefriedigende Waschergebnisse zu Bahnrissen führen können. Genauso ungünstig ist
es, wenn der Verschmutzungsgrad des zu reinigenden Zylinders niedriger als erwartet
ist: der Zylinder wird im Laufe des Reinigungsvorgangs zu naß, wodurch beim Fortdrucken
viel Makulatur anfällt. Bei Bahndruckmaschinen kann es dann sogar vorkommen, daß die
Bahn bei zu starker Anfeuchtung reißt. Ein Bahnriß muß jedoch unbedingt vermieden
werden, da er einen erneuten Bahneinfädelvorgang erfordert, der im allgemeinen etwa
20 Minuten in Anspruch nimmt.
[0008] Besonders bei größeren Druckmaschinen, die mit einer Vielzahl von Druckwerken und
sonstigen Zylindern versehen sind, und bei Bahndruckmaschinen, die viele Variationen,
beispielsweise in der Bedruckstoffbahnführung, Farbbelegung oder Zylinderstellung
zulassen, ist es kaum zu überschauen, welche Zylinder mit welchen Waschablaufprogrammen
gereinigt werden müssen. In diesen Fällen ist es bisher kaum zu vermeiden, daß die
Zylinder unnötig oft gereinigt werden oder daß zusätzliche Arbeitskräfte nötig sind,
die die Notwendigkeit einer Reinigung per Sichtkontrolle feststellen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung also die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur vollautomatischen Zylinderreinigung bei Druckmaschinen mit zentralem
Leitsystem anzugeben, mit dem mittels automatisierten Wascheinrichtungen an jedem
zu reinigenden Zylinder in kürzester Zeit optimale Sauberkeit bei minimalen Waschflüssigkeitsmengen
mit mimimalem Aufwand zu erreichen ist, wobei ein Bahnriß bei einer eventuell vorhandenen
Bedruckstoffbahn zuverlässig vermieden wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Leitsystemerweiterung gelöst, mit der die Betriebsparameter
zur Ermittlung der für jede einzelne Wascheinrichtung jeweils optimalen Waschablaufprogramme
durch Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem erfaßt, die jeweils optimalen
Waschablaufprogramme für jede einzelne Wascheinrichtung automatisch ermittelt und
die einzelnen Wascheinrichtungen mit dem jeweils entsprechenden optimalen Waschablaufprogramm
gesteuert werden.
[0011] Erfindungsgemäß ist also erkannt worden, daß jeder einzelne zu reinigende Zylinder,
sowie die speziellen Reinigungsverhältnisse an diesem Zylinder, für sich erfaßt werden
und daraus ein individuell abgestimmtes Waschablaufprogramm erstellt und gefahren
werden muß, um ein optimales Waschergebnis erzielen zu können. Die Gefahr von Unsauberkeiten,
Übernässung oder eines Bahnrisses ist bei voreingstellten Durchschnittswaschablaufprogrammen
zu hoch.
[0012] Gegenüber einer manuellen Reinigung der Zylinder ist das erfindungsgemäße Verfahren,
wie unmittelbar einleuchtet, wesentlich schneller, sicherer und kostengünstiger.
[0013] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn als Erweiterung des zentralen Druckmaschinen-Leitsystems
ein Waschablauf-Zentralrechner verwendet wird. Dieser Zentralrechner kann wahlweise
mit den verschiedenen Ebenen des Druckmaschinen-Leitsystems kommunizieren und so an
die zur Ermittlung der optimalen Waschablaufprogramme notwendigen Daten gelangen.
Die Ermittlung der optimalen Waschablaufprogramme und die Steuerung der einzelnen
Wascheinrichtung erfolgt dann von diesem Zentralrechner aus.
[0014] Die Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms kann der Einfachheit halber
durch eine Wahl der jeweils besten Näherung aus einer Anzahl an fest voreingestellten
Sätzen von Waschablaufprogrammen erfolgen, es ist vorzugsweise jedoch auch möglich,
daß die Waschablaufprogramme rechnerisch durch einen Algorithmus aus den erfaßten
Betriebsparametern jeweils individuell oder gruppenweise ermittelt werden.
