(19)
(11) EP 0 655 327 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.05.1995  Patentblatt  1995/22

(21) Anmeldenummer: 94117996.2

(22) Anmeldetag:  15.11.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 9/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 27.11.1993 DE 4340482

(71) Anmelder: KOENIG & BAUER-ALBERT AKTIENGESELLSCHAFT
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Knoll, Wolfgang
    D-67245 Lambsheim (DE)
  • Mages, Klaus
    D-67245 Lambsheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tiefdruckfarbwerk


    (57) Bei einem Farbwerk für eine Tiefdruck-Rotationsdruckmaschine wird der Anpreßdruck einer Einfärbewalze (3) beim Einfärbevorgang eines Tiefdruck-Formzylinders (4) ohne hydraulische oder pneumatische Druckwirkung konstant gehalten. Dies geschieht dadurch, daß zweite Enden (9) von den die Einfärbewalze tragenden ersten Enden (11) von Hebelarmen (8) mit jeweils einem Ende (21) einer farbkastenfesten Drehstabfeder (12) verbunden sind.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Tiefdruck-Rotationsdruckmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Durch die US-PS 51 03 723 ist ein Farbwerk mit einer Einfärbewalze für eine Tiefdruckmaschine sowie ein Mechanismus zum Verstellen der Höhenlage einer Farbwanne zum Formzylinder zu entnehmen. Die Einfärbewalze wird mittels eines Hebelsystems und einem Arbeitszylinder an einen Formzylinder angepreßt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk mit einer Vorrichtung zum Voreinstellen des den Abmessungen des Formzylinders entsprechenden Anpreßdruckes einer sog. Einfärbewalze zu schaffen, die ohne pneumatische oder hydraulische Druckbeaufschlagung auskommt.

    [0004] Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß die Anstellkraft der Einfärbewalze gegen den Formzylinder entsprechend der Länge des Formzylinders voreinstellbar ist. Das Gleiche trifft auch für eine wechselnde Eintauchtiefe oder einen unterschiedlichen Durchmesser des Formzylinders zu. Infolgedessen, daß die verwendeten mechanischen Stellmittel völlig von Druckfarbe umgeben sind, ist auch keine Funktionsbeeinträchtigung dieser Stellmittel gegeben.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
    Es zeigen
    Fig. 1
    einen Schnitt I - I nach Fig. 2,
    Fig. 2
    eine Teildraufsicht auf ein erfindungsgemäßes Tiefdruckfarbwerk, ohne Formzylinder.


    [0007] In eine randvoll mit Tiefdruckfarbe 1 gefüllte Farbwanne 2 tauchen sowohl eine Einfärbewalze 3 als auch ein Formzylinder 4 ein. Der Formzylinder 4 taucht in vorwählbarer Tiefe, z. B. wenige Zentimeter in die Tiefdruckfarbe ein. Die Einfärbewalze 3, die keinen eigenen Antrieb hat, taucht je nach Durchmesser des Formzylinders 4 bis zu 80% oder 100% in die Tiefdruckfarbe 1 ein. Die Einfärbewalze 3 ist auf ihrer Mantelfläche mit einem Textilüberzug überzogen und steht seitlich in einem Abstand a beabstandet, z. B. links von einer senkrechten Ebene 6, durch eine nicht dargestellte Rotationsachse des Formzylinders 4 unterhalb der Rotationsachse in Reibkontakt mit dem Mantel des Formzylinders 4.

    [0008] Die Einfärbewalze 3 ist an ersten Enden 7 von farbwannenfest gelagerten Hebelarmen 8 rotierbar aufgenommen. Zweite Enden 9 der Hebelarme 8 sind lösbar mit einem ersten Ende 11 einer Drehstabfeder 12 verbunden. Die Drehstabfeder 12 kann einen sechseckigen Querschnitt aufweisen. Das erste Ende 11 der Drehstabfeder 12 ist kraft- und formschlüssig mit einem ersten Ende 14 einer einen Innensechskant aufweisenden Hülse 13 verbunden. Die Hülse 13 weist an ihrem zweiten Ende 16 ein Außengewinde auf, welches mit einer Gewindebohrung im zweiten Ende 9 des Hebelarmes 8 in Wirkverbindung steht. Zwischen ihren beiden Enden 14, 16 ist die Hülse 13 in einem farbwannenfesten Lagerbock 17 gelagert. Die Hülse 13 weist an ihrem ersten Ende 14 einen Außensechskant 18 auf, mittels welchem die Hülse 13 mit dem ersten Ende 11 der Drehstabfeder 12 in der Gewindebohrung des zweiten Endes 9 des Hebelarmes 8 verdrehbar, d. h. vorspannbar ist.

