Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung an Handwerkzeugmaschinen zur Drehmitnahme
von schlagenden und/oder bohrenden Werkzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie von einem dabei verwendeten Werkzeug und Werkzeughalter.
[0002] Eine solche Einrichtung ist aus der DE-OS 25 51 125 bekannt, wobei die Aufnahmebohrung
des Werkzeughalters zwei einander gegenüberliegende Drehmitnahmeleisten aufweist,
die in entsprechende Drehmitnahmenuten im Schaft der hier verwendeten Werkzeuge eingreifen.
Außerdem sind dort zwei ebenfalls einander gegenüberliegende, jedoch zu den Drehmitnahmeleisten
um etwa 90
° versetzte Verriegelungskörper vorgesehen, die in entsprechend angeordnete, längliche
Mulden im Werkzeugschaft radial einrasten und das axial verschiebbare Werkzeug z.B.
einen Schlagbohrer oder Meißel gegen Herausfallen bzw. unbeabsichtigtes Herausziehen
sichern.
[0003] Da dieses als "SDS-plus" bekannte Einstecksystem für Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer
sowie für in deren Werkzeughalter einsteckbare Werkzeuge unterschiedlicher Leistung
verwendet wird, ergibt sich für die erforderliche Kompatibilität der verschiedenen
Werkzeuge ein einheitlicher Schaftdurchmesser sowie eine einheitliche Aufnahmebohrung
von z.B. 10 mm. Dies hat den Nachteil, daß leistungsstärkere Werkzeuge bei entsprechend
leistungsstarken Maschinen nur begrenzt für einen Dauerbetrieb unter voller Belastung
einsetzbar sind, weil die Drehmitnahme sich dabei stark abnutzt; denn die Dremomentübertragung
erfolgt dort nur über zwei relativ schmale, einander gegenüberliegende Flanken der
Drehmitnahmenuten und Drehmitnahmeleisten - auch Drehmitnehmer genannt.
Vorteile der Erfindung
[0004] Ausgehend davon, daß an den vorerwähnten Werkzeugen mit einem sogenannten "SDS-plus"-Einsteckende
der Schaftdurchmesser sowie der Durchmesser der Werkzeugaufnahme vorgegeben ist und
im Hinblick auf Kompatibilität beibehalten werden soll, hat die erfindungsgemäße Einrichtung
zur Drebmitnahme von schlagenden und/oder bohrenden Werkzeugen mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil, daß die Drehmitnahme durch den mindestens einen,
nunmehr am vorderen Ende der Verriegelungsmulden in Arbeitsstellung tiefer eingreifenden
Verriegelungskörper erheblich verbessert wird, so daß auch bei leistungsstarken Maschinen
und Werkzeugen die Abnutzung der Drehmitnahme verringert wird. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil besteht darin, daß der verbesserte Werkzeugschaft mit den Kennzeichnungsmerkmalen
des Anspruchs 5 nicht nur für eine Werkzeugaufnahme mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 9 sondern auch für Maschinen mit einer "SDS-plus"-Werkzeugaufnahme ohne
deren Beeinträchtigung zu verwenden, d.h. kompatibel ist. Ferner ist vorteilhaft,
daß die Axialverriegelung der Werkzeuge durch die verbesserte Drebmitnahme nicht beeinträchtigt
wird und damit weiterhin voll wirksam bleibt. Außerdem wird noch durch die größere
axiale Eingreiflänge des mindestens einen Verriegelungskörper in die Verriegelungsmulde
des Werkzeugschaftes im Vergleich zu bisher verwendeten Verriegelungskugeln die Werkzeugführung
verbessert, was insbesondere bei einem seitlichen Wegdrücken oder Hebeln des Werkzeugs
von Vorteil ist.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der in den Patentansprüchen 1, 5 und 9 angegebenen
Merkmale.
Zeichnung
[0006] Mehrere Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Werkzeughalter eines Bohrhammers
mit eingesetztem Werkzeug im Längsschnitt in vergrößerter Darstellung und Figur 2
einen Querschnitt des Werkzeughalters nach 11-11 aus Figur 1. Figur 3 zeigt als weiteres
Ausführungsbeispiel einen Querschnitt durch einen Werkzeugschaft nach 111-111 aus
Figur 4, die zusammen mit Figur 5 das Einsteckende eines Werkzeugschaftes mit nach
vorn linear zunehmender Tiefe der Verriegelungsmulden darstellen. Figur 6 zeigt einen
Längsschnitt durch einen entsprechend ausgebildeten Verriegelungskörper mitsamt der
Werkzeugaufnahme. Figur 7 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel einen Querschnitt
durch einen Werkzeughalter mit eingesetztem Werkzeugschaft und Figur 8 zeigt einen
Werkzeugschaft mit abgestufter Tiefe der Verriegelungsmulden.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Die erfindungsgemäße Einrichtung an Werkzeugmaschinen zur Drehmitnahme von schlagenden
und/oder bohrenden Werkzeugen, insbesondere an Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmern
bzw. Schlaggeräten besteht im wesentlichen aus einem Werkzeughalter 10 und einem darin
eingesetzten Werkzeugschaft 11 eines zum Bohren und/oder Schlagen verwendeten Werkzeuges
12. Im ersten Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2 sitzt der Werkzeughalter 10 drehfest
am Ende einer angetriebenen, hohlzylindrischen Werkzeugspindel 13 eines Bohrhammers
14. In der Werkzeugspindel ist axial beweglich geführt ein Döpper 15 aufgenommen,
der in bekannter, nicht dargestellter Weise von einem Schlagwerk zyklisch auf die
Stirnseite des Werkzeugschaftes 11 geschlagen wird. Der Werkzeughalter 10 besteht
dabei im wesentlichen aus einer rohrförmigen Werkzeugaufnahme 16 mit einer Aufnahmebohrung
17 für den Werkzeugschaft 11 sowie aus zwei in Durchbrüchen 18 der Werkzeugaufnahme
16 eingesetzten Verriegelungskörpern 19. Oberhalb der Verriegelungskörper 19 ist konzentrisch
zur Werkzeugaufnahme 16 eine Arretierhülse 20 angeordnet, die durch eine Druckfeder
21 die Verriegelungskörper 19 in ihrer dargestellter Ruhelage arretiert. Eine mit
der Arretierhülse 20 fest verbundene Schiebehülse 22 aus Kunststoff, welche die Arretierhülse
20 und die Druckfeder 21 konzentrisch umgibt, ist von Hand entgegen der Kraft der
Druckfeder 21 axial nach hinten verschiebbar, wodurch die Verriegelungskörper 19 in
ihrer Radialbewegung freigegeben werden, so daß sie beim Einschieben des Werkzeugschaftes
11 radial nach außen ausweichen können.
[0008] Das Werkzeug 12 ist am Werkzeugschaft 11 mit zwei einander gegenüberliegenden, zum
Schaftende hin offenen Drehmitnahmenuten 23 versehen, in welche zwei in der Aufnahmebohrung
17 nach innen vorstehende, axial verlaufende Drehmitnehmer 24 (s. Fig. 6) eingreifen.
Die Drehmitnehmer 24 sind dabei zu den Verriegelungskörper 19 am Umfang der Werkzeugaufnahme
16 um 90 angeordnet. In entsprechender Weise sind zu den Drehmitnahmenuten 23 des
Werkzeugschaftes 11 zwei einander gegenüberliegende, axial verlaufende Verriegelungsmulden
25 am Umfang des Werkzeugschaftes 11 um 90 versetzt angebracht. Die Verriegelungsmulden
25 enden bereits vor dem hinteren Ende des Werkzeugschaftes 11, so daß die darin eingreifenden
Verriegelungskörper 19 die Axialbewegung des Werkzeuges 12 in der Werkzeugaufnahme
16 begrenzen. Nach dem Einschieben des derart ausgestalteten Werkzeugschaftes 11 in
die Werkzeugaufnahme 16 wird die Schiebehülse 22 wieder losgelassen und die Druckfeder
21 drückt nunmehr die Arretierhülse 20 mit der Schiebehülse 22 axial nach vorn, so
daß die Verriegelungskörper 19 in die Verriegelungsmulden 25 radial eingreifen und
von der Arretierhülse 20 in dieser Position verriegelt werden, so daß sie das Werkzeug
12 gegen Herausfallen sichern.
[0009] Zur Verbesserung der Drehmitnahme sind die Verriegelungsmulden 25 des Werkzeugschaftes
11 in ihrem axialen Verlauf derart ausgebildet, daß sie am vorderen Bereich tiefer
sind als am hinteren Bereich. Außerdem sind die ihnen zugeordneten Verriegelungskörper
19 in der Werkzeugaufnahme 16 derart radial verschiebbar angeordnet, daß sie am vorderen
Bereich der Verriegelungsmulden 25 - und damit in der Arbeitsstellung des Werkzeuges
12 - tiefer in die Verriegelungsmulden 25 eingreifen als im hinteren Bereich, d.h.
in der Leerlaufstellung. Zu diesem Zweck sind die Verriegelungskörper 19 in ihrer
durch die Arretierhülse 20 verriegelten Position radial nach außen nachgebend jeweils
in dem Durchbruch 18 der Werkzeugaufnahme 16 geführt, indem jeweils zwischen einem
Verriegelungskörper 19 und der Arretierhülse 20 ein Federelement 26 angeordnet ist,
welches den Verriegelungskörper 19 radial nach innen drückt. Dadurch wird sichergestellt,
daß in der Arbeitsposition durch Andrükken des Werkzeugs 12 an ein zu bearbeitendes
Material bzw. Werkstück der Werkzeugschaft 11 nach hinten in die Werkzeugaufnahme
16 geschoben wird und daß dann die Verriegelungskörper 19 im vorderen Bereich der
Verriegelungsmulden 25 zur Verbesserung der Drehmitnahme tiefer in den Werkzeugschaft
11 eintauchen als in der Leerlaufposition, in der das Werkzeug 12 aus dem Werkzeughalter
10 zum Teil herausgezogen bzw. durch den Döpper 15 durch einen Leerlaufschlag nach
vorne geschlagen wird, bis die Verriegelungskörper 19 am hinteren Ende der Verriegelungsmulden
25 anliegen und das Werkzeug 12 gegen Herausfallen sichern.
[0010] Da durch sogenannte Leerlaufschläge das Werkzeug 12 nach vorn geschleudert wird,
treten insbesondere bei schwereren Werkzeugen an der in die Verriegelungsmulden 25
eintauchenden hinteren Stirnseite der Verriegelungskörper 19 sowie an den Enden der
Verriegelungsmulden 25 erhebliche mechanische Beanspruchungen auf, die mit zunehmender
Tiefe der Verriegelungsmulden 25 zu einem Auftreiben bzw. Aufpilzen des Werkzeugschaftendes
führen können. Das Werkzeug verklemmt sich dann in der Werkzeugaufnahme 16 und wird
somit unbrauchbar. Um dies zu vermeiden, werden die Verriegelungsmulden 25 in ihrem
hinteren, in der Leerlaufstellung benutzten Bereich flacher, d.h. weniger tief ausgebildet
als in ihrem vorderen, in der Arbeitsstellung ausgenutzten Bereich. Aus Figur 1 ist
erkennbar, daß die Tiefe der Verriegelungsmulden 25 nur im hinteren Bereich, etwa
bis zur Hälfte ihrer axialen Länge zunimmt und im vorderen Bereich gleich tief bleibt.
