[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kuppeln eines Webschaftes mit einer Schaftstange
eines Schaftantriebes gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Webmaschine
mit einer solchen Vorrichtung.
[0002] In der DE-A-30 06 363 ist eine Vorrichtung zum An- und Abkuppeln eines Webschaftes
an eine Schaftstange eines Schaftantriebes beschrieben, die einen schaftseitigen Kupplungsteil
und einen schafttriebseitigen Kupplungsteil aufweist. Der schafttriebseitige Kupplungsteil
weist einen Grundkörper, zwei Riegelorgane und einen Stellnocken auf. Die Riegelorgane
sind schwenkbar am Grundkörper angeordnet, derart, dass die Riegelorgane und der schaftseitige
Kupplungsteil mittels des Stellnockens ausser Eingriff bringbar und mittels jedem
Riegelorgan zugeordneter Feder in Eingriff bringbar ist.
[0003] Diese Vorrichtung hat die Nachteile, dass der schaftseitige Kupplungsteil ungeführt
in den schafttriebseitigen Kupplungsteil eingesetzt wird und dass die Ausrichtung
der Kupplungsteile mit einer Betätigungseinrichtung erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum An- und Abkuppeln
eines Webschaftes an eine Schaftstange eines Schaftantriebes zu schaffen, bei welcher
die Kupplungsteile selbsttätig zueinander ausgerichtet und gegeneinander verriegelt
werden.
[0005] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass bei geringem Raumbedarf eine kinematisch vorteilhafte Kupplung erhalten wird,
die Lageabweichungen in der Höhe zulässt und einfach betätigbar ist.
[0006] Eine Webmaschine mit einer Vorrichtung zum An- und Abkuppeln ist erfindungsgemäss
durch den Anspruch 7 gekennzeichnet.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in räumlicher Darstellung
und
- Fig. 2
- eine räumliche Darstellung eines Webschaftes mit integriertem Kupplungsteil.
[0010] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung besteht aus einem schaftseitigen Kupplungsteil
1 und einem schafttriebseitigen Kupplungsteil 2. Der schaftseitige Kupplungsteil 1
ist maulförmig ausgebildet und besteht aus zwei Seitenabschnitten 3, 4 und einem diese
verbindenen Steg 5. Die Seitenabschnitte 3, 4 weisen jeweils am freien Ende eine die
Maulöffnung begrenzende Führungspartie 6 und eine daran angrenzende Anlegefläche 7
an der Innenseite auf. Im Steg 5 sind eine einseitig angeschrägte Ausnehmung 8 und
zwei Durchgangslöcher 9 vorgesehen. Der schafttriebseitige Kupplungsteil 2 umfasst
einen Körper 10, zwei Riegelorgane 11, die am Körper 10 schwenkbar angeordnet sind
und jeweils ein stabförmiges Organ 12 enthalten und eine Biegefeder 13, die im Körper
angeordnet ist und an den stabförmigen Organen anliegt. Der Körper 10 hat einen Ansatz
15 mit einem keilförmigen Abschnitt und zwei Vorsprünge 16, die beidseits des Ansatzes
ausgebildet sind und deren Stirnflächen 17 eine Anlegefläche bilden. Die Riegelorgane
11 haben jeweils zwei Schenkelabschnitte 21, welche jeweils ein Zahnsegment 22 und
ein Durchgangsloch aufweisen. Jedes Riegelorgan 11 weist ferner einen Ansatz 23 und
eine Anlegefläche 24 auf. Die Riegelorgane 11 sind mittels einer Achse 25, die im
Körper 10 gelagert und mit den Schenkelabschnitten 21 fest verbunden ist, so am Körper
10 angeordnet, dass die Zahnsegmente 22 in Eingriff sind.
[0011] Wie die Fig. 2 zeigt, kann der schafttriebseitige Kupplungsteil 1 im Rahmen 30 des
Webschaftes 31 angeordnet sein.
[0012] Die Vorrichtung besteht aus einem schaftseitigen Kupplungsteil 1, der maulförmig
ausgebildet ist und einem schafttriebseitigen Kupplungsteil 2 mit einem Körper 10
und zwei Riegelorganen 11. Die Riegelorgane 11 sind in Wirkeingriff und werden unter
Einwirkung eines Kraftspeichers 13 entgegengesetzt geschwenkt und an der Innenseite
des schaftseitigen Kupplungsteiles 1 angelegt. Dadurch wird eine Kupplung mit geringem
Raumbedarf und kinematisch vorteilhafter Kupplung erhalten.
1. Vorrichtung zum An- und Abkuppeln eines Webschaftes an eine Schaftstange eines Schaftantriebes,
welche Vorrichtung einen schaftseitigen Kupplungsteil und einen schafttriebseitigen
Kupplungsteil mit einem Körper und zwei Riegelorganen aufweist, die gegenläufig schwenkbar
am Körper angeordnet und unter Einwirkung einer Kraft jeweils mit einer Gegenfläche
des schaftseitigen Kupplungsteiles formschlüssig in Anlage bringbar sind, dadurch
gekennzeichnet, dass der schaftseitige Kupplungsteil (1) im wesentlichen U-förmig
ausgebildet ist, deren Schenkel (3, 4) jeweils am freien Ende eine die Oeffnung begrenzende
Führungspartie (6) und an der Innenseite eine daran angrenzende Anlegefläche (7) für
den schafttriebseitigen Kupplungsteil (2) aufweisen und dass die Riegelorgane (11)
unter Einwirkung eines Kraftspeichers (13) entgegengesetzt schwenkbar und an den schaftseitigen
Kupplungsteil (1) anlegbar sind, derart, dass die Anlegeflächen (24) der Riegelorgane
(11) mit den Anlegeflächen (7) in Wirkverbindung sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schafttriebseitige Kupplungsteil
(2) einen Ansatz (15) aufweist, der mit dem schaftseitigen Kupplungsteil (1) in Eingriff
bringbar ist, um die Kupplungsteile (1, 2) zu zentrieren.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelorgane
(11) jeweils mindestens ein Zahnsegment (22) aufweisen und mit den Zahnsegmenten in
Eingriff am schafttriebseitigen Kupplungsteil (2) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegeflächen (7, 24)
des schaftseitigen Kupplungsteiles (2) und der Riegelorgane (11) komplementär ausgebildet
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (13) einerseits
mit dem Körper (10) verbunden ist und andererseits mit mindestens einem Riegelorgan
(11) in Wirkverbindung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher eine Feder
(13) ist.
7. Webmaschine mit Vorrichtungen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, welche Webmaschine
Webschäfte und mit den Webschäften kuppelbare Schaftstangen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass der schaftseitige Kupplungsteil (1) an einem oder in einem Rahmenteil (30) des
Webschaftes (31) angeordnet ist.