[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Scharfschalten einer Funkalarmanlage
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Alarmanlagen bestehen in der Regel aus einer Meldezentrale und einer Vielzahl von
Meldern, die den zu schützenden Bereich, beispielsweise Gebäude oder Wohnungen, überwachen.
Die Melder kann man dabei in zwei Gruppen einteilen. Die erste Gruppe enthält Melder
zur Außenhautsicherung, d.h. Melder die ein unbefugtes Eindringen in den zu überwachenden
Bereich erkennen sollen. Die zweite Gruppe enthält Melder, beispielsweise Bewegungsdetektoren,
die den unbefugten Aufenthalt von Personen in den überwachten Räumen erkennen können.
[0003] Zum Scharfschalten der Alarmanlage ist es bei Funkalarmanlagen bekannt, einen Funksender
vorzusehen, der durch ein oder mehrere verschiedene Funksignale, die definierte Datentelegramme
enthalten, der Meldezentrale mitteilt, daß die Alarmanlage oder Teile davon scharfgeschaltet
werden.
[0004] Der Nachteil derartiger Funksender ist, daß der Bediener eine separate Eingabevorrichtung
bedienen muß, um die Alarmanlage scharfzuschalten. Somit ergeben sich häufig Fehler
bei der Bedienung, indem beispielsweise die falsche Gruppe von Meldern scharfgeschaltet
wird oder die Scharfschaltung der Alarmanlage ganz vergessen wird.
[0005] Aus der europäischen Offenlegungsschrift EP-A1-0 222 194 ist eine Scharf-/Unscharf-Schalteinrichtung
für eine Einbruchmeldeanlage bekannt, bei der an der Abschlußtür eines überwachten
Bereiches ein Blockschloß und ein Riegelschloß angeordnet sind, wobei das Blockschloß
eine Schalteinrichtung, eine elektromechanische Sperrvorrichtung und einen Riegelschalter
enthält. Die elektromechanische Sperrvorrichtung und der Riegelschalter sind in der
bekannten Einrichtung im Türrahmen hinter dem Schließblech oder innerhalb des Schließkastens
angeordnet und elektrisch mit der Meldezentrale verbunden. Das Blockschloß ist so
ausgebildet, daß die elektromechanische Sperrvorrichtung die Bewegung des Riegels
des Türschlosses in Abhängigkeit von der Schließbereitschaft bzw. der Unscharfschaltfreigabe
der Einbruchmeldeanlage freigibt oder verhindert. Wenn keine Schließbereitschaft gegeben
ist, wird durch die elektromechanische Sperrvorrichtung das Verriegeln der Tür verhindert.
Auf diese Weise wird der Bediener automatisch darauf aufmerksam gemacht, daß die Alarmanlage
nicht scharfgeschaltet wurde bzw. werden kann.
[0006] Aus der europäischen Patentanmeldung EP-A1-0 462 442 ist ein Verfahren zum Verhindern
des Scharfsschaltens einer Einbruchmeldeanlage bekannt, bei der ebenfalls am Abschluß
eines Überwachungsbereiches ein Blockschloßelement angeordnet ist. Die einzelnen Melder
der Alarmanlage sowie das oder die Blockschloßelemente sind über eine Meldeprimärleitung
mit einer Zentrale verbunden und alle angeschlossenen Elemente können nahezu gleichzeitig
Meldesignale mithören und abgeben. Jeder Melder kann ein Signal abgeben, das verhindert,
daß die Alarmanlage scharfgeschaltet wird, wenn beispielsweise ein Fenster nicht geschlossen
wurde. Im anderen Fall wird die Alarmanlage automatisch bei Verlassen des Überwachungsbereiches
mit Schließen des Blockschloßelementes scharfgeschaltet. Dieses Verfahren weist aber
den Nachteil auf, daß mit dem Blockschloß automatisch alle Melder scharfgeschaltet
werden, eine Unterscheidung zwischen Innenraumüberwachung und Außenhautüberwachung
ist dort nicht vorgesehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Scharfschalten einer
Funkalarmanlage anzugeben, bei der der Bediener auf einfache und sichere Art die Alarmanlage
scharfschalten kann.