    [0009] Um die Hülse 13, welche das erste Ende 11 der Drehstabfeder 12 aufnimmt, in der Gewindebohrung des zweiten Endes 9 des Hebelarmes 8 arretierbar zu machen, ist an diesem Ende 9 des Hebelarmes 8 ein Klemmstück vorgesehen (kraft- und formschlüssige Verbindung). Ein zweites Ende 21 der Drehstabfeder 12 ist fest in einem farbwannenfesten Lagerbock 22 eingespannt. Der Lagerbock 22 ist mit einer farbwannenfesten Verdrehsicherung, z. B. in Form einer flachen Strebe oder Traverse 23 verbunden. Der Lagerbock 22 bildet zusammen mit der Traverse 23 ein Widerlager für eine kraft- und formschlüssige Aufnahme des zweiten Endes 21 der Drehstabfeder 12. Ein Bodenblech 24 weist jeweils außermittig Sicken 26 auf, zur Aufnahme von sich senkrecht nach unten erstreckenden Stützen 27, mittels welchen die Farbwanne mit der darin angeordneten Einfärbewalze 3 in der senkrechten Ebene 6 bewegbar ist. Die Stützen 27 sind analog der Ausführung in der US-PS 51 03 723 als Zahnstangen ausgebildet. Die Stütze 27 ist in einer gestellfesten, nicht dargestellten Führung verschiebbar, jedoch nicht verdrehbar gelagert. Ein Zahnritzel eines nicht dargestellten Antriebes steht mit der Verzahnung der Zahnstange in Eingriff und ist über eine Welle mit einem Untersetzungsgetriebe mit Schrittmotor und einem Zähler verbunden. Der Zähler dient als Anzeige für die aktuelle Höhenstellung der Farbwanne 2 und ist als Maß für die momentane Eintauchtiefe des Formzylinders 4 zu verwenden. Je nach Drehrichtung des Schrittmotors mit dem angeflanschten Untersetzungsgetriebe kann die Farbwanne 2 gehoben oder gesenkt werden. Alle bisher genannten Teile 7 bis 27 sind zweifach vorhanden und können entsprechend der Teildraufsicht nach Fig. 2 an waagerechten, quer zur axialen Richtung der Einfärbewalze 3 verlaufenden Mittellinie 28 gespiegelt werden. Es ist jedoch auch möglich, die Drehstabfeder 12 einstückig auszubilden.

    [0010] Die Einfärbewalze 3 ist entsprechend der Breite des Formzylinders 4 sowie dessen Durchmesser in seiner Anstellkraft voreinstellbar mittels beider Drehstabfedern 12.

    [0011] Das Einstellen geschieht durch das Verdrehen der beiden Außensechskante der Hülsen 13, welche über die Klemmstücke 19 in den zweiten Enden 9 des Hebelarmes 8 festklemmbar sind. Etwaige Farbspritzer bleiben hinsichtlich der Funktion der Bedienelemente unschädlich. Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist der Lagerbock 17 eine in axialer Richtung der Einfärbewalze 3 verlaufende Bohrung zur Aufnahme eines Paßstiftes 29 auf, womit die Bewegung der vorgespannten Hebelarme 8 nach oben begrenzt wird, insbesondere dann, wenn die Farbwanne 2 mit der Einfärbewalze 3 senkrecht nach unten verfahren ist, z. B. beim Wechsel des Formzylinders 4. Das genannte, im Hebelarm 8 befindliche Langloch 31 erstreckt sich in Richtung der senkrechten Ebene 6. Eine zusätzliche unter der Farbwanne 2 angeordnete Farbrücklaufwanne ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.

    Teileliste



    [0012] 
    1
    Tiefdruckfarbe
    2
    Farbwanne
    3
    Einfärbewalze
    4
    Formzylinder
    5
    -
    6
    Ebene, senkrechte (8)
    7
    Ende, erstes (8)
    8
    Hebelarm
    9
    Ende, zweites (8)
    10
    -
    11
    Ende, erstes (12)
    12
    Drehstabfeder
    13
    Hülse
    14
    Ende, erstes (13)
    15
    -
    16
    Ende, zweites (13)
    17
    Lagerbock (12)
    18
    Außensechskant (13)
    19
    Klemmstück
    20
    -
    21
    Ende, zweites (12)
    22
    Lagerbock (12)
    23
    Traverse (22)
    24
    Bodenblech (2)
    25
    -
    26
    Sicke (24)
    27
    Stütze (2)
    28
    Mittellinie
    29
    Paßstift (17)
    30
    -
    31
    Langloch (8)
    a
    Abstand (3, 4)



    Ansprüche

    1. Tiefdruckfarbwerk mit einer Farbwanne (2) mit einem in diese eintauchenden Formzylinder (4) und einer Einfärbewalze (3), wobei die Einfärbewalze (3) an ersten Enden (7) von Hebelarmen (8) drehbar gelagert ist und zweite Enden (9) der Hebelarme (8) innerhalb der Farbwanne (2) schwenkbar gelagert sind und die Einfärbewalze (3) mit dem Mantel des Formzylinders (4) in Rollkontakt steht, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Enden (9) der Hebelarme (8) mit je einem ersten Ende (11) einer jeweils mit ihrem zweiten Ende (21) in einem farbkastenfesten Widerlager (22, 23) eingespannten vorspannbaren Drehstabfeder (12) kraft- und formschlüssig verbunden sind.
     
    2. Tiefdruckfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (22, 23) aus einer farbkastenfesten Traverse (23) mit einem Lagerbock (22) besteht, daß der Lagerbock (22) mit dem zweiten Ende (21) der Drehstabfeder (12) kraft- und formschlüssig verbunden ist.
     
    3. Tiefdruckfarbwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende (11) der Drehstabfeder (12) festklemmbar mit dem in einem farbkastenfesten Lagerbock (17) gehaltenen zweiten Ende (9) des Hebelarmes (8) kraft- und formschlüssig verbunden ist.
     
    4. Tiefdruckfarbwerk nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelarme (8) mittels eines oberen Anschlages (22, 29, 31) in ihrer Bewegbarkeit begrenzt sind.
     
    5. Tiefdruckfarbwerk nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbwanne (2) mittels einer in einer Führung verschiebbaren Stütze (27) höhenverstellbar angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht