[0001] Die Erfindung betrifft eine Isolierplatte zum Abdecken von offenen Kühleinrichtungen.
Im Gegensatz zu Haushaltskühltruhen werden bei Supermärkten in den Verkaufsräumen
offene Gefriertruhen benutzt, bei denen durch die Raumtemperatur viel Kühlenergie
aufgebracht werden muß, um in der offenen Kühltruhe die erforderliche niedrige Temperatur
halten zu können. Andererseits ist während der Verkaufszeiten ein Schließen oder Abdecken
dieser Kühltruhen nicht möglich, damit der Käufer jederzeit ungehindert den Inhalt
wahrnehmen und auch herausnehmen kann.
[0002] Außerhalb der Verkaufszeiten werden die Kühltruhen jedoch abgedeckt, insbesondere
über Nacht. Hierfür werden Rollos aus Aluminiumfolie oder auch Platten genommen. Diese
Platten sind aus Kunststoff mit Polyuretanausschäumung hergestellt. Die beiden Außenseiten
sind mit einer glatten Alubahn beschichtet, um somit Wärmeeinstrahlungen zu verhindern.
Bei den Rollos wird eine Stützeinrichtung benötigt, um ein dichtendes Aufliegen auf
den Truhenrändern ohne Durchhängen zu gewährleisten. Nachteilig bei diesen Abdeckplatten
ist, daß sie relativ leicht beschädigt werden können. Insbesondere auf der glatten
Alufläche sind Eindrücke, Risse o.ä. leicht sichtbar, so daß auch das Aussehen schnell
erheblich leidet.
[0003] Ein weiterer Nachteil ist, daß diese Abdeckplatten, weil sie leicht beschädigt werden,
einem relativ hohen Verbrauch unterliegen und wegen des Schaumes und Kunststoffes
als Sondermüll entsorgt werden müssen. Wird eine Platte beschädigt, so kommt es vor,
daß der Schaum im Innern der Platte krümelig wird und in die Lebensmittel fällt.
[0004] Durch die DE-AS 1 803 416 ist eine Wärmeisolierung mit veränderbarem Rauminhalt vorzugsweise
für Container bekannt mit einer Wabenschicht zwischen einer äußeren und inneren Hülle.
Da zur Anpassung an unterschiedliche Raumverhältnisse die Wabenschicht elastisch sein
soll, sind die durch die Waben gebildeten Luftkammern an ihren Enden offen. Im zusammengedrückten
Zustand fällt die Luft als Isolation ganz weg. Dadurch ist die Isolationsfähigkeit
nur noch auf das Material beschränkt. Außerdem benötigt diese als Auskleidung gedachte
Isolierung einen Tragrahmen zu ihrer Stabilisierung. Als Isolierplatte für Kühleinrichtungen
ist diese bekannte Vorrichtung nicht geeignet.
[0005] Durch die DE-PS 670 090 ist eine schalldämmende und wärmedichtende Hohlbauplatte
bekannt, die eine Wellpapp-Zwischenschicht aus weichem Schrenz- oder weichem Strohpapier
aufweist, die durch aneinandergereite Wellpappstreifen gebildet ist. Die offenen Riffelröhren
sind mit Karton abgedeckt. Abgesehen von der mangelhaften, in Quer- und Längsrichtung
unterschiedlichen Steifigkeit dieser Plattenkonstruktion entstehen durch die Riffelröhren
nur sehr kleine Lufträume unter hohem Materialeinsatz. Der Herstellungsaufwand ist
hoch. Die Wärmedämmfähigkeit dieser bekannten Plattenkonstruktion ist nicht befriedigend.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gut isolierende und stabile Isolierplatte
zu schaffen, die zudem keine Entsorgungsprobleme mit sich bringt und auch bei Zerstörung
keine Gefahr für die abgedeckten Lebensmittel beinhaltet. Diese Aufgabe wird durch
die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Durch die Bienenwabenstruktur entstehen eine Vielzahl von großvolumigen Luftkammern,
die geschlossen sind und durch den Lufteinschluß eine recht gute Isolierwirkung haben.