Ferner ist erkennbar, daß die Verriegelungskörper 19 länger als breit bzw. etwa halb
so lang wie die Verriegelungsmulden 25 ausgebildet sind und in Axialrichtung gesehen
bis auf die abgerundeten Enden gleich hoch und gleich dick bemessen sind. Aus Figur
2 ist erkennbar, daß die Verriegelungsmulden mit zunehmender Tiefe an ihren Längsseiten
eine axial verlaufende ebene Flanke 27 aufweisen, welche mit einer entsprechend axial
verlaufenden ebenen Flanke 28 an den Längsseiten der Verriegelungskörper 19 zur Bildung
der zusätzlichen Drehmitnahme zusammenwirken. Dadurch vergrößert sich die Fläche bzw.
Flanke für die zusätzliche Drehmitnahme gegenüber bislang verwendeten Verriegelungs-Kugeln
oder -Walzen nicht nur duch ein tieferes Eintauchen, sondern zudem noch durch die
Länge der Anlageschulter, so daß sich der Druck an den Drehmitnahmeflächen verringert.
[0011] Für die zusätzliche Drehmitnahme ist lediglich auf der in Drehrichtung liegenden
Seite der Verriegelungsmulden 25 und der Verriegelungskörper 19 eine solche Flanke
erforderlich. Auf der gegenüberliegenden Längsseite ist dagegen sowohl bei diesem
wie auch bei den anderen Ausführungsbeispielen eine andere Gestaltung möglich, sofern
der Eingriff der Verriegelungskörper 19 in ihre Verriegelungsmulden 25 dadurch nicht
behindert wird. Im Beispielsfall verlaufen jedoch die ebenen Flanken 27 und 28 der
beiden Längsseiten der Verriegelungsmulden 25 sowie der Verriegelungskörper 19 jeweils
parallel zueinander. Aus Figur 2 ist ferner erkennbar, daß die Verriegelungskörper
19 eine in Achsrichtung verlaufende buckelförmig gewölbte radiale Innenseite aufweisen,
welche durch die zueinander parallel verlaufenden Flanken 28 an den Längsseiten der
Verriegelungskörper 19 begrenzt ist.
[0012] In den Figuren 3 bis 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Einrichtung eines Bohrhammers zur Drehmitnahme von Schlagbohrwerkzeugen dargestellt.
Figur 3 zeigt dabei einen Querschnitt durch den Werkzeugschaft 11 eines Werkzeuges
12a im hinteren Endbereich der Verriegelungsmulden 25a. In einem in Figur 4 dargestellten
Ausbruch des Werkzeugschaftes 11 a ist erkennbar, daß die Tiefe der Verriegelungsmulden
25a bei diesem Ausführungsbeispiel vom hinteren zum vorderen Ende linear zunimmt.
Der in Figur 5 um 90 gedreht dargestellte Werkzeugschaft 11 läßt ferner erkennen,
daß die Verriegelungsmulden 25a auf ihrer ganzen axialen Länge gleich breit bleiben,
so daß sich auch hier mit zunehmender Tiefe der Verriegelungsmulden Flanken 27a für
eine zusätzliche Drehmitnahme ergeben.
[0013] Alternativ zu der Ausführung nach Figur 1 ist in Figur 6 an der Werkzeugaufnahme
16a nur ein Verriegelungskörper 19a vorgesehen, was ggf. für schwächer ausgelegte
Werkzeugmaschinen ausreicht, zumal diese Lösung kostengünstiger ist. In Anpassung
an die Verriegelungsmulden 25a ist der Verriegelungskörper 19a hier so ausgebildet
bzw. in der Werkzeugaufnahme 16a angeordnet, daß der in die Verriegelungsmulden 25a
eingreifende Bereich des Verriegelungskörpers 19a im gleichen Maße nach vorn axial
zunehmend aus der Aufnahmebohrung 17a nach innen vorsteht, wie die Tiefe der Verriegelungsmulden
25 zunimmt. Auch hier ist der Verriegelungskörper 19a in der dargestellten, durch
die Arretierhülse 20 verriegelten Position durch das Federelement 26 radial nach außen
soweit nachgebend in dem Durchbruch 18 geführt, daß der Verriegelungskörper 19a beim
Nachvornegleiten des Werkzeugschaftes von dem (in Achsrichtung ansteigenden) Boden
der Verriegelungsmulde 25a radial nach außen gedrückt wird, bis er im Endbereich der
Verriegelungsmulde 25a schließlich an der Arretierhülse 20 anliegt.