[0015] Die Rotationsgeschwindigkeit beim Waschvorgang beeinflußt die zu wählenden Parameter
des optimalen Waschablaufprogramms maßgeblich.Daher ist es vorteilhaft, daß diese
Rotationsgeschwindigkeit bei der Ermittlung des Waschablaufprogramms berücksichtigt
wird.
[0016] Auch das zum Startzeitpunkt des Waschvorgangs zurückliegende Druckvolumen der Druckmaschine
ist für den Verschmutzungsgrad des zu reinigenden Zylinders mit verantwortlich und
kann zweckmäßigerweise bei der Ermittlung des optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt
werden.
[0017] Nach einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Vorliegen
einer Bedruckstoff-Zylinder-Berührung während des Reinigungsvorgangs als Betriebsparameter
bei der Ermittlung des optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt; dabei kann es
von Vorteil sein, daß die Tatsache, ob die Schönseite oder die Widerseite einer Papierbahn
den Zylinder berührt, ebenfalls berücksichtigt wird: die Oberflächeneigenschaften
der Papierbahn sind selbstverständlich wesentlich für die Verschmutzungsrate des zu
reinigenden Zylinders.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, den Papiertyp, evtl. eingestuft nach Herstellern, und
den Farbtyp als Betriebsparameter bei der Ermittlung der Waschablaufprogramme zu berücksichtigen;
beide Betriebsparameter haben wesentlichen Einfluß auf die Verschmutzungsrate und
den Schwierigkeitsgrad der Beseitigung der Verschmutzung; beim Papiertyp denke man
beispielsweise an die Staubigkeit und Rupffestigkeit, die Waschflüssigkeitsverträglichkeit
und insbesondere die Wasserverträglichkeit des Papiers; beim Farbtyp beispielsweise
an dieZügigkeit und Abwaschbarkeit.
[0019] Auch die Zylinderstellung in der Druckreihenfolge kann als Betriebsparameter bei
der Ermittlung des Waschablaufprogramms berücksichtigt werden. Dies ist beispielsweise
bei Papier als Bedruckstoff vorteilhaft, da erfahrungsgemäß beim ersten Papier-Zylinder-Kontakt
die größte Menge an Papierfasern ausgerupft wird, die sich dann an den Zylinder anlagern.
Aber auch die Tatsache, ob bedruckter oder unbedruckter Bedruckstoff mit dem Zylinder
in Berührung kommt, ist für die Art und die Höhe der Verschmutzung erheblich.
[0020] Bevorzugterweise wird auch die Drehrichtung des Zylinders während des Waschvorgangs
als Betriebsparameter bei der Ermittlung des optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt.
Da die automatisierten Wascheinrichtungen bezüglich der Drehrichtung des zu reinigenden
Zylinders im allgemeinen nicht symmetrisch arbeiten, hat die Drehrichtung des Zylinders
beim Waschvorgang Einfluß auf das Waschergebnis. Daher ist es von Vorteil, diesen
Betriebsparameter beim Waschablaufprogramm zu berücksichtigen.
[0021] Bei Bahndruckmaschinen ergeben sich weitere Vorteile, wenn der Umschlingungswinkel
der Bedruckstoffbahn um den zu reinigenden Zylinder beim Waschen als Betriebsparameter
zur Ermittlung des optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird: Der Umschlingungswinkel
der Bedruckstoffbahn hat großen Einfluß auf die Menge der Flüssigkeit, die von der
Bahn vom zu reinigenden Zylinder abgehoben und abgeführt wird. Dies wiederum ist entscheidend
für die Gefahr eines Bahnrisses. Andererseits nimmt die Bahn mit der Reinigungsflüssigkeit
auch einen Teil der Zylinderverschmutzung mit, was das Waschergebnis positiv beeinflußt.
Beide Effekte schließlich wirken sich auf die Menge der Flüssigkeit aus, die auf dem
Zylinder verbleibt, und somit möglicherweise indirekt auf den Makulaturanfall beim
Fortdrucken. Der Bedruckstoffbahn-Umschlingunswinkel der einzelnen Zylinder ist durch
den Bahnführungsweg und die Zylinderstellung in der Druckeinheit festgelegt, so daß
die Erfassung des Betriebsparameters "Umschlingungswinkel" durch Zugriff auf die Daten
über den Bahnführungsweg und über die Maschinenstellung erfolgen kann.
[0022] Für die Ermittlung der optimalen Waschablaufprogramme genügt es jedoch meist, wenn
lediglich Papierbahn-Umschlingunswinkelbereiche identifiziert werden; das kann vorzugsweise
so aussehen, daß drei Papierbahn-Umschlingunswinkelbereiche, und zwar:
a) 0 Grad b) bis ca. 5 Grad und c) über ca. 5 Grad erkannt werden.
[0023] Vorzugsweise wird auch die Feuchtwassermenge als Betriebsparameter zur Ermittlung
der Waschablaufprogramme erfaßt und berücksichtigt. Die eingesetzte Feuchtwassermenge
beeinflußt maßgeblich den Aufbau der Ablagerungen auf den Zylindern.
[0024] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der richtige Zeitpunkt für den Start jedes
Waschvorgangs ermittelt und daraufhin jeder Waschvorgang zu genau diesem oder dem
nächstmöglichen Zeitpunkt selbsttätig gestartet wird: So ist es sogar möglich, jeden
einzelnen zu reinigenden Zylinder in individuellen Waschintervallen zu reinigen, oder
aber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit bei allen Zylindern oder einzelnen
Zylindergruppen eine Reinigung vorzunehmen. Es kann unter Umständen auch richtig sein,
einen oder mehrere Zylinder "zu früh" zu reinigen; der richtige Zeitpunkt für die
Reinigung ergibt sich in jedem Fall unter Berücksichtigung aller relevanten Betriebsparameter,
die sich nicht im Feststellen lediglich des Verschmutzungsgrades erschöpfen müssen,
sondern die beispielsweise auch Produktionspausen mit einbeziehen können, welche aus
Gründen des Produktionsablaufs anstehen.
[0025] Zweckmäßigerweise können die ermittelten Waschablaufprogramme vom Druckmaschinen-Leitsystem,
beispielsweise von einem zentralen Leitstand aus manuell überprüft und korrigiert
werden.
[0026] Bei einem Gummituchzylindern kann vorteilhafterweise die Tatsache, ob dieser Gummituchzylinder
beim Druck mit Farbführung beteiligt war, als weiterer Betriebsparameter bei der Waschablaufprogrammerstellung
berücksichtigt werden. Es ist unmittelbar klar, daß die Verschmutzungsrate dieses
Gummituchzylinders ganz wesentlich davon abhängt, ob mit ihm gedruckt wurde oder nicht.
[0027] Schließlich kann zweckmäßigerweise auch die Tatsache, ob der jeweils zu reinigende
Zylinder mit bedrucktem oder mit unbedrucktem Bedruckstoff in Berührung gekommen ist,
als Betriebsparameter bei der Waschablaufprogrammerstellung berücksichtigt werden.
[0028] Durch das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt die Erfassung der Betriebsparameter
zur Ermittlung der jeweils optimalen Waschablaufprogramme für jede einzelne Wascheinrichtung,
also an einem Punkt, an dem alle Prozeßparameter-Daten, sei es als Vorgabe, sei es
als Rückmeldung der Maschinen, bereits geordnet vorliegen. Eine Bedienperson, die
die gesamte Druckmaschine beispielsweise über einen zentralen Leitstand steuert, braucht
sich um Waschablaufprogramme nicht mehr zu kümmern; diese werden vollautomatisch ermittelt,
worauf die einzelnen Waschvorgänge ebenfalls vollautomatisch eingeleitet werden können.
[0029] Besondere Vorteile ergeben sich bei der Ausbildung der Erfindung gemäß Anspruch 21:
Bei Bahndruckmaschinen mit Leitwalzen, die von der Bedruckstoffbahn erst nach den
Gummituchzylindern durchlaufen werden, ist es sehr von Vorteil, wenn man diese nicht
mit eigenen automatisierten Wascheinrichtungen oder Waschmittelauftragsvorrichtungen,
gegebenenfalls mit jeweils einer je Bedruckstoffbahn-Seite ausstatten muß: Durch den
erfindungsgemäßen Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem kann die in Bedruckstoffbahn-Bewegungsrichtung
letzte automatisierte Wascheinrichtung vor den Leitwalzen, welche einem Zylinder mit
Bedruckstoffbahnberührung zugeordnet ist, ausgewählt werden; gegebenenfalls können
auch für jede der beiden Bedruckstoffbahn-Seiten die jeweils in Bedruckstoffbahn-Bewegungsrichtung
letzte automatisierte Wascheinrichtung vor den Leitwalzen ausgewählt werden.
