[0001] Die Erfindung betrifft eine Flaschenverpackung, bestehend aus einer im wesentlichen
zylindrischen Flasche und einer Umverpackung aus Kartonmaterial, in deren am Boden
offenes, hülsenartiges Verpackungsunterteil die Flasche fest und bodenbündig eingesetzt
ist und deren Verpackungsoberteil den Flaschenverschluß übergreift und mit dem Verpackungsunterteil
über einen Aufreißverschluß verbunden ist.
[0002] Bei einer bekannten Flaschenverpackung dieser Gattung (DE-U 91 07 647) bestehen das
Verpackungsunterteil und das damit über den Aufreißverschluß verbundene Verpackungsoberteil
jeweils aus einer zylindrischen Kartonröhre, die nach Art einer Stülpschachtel übereinandergreifen.
Der Aufreißverschluß wird durch einen die beiden Teile verbindenden Klebestreifen
gebildet. Die Herstellung derartiger Kartonröhren ist verhältnismäßig aufwendig. Auch
die Ausbildung der einander übergreifenden Abschnitte des Oberteils und des Unterteils
und die Anbringung des Aufreißverschlusses machen zusätzliche Arbeitsgänge bei der
Herstellung erforderlich. Zur Anpassung an unterschiedliche Flaschengrößen müssen
jeweils Kartonröhren mit unterschiedlichem Durchmesser bereitgestellt werden, was
wiederum mit einem größeren Aufwand für die Herstellung und bei der Lagerhaltung erforderlich
ist. Außerdem können solche Kartonröhren nicht oder nur mit großem Aufwand bedruckt
werden. Deshalb ist es erforderlich, ein bedrucktes Etikett vorzusehen, das in einem
zusätzlichen Arbeitsgang auf die Kartonröhre aufgeklebt werden muß.
[0003] Die aus einer Kartonröhre bestehende bekannte Umverpackung kann nicht flachliegend
gelagert und transportiert werden; sie nimmt vielmehr bereits beim Transport zum Benutzer
und im Lager den gleichen Raum ein wie die fertiggestellte Flaschenverpackung. Der
Materialbedarf für die Pappröhren ist verhältnismäßig hoch, wenn eine ausreichende
Stabilität erreicht werden soll.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Flaschenverpackung der eingangs genannten
Gattung so auszubilden, daß sie einfach und mit verhältnismäßig geringem Materialbedarf
hergestellt, in einfacher Weise bedruckt und flachliegend gestapelt und transportiert
werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Umverpackung aus einem
Kartonzuschnitt besteht, der mindestens längs einer Mantellinie zu einer die Flasche
eng umschließenden Verpackungshülse verklebt ist, und daß eine mit zwei gegenüberliegenden
Hülsenwandabschnitten verbundene Decklasche den Flaschenverschluß übergreift.
[0006] Diese Umverpackung kann aus verhältnismäßig dünnem, flachem Kartonmaterial ausgeschnitten
und hergestellt werden, wobei das Kartonmaterial noch im flachliegenden Zustand bedruckt
wird. Die Verklebung längs einer Mantellinie erfolgt ebenfalls schon bei der Herstellung
der Umverpackung, die dann im Zusammengefalteten Zustand flachliegend transportiert
und gelagert werden kann. Erst beim Einschub der Flasche wird die Umverpackung aufgerichtet.
[0007] Die Arbeitsschritte beim Herstellungsvorgang sind somit sehr ähnlich denen bei der
Herstellung einer Faltschachtel, so daß herkömmliche Maschinen für die Faltschachtelherstellung
leicht umgerüstet werden können, um die erfindungsgemäße Umverpackung herzustellen.
[0008] Im Gegensatz zu einer Faltschchtel, die auch unabhängig von der darin aufgenommenen
Flasche eine ausreichende Stabilität aufweisen muß, kann für die erfindungsgemäße
Flaschenverpackung verhältnismäßig dünner Karton verwendet werden, weil die gesamte
Flaschenverpackung ihre Stabilität im wesentlichen durch den Verbund von Umverpackung
und Flasche erhält. Damit ergibt sich eine erhebliche Materialeinsparung. Im Vergleich
einer Faltschachtelverpackung ist der Materialbedarf ohnehin sehr viel geringer, weil
die Verpackungshülse die Flasche eng umschließt, weil kein Verpackungsboden vorgesehen
werden muß und weil der Verpackungsdeckel nicht von mehreren, aufeinanderliegenden
Verschlußklappen, sondern nur von einer einzigen, einlagigen Decklasche gebildet wird.
[0009] Es ist nicht erforderlich, ein Etikett für die Flasche oder für eine Kartonhülse
zu bedrucken oder aufzukleben, da das bedruckte Verpackungsunterteil auch nach dem
Öffnen der Flaschenverpackung fest mit der Flasche verbunden bleibt und somit deren
Etikett darstellt.
[0010] Die den Flaschenverschluß übergreifende Decklasche, die mit den beiden gegenüberliegenden
Hülsenwandabschnitten verbunden ist, stellt einen Originalitätsverschluß dar, der
jegliche Manipulationen ausschließt. Damit wird ein Originalitätsverschluß an der
Flasche selbst entbehrlich.
[0011] Vorzugsweise ist der Aufreißverschluß als eine um den Umfang der Verpackungshülse
verlaufende Schwächungslinie des Kartonmaterials ausgeführt. Diese Schwächungslinie
kann in sehr einfacher Weise beim Ausstanzen des Kartonzuschnitts vorbereitet werden,
ohne daß noch irgendwelche anschließenden Arbeitsgänge erforderlich sind.
[0012] Vorzugsweise besteht die Umverpackung aus einem einteiligen Kartonzuschnitt, wodurch
die Herstellung und die Handhabung vereinfacht werden.
[0013] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei der die Verpackungshülse
aus zwei Zuschnitteilen besteht, die durch die Decklasche einteilig miteinander verbunden
sind und die jeweils an zwei gegenüberliegenden Längsrändern miteinander verklebt
sind.
[0014] Dadurch wird erreicht, daß sich im Bereich der Decklasche keine Klebung befindet,
die herstellungstechnisch schwieriger auszuführen wäre und die eine Beeinträchtigung
des Originalitätsverschlusses darstellen könnte, weil nicht sicher erkannt werden
kann, ob eine solche Klebung nachträglich geöffnet und anschließend wieder verklebt
wurde.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise eine Flaschenverpackung, bestehend aus einer
Flasche und einer Umverpackung aus Kartonmaterial,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt, dessen Schnittverlauf in Fig. 1 mit der Linie II-II
angedeutet ist,
Fig. 3 den flachliegenden Kartonzuschnitt, aus dem die Umverpackung der Flaschenverpackung
nach den Fig. 1 und 2 hergestellt wurde, und
Fig. 4 die aus dem Kartonzuschnitt nach Fig. 3 hergestellte Umverpackung im flachliegenden
Zustand.
[0017] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Flaschenverpackung besteht aus einer im wesentlichen
zylindrischen Flasche 1, beispielsweise einer Arzneimittelflasche, und einer Umverpackung
2 aus Kartonmaterial. Die Umverpackung 2 bildet eine die Flasche 1 eng umschließende
Verpackungshülse 3, die aus einem Verpackungsunterteil 4 und einem Verpackungsoberteil
5 besteht, die miteinander durch einen Aufreißverschluß verbunden sind. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Aufreißverschluß als eine um den Umfang der Verpackungshülse
3 verlaufende Schwächungslinie 6 des Kartonmaterials ausgeführt. Die Schwächungslinie
6 kann aus einem unterbrochenen Schnitt oder einer Perforation bestehen.
[0018] Das Verpackungsunterteil 4 ist an seinem Boden offen. Die Flasche 1 ist bodenbündig
in die Verpackungshülse 4 von unten eingeschoben und mit dem Verpackungsunterteil
4 durch Verklebung fest verbunden.
[0019] Eine den Flaschenverschluß übergreifende Decklasche 7 ist mit zwei gegenüberliegenden
Hülsenwandabschnitten 3a und 3b einstückig verbunden.
[0020] Wie in Fig. 3 dargestellt, besteht die Umverpackung 2 aus einem einteiligen Kartonzuschnitt,
der in Fig. 3 in flachliegendem Zustand dargestellt ist. Die Verpackungshülse 3 wird
von zwei Zuschnitteilen 8, 9 gebildet, die durch die Decklasche 7 einteilig miteinander
verbunden sind. Die beiden Zuschnitteile 8, 9 sind jeweils an zwei gegenüberliegenden
Längsrändern 10 bzw. 11 miteinander verklebt. Hierzu weist der Zuschnitteil 9 an seinen
beiden Längsrändern Klebelaschen 12 auf, die über die an den beiden Längsrändern des
Zuschnitteils 8 gebildeten Klebelaschen 13 gelegt und mit diesen verklebt werden.