[0014] Um einerseits für die zusätzliche Drehmitnahme eine möglichst lange axiale Angriffsfläche
an den Flanken 27 von Verriegelungskörper 19 und Verriegelungsmulden 25 zu erhalten,
andererseits aber die Schaftlänge des Werkzeugs 12 dadurch nicht zu vergrößern, ist
vorgesehen, daß die Drehmitnehmer 24 und die Verriegelungskörper 19 bzw. 19a auf gleicher
Höhe in der Aufnahmebohrung 17 bzw. 17a der Werkzeugaufnahme beginnen und in die ebenfalls
auf gleicher Höhe des Werkzeugschaftes 11 bzw. 11 beginnenden Drehmitnahmenuten 23
und Verriegelungsmulden 25 eingreifen. Bei dieser Ausgestaltung können die Verriegelungskörper
19 bzw. 19a erheblich länger als bei den bisherigen Werkzeugaufnahmen, mindestens
aber halb so lang wie die Verriegelungsmulden 25 bzw. 25a gewählt werden.
[0015] Ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in Figur 7
dargestellt, die einen Querschnitt durch einen Werkzeughalter 10b mit darin eingesetztem
Werkzeugschaft 11 eines Werkzeuges zeigt. Am Boden der aus Figur 4 erkennbar nach
vorne tiefer werdenden Verriegelungsmulde 25b ist hier noch zusätzlich eine Längsnut
29 eingearbeitet, in die jeweils eine Leiste 30 an der nach innen gerichteten Stirnseite
der gemäß Figur 6 nach vorn weiter nach innen vorstehenden Verriegelungskörper 19b
als zusätzliche Drehmitnahme eingreift. Wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen
sitzen auch hier die Verriegelungskörper 19b jeweils in einem radialen Durchbruch
18 der Werkzeugaufnahme 16, die von einer Arretierhülse 20a konzentrisch eingefaßt
ist. Als Federelement zwischen Verriegelungskörper 19b und Arretierhülse 20a ist hier
jeweils ein im Durchbruch 18 der Werkzeugaufnahme 16 eingesetzter Vollkörper 26a vorgesehen,
der aus einem elastisch verformbaren Material wie Gummi, Kunststoff und dergleichen
hergestellt ist. Durch die Arretierhülse 20a sind somit auch hier die Verriegelungskörper
19b in ihrer dargestellten Arbeitsstellung über die Vollkörper 26a radial elastisch
arretiert. Die Verriegelungskörper 19b liegen dabei mittels der gestauchten Vollkörper
26a mit einem definierten Druck am Schaft 11 b des in die Werkzeugaufnahme 16 eingeschobenen
Werkzeuges an. Über diesen Druck wird die Relativbewegung des Werkzeuges im Leerlauf
gedämpft. Der Vollkörper 26a dient somit gleichzeitig als Dämpfungskörper für die
axiale Vorwärtsbewegung des Werkzeuges bei sog. Leerlaufschlägen der Maschine. Zum
Entriegeln wird bei diesem Ausführungsbeispiel die Arretierhülse in Pfeilrichtung,
vorzugsweise in Drehrichtung des Werkzeugs, gegenüber der Werkzeugaufnahme 16 so weit
verdreht, bis jeweils eine entsprechend breite und tiefe Ausnehmung 31 an der Innenseite
der Arretierhülse 20a über den jeweiligen Vollkörper 26a gelangt, so daß dieser darin
nach außen ausweichen kann und den Verriegelungskörper 19b freigibt. In dieser Position
kann der Werkzeugschaft 11 b in die Werkzeugaufnahme 16 eingeschoben bzw. aus ihr
herausgeschoben werden.