[0008] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Gemäß der Erfindung ist die Zusatzschließeinrichtung, die an der Abschlußtür eines
Überwachungsbereiches angeordnet ist, mit einer Funksendeeinheit zur Funkverbindung
mit der Meldezentrale verbunden. Beim Abschließen der Zusatzschließeinrichtung werden
über die Funkverbindung automatisch alle Melder, die zur Außenhautsicherung dienen,
scharfgeschaltet. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß bei Verlassen des Überwachungsbereiches
oder beim Verschließen der Zusatzschließeinrichtung von Innen zwangsläufig die Außenhautsicherung,
die verhindern soll, daß Unbefugte den Überwachungsbereich betreten, in Betrieb genommen
wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält weiterhin einen Taster oder Schalter, der
vorzugsweise seitlich an der Zusatzschließeinrichtung oder der Funksendeeinheit angeordnet
ist und so ausgeführt ist, daß nur bei geöffneter Zusatzschließeinrichtung der Schaltzustand
verändert werden kann. Bei geändertem Schaltzustand des Schalters oder Tasters und
nachfolgendem Schließen der Zusatzschließeinrichtung werden alle Melder scharfgeschaltet.
Somit wird auf vorteilhafte Weise erreicht, daß sowohl die Außenhautsicherung als
auch die Innenraumüberwachung aktiviert wird, wenn der Benutzer den zu überwachenden
Bereich verläßt. Durch die seitliche Anbringung des Schalters oder Tasters und der
Blockierung des Schaltzustandes bei geschlossener Zusatzschließeinrichtung wird ferner
erreicht, daß ein unbeabsichtiges Aktivieren der Innenraumüberwachung vermieden wird,
wenn beispielsweise der Benutzer sich im überwachten Bereich aufhält und nur die Außenhautsicherung
aktivieren will.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in der Zusatzschließeinrichtung
oder der Funksendeeinheit ein Detektor angeordnet, der feststellt, ob die Abschlußtür
geschlossen oder offen ist. Die Funksendeeinheit sendet erst dann ein Scharfschaltsignal
an die Meldezentrale, wenn die Abschlußtür und die Zusatzschließeinrichtung geschlossen
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Alarmanlage nur scharfgeschaltet werden
kann, wenn die Abschlußtür geschlossen ist.
[0011] Der Detektor besteht in vorteilhafter Weise aus einem Magnetkontakt, der in der Funksendeinheit
oder in der Zusatzschließeinrichtung angeordnet ist und einem Magneten, der am Rahmen
der Abschlußtür angeordnet ist.
Durch den Magnetkontakt wird ein Schalter angesteuert, der den geschlossenen oder
offenen Zustand der Abschlußtür angibt.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält die Alarmanlage
mehrere Zusatzschließeinrichtungen, die an Fenstern und Türen des Überwachungsbereiches
angeordnet sind und die Meldezentrale ist so ausgelegt, daß sie bei Empfang eines
Scharfschaltsignales von einer Zusitzschließeinrichtung die Zustände der übrigen Zusatzschließeinrichtungen
kontrolliert und die Alarmanlage nur dann scharfschaltet, wenn alle Zusatzschließeinrichtungen
geschlossen sind.
Somit wird sichergestellt, daß die Alarmanlage nur scharfgeschlatet werden kann, wenn
alle Zugänge zum Überwachungsbereich verschlossen sind.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthalten die Zusatzschließeinrichtungen
optische oder akustische Anzeigeeinheiten, die dem Benutzer angeben, daß die Alarmanlage
nicht scharfgeschaltet werden kann.
Auf diese Weise wird der Benutzer darauf hingewiesen, daß nicht alle Zugänge zum Überwachungsbereich
ordnungsgemäß verriegelt sind.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Figur erläutert.
Diese Figur zeigt eine Zusatzschließeinrichtung 2, 3 bestehend aus einem an einer
Abschlußtür angebrachten Schließmechanismus 2 mit einem Riegel 21, der über einen
Schließmechanismus 22 geöffnet oder geschlossen werden kann, und einer Falle 3, in
die der Riegel 21 beim Verschließen eingeführt wird.
[0015] Die Zusatzschließeinrichtung 2, 3 ist mit einer Funksendeeinheit 4 verbunden, die
den Zustand des Schließmechanismus 2 (geöffnet oder geschlossen) an die Meldezentrale
1 sendet. Die Funksendeeinheit 4 enthält einen Taster oder Schalter 6, der vorzugsweise
seitlich angebracht und so ausgeführt ist, das er seinen Schaltzustand nur ändern
kann, wenn der Schließmechanismus 2 geöffnet, d.h. der Riegel 21 nicht in die Falle
3 eingeführt ist. Die seitliche Anbringung des Schalters oder Tasters 6 bietet den
Vorteil, daß er bei geschlossener Abschlußtür schwer zugänglich ist und somit nicht
versehentlich betätigt werden kann.