[0021] Die beiden Zuschnitteile 8, 9 bilden im verklebten Zustand die Verpackungshülse 3,
deren Verpackungsunterteil 4 die Flasche 1 eng umschließt.
[0022] Nach dem Verkleben der Klebelaschen 12, 13 kann die Umverpackung 2 in dem in Fig.
4 gezeigten Zustand flachliegend gestapelt und transportiert werden. Um einerseits
das flache Zusammenlegen und andererseits das Aufrichten der Umverpackung beim Einschieben
der Flasche zu erleichtern, weist die Verpackungshülse 3 mehrere parallele Faltlinien
14 auf, die jeweils längs Mantellinien der Verpackungshülse verlaufen.
[0023] Die Breite der Decklasche 7 ist in ihrem mittleren Bereich angenähert gleich dem
Flaschendurchmesser gewählt, so daß die Decklasche 7 die gesamte Oberseite der Flaschenverpackung
überdeckt. Zu ihren beiden mit den Hülsenwandabschnitten 3a und 3b faltbar verbundenen
Enden hin verjüngt sich die Decklasche 7, so daß über die kreisförmige Grundfläche
hinausragende Ecken vermieden werden. Die Oberkanten der zwischen den Hülsenwandabschnitten
3a und 3b liegenden Hülsenwandabschnitte 3c sind in ihrem mittleren Bereich etwas
nach oben gewölbt, so daß die beiden seitlichen Öffnungen unterhalb der Decklasche
7 weitgehend verschlossen werden. Der Innenraum im oberen Bereich der Umverpackung
2 kann daher zur Aufnahme eines Beipackzettels dienen, der zusammen mit der Flasche
in die Umverpackung 2 eingeschoben wird. Der Beipackzettel kann entnommen werden,
wenn die Umverpackung längs der Schwächungslinie 6 aufgerissen und das Verpackungsoberteil
5 abgenommen wird.
1. Flaschenverpackung, bestehend aus einer im wesentlichen zylindrischen Flasche (1)
und einer Umverpackung (2) aus Kartonmaterial, in deren am Boden offenes, hülsenartiges
Verpackungsunterteil (4) die Flasche (1) fest und bodenbündig eingesetzt ist und deren
Verpackungsoberteil (5) den Flaschenverschluß übergreift und mit dem Verpackungsunterteil
(4) über einen Aufreißverschluß verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umverpackung
(2) aus einem Kartonzuschnitt besteht, der mindestens längs einer Mantellinie zu einer
die Flasche (1) eng umschließenden Verpackungshülse (3) verklebt ist, und daß eine
mit zwei gegenüberliegenden Hülsenwandabschnitten (3a, 3b) verbundene Decklasche (7)
den Flaschenverschluß übergreift.
2. Flaschenverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufreißverschluß
als eine um den Umfang der Verpackungshülse (3) verlaufende Schwächungslinie (6) des
Kartonmaterials ausgeführt ist.
3. Flaschenverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umverpackung (2)
aus einem einteiligen Kartonzuschnitt besteht.
4. Flaschenverpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungshülse
(3) aus zwei Zuschnitteilen (8, 9) besteht, die durch die Decklasche (7) einteilig
miteinander verbunden sind und die jeweils an zwei gegenüberliegenden Längsrändern
(10, 11) miteinander verklebt sind.
5. Flaschenverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungshülse
(3) mehrere längs Mantellinien verlaufende parallele Faltlinien (14) aufweist.
6. Flaschenverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite B der Decklasche
(7) mindestens in ihrem mittleren Bereich angenähert gleich dem Flaschendurchmesser
ist.
7. Flaschenverpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Decklasche
(7) zu ihren beiden mit den Hülsenwandabschnitten (3a, 3b) faltbar verbundenen Enden
verjüngt.
8. Flaschenverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flasche (1) in
ihrem unterhalb des Aufreißverschlusses (6) liegenden Bereich mit der Verpackungshülse
(2) verklebt ist.