[0030] Für diese ausgewählte automatisierte Wascheinrichtung wird dann ein Waschprogramm
ermittelt, mit welchem die automatisierte Wascheinrichtung gesteuert wird und welches
die Bedruckstoffbahn unter Berücksichtigung des ebenfalls durch Zugriff auf das zentrale
Druckmaschinen-Leitsystem ermittelten, aktuellen Reinigungsbedarfs der Leitwalzen
mit Reinigungsflüssigkeit befeuchtet. Die so befeuchtete Bedruckstoffbahn läuft von
dem Gummituchzylinder, dem die ausgewählte automatisierte Wascheinrichtung zugeordnet
ist, zu den zu reinigenden Leitwalzen. Die zu reinigenden Leitwalzen werden während
ihres Kontaktes mit der befeuchteten Bedruckstoffbahn erfindungsgemäß entweder manuell
oder vom zentralen Leitstand automatisch gesteuert, gebremst oder angetrieben, um
einen Schlupf zwischen Leitwalze und Bedruckstoffbahn zu erzeugen. Wenn der Schlupfvorgang
automatisiert ist, werden der Zeitpunkt und die Zeitdauer der Schlupfverläufe der
einzelnen zu reinigenden Leitwalzen durch Zugriff auf die im zentralen Leitsystem
vorhandenen Daten automatisch ermittelt und verwendet, um den Gesamtvorgang (Waschen
aller Leitwalzen) zu optimieren.
[0031] Durch den Schlupf und die Tatsache, daß die Bedruckstoffbahn definiert mit Reinigungsflüssigkeit
befeuchtet worden ist, ergibt sich der gewünschte Reinigungseffekt für die zu reinigenden
Leitwalzen. Zumindest ein Teil der Leitwalzen kann so ohne zusätzlichen Aufwand und
ohne jeder einzelnen Leitwalze eine automatisierte Wascheinrichtung bzw. für jede
Bedruckstoffbahn eine Waschmittelauftragsvorrichtung oder gegebenenfalls mit jeweils
einer je Bedruckstoffbahn-Seite zuordnen zu müssen, im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens vollautomatisch gereinigt werden.
[0032] Dabei kann die Waschmittelauftragseinrichtung sowohl vor als auch nach dem Gummituchwaschgerät
angeordnet sein.
[0033] Die folgenden Beispiele lassen weitere vorteilhafte Merkmale und Besonderheiten der
Erfindung erkennen, die anhand der Darstellungen näher beschrieben sind.
[0034] Es zeigen:
- Figur 1
- Eine Schemazeichnung einer Satelliteneinheit einer Zeitungsrollendruckmaschine,
- Figur 2
- eine Schemazeichnung einer anderen Satelliteneinheit einer Zeitungsrollendruckmaschine,
- Figur 3
- eine Schemazeichnung einer Akzidenzrollen-Druckmaschine,
- Figur 4
- eine Schemazeichnung einer Bogendruckmaschine.
- Figur 5
- eine Schemazeichnung einer Satelliteneinheit einer Zeitungsrollendruckmaschine mit
Leitwalzen.
[0035] In Figur 1 ist eine Satelliteneinheit 1 einer Zeitungsrollenoffsetmaschine dargestellt,
in der zwei Papierbahnen 5a und 5b jeweils im 1 + 1-Druck bedruckt werden.