[0016] Die radiale Tauchbewegung der Verriegelungskörper beim Eingreifen in den Werkzeugschaft
kann außerdem dazu benutzt werden, die Schlagleistung des Bohrhammers je nach Werkzeugtyp
zu steuern, indem die Verriegelungsmulden nach Werkzeugtyp entsprechend unterschiedlich
tief ausgebildet sind. Dabei kann entweder die Eintauchtiefe eines Verriegelungskörpers
durch einen Fühler abgetastet werden oder wie im Ausführungsbeispiel nach Figur 7
kann der Druck des als Vollkörper 26a ausgebildeten Federelementes auf den Verriegelungskörper
19b zur Steuerung der Schlagstärke der Werkzeugmaschine von einem Sensor 32 aufgenommen
werden, der beispielsweise in der dargestellten Arbeitsstellung gemäß Figur 7 an der
Innenseite der Arretierhülse 20a angebracht ist. Der Sensor 32 wirkt dabei über eine
nicht dargestellte Elektronik auf die Schlagstärke der Werkzeugmaschine ein. Das mit
den Vollkörpern 26a realisierte Lösungsprinzip läßt sich selbstverständlich auch mit
einer axial verschieblichen Arretierhülse 20 bei entsprechender axialer Anordnung
der Ausnehmungen 31 realisieren.
[0017] Wie aus Figur 4 erkennbar, ist die Längsachse der Verriegelungsmulden 25a relativ
zur Drehachse des Werkzeuges 12a geneigt, d.h. nach vorne hin werden die Verriegelungsmulden
25a stetig tiefer. Abweichend davon können die Verriegelungsmulden aber auch in unterschiedlich
tiefen Abschnitten unterteilt sein. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 8 ist dargestellt,
daß die Verriegelungsmulden 25c des Werkzeugschaftes 11 zwei unterschiedlich tiefe
Abschnitte aufweisen, wobei der hintere, flache Abschnitt 33 in den vorderen, tieferen
Abschnitt 34 durch eine schräge Rampe 35 weich übergeht. Über diese Stufen wird der
Arbeitseingriff des Werkzeuges codiert. Kommt ein Bohr- oder Meißelwerkzeug im Werkzeughalter
in Eingriff, so rastet der Verriegelungskörper 19 in Arbeitsstellung des Werkzeuges
in den tieferen Abschnitt 34 ein und sichert damit eine bessere Drehmitnahme. Gleichzeitig
damit läßt sich durch die Eintauchtiefe des Verriegelungskörpers gemäß der Beschreibung
zu Figur 7 die Schlagleistung der Werkzeugmaschine einstellen. Die konstruktive Gestaltung
der Rampe am Stufenübergang der Verriegelungsmulde 25c zwischen der Leerlaufstellung
und der Arbeitsstellung sichert einen weichen Übergang zum Schlagbetrieb. Neben einer
Geraden kann die Rampe auch in Kurvenform ausgebildet sein.
[0018] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Erfindungswesentlich
ist jedoch eine verbesserte Drehmitnahme durch einen im vorderen Abschnitt der Verriegelungsmulden
25, 25a, 25b, 25c tiefer eingreifenden Verriegelungskörper 19, 19a ,19b; wobei die
Flanken 27 und 28 an deren Seiten auch radial bzw. keilförmig oder gemäß Figur 7 gewölbt
ausbegildet sein können.