[0016] Der Schalter oder Taster 6 hat die Funktion, daß er bei Verlassen des Überwachungsbereiches
betätigt wird und ein nachfolgendes Schließen der Zusatzschließeinrichtung bewirkt,
daß über die Funksendeeinheit ein Scharfschaltsignal an die Meldezentrale 1 gesendet
wird, das alle Melder scharfschaltet. Wird dieser Taster oder Schalter bei Verschließen
der Zusatzschließeinrichtung nicht betätigt, dann wird über die Funksendeeinheit ein
Scharfschaltsignal gesendet, das nur die Außenhautüberwachung aktiviert.
[0017] An der Funksendeeinheit 4 ist weiterhin ein Detektor 5, 51, bestehend aus einem Magnetschalter
5 und einem Magneten 51, angeordnet, der den Zustand der Abschlußtür (geöffnet oder
geschlossen) überwacht. Mit diesem Detektor wird überwacht, ob bei geschlossener Zusatzschließeinrichtung
auch die Abschlußtür geschlossen ist. Damit kann verhindert werden, daß die Alarmanlage
scharfgeschaltet wird, wenn die Abschlußtür nicht geschlossen ist.
Die Funksendeeinheit 4 enthält weiterhin eine optische oder akustische Anzeigeeinheit
7, die angibt, ob bei Abschließen der Zusatzschließeinrichtung die Alarmanlage scharfgeschaltet
wurde oder nicht.
[0018] Der Detektor 5, 51 und die Anzeigeeinheit 7 sind im Ausführungsbeispiel der Figur
in der Funksendeeinheit 4 angeordnet. Eine Anordnung des Detektors 5, 51 und/oder
der Anzeigeeinheit 7 in der Zusatzschließeinrichtung 2, 3 ist ebenso denkbar.
1. Vorrichtung zum Scharfschalten einer Funkalarmanlage mit einer Meldezentrale (1),
einer Mehrzahl von Meldern, wobei diese Melder in zwei Gruppen aufgeteilt sind und
die erste Gruppe Melder zur Außenhautsicherung und die zweite Gruppe Melder zur Innenraumüberwachung
umfaßt, und einer Zusatzschließeinrichtung (2, 3), die an einer Abschlußtür eines
Überwachungsbereiches angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zusatzschließeinrichtung (2, 3) mit einer Funksendeeinheit (4) zur Funkverbindung
mit der Meldezentrale verbunden ist und bei Abschließen der Zusatzschließeinrichtung
(2, 3) die Melder zur Außenhautsicherung Scharfgeschaltet werden,
- an der Zusatzschließeinrichtung (2, 3) oder an der Funksendeeinheit (4) ein Taster
oder Schalter (6) angeordnet ist, der so ausgeführt ist, daß nur bei geöffneter Zusatzschließeinrichtung
(2, 3) der Schaltzustand geändert werden kann, und
- bei geändertem Schaltzustand des Schalters oder Tasters (6) und nachfolgendem Schließen
der Zusatzschließeinrichtung (2, 3) alle Melder scharfgeschaltet werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Zusatzschließeinrichtung (2, 3) oder der Funksendeeinheit (4) ein Detektor
(5, 51) angeordnet ist, der feststellt, ob die Abschlußtür geschlossen ist, und die
Funksendeeinheit (4) ein Scharfschaltsignal erst dann sendet, wenn die Abschlußtür
und die Zusatzschließeinrichtung (2, 3) geschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (5, 51) aus einem Magnetkontakt (5), der in der Funksendeeinheit
(4) oder in der Zusatzschließeinrichtung (2, 3) angeordnet ist, und einem Magneten
(51), der am Rahmen der Abschlußtür angeordnet ist, besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere Zusatzschließeinrichtungen (2, 3) enthält, die an Fenstern und Türen
des Überwachungsbereiches angeordnet sind und die Meldezentrale (1) so ausgelegt ist,
daß sie bei Empfang eines Scharfschaltsignales von einer Zusatzschließeinrichtung
(2, 3) die Zustände der übrigen ZuSatzschließeinrichtungen kontrolliert und die Alarmanlage
nur dann scharfschaltet, wenn alle Zusatzschließeinrichtungen geschlossen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzschließeinrichtungen (2, 3) optische oder akustische Anzeigeeinheiten
(7) enthalten, die dem Benutzer anzeigen, ob die Alarmanlage scharfgeschaltet wurde
oder werden kann.