[0036] Die Satelliteneinheit 1 befindet sich in Druck-Ab-Stellung. Sie besteht im wesentlichen
aus einem Gegendruckzylinder 2, vier Gummituchzylindern 3 und vier Druckplattenzylindern
4. Die Papierbahnen 5a, 5b, werden im gezeigten Beispiel in Druck-An-Stellung jeweils
ohne Berührung mit dem Gegendruckzylinder 2 zwischen jeweils zwei Gummituchzylindern
3 bedruckt. Die Reinigung der Gummituchzylinder 3 erfolgt nun in Druck-Ab-Stellung
durch die jedem Gummituchzylinder 3 zugeordneten Wascheinrichtungen 9. Es wird nun
nun deutlich, daß die Wascheinrichtungen 9 jeweils unterschiedliche Betriebsparameter
vorfinden, wodurch sich die Waschablaufprogramme der Wascheinrichtungen 9 für ein
optimales Ergebnis voneinander unterscheiden müssen: zwei der vier Gummituchzylinder
3 haben beim Reinigungsvorgang Papierkontakt - dort besteht also evtl. die Gefahr
eines Bahnrisses - und somit herrschen dort völlig andere Reinigungsverhältnisse vor
als bei den beiden anderen Gummituchzylindern 3. Die Betriebsparameter, die hier wichtig
sind, sind beispielsweise: Papierbahn-Zylinder-Berührung, Umschlingungswinkel , Gummi-Gummi-Druck
anstatt Gummi-Stahl-Druck, Umfangsgeschwindigkeit der Gummituchzylinder 3, sowie Farb-
und Feuchtwassermenge. Die Betriebsparameter: Art und Qualität der Papierbahn, und
der Farbe, sowie die Tatsache, ob die Gummituchzylinder-Reinigung während oder nach
der Produktion erfolgt, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Auch die Drehrichtung der
Gummituchzylinder 3 während der Reinigung ist nicht einheitlich. Das erfindungsgemäße
Verfahren ermöglich es also in diesem Beispiel, die einzelnen Waschablaufprogramme
für die einzelnen Wascheinrichtungen 9 optimal zu erstellen, wodurch die einzelnen
Wascheinrichtungen 9 mit individuell angepaßten Waschparameter, wie:
Waschmittelmenge, Wassermenge, Intensität und Gesamtdauer des mechanischen Reinigungsvorgangs,
vor allem aber mit dem individuell angepaßten zeitlichen Verlauf dieser Waschparameter
optimal gesteuert werden.
[0037] Figur 2 zeigt die gleiche Satelliteneinheit einer Zeitungsrollenoffset-Maschine mit
einem anderen Bahnführungsweg. Die Papierbahn 5 wird hier im 4 + 0 - Druck bedruckt.
Auch hier wird wieder deutlich, daß zwei der vier Gummituchzylinder 3 während des
Reinigungsvorgangs Papierberührung haben, die verbleibenden beiden Gummituchzylinder
3 jedoch nicht. In diesem Beispiel wird bei Druck-An-Stellung die Papierbahn 5 jeweils
zwischen dem Gegendruckzylinder 2 und den vier Gummituchzylindern 3 bedruckt; es wird
also zwischen Gummi und Stahl gedruckt. Die Druckplattenzylinder 4 und die Wascheinrichtungen
9 besitzen hier dieselbe Funktion, wie in der Satelliteneinheit 1 der Figur 1. Es
sind hier auch im wesentlichen dieselben Betriebsparameter zur Ermittlung der optimalen
Waschablaufprogramme interessant, jedoch wird klar, daß die Betriebsparameter und
daher auch die optimalen Waschablaufprogramme für die Wascheinrichtungen 9 hier sehr
unterschiedlich zu den Betriebsparametern im Beispiel der Figur 1 sind.