1. Einrichtung an Handwerkzeugmaschinen zur Drehmitnahme von schlagenden und/oder
bohrenden Werkzeugen, die zu ihrem Schaftende hin offene Nuten zur Drehmitnahme aufweisen,
in welche mindestens zwei in einer Aufnahmebohrung eines Werkzeughalters nach innen
vorstehende, axial verlaufende, vorzugsweise einander diametral gegenüberliegende
Drehmitnehmer eingreifen, wobei in einem zu den Drehmitnehmern versetzten Umfangsbereich
der Aufnahmebohrung mindestens ein in einem radialen Durchbruch der Werkzeugaufnahme
nach außen nachgebend geführter Verriegelungskörper in eine längliche, die Axialbewegung
des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme begrenzende Verriegelungsmulde im Werkzeugschaft
eingreift und in dieser Position arretierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Verriegelungsmulde (25) des Werkzeugschaftes (11) in ihrer Axialerstreckung
derart ausgebildet ist, daß sie im vorderen Bereich tiefer ist als im hinteren Bereich,
so daß in der Arbeitsstellung des Werkzeugs (12) der ihr zugeordnete Verriegelungskörper
(19) der Werkzeugaufnahme (16) in dem vorderen Bereich der Verriegelungsmulde (25)
tiefer eingreift als in der Leerlaufstellung im hinteren Bereich.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der mindestens
einen Verriegelungsmulde (25) vom hinteren zum vorderen Ende hin linear zunimmt und
daß der darin eingreifende Bereich des Verriegelungskörpers (19) in gleichem Maße
nach vorn axial zunehmend aus der Aufnahmebohrung (17) radial nach innen vorsteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der mindestens
einen Verriegelungsmulde (25) nur im hinteren Bereich, vorzugsweise bis zur Hälfte
der axialen Länge nach vorn hin zunimmt und im vorderen Bereich gleichbleibt, und
daß der mindestens eine Verriegelungskörper (19) in Axialrichtung gesehen bis auf
seine abgerundeten Enden gleich hoch und gleich breit bemessen ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Verriegelungsmulde (25) mit zunehmender Tiefe an ihren Längsseiten in Drehrichtung
eine zumindest annähernd axial verlaufende ebene Flanke (27) aufweist, welche mit
einer entsprechend axial verlaufenden ebenen Flanke (28) an den Längsseiten des Verriegelungskörpers
(19) zur Bildung einer zusätzlichen Drehmitnahme zusammenwirkt.
5. Werkzeug für eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der mindestens einen Verriegelungsmulde (25) des Werkzeugschaftes (11)
vom hinteren zum vorderen Ende hin zunimmt und an ihrer insbesondere in Drehrichtung
liegenden Längsseite mit zunehmender Tiefe eine zumindest annähernd axial verlaufende
ebene Flanke (27) für eine zusätzliche Drehmitnahme aufweist.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei ebene Flanken (27) zu
beiden Längsseiten der mindestens einen Verriegelungsmulde (25) parallel zueinander
verlaufen.
7. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der mindestens
einen Verriegelungsmulde (25) vom hinteren Ende vorzugsweise bis zur Mitte zunimmt
und von dort bis zum vorderen Ende gleichbleibt.
8. Werkzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsmulde
(25c) mindestens zwei unterschiedlich tiefe Abschnitte aufweist, wobei der hintere
flache Abschnitt (33) in den vorderen tieferen Abschnitt (34) weich übergeht.
9. Werkzeughalter für eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der mindestens eine Verriegelungskörper (19) in seiner arretierten
Position radial nach außen nachgebend in einer Ausnehmung (18) der Werkzeugaufnahme
(16) geführt ist.
10. Werkzeughalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine
Verriegelungskörper (19) in Axialrichtung länger als breit ist, wobei dessen Längsseiten
als zueinander parallel verlaufende Flanken (28) in eine buckelförmig gewölbte radiale
Innenseite übergehen.
11. Werkzeughalter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
mindestens einen Verriegelungskörper (19) und einer Arretierung (20) ein Federelement
(26) angeordnet ist, welches den Verriegelungskörper (19) radial nach innen drückt.
12. Werkzeughalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
(26a) ein Vollkörper aus Gummi, Kunststoff oder einem ählich elastisch verformbaren
Material besteht.
13. Werkzeughalter nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eintauchtiefe des mindestens einen Verriegelungskörpers (19) zur Steuerung der
Schlagstärke der Werkzeugmaschine (14) abfühlbar ist.
14. Werkzeughalter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
des Federelementes (26a) auf den Verriegelungskörper (19b) zur Steuerung der Schlagstärke
der Werkzeugmaschine von einem Sensor (32) aufnehmbar ist.