Die erfindungsgemäße Bauweise garantiert auch eine hohe Stabilität sowohl in Quer-
als auch in Längsrichtung, so daß die Isolierplatte selbsttragend ist. Der Materialeinsatz
ist relativ gering, so daß auch weniger Wärmebrücken entstehen. Wird die Isolierplatte
aus Pappmaterial hergestellt, einschließlich der beiden Deckschichten, so werden damit
Entsorgungsprobleme vermieden. Die Deckschichten sind zweckmäßig aus Hartkarton hergestellt,
so daß die Isolierplatte eine große Festigkeit und Steifigkeit erreicht. Die Isolierfähigkeit,
aber auch die Festigkeit der Platte kann dadurch verbessert werden, daß die Deckschicht
nach ihrer Außenseite mit einer Reflektorfolie überzogen ist. Hierfür eignet sich
insbesondere Aluminium. Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt die erfindungsgemäße Isolierplatte im Querschnitt,
- Fig. 2
- zeigt in Draufsicht die Wabenschicht,
- Fig. 3
- zeigt die durch eine Glasfasereinlage strukturierte Oberfläche der Isolierplatte
- Fig. 4
- zeigt den Aufbau der Reflektorschicht gemäß Fig. 3 im Schnitt.
[0008] Die Isolierplatte besteht aus einer Wabenschicht 1, die aus Pappe gefertigte sechseckige
Waben 11 aufweist. Diese Wabenschicht kann in Bahnen als Meterware hergestellt und
in Rollen geliefert werden. Diese Wabenschicht 1 ist auf ihrer Ober- und auf ihrer
Unterseite jeweils mit einer Deckschicht 2 verklebt, so daß eine Vielzahl geschlossener
Hohlräume entsteht. Diese Deckschichten 2 bestehen ebenfalls aus Pappmaterial. Vorzugsweise
wird jedoch hierfür ein Hartkarton verwendet, um eine stabile Fläche und Versteifung
der Isolierplatte zu erhalten.
[0009] Auf die Deckschicht 2 ist eine Reflektorschicht 3 aufgebracht, um Wärmeeinstrahlungen
abzuhalten. Gleichzeitig dient diese Reflektorschicht 3 auch dazu, die aus Pappmaterial
bestehende Deckschicht 2 gegen Feuchtigkeit, beispielsweise Schwitzwasser, stabil
zu machen. Diese Reflektorschicht 3 besteht zweckmäßigerweise aus Alufolie und wird
mit einem PU-Kleber (Kleber auf Polyuretanbasis) aufgezogen. Wichtig ist dabei, daß
ein dauerelastischer Kleber verwendet wird, damit ein Reißen oder Faltenbilden der
Folie vermieden wird. Dieser PU-Kleber erfüllt diese Eigenschaften recht gut.
[0010] Das Aufbringen des Klebers kann
a) durch Aufsprühen oder Aufrakeln
oder besser
b) durch Aufbringen einer Klebefolie erfolgen, auf die dann die Alufolie aufgelegt
und unter Wärmeeinwirkung verklebt wird.
[0011] Damit ist die Platte sofort fertig.
[0012] Es ist zweckmäßig die Reflektorschicht 3 besonders auszubilden, um die Isolierplatte
widerstandsfähiger zu machen. Auf der glatten Alufolie sind Eindrücke und Kratzer
sehr schnell sichtbar und machen die Platte unansehnlich. Eine neuartige Reflektorschicht
3, die diese Nachteile nicht hat, besteht aus zwei Alufolien 31 und 32, zwischen welche
ein Glasgitter 4 gelegt ist, so daß eine entsprechend dem Glasgitter 4 gerippte und
damit strukturierte Reflektorschicht 3 entsteht, die dann auf den Hartkarton aufgebracht
wird, wie oben bereits beschrieben. Das Aufbringen dieser Reflektorschicht kann in
verschiedener Weise erfolgen. Entweder es wird erst das Glasgitter zwischen die beiden
Alufolien 31 und 32 gebracht und dann diese fertiggestellte Reflektorschicht 3 auf
die Deckschicht 2 aufgezogen. Es ist aber auch möglich die Alufolien 31 und 32 sowie
das Glasgitter 4 nacheinander direkt auf die Deckschicht 2 aufzuziehen. Dabei kann
das Strukturgitter 4 auch unmittelbar auf die Deckschicht 2 aufgebracht werden. Die
vorgefertigte Reflektorschicht 3 besteht dann nur aus dem Strukturgitter 4, das auf
eine Reflektorfolie 31 aufgezogen ist.
[0013] Um die Isolierplatte auch an den Seiten abzuschließen, ist die Deckschicht 2 als
auch die Reflektorschicht 3 mit einer Verlängerung 21, bzw. 33, versehen, die an den
Kanten der Platte über die offene Seite heruntergezogen werden. Je nachdem, ob die
Isolierplatte noch eine Einfassung bekommt oder nicht, genügt es die Deckschicht 2
oder auch nur die Reflektorschicht 3 zur Abdeckung der offenen Stirnflächen zu benutzen.