[0038] Es gibt aber nicht nur innerhalb einer Satelliteneinheit 1 während ein- und derselben
Produktion unterschiedliche Betriebsparameter der einzelnen zu reinigenden Zylinder;
zwei aufeinanderfolgende Produktionen mit beispielsweise unterschiedlichen Bahnführungswegen
können die Betriebsparameter der zu reinigenden Zylinder an derselben Satelliteneinheit
1 nochmals erheblich modifizieren. Figur 3 zeigt zwei Bahnführungsmöglichkeiten in
einer Akzidenzrollendruckmaschine.: In der oberen Darstellung wird eine Papierbahn
5 im 5 + 5 - Druck bedruckt und dazu geradlinig durch die Druckwerke 10, 11 , 12,
13 und 14 geführt. Diese Druckwerke bestehen jeweils im wesentlichen aus zwei Gummituchzylindern
3 und zwei Druckplattenzylindern 4, wobei den Gummituchzylindern 3 jeweils eine Wascheinrichtung
9 zugeordnet ist. Die untere Darstellung in Figur 3 zeigt, daß wahlweise auch mit
zwei Papierbahnen 5a und 5b gefahren werden kann. Die Papierbahn 5a erhält dabei im
Druckwerk 15 einen 1 + 1 - Druck, die Papierbahn 5b in den Druckwerken 16, 17, 18
und 19 einen 4 + 4 - Druck. Wie man leicht erkennt, ist in Figur 3 der vor allem interessierende
Betriebsparameter die Reihenfolge der Druckwerkbelegung: Druckwerk 10 ist das erste,
das mit der Papierbahn 5 in Berührung kommt, wodurch dort überdurchschnittlich viel
Papierfasern aus der frischen Papierbahn 5 ausgerupft werden. Das Druckwerk 11, das
an zweiter Stelle steht, kommt dafür mit frisch bedrucktem Papier in Berührung. Anders
verhält es sich bei den Druckwerken 15 und 16, die jeweils an erster Druckstelle stehen.
Daher müssen die Waschablaufprogramme der Wascheinrichtungen 9 in den Druckwerken
11 und 16 unterschiedlich sein. In einer Akzidenzrollendruckmaschine ist es ferner
üblich, mit wechselnden Papiertypen und Farbtypen zu arbeiten, wodurch auch die Papierqualität
und die Farbqualität primär wichtige Betriebsparameter zur Ermittlung der jeweils
optimalen Waschablaufprogramme sind.
[0039] Figur 4 zeigt zwei Momentaufnahmen der relevanten Teile einer Bogendruckmaschine
20: Die obere Aufnahme zeigt schematisch, wie Papierbögen 21 im 5 + 0 - Druck bedruckt
werden. Die Papierbögen 21 gelangen dabei durch einen Bogenanleger 22 auf den Gegendruckzylinder
2, werden jeweils vom Gummituchzylinder 3, der mit dem Druckplattenzylinder 4 in Verbindung
steht, bedruckt, über den Transportzylinder 23 jeweils zum nächsten Gegendruckzylinder
2 transportiert, bis letztendlich der fertig bedruckte Papierbogen 21 in einen Bogenausleger
24 abgelegt wird. Im unteren Teil der Figur 4 erhalten die Papierbögen 21 einen 4
+ 1 - Druck: Nach dem ersten Gegendruckzylinder 2 passieren die Papierbögen 21 einen
Transportzylinder 23 und eine Bogenwendetrommel 25, wodurch im folgenden die bisherige
Rückseite des Papierbogens 21 bedruckt wird. Dementsprechend gilt hier dasselbe wie
bei der Akzidenzrollendruckmaschine: Die Reihenfolge der Druckwerke im Druckvorgang
ist für die Waschablaufprogramme der Wascheinrichtungen 9 essentiell. darüber hinaus
ist es gerade bei Bogenmaschinen besonders einfach, die Papierqualität in sehr kurzen
Abständen zu wechseln, was ebenfalls einen erheblichen Einfluß auf die optimalen Waschablaufprogramme
der Wascheinrichtungen 9 ausübt. Natürlich sind auch hier sonstige Betriebsparameter,
wie Zylindergeschwindigkeiten, Produktionsmengen, Feuchtwassermengen, Zügigkeit und
Menge der Farbe für die Erstellung der optimalen Waschablaufprogramme wichtig.
[0040] Figur 5 verdeutlicht die Bahnführung einer Zeitungsrollendruckmaschine von der letzten
Satelliteneinheit 1 zu den Leitwalzen 26, die die fertig bedruckte Papierbahn 5 zur
Weiterverarbeitung transportieren. Die Leitwalzen 26 sind in diesem Beispiel nicht
mit automatisierten Wascheinrichtungen 9 ausgerüstet; auch die Bedruckstoffbahn ist
nicht mit einer zusätzlichen automatisierten Waschmittelauftragsvorrichtung versehen
worden. Durch den innigen Kontakt mit der bedruckten Papierbahn 5 jedoch ist es -
abhängig von den Betriebsparametern wie Auflagehöhe, Art der Druckfarbe, Art der Papierbahn
etc. - von Zeit zu Zeit notwendig, auch die Leitwalzen 26 zu reinigen. Dies geschieht
im dargestellten Beispiel mittels der Wascheinrichtung 9', die am Gummituchzylinder
3' angeordnet ist: Der Gummituchzylinder 3' ist der letzte Zylinder mit zugeordneter
Wascheinrichtung 9', der mit der Papierbahn 5 Kontakt hat, bevor diese über die Leitwalzen
26 geführt wird. Durch Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem erkennt
die erfindungsgemäße Leitsystemerweiterung, daß der Gummituchzylinder 3' der letzte
Zylinder mit zugeordneter Wascheinrichtung 9' ist und steuert die Wascheinrichtung
9' mit einem entsprechenden Waschablaufprogramm, um die Leitwalzen 26 zu reinigen:
Durch die Wascheinrichtung 9' wird der Gummituchzylinder 3' und somit indirekt die
Papierbahn 5 mit Reinigungsmittel befeuchtet, die das Reinigungsmittel zu den Leitwalzen
26 trägt. Die Leitwalzen 26, die gereinigt werden sollen, werden beim Durchlaufen
der Papierbahn 5 gebremst um einen Schlupf zu erzeugen. Der Wischeffekt dieses Schlupfes
zwischen der Leitwalze 26 einerseits und der mit Reinigungsmittel befeuchteten Papierbahn
5 andererseits reinigt die Leitwalze 26 mit gutem Erfolg. Im Rahmen der Erfindung
wird das für ein optimales Waschergebnis beste Waschablaufprogramm durch Zugriff auf
die im zentralen Leitsystem der Druckmaschine vorhandenen Daten der relevanten Betriebsparameter
vollautomatisch ausgewählt bzw. ermittelt. Das in Figur 5 dargestellte Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung stellt also eine einfache und kostengünstige, aber dennoch wirkungsvolle
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Bei Bedarf kann ohne zusätzlichen Aufwand
auch ein beidseitiger Waschmittelauftrag auf die Bedruckstoffbahn erfolgen.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es also, eine Zylinderreinigung bei Druckmaschinen
zu erreichen, die eine optimale Sauberkeit in kürzester Zeit herstellt, ohne daß bei
Maschinen mit Bahnen ein Bahnriß zu befürchten wäre. Selbst eine Reinigung während
des Betriebes der Maschine ist so möglich.
[0042] Mit der Erfindung wird somit erstmals eine wirklich vollautomatische Zylinderreinigung
erreicht, bei der die Bedienperson sich um den Reinigungsvorgang und den optimalen
Zeitpunkt der Reinigung nicht mehr kümmern muß.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Satelliteneinheit
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Gummituchzylinder
- 4
- Druckplattenzylinder
- 5
- Papierbahn
- 9
- Wascheinrichtung
- 10-19
- Druckwerke
- 20
- Bogendruckmaschine
- 21
- Papierbogen
- 22
- Bogenanleger
- 23
- Transportzylinder
- 24
- Bogenausleger
- 25
- Bogenwendetrommel
- 26
- Leitwalze
1. Verfahren zur vollautomatischen Zylinderreinigung bei Druckmaschinen mit zentralem
Leitsystem, wobei für jeden zu reinigenden Zylinder eine automatisierte Wascheinrichtung
verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zentrale Leitsystem so erweitert wird, daß
a) die Betriebsparameter zur Ermittlung der für jede einzelne Wascheinrichtung jeweils
optimalen Waschablaufprogramme durch Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem
erfaßt werden,
b) die jeweils optimalen Waschablaufprogramme für jede einzelne Wascheinrichtung automatisch
ermittelt werden und
c) jede einzelne Wascheinrichtung mit dem jeweils entsprechenden optimalen Waschablaufprogramm
gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Waschablauf-Zentralrechner als Erweiterung des zentralen Druckmaschinen-Leitsystems
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlung der für jede einzelne Wascheinrichtung optimalen Waschablaufprogramme
durch eine Auswahl der jeweils besten Näherung aus einer Anzahl an fest voreingestellten
Sätzen von Waschablaufprogrammen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die für die einzelnen Wascheinrichtungen jeweils optimalen Waschablaufprogramme
durch einen Algorithmus in Abhängigkeit von den erfaßten Betriebsparametern erstellt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotationsgeschwindigkeit des zu reinigenden Zylinders beim Waschvorgang als
Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeitpunkt des Waschvorgangs und ggf. die Länge des Intervalls seit dem letzten
Waschvorgang als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms
berücksichtigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorliegen einer Bedruckstoff-Zylinder-Berührung während des Reinigungsvorgangs
als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms
berücksichtigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer vorliegenden Papier-Zylinder-Berührung die Tatsache, ob die Schönseite
oder die Widerseite den Zylinder berührt, als Betriebsparameter bei der Ermittlung
des jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Papiertyp als Betriebsparameter bei der Ermittlung
des jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Farbtyp als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms
berücksichtigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zylinderstellung in der Druckreihenfolge als Betriebsparameter bei der Ermittlung
des jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrichtung des Zylinders als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils
optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beim Druck eingesetzte Feuchtwassermenge als Betriebsparameter bei der Ermittlung
des jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Bahndruckmaschinen der Umschlingungswinkel der Bedruckstoffbahn um den Zylinder
als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms
berücksichtigt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umschlingungswinkel der Bedruckstoffbahn über die Bahnführungsweg-Daten erfaßt
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß drei Bedruckstoff-Umschlingungsbereiche:
a) 0 Grad,
b) bis ca. 5 Grad und
c) über ca. 5 Grad
detektiert werden.
17. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Gummituchzylinder die Tatsache, ob dieser beim Druck mit oder ohne Farbführung
beteiligt ist, als Betriebsparameter bei der Ermittlung des jeweils optimalen Waschablaufprogramms
berücksichtigt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tatsache, ob der zu reinigende Zylinder mit bereits bedrucktem oder mit unbedrucktem
Bedruckstoff in Berührung gekommen ist, als Betriebsparameter bei der Ermittlung des
jeweils optimalen Waschablaufprogramms berücksichtigt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der richtige Zeitpunkt für den Start jedes Waschvorgangs ermittelt und daraufhin
jeder Waschvorgang zu genau diesem oder dem nächstmöglichen Zeitpunkt selbsttätig
gestartet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelten Waschablaufprogramme vom zentralen Druckmaschinen-Leitsystem aus
manuell überprüft und korrigiert werden können.
21. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Bahndruckmaschinen mit Leitwalzen, denen zumindest ein Gummituchzylinder vorgeschaltet
ist, zumindest ein Teil dieser Leitwalzen gereinigt wird, indem
a) durch Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem die in Bedruckstoffbahn-Bewegungsrichtung
letzte automatisierte Wascheinrichtung vor den Leitwalzen, oder die in Bedruckstoffbahn-Bewegungsrichtung
jeweils letzte automatisierte Wascheinrichtung für jede der beiden Bedruckstoffbahn-Seiten,
welche jeweils einem Zylinder mit Bedruckstoffbahnberührung zugeordnet ist, ausgewählt
wird (werden),
b) mindestens ein Waschprogramm für diese automatisierte(n) Wascheinrichtung(en) ermittelt
wird, welche(s) die Bedruckstoffbahn unter Berücksichtigung des durch Zugriff auf
das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem ermittelten, aktuellen Reinigungsbedarfs der
Leitwalzen mit Reinigungsflüssigkeit befeuchtet (befeuchten),
c) die ausgewählte(n) automatisierte(n) Wascheinrichtung(en) mit dem (den) ermittelten
Waschprogramm(en) gesteuert wird (werden), und
d) die zu reinigenden Leitwalzen während ihres Kontaktes mit der befeuchteten Bedruckstoffbahn
manuell oder vom zentralen Leitstand gesteuert, gebremst oder angetrieben werden,
um einen Schlupf zwischen Leitwalze und Bedruckstoffbahn zu erzeugen.