Sofern sowohl die Deckschicht 2 als auch die Reflektorschicht 3 über die offenen Stirnflächen
heruntergezogen ist, erübrigt sich eine zusätzliche Einfassung der Isolierplatte.
[0014] Diese so hergestellten Isolierplatten haben nicht nur eine gute Isolationswirkung,
sondern auch sehr gute mechanische Festigkeitseigenschaften. Die Isolation ist sogar
besser als die der bekannten ausgeschäumten Kunststoffplatten. Dabei zeigt es sich,
daß Luft ein sehr guter Temperaturisolator ist. Anstelle der sechseckigen Form der
Waben können diese auch viereckig oder besser quadratisch sein. Auch hier entstehen
großvolumige Kammern bei geringem Materialeinsatz für die jeweils gemeinsamen Trennwände
der Luftkammern. Es entstehen nur geringe Wärmebrücken. Es kommt darauf an, daß die
Hohlräume möglichst groß sind bei verhältnismäßig geringem Materialeinsatz. Die zentralsymmetische
Form der Luftkammern bedingt außerdem eine gleichmäßige Steifigkeit in Quer- und Längsrichtung.
Wesentlich ist aber auch die Beschichtung mit einer Reflektorschicht 3, da diese die
Isolierung erheblich steigert, offensichtlich durch die Reflektion von Wärmestrahlungen,
die durch Beleuchtungskörper oder anderes entstehen.
[0015] Ein weiterer Vorteil dieser Platten ist, daß sie zu 100 % recyclingfähiges Material
aufweisen und wesentlich preiswerter sind. Die Herstellkosten einer solchen Platte
gegenüber den bekannten ausgeschäumten Platten beträgt nur etwa 70 %.
[0016] Ein weiterer Vorteil für das Recycling wird dadurch erzielt, daß die Alufolie mit
einem Kleber aufgezogen wird, der ein Abziehen der Alufolien und damit ein Trennen
des Pappmaterials von dem Aluminium ermöglicht. Damit ist eine Trennung zwischen dem
Pappmaterial und der Alufolie in einfacher Weise möglich.
1. Isolierplatte für Kühleinrichtungen mit einer Vielzahl von senkrecht zu den Außendecklagen
verlaufenden Luftkammern (11), die an ihren Stirnseiten mit jeweils einer Deckschicht
(2) verschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammern (11) großvolumig im Verhältnis zum Materialeinsatz ausgebildet sind
und so eine Wabenschicht (1) bilden, die sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung
etwa gleiche Stabilitätseigenschaften aufweist.
2. Isolierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammern (11) bienenwabenförmig ausgebildet sind.
3. Isolierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammern (11) quadratisch ausgebildet sind.
4. Isolierplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wabenschicht (1) und die beiden Deckschichten (2) aus Pappmaterial bestehen.
5. Isolierplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Pappmaterial der Deckschichten (2) aus Hartkarton besteht.
6. Isolierplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschichten (2) auf ihrer Außenseite mit einer Reflektorschicht (3) überzogen
sind.
7. Isolierplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorschicht (3) aus zwei Aluminiumfolien (31,32) besteht, zwischen die ein
Strukturgitter (4) eingelegt ist.
8. Isolierplatte nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht (2) eine Verlängerung (22) aufweist, die über die Seitenfläche der
Isolierplatte heruntergezogen ist.
9. Isolierplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorschicht (3) mit einer Verlängerung (33) über die Seitenfläche der Isolierplatte
heruntergezogen ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Isolierplatte nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Deckschicht (2) eine Klebefolie aufgebracht wird, auf die die Reflektorschicht
(3) aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Deckschicht (2) eine Reflektorfolie (31), anschließend ein Struckturgitter
(4) und über das Strukturgitter (4) erneut eine Reflektorfolie (32) aufgebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Reflektorfolie (31) ein Strukturgitter (4) aufgebracht wird, das durch eine
zweite Reflektorfolie (32) abgedeckt wird, wobei beide Folien (31, 32) miteinander
verklebt werden, und anschließend die so verstärkte Reflektorschicht (3) auf die Deckschicht
(2) aufgebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturgitter (4) unmittelbar auf die Deckschicht (2) aufgebracht wird.
14. Verfahren zur Herstellung einer Isolierplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigen der die Deckschichten (2) armierenden Reflektorschicht (3) mittels
eines Klebers erfolgt, der ein Abziehen der Reflektorschicht (3) bei der späteren
Entsorgung erlaubt.